Sie berichtet von Ihren Zensur-Erfahrungen mit Versuchen, in Foren von SPON, FAZ und ähnlichen Medien zu kommentieren. Sie seien symptomatisch für so viele Versuche von Leserinnen und Lesern, „auf eine nicht nur einseitige, sondern ungewöhnlich aggressiv einseitige Berichterstattung Russland gegenüber im Kontext des europäisch-russischen Konflikts um die Ukraine-Krise zu reagieren“. Anja Böttcher macht auch kritische Anmerkungen zu Stefan Niggemeiers „blindem Fleck“ hinsichtlich dem „Kern des Leserfurors“. Auch er habe nicht erahnt, in welchem Ausmaß das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Medien erschüttert ist. Es folgt unten als A. der Leserbrief von Frau Böttcher und – wegen der thematischen Nähe – daran anschließend noch B. ein kleiner Hinweis auf PR Aktivitäten in österreichischen Blogs.
mehr:
- Besorgte Reflexion über die Grenzen dessen, was Bürger noch öffentlich mitteilen dürfen. Ein Bericht von Anja Böttcher. (Albrecht Müller, NachDenkSeiten, 10.11.2014)
Montag, 10. November 2014
Die WELT in Schwierigkeiten
Richard Herzinger (WELT) bringt es fertig, in einem einzigen Absatz mit weniger als 100 Wörtern die Phrasen: "russische Panzer in die Ostukraine", "bewaffnete separatistische Banden", "russische Spezialeinheiten", "okkupierte Gebiete", "nur zum Schein zugestimmt", "Westen hinzuhalten und zu täuschen", "Kreml-Herr", "geraubte ukrainische Gebiete", "Re-Sowjetisierungsoffensive" und "Aggression durch Scheinwahlen" unterzubringen.
Herzinger ist nicht ohne Grund leitender Demagoge und Lügner bei Springers Welt. Als Teppichbeisser hat er allerdings noch nicht begriffen, weshalb die Zahlen seiner Blättchens abstürzen.
Er verbreitet heute in der WELT wutschäumend in einem Leitartikel (!), am Wochenende „…rollten weitere russische Panzer in die Ostukraine ein.“ Eine offenkundige Lüge.
mehr:
- Springers Herzinger: Herzlos in der Latrine der WELT (Hinter der Fichte, 10.11.2014)Zitat:
In die gleiche Kerbe haut aber wie immer die ARD. Die verbreitet scheinbar objektiv: „Nach Angaben der OSZE konnte nicht bestimmt werden, woher das militärische Material und das Personal stammt - Kiew machte erneut Russland verantwortlich.“ Aha, keine Ahnung, aber "Russland" soll beim Zwangskonsumenten hängen bleiben. Obwohl es auf Russland keinerlei Hinweise gibt?! (Hervorhebung von mir)
mein Kommentar:
Die OSZE kann nicht bestimmen, aber »Kiew macht erneut Russland verantwortlich.« Nach Dutzenden verdrehter und falscher Meldungen: Wundert das noch wen? Kiew macht Russland ständig für irgendwas verantwortlich, und die westlichen Leitmedien blasen ins gleiche Horn. Absturz MH 17: »Stopt Putin jetzt!« Putin ist inzwischen für jedes verbrannte Essen in der Ostukraine verantwortlich. Diese Schuldzuweisungen sind inzwischen voraussehbar. (Ich kann mir übrigens gut vorstellen, daß das umgekehrt in den noch stärker gleichgeschalteten russischen Medien so läuft.) Man kann immer nur wieder geduldig dagegen anschreiben in der Hoffnung, daß die Anzahl der Menschen, die diese – eigentlich stupide – Propaganda durchschauen oder sie zumindest infrage stellen, zunimmt…
(Aber eine klammheimliche Schadenfreude kann ich mir nicht verkneifen!)
siehe auch:
- ARD/MH17: Herr Becker kann das Wasser nicht halten (Hinter der Fichte, 20.10.2014)
Die Stimmungsmache nimmt kein Ende. USA und ukrainische Putschisten hatten zuerst Beweise, dann Indizien, jetzt „Plausibilitäten“. Um die antirussische Hetze am Laufen zu halten, wird immer mal wieder eine Duftmarke gesetzt.
