Samstag, 31. August 2019

Klimawandeldebatte: Unbegründeter Alarmismus beim Waldsterben und Ozonloch

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Was sich aus dem damals prognostizierten, aber nicht eingetreten Waldsterben und nicht gewachsenen Ozonloch ableiten lässt

I Die Vorgeschichte



Der Autor erhielt für die Entlarvung der Denkfaulheit des "oberschlauen" Arguments "Klimawandel gabs schon immer" aus der "Skeptiker"-Fraktion viel "Feedback": Darin war eine Menge Ärger zu erkennen. Eine erwartbare Reaktion. Somit: geschenkt.

Es war absehbar, dass die "arme, geschundene Leugner-Seele" kocht, wenn ihr ein geliebter "Einwand" ein für alle Mal aus der Hand geschlagen wird - durch die Entlarvung als Scheinargument von abgründiger intellektueller Peinlichkeit. Jetzt ist es medial verbrannt. Dass sich das Leugner-Lager angesichts der kümmerlichen Reste dieser Asche vor Wut kaum einbekommt: geschenkt.

Was vielleicht nicht unbedingt erwartet werden konnte: Kein Forent war in der Lage, auch nur ein einziges Sachargument stichhaltig zu widerlegen. Dem Autor ist nicht einmal der Versuch einer Widerlegung in der Sache zur Kenntnis gekommen. Das spricht nicht nur für sich, sondern auch Bände (siehe Fazit 3.2).

Was hingegen überhaupt nicht zu erwarten war, dass der Autor von einem angeblichen "Prof. K" ein Schreiben erhielt, welches sich durch ein "Niveau" der Argumentationsführung "auszeichnete", bei dem es schwerfällt, dies nicht als "eines Professors unwürdig" zu bezeichnen, da "Thema verfehlt". Einer von vielen anderen Einwänden war das nicht eingetretene Waldsterben (2.1). Der Versuch der Entkräftung des Hauptargumentes 2.5.4, die rund 8 Mrd. Menschen, was eine grundlegend andere, ungleich brisantere Situation darstellt, erfolgte so: Zu dessen Lebenszeit habe sich die Weltbevölkerung etwa verdreifacht. Dies sei aber nicht viel, weil sich die Anzahl der Kraftfahrzeuge ungefähr verzehnfacht habe.

Nein! Das ist nicht erfunden, nicht konstruiert. Das war tatsächlich der "Hinweis"! Aber, Herr Prof.[?] K.: Haben wir denn ein Problem mit flüchtenden Autos? Oder könnten wir zukünftig eines bekommen - wenn die Autos selber fahren? Oder ist auch das nur ein Strohmann, wie er so typisch fürs "Skeptiker"-Lager ist?

mehr:
- Klimawandeldebatte: Unbegründeter Alarmismus beim Waldsterben und Ozonloch (Timm Herbst, Telepolis, 31.08.2019)
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Freitag, 30. August 2019

Der böse Boslonaro und die Feuer in Brasiliens Regenwald

Am Amazonas, der grünen Lunge der Welt, brennt an vielen Stellen der Regenwald. Schlimm! Die Medien berichten darüber. Gut! Aber warum berichten die Medien so, wie sie berichten? Weil sie auf die Naturzerstörung aufmerksam machen wollen? Nein.

Denn dann müssten sie nicht fast ausschließlich über die Feuer in Brasilien, sondern über die Waldbrände in allen betroffenen südamerikanischen Ländern gleichermaßen berichten. Dann müssten sie insbesondere ebenso über die ähnlich intensiven Brände in Bolivien, dem Land des linksautoritären Machthabers
Evo Morales informieren. Dann hätte es auch in den Vorjahren Artikel über die immer wiederkehrenden und ähnlich schlimmen Brände in der südamerikanischen Trockenzeit von Juli bis Oktober gegeben. Dann wären auch Berichte über die zahlreicheren alljährlichen Feuersbrünste in Afrika, Mittelamerika und Südostasien zu erwarten gewesen.

Die gesamte Berichterstattung der größten europäischen Medien zeigt eins ganz deutlich: Es geht nicht um die alljährlichen Waldbrände, sondern einzig und allein darum, den neuen brasilianischen Präsidenten
Jair Bolsonaro zu diffamieren und als „Regenwald-Zerstörer“ beziehungsweise „Klimasünder“ darzustellen. Jair Bolsonaro betreibt nämlich nicht die Politik, die sich die zumeist linken Journalisten wünschen – ähnlich wie Donald Trump.
mehr:
- Feuer in Brasilien: Bolsonaro und die Brandschreiber (Markus Kassel, AchGut, 28.07.2019)

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Die Entwaldung in römischer Zeit war ein Ergebnis des Ausgreifens des Römischen Reichsund des damit einhergehenden Bevölkerungswachstums, der intensiven Landwirtschaft und beispielloser wirtschaftlicher Entwicklung. Die römische Periode markiert den Übergang des Mittelmeerraums von der Vorgeschichte (ab etwa 1000 v. Chr.) zur historischen Periode ab etwa 500 v. Chr. Während vor etwa 8000 Jahren nur einige Millionen Individuen die Erde bevölkert hatten, welche einen weitgehend unberührten Charakter aufwies,[1] sah der allgemeine Aufschwung in der Expansionsphase des Römischen Reiches eine großflächige Entwaldung der Mittelmeerländer.[2]
[Entwaldung in römischer Zeit, Wikipedia, abgerufen am 30.08.2019]
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siehe dazu auch:
Die Militarisierung des Weltraums: Zwei Zungen (Post, 30.07.2019)
Weltraumschrott und Mount-Everest-Müll – Homo sapiens: erst müllen, dann denken… (Post, 26.07.2019)
Umweltzerstörung so alt wie die Römer (Martina Keller, umweltnetz-schweiz.ch, 07.01.2015)
Holz für den Schiffsbau im Mittelmeerraum (InaN, Geschichtsforum.de, 26.05.2014)
Antike: "Sieger über die Natur" (Paul Munzinger, SZ, 19.05.2010)
AIDS - Erbe der Kolonialzeit (Post, 27.11.2016)
- Die Antike und der Wald (Wolfschwerdt, GeschiMag, 11.10.2009)


Es begab sich das ein Skorpion eine Fluss überqueren musste. Am Ufer saß eine Schildkröte und sonnte sich. Der Skorpion ging zur Schildkröte und fragte sie, ob sie ihn über den Fluss bringen könne. Nein sagte die Schildkröte, mitten im Fluss stichst du mich und ich muss sterben, ich werde Dich nicht über diesen Fluss bringen! Aber wenn ich dich steche sterbe ich doch auch. Ja, dachte die Schildkröte und ließ den Skorpion auf ihren Rücken steigen. Mitten im Fluss angekommen stach der Skorpion die Schildkröte in den Hals. – Warum hast du das nur getan, sprach die Schildkröte mit zitternder Stimme – jetzt sterben wir doch Beide. Es liegt in mein Natur liebe Schildkröte, es liegt in meiner Natur..... [gefunden bei geschichten-kurzgeschichten]

