Mittwoch, 24. Februar 2016

Heute vor 70 Jahren– 24. Februar 1946: Perón gewinnt Präsidentenwahl in Argentinien

Heilsversprechen für Argentiniens Massen 

Heute vor 70 Jahren wurde Juan Perón (1895-1974) als Kandidat der Arbeiterpartei mit 52% der Stimmen zum Präsidenten Argentiniens gewählt. Oberst Perón war bereits vorher an mehreren Staatsstreichen beteiligt gewesen und hatte als Staatssekretär (ab 1943) ehrgeizige Sozialprogramme entwickelt. Er setzte auf eine Allianz mit Hitler-Deutschland und die Vorherrschaft Argentiniens in Lateinamerika. Nach 1945 gewährte er flüchtigen NS-Tätern großzügig Exil. 
Juan und Evita Perón bei ihrer Fahrt durch Buenos Aires,
nach der Wiederwahl Peróns im Januar 1952
Als Präsident ab Juni 1946 setzte er – unterstützt von seiner charismatischen Ehefrau Evita (1919-1952) - auf eine forcierte Industrialisierung und Arbeitermitbestimmung, gestaltete seine autoritäre Sozialpolitik aber auch mit faschistischen Organisationsformen wie Massenaufmärschen und Propagandaaktionen. Der »Perónismus« (Selbstbezeichnung: Iusticialismo) wurde ein feststehender Begriff. Liberale Ehegesetze brachten Perón in schwere Konflikte mit der katholischen Kirche, die im September 1955 zu seinem Sturz und Gang ins Exil nach Spanien führten. Im Juni 1973 kehrte Per6n nach Argentinien zurück und wurde erneut Präsident. Während seiner von Gewaltakten und Terror begleiteten zweiten Amtszeit starb er bereits am 1. August 1974. Seine im Präsidentenamt folgende zweite Ehefrau Isabel (* 1931) wurde 1976 vom Militär gestürzt. 

Harenberg - Abenteuer Geschichte 2016 

Argentinien -- zwischen Anden und Rio de la Plata [7:27]

Veröffentlicht am 08.04.2012
Nach Brasilien ist Argentinien das zweitgrößte Land Südamerikas und erstreckt sich über sechs verschiedene Klimazonen. Ein Land der Extreme, denn auf 2,8 Millionen Quadratkilometern leben gerade mal rund 36 Millionen Menschen, ein Drittel davon im Großraum der Hauptstadt Buenos Aires. Der Film führt von Buenos Aires durch das Zweistromland zu den Wasserfällen von Iguazu, über Salta und das Hochland der Anden durch das Gebiet der "Pachamama" in die Weinanbaugebiete um Mendoza, entlang der Kordillieren nach Süden in die "Argentinische Schweiz". Von dort aus nach Patagonien zum Versteck von Butch Cassidy sowie den Seelöwen- und Pinguinkolonien der Halbinsel Valdes bis hin zum Urlaubs-Dorado der Argentinier rund um "Mar de Plata".

[DOKU] Buenos Aires - Gesichter einer Stadt [13:48]

Veröffentlicht am 29.09.2013
Große Dokusammlung
http://goo.gl/2Ja3DR
Das Doku-Archive öffnet wieder seine Schublade.

Beitrag über die Toten Hosen in Buenos Aires im ZDF Heute-Journal - 2.11.09 [4:22]
Hochgeladen am 02.11.2009
Beitrag über die Konzerte der Hosen in Südamerika, im speziellen Buenos Aires. Mit Bildern vom Pepsi-Festival, der Coverband "Opelgang" und ein Interview mit Campi.
Für einige Lacher könnte die Aussprache der Punklegenden "Ramones" führen :D

Putin 2 – 2001: Das Werben vor dem Deutschen Bundestag: zukunftsfähiges Angebot oder Schreckensnachricht?

Diese Botschaft löste entsetzte, jedenfalls nachdenklich uninteressierte Gesichter auf der Regierungsbank aus. Hier sehen Sie den damaligen Außenminister Joschka Fischer und den Innenminister Schily. Sie sehen aus, als sei ihnen nicht ein zukunftsfähiges Angebot sondern eine Schreckensnachricht übermittelt worden.