und:
- ARD-Kontraste: Einsatz, Einsatz über alles.... (Hinter der Fichte, 13.10.2014)
ARD-"Kontraste" präsentiert am eigenen Beispiel das wenig dezente Zusammenspiel deutscher Konzern- und Staatsmedien mit der NATO-Politik.
mein Kommentar:
Zum erstenmal seit Beginn ihrer Kanzlerschaft liege ich mit Angela Merkel auf einer Linie: sie heult im Rudel mit und läßt hintenherum die Bundeswehr vergammeln. (Vielleicht sorgt sie im Hintergrund ja auch dafür, daß die deutschen Medien so laut bellen, damit es nicht so auffällt…)
Vor 90 Jahren – 1920er Jahre : Bandenkrieg erschüttert Chicago
Bugs Moran gegen Al Capone
Chicago genoss seit Mitte des 19. Jahrhunderts den Ruf, ein Ort unbegrenzter Möglichkeiten zu sein, wo jedem, der bereit ist, hart zu arbeiten, die Tür zum Glück offen steht. In der Metropole am Michigansee stand der erste Wolkenkratzer der Geschichte, die Stadt war eine wirtschaftliche Großmacht der USA, ihre legendären Schlachthöfe waren die größten der Welt.
In den 1920er Jahren prägte die Rivalität von Gangsterbanden und kriminellen Syndikaten das Leben in der Stadt. Die Gangs machten sich das Alkoholverbot zunutze und kämpften um die riesigen Gewinne, die das Geschäft mit illegal hergestelltem Alkohol einbrachte. Hauptgegner im Bandenkrieg waren die »North Side Gang« um Bugs Moran und das »Chicago Outfit« unter Führung von Al Capone. Nachdem jede Bande immer wieder Mordanschläge auf die andere verübt hatte, holte AI Capone 1929 zum großen Coup aus: Seine zum Teil als Polizisten verkleideten Killer überfielen ein Lagerhaus, in dem Moran mit seinen Kumpanen vermutet wurde. Dem »Valentinstag-Massaker« fielen sechs Gangster zum Opfer. Moran war nicht darunter, da er sich verspätet hatte. Seine Bande erholte sich von dem Schlag nicht mehr und auch Al Capone wurde von der Polizei zunehmend bedrängt.
Biographie - Al Capone (German) [41:56]
Veröffentlicht am 07.02.2013
Was am 10. November noch geschah:
1918: Infolge der Novemberrevolution geht der deutsche Kaiser Wilhelm II. ins niederländische Exil.
Verlierer der Geschichte (6) - Kaiser Wilhelm II. [6:43]
Moderne (Novemberrevolution) [41:49]
Chicago genoss seit Mitte des 19. Jahrhunderts den Ruf, ein Ort unbegrenzter Möglichkeiten zu sein, wo jedem, der bereit ist, hart zu arbeiten, die Tür zum Glück offen steht. In der Metropole am Michigansee stand der erste Wolkenkratzer der Geschichte, die Stadt war eine wirtschaftliche Großmacht der USA, ihre legendären Schlachthöfe waren die größten der Welt.
Opfer des Valentinstag-Massakers werden abtransportiert, Chicago, 1929 |
Biographie - Al Capone (German) [41:56]
Veröffentlicht am 07.02.2013
Was am 10. November noch geschah:
1918: Infolge der Novemberrevolution geht der deutsche Kaiser Wilhelm II. ins niederländische Exil.
Harenberg – Abenteuer Geschichte 2014
Verlierer der Geschichte (6) - Kaiser Wilhelm II. [6:43]
Hochgeladen am 25.03.2010
Wilhelm II., mit vollem Namen Friedrich Wilhelm Viktor Albert von Preußen (* 27. Januar 1859 in Berlin; † 4. Juni 1941 in Doorn, Niederlande) entstammte der Dynastie der Hohenzollern und war von 1888 bis 1918 letzter Deutscher Kaiser und König von Preußen. Die dreißigjährige Regentschaft Wilhelms II. im Deutschen Reich (von 1888 bis 1918) wird als die wilhelminische Epoche bezeichnet. Wesentliches Merkmal war das Streben des Kaisers, das Reich als wichtige politische Größe unter den bestehenden Weltmächten zu etablieren. Als Deutscher Kaiser sah er seine Aufgabe darin, allzeit Mehrer des Deutschen Reichs zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gütern und Gaben des Friedens auf dem Gebiet nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung, wie sein Großvater Wilhelm I. formuliert hatte. Wilhelm II. legte viel Wert auf internationales Prestige. Eng verbunden mit diesem Anspruch war die militärische Aufrüstung des Kaiserreichs sowie die Forcierung der Kolonialpolitik in Afrika und der Südsee. Dies und die Verwicklung des Deutschen Reichs in verschiedene internationale Krisen (zum Beispiel Krüger-Depesche 1896, Doggerbank-Zwischenfall 1904, Marokkokrisen 1905/06 und 1911, Daily-Telegraph-Affäre 1908) führten zu einer Destabilisierung der Außenpolitik.