„In einem natürlichen Urwald hat kein Schädling eine reale Ausbreitungschance. Wenn er einen Baum vernichtet hat, ist der Weg bis zum nächsten Vertreter der gleichen Art, der ihm seine weitere Vermehrung ermöglichen würde, viel zu ungewiß. [...] Die Schaffung einer planetaren, die ganze Erde umspannenden Monokultur einer einzigen Art, und sei es die eigene, stellt aus diesem Grunde aus biologischer Sicht ein mit absoluter Sicherheit selbstmörderisches Unterfangen dar.“ 
[Hoimar von Ditfurth, Die Wirklichkeit des Homo sapiens. Hamburg, 1995, S. 338, zit. in Wirtschaftswachstum als Quelle ökonomischer Wohlfahrt in: GLÜCKSKONZEPTE JENSEITS DER ÖKONOMIE, Morten Friedrichsen, Dissertation, 2013, S.44, gefunden in der Deutschen Nationalbibliothek, PDF]
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Mein Kommentar:
Während schon die Römer die Gegenden im und rund ums Mittelmeer entwaldeten,
wenn erst die Impfkampagnen in Französisch-Aquatorialafrika in den 20er Jahren den entscheidenden Faktor darstellten dafür, daß sich das HIV-Virus zu einer Zeitbombe entwickelte,
[AIDS - Erbe der Kolonialzeit, Post, 27.11.2016]
jeder Idiot mit genügend Geld zum Mount Everest oder zur ISS kommt,
wir Kreuzfahrtschiffe durch die Gegend düsen lassen, von denen ein einziger soviel Dreck in die Atmosphäre schleudert wie 22 mio Passat, 
das Verbot von Würstchen beim Umweltfest öffentlich-rechtlichen Unmut hervorruft,
[Freiheit vs. Nachhaltigkeit – das Einfache und das Komplizierte, Post, 21.06.2019],
Lieferdienste wie Amazon, Lieferheld, Durtsexpress usw. usw. wie Pilze aus dem Boden schießen
und die Zulassungszahlen von SUVs in Deutschland mit über einer Million im Jahr 2018 ein Rekordhoch erreichen
[2019 eine Million Neuzulassungen – SUV-Zulassungen erreichen Rekordhochn-tv, 23.06.2019]
weisen wir Bolsonaro, dem frauen- und schwulenfeindlichen Macho, die Verantwortung für die »grüne Lunge der Erde« zu.
Wie blöde ist das denn?

Die geheime Macht der Bilderberg-Gruppe

Vorbemerkung:
Kurz nach den 9/11-Anschlägen habe ich mir ein Buch darüber gekauft. Darin kam der Name Mathias Bröckers vor. Bei meiner Internet-Recherche stieß ich häufig auf den Begriff »Verschwörungstheoretiker«. Das hat mich so abgeschreckt, daß ich mehr als zwölf Jahre wartete, bis ich meinen ersten Post zu den Anschlägen schrieb.
Auch zum Thema »Syrien – Giftgas« habe ich lange gezögert, was zu schreiben, weil ich bei meinen Recherchen auf für meinen Geschmack zu viel Durcheinander stieß.
Auch über die Bilderberger habe ich bislang noch nichts geschrieben…




Wer regiert die Welt? Präsidenten, Könige, Diktatoren, multinationale Konzerne, Grossbanken oder die Bilderberg-Gruppe?

Red. Die einen betrachten die Bilderberg-Gruppe als internationales Diskussionsforum, das nur dank absoluter Diskretion einen offenen Austausch ermöglicht. Andere vermuten, dass an den Bilderberg-Konferenzen unter Umgehung der demokratischen Institutionen geheime, informelle Absprachen über die Strategie des Westens getroffen werden. Die Investigativ-Journalistin Candice Vacle bringt im folgenden Bericht ein wenig Licht ins Dunkle dieser Kontroverse.

Die Bilderberg-Gruppe hat alles getan, um ihre Existenz zu verbergen und geheim zu bleiben. Seit 1954 treffen sich europäische und nordamerikanische «Machthaber» jedes Jahr zu einem geheimen Treffen. Diese Treffen sind im Zusammenhang mit dem Kalten Krieg entstanden, um die Beziehungen zwischen Europa und den USA zu stärken.[1,2]

Die Teilnehmer, die als «Master of the World» bezeichnet werden, sind laut dem Journalisten Luis Gonzalez-Mata[3] Staatsoberhäupter, Minister, Bankmanager, Leiter multinationaler Unternehmen wie Bill Gates, Armeeangehörige, internationale Sicherheitsexperten, Wissenschaftler, Vertreter internationaler Organisationen wie des IWF oder der Weltbank und Journalisten.[4] In diesem Jahr fand das jährliche geheime Treffen vom 30. Mai bis 2. Juni 2019 in Montreux am Genfersee in einem Luxushotel statt.[5]

Überraschungsgast Mike Pompeo

Unter den 130 Teilnehmern waren der Schwiegersohn und Berater von US-Präsident Donald Trump Jared Kushner, NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte, die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, der ehemalige Präsident der Europäischen Kommission José Manuel Barroso, die UNESCO-Direktorin Audrey Azoulay, der ehemalige US-Aussenminister Henry Kissinger, der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire.

An der Sitzung nahmen auch Exponenten von Grossunternehmen wie Total und Axa, Grossbanken wie Credit Suisse sowie Intellektuelle teil. Die Schweiz war vertreten mit Bundespräsident Ueli Maurer, CS-Chef Tidjane Thiam und Tamedia-Verleger Pietro Supino.

Und es gab einen «Überraschungsbesuch»! Ja, dieses streng geheime Treffen öffnete seine Türen für US-Aussenminister Mike Pompeo. Er war CIA-Direktor und schliesst nicht aus, dass er in Zukunft für das Weisse Haus kandidiert.5,7 Alle Teilnehmenden füllen Schlüsselpositionen aus in den Bereichen Macht, Politik, Wirtschaft, Militär, Wissenschaft und Wissensvermittlung. Ihre Power, die Welt zu beeinflussen, ist enorm.

mehr:
- Die geheime Macht der Bilderberg-Gruppe (Candice Vacle, Médiapart, aus dem Französischen und gekürzt bei Info-Sperber, 30.08.2019)

Erwin Pelzig - Goldman Sachs, TK, Atlantik Brücke, CFR & Club of Thirty {8:13}

peacefulwarrior2012
Am 17.11.2012 veröffentlicht 
Erwin Pelzig über die verbindungen zwischen Goldman Sachs, Politik und verschiedenen einflussreichen Organisationen wie der Trilateralen Kommision, der Atlantik Brücke, des Council on Foreign Relations und der Group of Thirty.
Mehr informationen über die verbindungen zwischen Goldman Sachs und der Politik in der Doku Goldman Sachs - Eine Bank lenkt die Welt:
http://www.youtube.com/watch?v=IT_wRP...
Bilderberg-Konferenz „Für eine geheime Weltregierung reicht es nicht“ (Thomas W. Gijswijt im Gespräch mit Peter Kapern, Deutschlandfunk, 12.06.2015)
- Anonymous: Der Club der Bilderberger (Gastbeitrag von Markus Kien) (verdenken.blogspot.de, 08.04.2014)

[Doku] Goldman Sachs - Eine Bank lenkt die Welt [1:11:37]

jmpout
Am 12.05.2017 veröffentlicht 
Genre: Dokumentation
Originaltitel: Goldman Sachs - Eine Bank lenkt die Welt
Erscheinungsdatum: 29.11.2013
Die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs ist in den letzten Jahren zum Symbol für Maßlosigkeit und ausufernde Spekulationen im Finanzbereich geworden. Ihre Geschäfte mit der Zahlungsunfähigkeit amerikanischer Privathaushalte haben sie zwar an den Rand des Bankrotts gebracht, aber letztlich wurde sie dank ihrer politischen Verbindungen vor dem Aus bewahrt. Auch gegen den Euro soll Goldman Sachs spekuliert haben und an der Wirtschaftskrise Griechenlands nicht unbeteiligt sein. Der Dokumentarfilm gibt Einblicke in die Mechanismen der finanziellen und politischen Machenschaften der Bank.


Science: Genetik kann Sexualverhalten nicht erklären

Daten von einer halben Million Menschen widerlegen Dogma der Verhaltensgenetik

In den letzten Jahrzehnten scheint sich der Gedanke durchgesetzt zu haben, die sexuelle Orientierung sei angeboren, ob es sich nun um Hetero-, Bi-, Homo- oder was auch immer für eine Sexualität handelt. Man müsse im Zweifelsfalle nur seine richtige Identität entdecken. Doch woher wissen wir das eigentlich?

