Freitag, 2. Juni 2017

Heute vor 50 Jahren – 2. Juni 1967: Benno Ohnesorg wird erschossen

[Doku] Der Tod des Benno Ohnesorg - 2 Juni 1967 [HD] {42:21}

MüllerMann
Am 12.03.2017 veröffentlicht 
"Er liegt am Boden, eine junge Frau kniet neben ihm und hält den Kopf des Sterbenden. Das Foto wird zum Symbol. Am 2. Juni 1967 beginnt ""1968"". An diesem Tag wird unweit der Deutschen Oper in Berlin der Student Benno Ohnesorg von einem Polizisten niedergeschossen und stirbt wenig später. Für die Studentenbewegung ist der Tod Ohnesorgs eine Zäsur - der 2. Juni wird zum Katalysator der Unruhen. Der tote Ohnesorg wird zu einer Ikone.
Doch wer war Benno Ohnesorg, von dem man kaum mehr weiß als den Namen - und das Sterbedatum? Fast vier Jahrzehnte später begibt sich der Schriftsteller Uwe Timm auf die Suche. Timms Buch ""Der Freund und der Fremde"" (2005) ist das literarische Ergebnis dieser Suche. Es ist keine faktenorientierte Biografie, sondern eine Erzählung, die Erinnerungen vorsichtig arrangiert. Es ist ein persönliches Buch, das über den Freund reflektiert, über seinen Tod und über die prägenden 60er Jahre. Es geht in ""Der Freund und der Fremde"" aber auch um 1968, um die großen Entwürfe und Theorien. Timm zeigt, wie der Tod von Ohnesorg viele aus seiner Generation zu ""68ern"" werden ließ.
Die beiden lernten sich Anfang der 60er Jahre in einem Kolleg in Braunschweig kennen, wo sie das Abitur nachholten. Für Ohnesorg und Timm waren vor allem Kunst und Kultur der Schlüssel zu einem anderen Leben. Sie hofften, in der Literatur ihr Glück zu finden. Die beiden 20-Jährigen freundeten sich an, diskutierten über Lyrik und offenbarten sich ihre ersten literarischen Schreibversuche. Nach dem Abitur trennten sich ihre Wege. Timm ging nach München, später nach Paris. Benno Ohnesorg zog nach Berlin. Sie verloren sich aus den Augen. Im Juni 1967 hörte Uwe Timm in Frankreich von den Ereignissen der Berliner Anti-Schah-Demonstration und sah in einer Pariser Zeitung das Foto - den toten Freund."
alter Info-Text:
Deutschlands Studenten proben den Aufstand: Der Schah von Persien und seine Frau sind auf Staatsbesuch in Deutschland. Von offizieller Seite wird der .
Während einer Demonstration gegen den Besuch des Schahs von Persien wurde der Student Benno Ohnesorg am 2. Juni 1967 in Berlin durch Polizisten brutal .
alexander binder info: Keine Insel Die Palmers Entführung 1977 Bewegung 2 Juni entführt in Wien den .
Die erste Radikalisierung bestimmter Teile der Protestkultur stellte der Besuch des Schahs von Persien am 2. Juni 1967 dar.

Eva Quistorp: Tod von Benno Ohnesorg {4:21}

Veröffentlicht am 07.08.2013
Eva Quistorp, damals Studentin, beteiligte sich am 2. Juni 1967 an den Protesten gegen den Besuch des Schahs von Persien vor der Deutschen Oper in Berlin. Als die Polizei versuchte, die Menge auseinanderzutreiben, wurde Quistorps Komilitone Benno Ohnesorg von einem Polizisten erschossen.

Ein Schuss verändert die Republik 

Seit 1966 ging die Polizei Westberlins verschärft gegen protestierende Studenten vor; der Polizeipräsident sprach von »Studentenkrieg«. Zusätzlich heizte die Springer-Presse die öffentliche Stimmung gegen die »Gammler und Arbeitsscheuen« an. Als der autokratisch regierende Schah Reza Pahlewi von Persien am 2. Juni 1967 Westberlin besuchte, demonstrierten Studenten vor dem Schöneberger Rathaus und am Abend vor der Deutschen Oper in Charlottenburg. 