Moderne (Novemberrevolution) [41:49]
Veröffentlicht am 31.07.2014
LiberalesForum
Nullen und Nadelstreifen
Journalismus Der Verlag Gruner und Jahr entlässt wieder etliche Redakteure. Die Wut auf das Zahlenmanagement wächst
Beginnen wir fünf Jahre früher. Mit einer Geschichte, die sich tatsächlich so zugetragen hat und in der sich der strukturelle Irrsinn, um den es hier geht, fast schon romanhaft auffaltet. Schalten wir nach Hamburg, in ein Verlagshaus, in dem viele bunte Zeitschriften hergestellt werden, darunter drei sogenannte Frauenmagazine. Herbst 2009, ein Jahr nach dem Lehman-Crash, die Wirtschaftsnachrichten sind miserabel, jeden Abend vor der Tagesschau warnt Anja Kohl: „Die Anleger sind nervös!“ Auch in den unteren Etagen, in denen man unter Risikokapital etwas ganz anderes versteht als an der Börse, ist nun viel von der „Krise“ die Rede, von Minijobs und Altersarmut.
mehr:
- Nullen und Nadelstreifen (Katja Kullmann, der Freitag, 09.11.2014)siehe auch:
- Die WELT in Schwierigkeiten (Post, 10.11.2014)
„Hochgradig manipulativ“
Im Gespräch Big-Data-Expertin Yvonne Hofstetter über ihr neues Buch „Sie wissen alles“ und ihre große Sorge um die Zukunft
Sie hat einen ziemlich ungewöhnlichen Bestseller geschrieben. Yvonne Hofstetters Sie wissen alles handelt von komplexen, unkontrollierbaren Datenmengen, und es geht um intelligente Maschinen. Das Sachbuch arbeitet mit erzählerischen Elementen, über weite Teile begleitet die Leser eine Hauptfigur: der Mathematiker Dr. Florian Mayhoff, der zuerst in der Rüstungs- und danach in der Finanzindustrie tätig ist.
mehr:
- „Hochgradig manipulativ“ (Jakob Augstein, der Freitag, 23.10.2014)Konkurrenz und Wettbewerb als Evolution destruierende Mechanismen
Evolution aus systemtheoretischer Perspektive
Dass der "Geist des Kapitalismus" (Max Weber) kurioser Weise sowohl die Ökonomie als auch, wie es scheint, die Natur durchdringt, bleibt selten unbemerkt. Kapitalismus gibt sich derart den Anschein einer gleichsam natürlichen Wirtschaftsordnung. Denn wenn festgestellt werden kann, "dass die Natur in gewisser Weise kapitalistisch funktioniert" (Medizin-Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein Volhard), lässt sich in Umkehrung auch schlussfolgern, dass der Kapitalismus auf gewissermaßen natürliche Weise funktioniert.
Ideengeschichtlich war es so, dass Darwin zunächst auf soziale Verhältnisse bezogene Theorien, insbesondere die Vorstellungen Thomas Robert Malthus', auf "natürliche" Gegebenheiten, biotische Verhältnisse übertrug:
In sich so gegenseitig bestätigender Perspektive wird Konkurrenz (struggle for existence) zu einem wirkmächtigen Prinzip, das grundlegend für das Verständnis sowohl von natürlich-biologischen wie sozial-wirtschaftlichen Verhältnissen relevant sein soll.
mehr:
- Konkurrenz und Wettbewerb als Evolution destruierende Mechanismen (Jörg Räwel, Telepolis, 09.11.2014)
Dass der "Geist des Kapitalismus" (Max Weber) kurioser Weise sowohl die Ökonomie als auch, wie es scheint, die Natur durchdringt, bleibt selten unbemerkt. Kapitalismus gibt sich derart den Anschein einer gleichsam natürlichen Wirtschaftsordnung. Denn wenn festgestellt werden kann, "dass die Natur in gewisser Weise kapitalistisch funktioniert" (Medizin-Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein Volhard), lässt sich in Umkehrung auch schlussfolgern, dass der Kapitalismus auf gewissermaßen natürliche Weise funktioniert.