Bei meinen Psychologiestudierenden, die freilich nicht für die Gesamtbevölkerung repräsentativ sind, ergaben informelle Befragungen über die Jahre hinweg immer wieder dieses Bild: Die Persönlichkeit insgesamt sei im Wesentlichen nicht angeboren, sondern eher erworben. Wenn ich aber spezifisch nach der sexuellen Orientierung fragte, dann war die Antwort umgedreht, dann wurde der genetische Einfluss als etwa zwei- bis dreimal so stark angesehen wie der Umwelteinfluss.

Der Mythos vom "Schwulengen"

Die amerikanische Science, die in ihrer heutigen Ausgabe eine einschlägige Studie zum Thema veröffentlichte, hatte bei diesem Thema in der Vergangenheit eine eher unrühmliche Rolle. Sie veröffentlichte 1993 die Studie von Dean Hamer und Kollegen von den US-amerikanischen National Institutes of Heath, die 40 homosexuelle Bruderpaare genetisch untersucht hatten. Die Forscher hüteten sich zwar davor, ihren vorläufigen Befund als "Schwulengen" zu bezeichnen.

Doch schon der von der Science-Redaktion mitveröffentlichte Kommentar sprach bereits im Titel von "Hinweisen auf ein Homosexualitätsgen". Dass es sich dabei um ein Gen auf dem X-Chromosom handelte, befeuerte natürlich das Stereotyp, dass schwule Männer irgendwie femininer seien. Wie die Medien den Fund aufgriffen, kann man sich leicht vorstellen.

mehr:
- Science: Genetik kann Sexualverhalten nicht erklären (Stephan Schleim, Telepolis, 30.08.2019)

Donnerstag, 29. August 2019

Studie zur Polizeigewalt: 12.000 mutmaßlich rechtswidrige Übergriffe

Unrechtmäßige Polizeigewalt kommt in Deutschland deutlich häufiger vor als bisher bekannt. Demnach gibt es jährlich mindestens 12.000 mutmaßlich rechtswidrige Übergriffe durch Polizeibeamte – und damit fünf Mal mehr als angezeigt.

Das ergeben Forschungen an der Universität Bochum, über die das ARD-Politikmagazin "Kontraste" und "Der Spiegel" gemeinsam berichten.

mehr:
- 12.000 Fälle pro Jahr – Neue Studie zeichnet verstörendes Bild von Polizeigewalt in Deutschland (Focus, 27.07.2019)
siehe auch:
G20-Aufarbeitung: Lügen und geschwärzte Akten (Post, 08.11.2017)
G20-Aufarbeitung: Ermittlungstempo je nachdem… (Post, 13.10.2017)
„Die Polizei Hamburg hat die Gewaltorgie losgetreten“ (Post, 07.10.2017)
Aufräumarbeiten nach dem G20-Gipfel: Was würde geschehen, wenn… (Post, 23.07.2017)
Heute vor 50 Jahren – 2. Juni 1967: Benno Ohnesorg wird erschossen (Post, 02.06.2017)
- NSA, BND & Co. – Der Mensch als „Sicherheitsrisiko“ (Post, 27.08.2014)

Mittwoch, 28. August 2019

China: Dank Aufforstung praktisch keine Sandstürme mehr in Beijing

In der chinesischen Mongolei verwandelte China riesige Wüstengebiete in bewaldete und fruchtbare Gegenden: eine grosse grüne Mauer.

Red. Georges Hallermayer ist ein pensionierter Historiker und Soziologe und lebt in Frankreich.

In den 50er Jahren verdunkelten Sandstürme noch durchschnittlich 56 Tage pro Jahr den Himmel über Beijing. 2017 gingen die Stürme aus den Wüsten im Norden auf 7 Tage zurück, heute auf praktisch null.

aus dem Info-Sperber-Artikel
In den letzten Jahren ist Beijing mit den Nachbarstädten Tianjin und Hebei zu einer Megastadt zusammengewachsen, Jing-Jin-Ji getauft (Karte von Spiegel online). Über diese riesige Wirtschaftszone (siehe Grössenvergleich mit Bayern) mit 130 Millionen Einwohnern tobten 1978 noch an durchschnittlich fünf Tagen pro Jahr Sandstürme. Nun konnten die Meteorologen für dieses Gebiet Entwarnung geben: Im Durchschnitt noch 0,1 Tage pro Jahr. Ein positiver Effekt des Klimawandels? Mitnichten, sondern ein jahrzehntelang ausgeführter Plan.

Das chinesische Monatsmagazin «Chinafrica» zitierte am 26. März 2019 einen Evaluationsbericht von Zhu Jiaojun, Chef des Institute of Applied Ecology an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Er pries die «Grosse Grüne Mauer» als Erfolg der 40jährigen Arbeit im Three-North Shelterbelt Forest Program, das bereits 1978/79 startete, um der Ausdehnung der Wüste Gobi zu begegnen bzw. sie zurückzudrängen.

Das Programm wird seit zwei Jahren von der National Forestry and Grassland Administration und der Chinesischen Akademie der Wissenschaften nach einer weiten Bandbreite von Kriterien ausgewertet wie Veränderungen in Forstbestand, Entwaldung, Erosion, Klima. 551 Bezirke in 13 Provinzen waren von Entwaldung betroffen, ein Gebiet von über vier Millionen Quadratkilometer, halb so gross wie die Europäische Union, wo mehrere zehn Millionen Menschen betroffen waren. Das berichtet Xu Xinwen, Forscher am Xinjiang Institute of Ecology and Geography (XIEG) in der Zeitschrift «Chinafrica» vom 10. Juni 2019. Verursacht hatten die Entwaldung Naturkatastrophen, aber auch eine über Generationen dauernde exzessive Abholzung für Feuerholz und die Umwandlung in Weideland, ähnlich wie die im kolonisierten Irland vor zwei- bis dreihundert Jahren durch die englischen Landlords.

mehr:
- Dank Aufforstung praktisch keine Sandstürme mehr in Beijing (Georges Hallermeyer, Info-Sperber, 28.08.2019)

SPIEGEL TV - Heftiger Sandsturm Peking {1:07}

SPIEGEL TV
Am 22.03.2010 veröffentlicht 
Abonnieren Sie unseren Kanal: http://www.youtube.com/user/spiegeltv# Ein heftiger Sandsturm macht seit dem Wochenende den Bewohnern von Peking zu schaffen. Umweltschützer weisen auf eine menschgemachte Ursache hin: Der immer weiter steigende Wasserbedarf trocknet die Flüsse der Region aus.

Planet Sand E01: China – Der Kampf gegen den „Gelben Drachen“ Doku (2017) {43:14}

Pepe Junus
Am 29.06.2017 veröffentlicht 
entstandenen Wüsten wachsen unaufhörlich. Und neue bilden sich. Aride und semiaride Gebiete bedecken mittlerweile die Hälfte des Landes. Die Wüsten breiten sich in besiedeltem Gebiet aus und verdrängen dort wertvolles Ackerland in dramatischer Weise. Die natürlichen Vegetationsbarrieren am Rande der Wüsten reichen nicht aus und können den Sandstaub, der sich auf Peking niederlässt, nicht mehr aufhalten. Jedes Frühjahr verschwindet die chinesische Hauptstadt samt Umland tagelang in Sandstürmen, die 270 Millionen Menschen die Luft zum Atmen nehmen. Untersuchungen zufolge gingen im Jahr 2010 über Peking mehr als 1.300.000 Tonnen Sandstaub nieder. Die Sandstürme kommen aus Regionen, die aus vier Gründen verwüstet sind: Raubbau, Entwaldung, Wassermangel und zunehmende Urbarmachung für die Viehzucht. China kämpft gegen diesen „Gelben Drachen“, der das Land zu verschlingen droht. Eine Armee von 32.000 Regenmachern kämpft tagtäglich an der Front und baut eine „Grüne Mauer“, so lang wie die Chinesische Mauer, die den Feind in Schach halten soll. Durch die Analyse des Staubs, der regelmäßig über Peking niedergeht, haben die Forscher erfahren, dass dieser aus Wüsten stammt, die sich mehrere Hundert Kilometer von der Stadt entfernt befinden. Die latente Gefahr beunruhigt die chinesischen Behörden so sehr, dass sie die Wüsten unter strenge Überwachung gestellt haben.
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Dienstag, 27. August 2019

Berlin: Aufgeregtheiten nach Ermordung eines Georgiers

Authorities in Germany reportedly believe they may be dealing with a “second Skripal case” after a man was shot dead in broad daylight in a Berlin park.