Da diese schreckliche Gefahr heute besteht und sie sozusagen täglich dadurch verschärft wird, dass die Entstehung des Konfliktes zwischen West und Ost falsch dargestellt wird, werden die NachDenkSeiten immer wieder Material zur sachgerechteren Beurteilung liefern. Wir bitten unsere Leserinnen und Leser, diese intensive Beschäftigung mit den Kriegen und Kriegsgefahren und ihrer propagandistischen Vorbereitung zu entschuldigen. Wir bitten Sie zugleich bei der Aufklärung mitzuhelfen, damit wenigstens die Kriegshetze kein breites Gehör findet und damit gebrochen wird.

Viele unserer Leserinnen und Leser sind sehr aktiv. Den Hinweis auf die Bundestagsrede des russischen Präsidenten im Jahre 2001 und die Reaktion Fischers und Schilys erhielt ich von einer Leserin der NachDenkSeiten. Das Foto mit den entsetzten bis gelangweilten Gesichtern der beiden Minister war mir schon beim Anschauen dieses Films über Putin aufgefallen

Da die Leserin der NachDenkSeiten die wesentlichen Passagen zusammengefasst hat und die Links auf die Dokumente eingebaut hat, geben wir den Text Ihrer E-Mail einfach wieder:

„Als ich Jens Bergers Artikel vom 15.2. zur Berichterstattung über Medwedews Rede in München gelesen habe, fiel mir Wladimir Putins Rede im Deutschen Bundestag von 2001 dazu ein. Ich finde, sie wäre eine schöne Ergänzung zu Herrn Bergers Text. Schon damals wirbt Putin um eine enge Zusammenarbeit zwischen Russland und Europa.


mehr:
- Russlands Präsident hat schon 2001 im Deutschen Bundestag angeboten, die Potenziale Russlands mit denen der anderen Teile Europas zu vereinigen (Albrecht Müller, NachDenkSeiten, 17.02.2016, Hervorhebung von mir)
„Niemand bezweifelt den großen Wert der Beziehungen Europas und der Vereinigten Staaten. Doch bin ich einfach der Meinung, dass Europa sicher und langfristig den Ruf eines mächtigen und real selbstständigen Mittelpunkts der Weltpolitik festigen wird, wenn Sie Ihre eigenen Möglichkeiten mit den russischen menschlichen, territorialen und Naturressourcen, mit dem Wirtschafts-, Kultur- und Verteidigungspotential Russlands vereinigen würden.“
Ich würde dem nicht widersprechen wollen. Direkt danach richtet sich die Kamera auf Otto Schily und Joschka Fischer. Ihre Reaktion auf dieses großartige Angebot des russischen Präsidenten finde ich wirklich bemerkenswert: Für mich sehen sie aus, als habe man ihnen gerade eine Schreckensnachricht eröffnet. Erstaunlich. Und merkwürdig: auf dem Video in der Mediathek des Bundestags ist es nicht zu sehen.
Ich habe mir die Zeit genommen, das YouTube-Video von Putins Rede und das Video in der Mediathek des Bundetages miteinander zu vergleichen: Die Aussage ist richtig, die Reaktionen von Schily und Fischer sind im Bundestags-Video nicht zu sehen.

mein Kommentar:

Man kann sich auch in was verbeißen. Die Reaktion von Fischer und Schily scheint mir überbewertet. Die Differenz zwischen den Videos hat wenig Bedeutung. (Vielleicht ist das Mediathek-Video das Original, in das die Reaktionen von Fischer und Schily reingeschnitten wurden)

siehe auch:

- Bundestagsrede – Putin: „Russland ist ein freundliches Land" (FAZ, 25.09.2001)
- Putin im Bundestag: "Alle sind schuldig, vor allem wir Politiker" (SPON, 25.09.2015
Russische Zeitungen: "Putin nahm den Reichstag ein" (Alia Begisheva, SPON, 25.09.2015)

- Die erste Rede eines russischen Präsidenten im Deutschen Bundestag (Rolf Wiggershaus, Deutschlandradio Kultur, 25.09.2011)
- Altkanzler beim Wirtschaftstreffen – Gerhard Schröder – der Russlandversteher (Armin Lehmann, Tagesspiegel, 01.10.2014)
- Tschetschenien und Kaliningrad (in: Katrin Bastian, Die Europäische Union und Russland: Multilaterale und bilaterale Dimensionen in der europäischen Außenpolitik, Juni 2006)
- Ex-Verteidigungsminister Rühe: "Putin hat versagt" (Interview mit Benjamin Bidder, SPON, 20.03.2014)
- Russland – Enttäuschte Liebe (Holger Schmale, Berliner Zeitung, 03.04.2014)