Ideengeschichtlich war es so, dass Darwin zunächst auf soziale Verhältnisse bezogene Theorien, insbesondere die Vorstellungen Thomas Robert Malthus', auf "natürliche" Gegebenheiten, biotische Verhältnisse übertrug:
Darwin überträgt den malthusischen struggle for existence auf die Natur. So steht die ökonomische Analyse des Manchester-Kapitalismus gewissermaßen Modell für die Theorie biologischer Evolution - vom Konkurrenzkampf, jeder gegen jeden, über die Selektionsmechanismen des Marktes bis zur Entstehung neuer Nischen oder Produkte. Lebewesen werden zu Objekten der Evolution, die eine unbestechliche Warenkontrolle einem Bio-Ranking unterwirft. Der heutige Sozialdarwinismus macht im Grunde nichts anderes, als die frühkapitalistische Wirtschaftsideologie über eine wissenschaftliche Theorie wieder auf die Gesellschaft zurückzuspiegeln - und ihr damit scheinbar zu einem naturgesetzlichen Fundament zu verhelfen. J. Neffe: Danke Darwin!
In sich so gegenseitig bestätigender Perspektive wird Konkurrenz (struggle for existence) zu einem wirkmächtigen Prinzip, das grundlegend für das Verständnis sowohl von natürlich-biologischen wie sozial-wirtschaftlichen Verhältnissen relevant sein soll.
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- Konkurrenz und Wettbewerb als Evolution destruierende Mechanismen (Jörg Räwel, Telepolis, 09.11.2014)
Prekäre Arbeitsbedingungen sind ein Problem der gesamten Gesellschaft
Dabei verweisen sie auf einen Punkt, der auch beim Streik der GDL im Kern steht: Soilidarität. Prekäre Arbeitsbedingungen sind kein Problem nur der Betroffenen, sondern der gesamten Gesellschaft
Nicht nur der GDL-Streik in den letzten Tagen machte deutlich, dass es die Arbeiterbewegung allen Unkenrufen zum Trotz durchaus noch gibt und dass sie durchaus noch eine Macht haben kann. Die wütenden Reaktionen aus Politik und Medien auf den Ausstand des in der GDL organisierten Bahnpersonals zeigten deutlich, dass für viele das Streikrecht wohl eher ein Gegenstand für das Demokratiemuseum ist, der an Jahrestagen vorgezeigt werden kann.
Wenn es aber genutzt wird, wird gleich nach weiteren Reglementierungen gerufen. Zumindest in bescheidenen Maßen gibt es aber auch Gruppen und Einzelpersonen, die diejenigen unterstützen, die ihr Streikrecht gebrauchen. Solche Unterstützung könnten bald auch andere Lohnabhängige nötig haben. Denn durch die mediale Präsenz der streikenden Lokführer, gingen der Aktionstag der Lehrbeauftragten am vergangenen Freitag etwas unter.
mehr:
- Die Prekären organisieren sich und machen ihre Situation öffentlich (Peter Nowack, Telepolis, 09.11.2014)
Nicht nur der GDL-Streik in den letzten Tagen machte deutlich, dass es die Arbeiterbewegung allen Unkenrufen zum Trotz durchaus noch gibt und dass sie durchaus noch eine Macht haben kann. Die wütenden Reaktionen aus Politik und Medien auf den Ausstand des in der GDL organisierten Bahnpersonals zeigten deutlich, dass für viele das Streikrecht wohl eher ein Gegenstand für das Demokratiemuseum ist, der an Jahrestagen vorgezeigt werden kann.
Wenn es aber genutzt wird, wird gleich nach weiteren Reglementierungen gerufen. Zumindest in bescheidenen Maßen gibt es aber auch Gruppen und Einzelpersonen, die diejenigen unterstützen, die ihr Streikrecht gebrauchen. Solche Unterstützung könnten bald auch andere Lohnabhängige nötig haben. Denn durch die mediale Präsenz der streikenden Lokführer, gingen der Aktionstag der Lehrbeauftragten am vergangenen Freitag etwas unter.
mehr:
- Die Prekären organisieren sich und machen ihre Situation öffentlich (Peter Nowack, Telepolis, 09.11.2014)
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