A 49-year-old Russian man has been arrested on suspicion of murder over the incident, which was described by witnesses as an “execution-style killing”.

The victim has been identified as Zelimkhan Khangoshvili, a 40-year-old Georgian Muslim who fought against Russia in the Second Chechen War and had links with Georgian intelligence.

Kangoshvili fled to Germany after surviving a previous assassination attempt in Georgia in 2015.

He was shot dead on Friday morning while walking through Berlin's Kleintiergarten park on his way to pray in a local mosque.

Witnesses described how his assailant shot him twice in the head from behind before fleeing on a bicycle.

“There are indications this crime was planned and may have had political motives,” Martin Steltner, a spokesman for Berlin prosecutors said.

Police are believed to be investigating the possibility that Russian intelligence may have been behind the killing.

“If it turns out that a state player like Russia is behind this, we have a second Skripal case on our hands, with everything that entails,” Spiegel magazine quoted an unnamed source in German security circles as saying.




Berichten zufolge glauben deutsche Behörden, dass es sich um einen „zweiten Skripal-Fall“ handeln könnte, nachdem ein Mann am helllichten Tag in einem Berliner Park erschossen wurde.

Ein 49-jähriger Russe wurde wegen Mordverdachts wegen des Vorfalls verhaftet, der von Zeugen als "Hinrichtungsmord" bezeichnet wurde.

Das Opfer wurde als Zelimkhan Khangoshvili identifiziert, ein 40-jähriger georgischer Muslim, der im Zweiten Tschetschenienkrieg gegen Russland kämpfte und Verbindungen zum georgischen Geheimdienst hatte.

Kangoshvili floh nach einem früheren Attentat in Georgien im Jahr 2015 nach Deutschland.

Er wurde am Freitagmorgen erschossen, als er durch den Berliner Kleintiergarten ging, um in einer örtlichen Moschee zu beten.

Zeugen berichteten, dass sein Angreifer ihn zweimal von hinten in den Kopf geschossen habe, bevor er mit dem Fahrrad geflohen sei.

"Es gibt Anzeichen dafür, dass dieses Verbrechen geplant war und möglicherweise politische Motive hatte", sagte Martin Steltner, ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft.

Es wird vermutet, dass die Polizei die Möglichkeit untersucht, dass der russische Geheimdienst hinter dem Mord steckt.

"Wenn sich herausstellt, dass ein staatlicher Akteur wie Russland dahintersteckt, haben wir einen zweiten Skripal-Fall in der Hand, mit allem, was dazu gehört", zitierte die Zeitschrift Spiegel eine ungenannte Quelle in deutschen Sicherheitskreisen.

mehr:
- German police suspect 'second Skripal case' after man shot dead in park (Justin Huggler, The Telegraph, 27.08.2019 – Google-Übersetzer)
siehe auch:
Fall Skripal: Zweites Sanktionspaket gegen Russland in Kraft (Post, 26.08.2019)
Großbritannien: Zweiter Nowitschok-Fall wirft weitere Fragen auf (Post, 13.07.2018)
- Amesbury: Ein neuer Zwischenfall ähnelt der Skripal-Vergiftung (Post, 04.07.2018)
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Montag, 26. August 2019

STANDPUNKTE • Die Strategie der „Glaubhaften Abstreitbarkeit“

oder wie Massen-Medien vorgehen, um nicht gegen Narrative zu verstoßen.

Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.

Bestimmt haben nicht wenige Medienkonsumenten noch nie von der staatlichen Doktrin der „glaubhaften Bestreitbarkeit“ oder in Englisch „plausible deniability“ gehört. Dabei wird er jeden Tag in den Massenmedien mit genau diesem Prinzip unwissend gehalten. Dieses Prinzip, moralisch oder ethisch verwerfliche Taten „glaubhaft“ zu dementieren, wird heute flächendeckend von den Konzernmedien wie den durch die Parteien kontrollierten öffentlich-rechtlichen Medien nicht hinterfragt. Das war nicht immer so. Anfang der 1970er Jahre missachteten investigative Journalisten der Massenmedien das ungeschriebene Gesetz, glaubhafte Bestreitbarkeit nicht zu hinterfragen. Sie veröffentlichten Informationen aus Geheimdokumenten, den Pentagon-Papieren (1), in denen beschrieben wurde, wie die US-amerikanische Öffentlichkeit über den Vietnamkrieg belogen wurde. Seitdem hat sich aber viel geändert. Nicht zuletzt zu erkennen an der gnadenlosen Verfolgung von Julian Assange. Aber schauen wir uns jüngere Beispiele dieses Prinzips der „glaubhaften Abstreitbarkeit“, und wie die Medien damit umgingen, an.

Zunächst noch einmal die Definition nach Wikipedia:

„Die Situation einer glaubhaften Abstreitbarkeit (auch glaubhafte Bestreitbarkeit; englisch plausible deniability) liegt vor, wenn eine Person oder eine Organisationseinheit ein Mitwissen bzw. eine Mitwirkung an moralisch verwerflichen oder strafbaren Vorgängen innerhalb ihres Einflussbereichs überzeugend dementieren kann und ihr somit keine Verantwortlichkeit nachgewiesen werden kann, unabhängig vom tatsächlichen Wahrheitsgehalt dieses Dementis. Der Begriff wurde von der CIA Anfang der 1960er Jahre geprägt und beschreibt die Strategie, hochrangige Beamte und Regierungsmitglieder vor Strafverfolgung oder sonstigen negativen Konsequenzen zu schützen, für den Fall, dass illegale oder unpopuläre CIA-Aktivitäten öffentlich werden würden.“ (2)

Der grundsätzliche Ablauf eines Vorgangs, der der „glaubhaften Abstreitbarkeit“ unterliegt, die von den Medien heute stillschweigend akzeptiert wird, sieht wie folgt aus:

1. Phase: Das Totschweigen


Die Medien tun so, als ob es das Problem nicht gäbe. Berichte, welche das Gegenteil beweisen könnten werden einfach ignoriert. Derweil ist es in den alternativen Medien längst ausführlich berichtet und diskutiert worden, natürlich auch mit Beiträgen, die nicht 100% korrekt waren. Oft einfach, weil die finanziellen oder informellen Möglichkeiten zur Verifizierung fehlten. Wer antwortet schon auf die Anfrage eines unbedeutenden Internetblogs?

2. Phase: Das Dementieren


Die Medien erstellen, was man heute modern „Faktencheck“ nennt und weisen nach, dass Teile von Behauptungen, die auf eine „glaubhafte Abstreitbarkeit“ hinweisen, schlicht falsch sind. Denn natürlich gibt es immer Übertreibungen, Trittbrettfahrer mit falschen Informationen, Wichtigtuer und Propagandisten, die in solchen Fällen auch auftreten. Nicht selten steht die Vermutung im Raum, dass es sich um bewusste Lancierungen handelt, um andere Informationen, die in die gleiche Richtung deuten, zu diskreditieren. Weiter werden Beweise und Aussagen, die nicht in das offizielle Narrativ passen, als „Propaganda“ verworfen, ohne es ernsthaft zu prüfen.

