Samstag, 13. April 2013

Zypriotisches Rettungspaket: Kopfschütteln

Gestern abend habe ich mal wieder die Tagesschau geguckt und erfahren, daß Zypern nicht 17,5 sondern 23 Milliarden Euro benötigt. (Meldung auf N24) Während die EU-Finanzminister auf einem der vielen nicht mehr zu erinnernden Finanztreffen – jetzt in Dublin – über das Zypern-Hilfspaket beraten, kam ein Brief von Präsident Anastiasiades, in welchem dieser ankündigte, um mehr Hilfe zu bitten. Zyprische Diplomaten stellten klar: Dabei gehe es nicht um mehr Geld.

Irgendein EU-Sprecher , der von einer Pressekonferenz in Dublin eingeblendet wurde, erklärte den Journalisten, es seien Netto- mit Brutto-Beträgen verrechnet worden. Das sei so, als ob man Äpfel und Birnen miteinander verrechnet hätte und herausgekommen seien Orangen. Das sei aber nicht schlimm, meinte der Sprecher, über dessen Monatsgehalt ich leider nichts weiß, man habe ja Zypern sowieso erstmal nur 10 Milliarden Euro zugesagt.

Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, wie ich diese Meldungen kommentieren soll. Mir bleibt da einfach nur noch die Sprache weg. Ich habe den Eindruck, daß es in der europäischen Finanzpolitik zugeht wie in einer WG dauerbekiffter Studenten.



Die Europäische Zentralbank hat Datenmaterial über das Vermögen privater Haushalte in der Euro-Zone:
- Europas Phantom-Reichtum (Handelsblatt)
- Deutsche sind die Ärmsten im Euroraum (FAZ)

aus der FAZ stammt auch die folgende Grafik:



 Noch etwas off topic, aber auch mit Zahlen:
In der gestrigen Tagesschau sah ich auch einen Bericht über die Aufstockung des Hochschulpakts um 4,4 Milliarden Euro. Man habe mit 250.000 Studenten gerechnet, jetzt würden aber wohl etwa 630.000 Stundenten mit einem Studium beginnen. Das nenne ich vorausschauende Planung…