3.Phase: Das Berichten


Wenn es nun gar nicht mehr anders geht, zum Beispiel, weil doch ein Mitglied der Mediengemeinschaft mit ersten Nachrichten über die Tatsachen berichtete, wird zwar berichtet, aber der Vorgang als „umstritten“ (statt illegal) bezeichnet, als „notwendiges Übel“ oder „nicht so schlimm“, und „wird nicht mehr gemacht“, ist also quasi schon Teil der Geschichte, oder es erfolgt der Hinweis auf einen Schuldigen, der als Bauernopfer dient.

4 Phase: Das „Normalisisieren“


Von nun an ist das ganze Geschichte, niemand dafür verantwortlich und alles hat seine Ordnung. Schauen wir uns an, in welchen Phasen sich unterschiedliche staatliche Projekte der glaubhaften Abstreitbarkeit befinden.

mehr:
- Die Strategie der „Glaubhaften Abstreitbarkeit“ (Jochen Mitschka, KenFM, 26.08.2019)
siehe auch:
Propagandaregen: Die ideologische Mobilmachung der Republik (Post, 25.08.2019)
Idlib und die Heuchelei des Westens (Post, 21.08.2019)
Unsere Mainstream-Medien sind transatlantische Speichellecker! (Post, 19.08.2019)
- Das transatlantische Narrativ und die Meinungsfreiheit: Da prallen Welten aufeinander (Post, 27.05.2019)
Propaganda, Medien und die Kriege der Guten (Post, 28.02.2019)
Kennedy-Attentat: Das Narrativ unserer Leitmedien – und wie es verteidigt wird (Post, 25.10.2017)
Wie wird eine öffentliche Debatte verhindert? – Das Vier-Phasen-Modell (Post, 06.11.2010)


Sonntag, 25. August 2019

Propagandaregen: Die ideologische Mobilmachung der Republik

Gedanken über die ideologische Mobilmachung der Republik.

Formal leben wir noch in einer parlamentarischen Demokratie. Dies bedeutet jedoch nicht, dass autoritäre Machtstrukturen und Methoden zur Herrschaftssicherung einer kleinen Elite nicht wirksam wären. Wo man den Menschen nicht verbieten kann, den Mächtigen bei der Wahl Steine in den Weg zu legen, muss man sie durch Propaganda dahin bringen, nur das zu wollen, was sie wollen sollen. Dazu wurden eine Reihe von Strategien perfektioniert. Zu den erfolgreichsten gehört die Spaltung. Man mobilisiert gegen Arme, anstatt Armut abzuschaffen. Man zersetzt die Friedens- und Umweltbewegung und hetzt die normalen Bürger gegeneinander auf, bis schließlich eines vollkommen aus dem Blick gerät: dass einige wenige von all dem profitieren und sich die Hände reiben, weil ihre Verantwortung als auch Machenschaften niemals Thema für ihre „Schäfchen“ sind.

Worüber ist zu sprechen, wenn man über Herrschaft spricht? Zuerst einmal sicher über den Begriff der Herrschaft selbst. Was also ist, was beschreibt und meint sie, die Herrschaft? Nach Max Weber vor allem die „Chance, für einen Befehl bestimmten Inhalts bei angebbaren Personen Gehorsam zu finden.“

Gemeint ist mit diesem Begriff also nicht nur die mittels direkter Gewaltandrohung erzwungene Unterwerfung von Menschen unter fremde Interessen und Mächte. Gemeint ist vielmehr jede, ein Gefälle von oben und unten, von Macht und Ohnmacht, von Ausbeutung und Ausnutzung organisierende und legitimierende gesellschaftliche wie individuelle Operation.

Aktuell mag sich die Herrschaftsform, nach der unsere Gesellschaft organisiert ist, zwar zu Recht als parlamentarische Demokratie bezeichnen, es ist damit jedoch nicht gesagt, dass Herrschaft und Machtstrukturen deswegen als solche nicht mehr existent und wirksam wären.

Herrschaft hat sich vielmehr modernisiert und geht heutzutage mit größerer Legitimation bei den Beherrschten einher. Sie organisiert sich dabei subtil bis in die Individuen und ihr Handeln hinein, das diese sodann als ihre „freie Entscheidung“ erleben:

„Was weiß ich schon von mir, wenn ich nicht weiß, dass das Bild, das ich von mir selbst habe, zum größten Teil ein künstliches Produkt ist und dass die meisten Menschen — ich schließe mich nicht aus — lügen, ohne es zu wissen? Was weiß ich, solange ich nicht weiß, dass ‚Verteidigung’ Krieg bedeutet, ‚Pflicht’ Unterwerfung, ‚Tugend’ Gehorsam und ,Sünde’ Ungehorsam? Was weiß ich, solange ich nicht weiß, dass die Vorstellung, dass Eltern ihre Kinder instinktiv lieben, ein Mythos ist? Dass Ruhm nur selten auf bewundernswerte menschliche Qualitäten und häufig nicht auf echte Leistungen gründet? Dass die Geschichtsschreibung verzerrt ist, weil sie von den Siegern geschrieben wird? Dass betonte Bescheidenheit nicht unbedingt ein Beweis für fehlende Eitelkeit ist? Dass Liebe das Gegenteil von heftiger Sehnsucht und Gier ist? Was weiß ich schon von mir, wenn ich nicht weiß, dass jeder versucht, schlechte Absichten und Handlungen zu rationalisieren, um sie edel und wohltätig erscheinen zu lassen? Dass das Streben nach Macht bedeutet, Wahrheit, Gerechtigkeit und Liebe mit Füßen zu treten? Dass die heutige Industrie-Gesellschaft vom Prinzip der Selbstsucht, des Habens und des Konsumierens bestimmt ist und nicht von den Prinzipien der Liebe und Achtung vor dem Leben, die sie predigt? Wenn ich nicht fähig bin, die unbewussten Aspekte der Gesellschaft, in der ich lebe, zu analysieren, kann ich nicht wissen, wer ich bin, weil ich nicht weiß, in welcher Hinsicht ich nicht ich bin.“ — Erich Fromm: Vom Haben zum Sein

In diesem Sinne ist unsere ganze Gesellschaft von teils sichtbaren, überwiegend jedoch subtil-unsichtbaren Formen von Herrschaft durchzogen:

Frauen arbeiten in schlecht bezahlten „Frauenberufen“ und Männer machen „Karriere“; Weiße beuten Nicht-Weiße aus; Kinder werden in Schulen mehr erzogen als zu Selbsterkenntnis und in ein selbstbestimmtes Leben geführt; der globale Norden beutet den globalen Süden aus und der Westen führt Kriege gegen die armen, aber ressourcenreichen Länder der Welt, deklariert dies jedoch anhand des Labels „Freiheit, Demokratie und Menschenrechte“ als zivilisatorische Notwendigkeit.

Mit anderen Worten: Wo wir in den sozialen Verhältnissen, die uns umgeben, zu leben und überleben versuchen, sind wir immer auch und allesamt Täter und Opfer zugleich. Denn wir sind geprägt und umgeben von repressiven Strukturen und verwickelt in Kämpfe um den Erhalt oder Ausbau der durch eigenes Handeln oft nur wenig zu beeinflussenden sozialen Position.

Allerdings sind das nicht alle in gleichem Maße: Ab einer gewissen sozioökonomischen Position sind Diskriminierungen und Benachteiligungen qua Geschlecht, Krankheit, Alter, kultureller und geografischer Herkunft oder Tradition kompensierbar und also von nicht mehr gar so ausschlaggebender Relevanz.

mehr:
- Die Manipulation der Massen (Jens Wernicke, Rubikon, 25.08.2019)
siehe auch:
Medienkrieg um die Köpfe (Post, 29.07.2019)
Hexenjagd auf Julian Assange – Die Tagesschau in transatlantischer Solidarität (Post, 29.07.2019)
NATO malt mal wieder den Teufel an die Wand: die angebliche russische atomare Bedrohung (Post, 25.05.2019)
Tagesdosis 16.5.2019 – Russland? Russland. Natürlich Russland (Post, 16.05.2019)
Mainstream goes Propaganda (Post, 08.05.2019)
- Horst-Eberhard Richter ist tot (Post, 05.01.2012)

Viele Journalisten wissen, dass sie zu Handlangern einer Kriegspropaganda werden. Aber sie sagen nicht, was sie merken.
[Horst-Eberhard Richter, Im Verwirrspiel gleichgeschaltet,
der Freitag, 24.01.2003]
Bekannt wurde besonders seine für das Jahr 1883 überlieferte Rede im Twilight Club, der am 12. April 1883 im D'Orville's Restaurant im Mills Building in New York zusammentraf. John Swinton, Mitbegründer des Clubs,[6] war als Ehrengast eingeladen, Teilnehmer waren Journalistenkollegen. Jedes Treffen des Clubs hatte ein intellektuelles Diskussionsthema, das nach dem Essen behandelt wurde. Redebeiträge sollten nicht länger als 5 Minuten dauern,[7] „mit dem ausdrücklichen Einverständnis, dass jeder Redner seine innerste Überzeugung ohne Zögern und Zurückhaltung ausspricht und mit der vollständigen Versicherung der Hochschätzung und des Wohlwollens aller Zuhörer.“ Thema war: „Einige Dinge, die ein Herausgeber nicht zu besprechen wagt.“[8] Swintons Beitrag war eine Stellungnahme zur „Unabhängigkeit der Presse“, nachdem angeblich jemand vor ihm diese erwähnt hatte.

“There is no such a thing in America as an independent press, unless it is out in country towns. You are all slaves. You know it, and I know it. There is not one of you who dares to express an honest opinion. If you expressed it, you would know beforehand that it would never appear in print. I am paid $150 for keeping honest opinions out of the paper I am connected with. Others of you are paid similar salaries for doing similar things. If I should allow honest opinions to be printed in one issue of my paper, I would be like Othello before twenty-four hours: my occupation would be gone. The man who would be so foolish as to write honest opinions would be out on the street hunting for another job. The business of a New York journalist is to distort the truth, to lie outright, to pervert, to villify (sic!), to fawn at the feet of Mammons, and to sell his country and his race for his daily bread, or for what is about the same – his salary. You know this, and I know it; and what foolery to be toasting an ‘Independent Press’! We are the tools and vassals of rich men behind the scenes. We are jumping-jacks. They pull the string and we dance. Our time, our talents, our lives, our possibilities, are all the property of other men. We are intellectual prostitutes.”

„So etwas wie eine unabhängige Presse gibt es in Amerika nicht, außer in abgelegenen Kleinstädten auf dem Land. Ihr seid alle Sklaven. Ihr wisst es und ich weiß es. Nicht ein einziger von euch wagt es, eine ehrliche Meinung auszudrücken. Wenn ihr sie zum Ausdruck brächtet, würdet ihr schon im Voraus wissen, dass sie niemals im Druck erscheinen würde. Ich bekomme 150 Dollar dafür bezahlt, dass ich ehrliche Meinungen aus der Zeitung heraushalte, mit der ich verbunden bin. Andere von euch bekommen ähnliche Gehälter um ähnliche Dinge zu tun. Wenn ich erlauben würde, dass in einer Ausgabe meiner Zeitung ehrliche Meinungen abgedruckt würden, wäre ich vor Ablauf von 24 Stunden wie Othello: Meine Anstellung wäre weg. Derjenige, der so verrückt wäre, ehrliche Meinungen zu schreiben, wäre auf der Straße um einen neuen Job zu suchen. Das Geschäft des Journalisten in New York ist es, die Wahrheit zu verdrehen, unverblümt zu lügen, sie zu pervertieren, zu schmähen, zu Füßen des Mammon zu katzbuckeln und das eigene Land und Volk für sein tägliches Brot zu verkaufen, oder, was dasselbe ist, für sein Gehalt. Ihr wisst es und ich weiß es; Was für ein Unsinn, einen Toast auf die ‚Unabhängigkeit der Presse‘ auszubringen! Wir sind Werkzeuge und Dienstleute reicher Männer hinter der Bühne. Wir sind Hampelmänner. Sie ziehen die Fäden und wir tanzen. Unsere Zeit, unsere Fähigkeiten, unser Leben, unsere Möglichkeiten sind alle das Eigentum anderer Menschen. Wir sind intellektuelle Prostituierte.“[9][10][11][12]

[John Swinton, Die Rede im Twilight Club 1883, Wikipedia, abgerufen am 15.03.2020]
 
27 000 PR-Berater polieren das Image der USA (Post, 12.02.2009)
Medien: intellektuelle Korrumpierbarkeit in Konfliktzeiten (Post, 31.12.2002)

A Brief History of U.S. Dirty Wars in Central America That Set the Stage for the Refugee Crisis {9:31 – Start bei 1:26}

The Intercept
Am 02.12.2018 veröffentlicht 
The world watched in horror as U.S. Border Patrol agents opened fire with tear gas on a group of refugees seeking asylum in the United States. Among the targets of this assault by U.S. forces were women and children, many of whom who fled Honduras.
Across the news media, these refugees are simply referred to as “migrants,” or “the caravan.” Rarely do we get any context of why they are risking their lives and the lives of their children to flee Honduras. And part of why we don’t hear the context is because to really tell this story, you need to talk about the U.S. dirty wars in Central America in the 1980s, the impact of neoliberal economic policies, and the catastrophe of climate change caused by the U.S. and other major world powers. You need to know history.
And if you know this history, particularly in Honduras, then you know that what we are seeing now is a situation where the U.S. set a house on fire and as the flames have raged, the U.S. is standing against the people trying to flee the fire that Washington set to their home.
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Butler zeigte sich 1932 solidarisch mit den Massendemonstration der Bonus Army, die eine Verbesserung der Lage von Kriegsveteranen forderte. 1934 meldete er angebliche Putschpläne gegen Präsident Franklin D. Roosevelt an den Vorläufer des Komitees für unamerikanische Umtriebe. Ein Untersuchungsausschuss wurde eingerichtet, doch ließen sich die Vorwürfe nicht erhärten. In der Fernsehverfilmung Novemberplan (The November Plan, USA 1977, Regie Don Medford) wurde Butler von Lloyd Nolan dargestellt.
Butler starb 1940. General Douglas MacArthur bezeichnete Butler als „einen der wirklich großen Generäle der amerikanischen Geschichte“ und benannte die Militärbasis in Okinawa nach ihm. Außerdem wurde 1941 nach ihm der Zerstörer USS Butler (DD-636) benannt, der 1948 außer Dienst gestellt wurde.
[Smedley D. Butler, Leben, Wikipedia, abgerufen am 24.08.2019]
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Smedley ButlerKrieg ist ein Verbrechen (1935) ( aus dem Amerikanischen ins Deutsche übersetzt von Anne Diener, Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen e.V. Gruppe Bonn-Rhein-Sieg – Originalversion bei lexrex.com)

Samstag, 24. August 2019

Arme Kinder, schlechte Schulen…

„Arme Kinder, schlechte Schulen.“ Zu diesem Ergebnis kommt Marcel Helbig vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung in einer aktuellen Studie. Ein Mangel an Lehrern, Unterrichtsausfall und Vertretungsstunden sind Merkmale, die an Schulen, die von armen Kindern besucht werden, häufiger festgestellt werden können, als es an den sozial privilegierten Schulen der Fall ist. Und: Politisch Verantwortliche scheinen nicht unbedingt ein großes Interesse daran zu haben, die Schulen der Armen so zu unterstützen, wie es nötig wäre. Schulpolitik habe viel mit Verteilungsfragen zu tun, sagt Helbig im NachDenkSeiten-Interview. Derweil, so Helbig weiter, sei zu beobachten, wie finanziell Bessergestellte ihre Kinder auf Privatschulen schicken, wo dann ein Schulgeld verlangt werde, das arme Familien nicht aufwenden können. Dabei geht es „um Abgrenzung“ und darum, „einen Abstand zu den Armen zu erzeugen.
mehr:
- „Die Verantwortlichen wollen nicht wissen, wie groß die Probleme sind“ (Marcus Klöckner interviewt Marcel Helbig, NachDenkSeiten, 24.08.2019)
siehe auch:
Die Zurichtung unserer Kinder zu „Funktionsäffchen“ (Post, 18.03.2019)
Mädchen können besser lesen und vor allem besser schreiben (Florian Rötzer, Telepolis, 07.10.2018)
Deutschland fehlen bald 35.000 Grundschullehrer (Florian Rötzer, FAZ, 31.01.2018)
Lesekompetenz von deutschen Grundschülern: Erhebliche Mängel (Post, 06.12.2017)
Schreibschrift im Zeitalter der »Kopf-unten-Generation« (Post, 06.11.2017)
Berlin schafft Geschichts­unterricht ab (Post, 27.10.2017)
- Krise bei den jungen Männern (Post, 12.05.2015)


USA: Bewahrung der Weltdominanz

Um ihre Weltdominanz zu bewahren, bedienen sich die USA aller Mittel der psychologischen und militärischen Kriegsführung. Exklusivabdruck aus „Der Tiefe Staat schlägt zu“. Teil 1/2.

Seit dem Ende der UdSSR haben sich die USA und das außenpolitische Establishment der EU im Rahmen ihrer geopolitischen Welt-Neuordnungspläne dazu entschlossen, den marktradikalen Kapitalismus nach Osten auszudehnen und dieses Projekt militärisch durch die NATO-Osterweiterung abzusichern. Haupttreiber der NATO-Politik sind die USA. Die US-Imperialstrategie betrifft letztlich die gesamte Welt. Ziel des transatlantischen außenpolitischen Establishments in NATO und EU ist, ihre imperialistischen Territorialansprüche durch die Aufnahme immer neuer Länder maximal zu erweitern, Ressourcen, Märkte und Investitionsräume zu erobern sowie Handelswege zu sichern. Jedes Land, das sich diesen Plänen entgegenstellt, wird zunächst propagandistisch dämonisiert, dann destabilisiert und bei fortgesetztem Widerstand letztlich mit Krieg überzogen. Der folgende Text ist Teil 1 des Beitrags „Wie die ‚westliche Wertegemeinschaft‘ den Kalten Krieg 2.0 installierte“ aus dem Buch „Der tiefe Staat schlägt zu“, erschienen im Februar 2019 im Promedia Verlag.

Die Herrschaftsetagen der westlichen Fassadendemokratien unter US-Führerschaft sahen sich nach 1990 als Siegermächte eines Systemkampfes. Sieger schreiben die Geschichte und darum kam für die politischen Führungen der USA und ihre europäischen Statthalter eine an langfristiger politischer Stabilität und Zusammenarbeit mit Russland „auf Augenhöhe“ orientierte Außenpolitik gar nicht in Frage.

Für sie ging es fortan darum, die Satellitenstaaten der kollabierten UdSSR in ihren Interessenraum zu integrieren, um auf dem eurasischen Schachbrett vollendete Tatsachen zu schaffen. Sie allein wollten den Gang der Geschichte bestimmen und waren fest entschlossen, ihre Einflusszonen unter geostrategischen Gesichtspunkten maßgeblich in Eurasien sowie dem Nahen und Mittleren Osten zu erweitern. Bereits die NATO-Gründung, vor allem jedoch die NATO-Erweiterungsrunden nach 1999 sowie alle Aufrüstungsschritte der NATO-Staaten, stehen in direktem Zusammenhang zur US-Strategie der Weltherrschaft und können nicht getrennt davon betrachtet werden.

Im Westen nichts Neues: alte und neue Weltbeherrschungsideologie


Die Zerstörung Jugoslawiens, die NATO-Osterweiterungen, das mediale Kesseltreiben gegen Russland und den „bösen Putin“, die zahllosen Militärmanöver unter anderem an den russischen Grenzen, die Zerlegung der Länder des Nahen und Mittleren Ostens, die erneute Aufrüstung der NATO und das permanente Anfachen von Konflikten gehören zu einem Handlungsensemble. Das bislang größte NATO-Militärmanöver mit circa 50.000 Soldaten seit den 1980er-Jahren, Trident Juncture, fand zwischen dem 25. Oktober und dem 7. November 2018 in Norwegen statt.

Insgesamt fanden 2018 über 106 NATO-Übungen und 180 nationale und multinationale Übungen der Verbündeten statt. Im Jahr 2017 führte die NATO 108 Übungen durch, und die Verbündeten hielten 162 nationale und multinationale Übungen ab.

Gemeinsam mit der irrwitzigen Aufrüstung — inklusive Raketenabwehrkomplexen in Polen und Rumänien — dient diese Strategie in Europa einem Ziel: Russland wirtschaftlich zu ruinieren, tot zu rüsten und schließlich zu erobern. Darüber hinaus sind die NATO-Erweiterungsrunden umfassender zu sehen. Die NATO-Expansion der post-1990-Ära folgt der Weltbeherrschungsagenda der USA und seines Anhängsels Großbritannien, aber auch den sub-imperialistischen Ambitionen der EU mit ihren Haupttreibern in Berlin und Paris. Die NATO verschafft sich ferner über „Partnership for Peace“-Abkommen Zugang zu Staaten, die dem transatlantischen Bündnis nicht angehören, um so ihre Einflusszonen systematisch zu erweitern.

Grundlage der US-Weltbeherrschungsideologie ist der marktradikale Kapitalismus und sein Zwang zur steten imperialistischen Ausdehnung sowie zur „Integration“ neuer geopolitischer Räume in sein Einflussgebiet.
Dieser Anspruch auf Weltherrschaft wurde in dem Report des Nationalen Sicherheitsrates an Präsident Truman nach dem Zweiten Weltkrieg revitalisiert: Die „United States Objectives and Programs for National Security“, NSC-68, gilt als „die Bibel der amerikanischen Sicherheitsstrategie nach 1950 und umfassendste Stellungnahme der neuen Ideologie, die die amerikanischen Führer“ in der Ära des Kalten Krieges anleitete. Die Ideologie der US-Weltdominanz durchzieht diesen Report wie alle späteren nationalen Sicherheitsstrategien bis zum heutigen Tage.

Sie rechtfertigte alle verbrecherischen Herrschaftspraktiken im Namen von „Demokratie und Freiheit“, einschließlich der „Intensivierung positiver und zeitgemäßer Maßnahmen und Operationen mit verdeckten Mitteln in den Bereichen Wirtschaftskrieg sowie der politischen und psychologischen Kriegsführung, um Unruhen und Revolten in ausgewählten strategischen Satellitenländern zu schüren und zu unterstützen.“

Da den USA und den NATO-Staaten mit dem Zusammenbruch der UdSSR nach 1990 der Feind und der Kalte Krieg abhandenkamen, brauchten sie für ihre Militärapparate neue Aufgaben und Legitimationen. Die Vorbereitungen hierzu schufen sie im Zeitraum bis etwa 1998. Ihre neue Geostrategie der Expansion war in Umrissen jedoch schon zur Mitte der 1990er-Jahre konzipiert. Sie basiert auf Machtzuwachs und Expansion in die ehemaligen UdSSR-Satellitenstaaten, um immer neue Länder in den eigenen Machtbereich aufzusaugen.

Der alte Kalte Krieg des abgeschlossenen Systemkampfes Kapitalismus gegen Kommunismus wurde ab etwa 2000 in ein neues ideologisches Gehäuse umgebettet und als Kalter Krieg 2.0 gegen das „aggressive Russland Putins“, gegen die „Terroristen“ und neuerlich gegen China fortgeführt. Die Weltbeherrschungsstrategie der USA und ihres transatlantischen NATO-/EU-Anhangs umfasst seit dem totalen Sieg des Kapitalismus 1990 folgende Komponenten, die hier nur kurz genannt werden:

  • die NATO-Osterweiterung in mehreren Schritten und Aggressionsphasen, 1999, 2004, 2009, 2017
  • die EU-Erweiterungen, 1995, 2004, 2007, 2013
  • die Radikalisierung des außenpolitischen Establishments der USA durch neokonservative Cliquen,
  • die systematische Revitalisierung Russlands als neuer Feind ab etwa 2000
  • den „war on terror“, formal seit 2001, den ideologischen Hintergrund formulierte Huntington in „Clash of Civilizations“
  • die Greater Middle East Initiative zur Beherrschung des ölreichen Nahen und Mittleren Ostens
  • den Schwenk nach Asien (Pivot to Asia) unter Obama seit 2012, um den neuen Feind China ins Visier zu nehmen
  • den Kampf der Herrschaftscliquen gegen die eigenen Völker durch Massenverdummung (information warfare), 
  • Totalüberwachung und Aufstandsbekämpfung
  • die Instrumentalisierung der Massenmigration unter anderem als „Herrschaftstechnik nach Innen“.
mehr:
- Kalter Krieg 2.0 (Ullrich Mies, Rubikon, 24.08.2019)
siehe auch: 

Propagandaregen: Die ideologische Mobilmachung der Republik (Post, 24.08.2019)
US-Raketentest bekräftigt russische Vorwürfe (Post, 22.08.2019)
Idlib und die Heuchelei des Westens (Post, 21.08.2019)
Reichstags-9/11: Vom Neocon-Putsch zur weltweiten Überwachung (Post, 10.08.2019)


«Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ‹Ich bin der Faschismus›. Nein, er wird sagen: ‹Ich bin der Antifaschismus›.» [Ignatio Silone]

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François Bondy berichtet über eine Begegnung mit Silone in seinem 1988 publizierten Buch Pfade der Neugier. Portraits: „Ich traf Silone in Genf am Tag, an dem er aus dem Exil nach Italien zurückkehrte, und plötzlich sagte er: «Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ‹Ich bin der Faschismus›. Nein, er wird sagen: ‹Ich bin der Antifaschismus›.» [...] Viele Jahre später, als «Antifaschismus» in der Tat instrumentalisiert wurde und zu einem Slogan herunterkam, verstand ich, daß dieses kaustische Aperçu prophetisch war.“[5] Eine Niederschrift des Zitats aus Silones Lebzeiten oder in seinen eigenen Werken existiert nicht. [Ignazio Silone, Antifaschismus-Zitat, Wikipedia, abgerufen am 28.08.2019 – Fett- und Kursivsetzung durch mich]
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Der Ukraine-Konflikt 6 – Wer stoppt die USA? (Post, 25.04.2014)
- Die amerikanische Paranoia und der permanente Krieg (Michael Schneider, Vortrag 18.02.2003, gefunden bei AG Friedensforschung)

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Die US-Regierung präsentierte während des G-8 Gipfels von Sea Island im Juni 2004 ihr Projekt Greater Middle East (GME) als politische Agenda zur Umstrukturierung der Region Großraum Mittlerer Osten. Nach der offiziellen Lesart stützt sich das Projekt auf drei Säulen:[3][4]
[Großraum Mittlerer Osten, Greater-Middle-East-Projekt, Wikipedia, abgerufen am 25.08.2019]
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Der Orientalist Hans-Peter Raddatz meldete in einem Radio-Interview mit dem Deutschlandfunk insbesondere in Bezug auf Ägypten Zweifel an, ob als Resultat dieser Revolutionen tatsächlich Demokratien entstünden. Er sagte, eine Demokratie könne nicht auf dem Reißbrett skizziert werden und fügte hinzu, der Islam sei ohne Säkularisierung nicht mit der Demokratie westlicher Prägung kompatibel, wobei Raddatz die Wahrscheinlichkeit einer solchen Säkularisierung bezweifelt.[149] Hingegen spricht Kenan Engin in Anlehnung an Samuel P. Huntingtons Demokratisierungstheorie von einer fünften Welle der Demokratisierung und beruft sich dabei auf Parallelen zur dritten Demokratisierungswelle in Lateinamerika während der 1970er- und 1980er-Jahre.[150][151][152]
Der deutsche Journalist Adrian Lobe stellte in einem Gastbeitrag für die Neue Zürcher Zeitung die These auf, dass die Aufstände in Nordafrika und im Nahen Osten keine Demokratiebewegung darstellten, sondern „Wohlstandsrevolten“. Als Beleg führte er die Situation in Saudi-Arabien an, wo das Regime die Bevölkerung mit großzügigen Geschenken ruhig stellt und sich bislang kein Protest regte. Daraus leitet Lobe ab, dass bei den Unruhen materielle Faktoren wie Bildung, Arbeit und Wohlstand im Vordergrund standen.[153]
Fareed Zakaria, Publizist und ehemaliger Herausgeber des Magazins Newsweek, vertritt einen ähnlichen modernisierungstheoretischen Ansatz. Er argumentiert, dass es für das Durchlaufen einer Revolution eine sozioökonomische Schwelle überschritten werden muss. Diese setzt Zakaria bei einem Pro-Kopf-Einkommen von rund 8000 US-Dollar an. Staaten wie Marokko, in denen dieses Niveau nicht erreicht wird, hätten demzufolge geringere Chancen auf einen gesellschaftlichen Umbruch als wohlhabendere Länder.
US-Präsident Barack Obama hielt im Mai 2011 eine Grundsatzrede, in der er die Revolutionen des „Arabischen Frühlings“ als historische Gelegenheit für die USA bezeichnete: „Wir haben die Chance zu zeigen, dass Amerika die Würde eines Straßenverkäufers in Tunesien höher achtet als die rohe Macht des Diktators.“ Obama zog eine Parallele zwischen den arabischen Aufständen und der Geburt der USA im Kampf gegen die britische Herrschaft. Amerika könne daher nicht anders als sich auf die Seite der arabischen Völker zu stellen.[154]
Im Verlaufe des Jahres 2013 wurden Medienberichte häufiger, die die Arabischen Revolutionen für gescheitert erklären und einen Arabischen Winter proklamieren. Solchen Tendenzen widerspricht die Ethnologin Ingrid Thurner und verlangt, man müsse den Ländern und ihren Bewohnern Zeit einräumen und sie bei ihrem Kampf um Demokratie unterstützen.[155]
[Arabischer Frühling, Einschätzungen zur Ausbreitung und Parallelen, Wikipedia, abgerufen am 25.08.2019 – Hervorhebung von mir]
Overthrow: 100 Years of U.S. Meddling & Regime Change, from Iran to Nicaragua to Hawaii to Cuba {21:59}

Democracy Now!
Am 12.03.2018 veröffentlicht 
https://democracynow.org - As special counsel Robert Mueller continues his probe into Russian meddling in the 2016 election, we take a look back at Washington’s record of meddling in elections across the globe. By one count, the United States has interfered in more than 80 foreign elections between 1946 and 2000. And that doesn’t count U.S.-backed coups and invasions. We speak to former New York Times reporter Stephen Kinzer, author of “Overthrow: America’s Century of Regime Change from Hawaii to Iraq.”
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Am 12.03.2018 veröffentlicht 
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