Die Polizei und schahtreue Schläger (»Jubelperser«) gingen massiv gegen die Protestler vor. Der Germanistikstudent Benno Ohnesorg (* 1940), der abends am Rande dabei war, wurde mit anderen in die Seitenstraßen getrieben. Auf einem Innenhof wurde er von Polizisten festgehalten und verprügelt. Gegen 20:30 Uhr traf ihn ein Kopfschuss aus anderthalb Metern Entfernung. Ohnesorg starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Der Täter, der Polizeibeamte Karl-Heinz Kurras (1927-2014), stellte sich später vor Gericht als das eigentliche Opfer dar. 2009 wurde bekannt, dass er für die DDR-Staatssicherheit gearbeitet hatte. 
Benno Ohnesorg wird schwer verletzt abtransportiert, er stirbt auf dem
Weg ins Krankenhaus
Der Regierende Bürgermeister Heinrich Albertz (1915-1993) gab zunächst den Studenten die Schuld, änderte seine Meinung jedoch und trat im September 1967 zurück. Der Tod Benno Ohnesorgs heizte die Studentenproteste an. 1972 wurde in Berlin die »Bewegung 2. Juni« gegründet, die als Keimzelle des deutschen Terrorismus gilt. 
Harenberg - Abenteuer Geschichte 2017

siehe auch die Bilderserie:
- Ein Schuss verändert Deutschland – Vor 50 Jahren starb Benno Ohnesorg 
(n-tv, 02.06.2017)

Der Fall Benno Ohnesorg - 3sat Kulturzeit - Manipulation, Vertuschung {6:59}

Hochgeladen am 23.02.2012
http://www.todesnacht.com
Vor 45 Jahren wurde der junge Student Benno Ohnesorg in einem Berliner Hinterhof erschossen. Von einem Polizisten. Und die Lüge begann. Der Schütze wurde nie verurteilt, Zeugen in Prozessen nicht gehört und wichtige Beweise unterschlagen. Selbst vor der Leiche des Studenten machte man nicht Halt. Zwei Berliner Journalisten haben nun heraus gefunden, dass sogar an der Leiche von Ohnesorg manipuliert wurde und im ersten Todesschein von "stumpfer Gewalteinwirkung" statt einem Schuss gesprochen wurde. Und sie haben neue Filme und Fotos entdeckt, die Licht ins Dunkel dieser Nacht bringen.
Daraus entwickelte sich die "Bewegung 2. Juni", aus der einige sich später der Roten Armee Fraktion (RAF) angeschlossen haben.
Ein Film von Katja & Clemens Riha
http://candoberlin.de

siehe auch:
- Video: Wie starb Benno Ohnesorg? (Das Erste, 29.05.2017, Verfügbar bis 05.06.2017)

Inzwischen steht das Video auf Youtube:
Wie starb Benno Ohnesorg? {44:36 – Start bei 9:21}

SuperOssi
Am 31.05.2017 veröffentlicht
"Das Bild des sterbenden Demonstranten wird 1967 zum Symbol und zum Katalysator des studentischen Aufbegehrens. Die Dokumentation rekonstruiert minutiös die Abläufe des 02. Juni 1967, wertet Aufnahmen aus und interviewt Augenzeugen"
http://www.ardmediathek.de/tv/Reporta...

In den ARD-Mediathek-Kommentaren wird nach der verwendeten Musik gefragt, ich habe recherchiert:
Iron Butterfly – In A Gadda-da-Vida
The Doors – Light My Fire
Pink Floyd – Careful With That Axe Eugene

das verhaeltnis zwischen polizei und studierenden wurde laengst zum massstab fuer den inneren zustand west-berlins. senatsrat prill betonte auf einer podiumsdiskussion seine auf 'wilde demonstranten' gemuenzte aeusserung: 'die sollen nur kommen, dann kriegen sie eins mit dem knueppel auf den kopf, das ist dann ein gutes uebungsfeld fuer unsere polizeibeamten.' (die welt, 2.2.67) [aus: die ermordung benno ohnesorgs am 2. juni 1967, zusammengestellt von joerg prante, Haschrebellen, Datum unbekannt]
Der Ausschuss stellte fest, dass Innensenator Wolfgang Büsch (SPD) und der Kommandeur der Schutzpolizei Hans-Ulrich Werner die Freigabe des südlichen Gehwegs vor der Oper am 30. Mai geplant hatten, um „die Störer auf einem Haufen zu haben“. Der stellvertretende Polizeipräsident Georg Moch (CDU) hatte diesen Plan abgelehnt. Albertz und Staatssekretär Ernst Benda (CDU) vom Bundesinnenministerium hatten mit dem Protokollchef des Senats und dem Bundespräsidenten Heinrich Lübke verabredet, den Vorplatz der Oper weiträumig sperren zu lassen. Albertz ließ dies der Senatsinnenverwaltung mündlich und schriftlich mitteilen. Doch der zuständige Senatsrat Hans-Joachim Prill (SPD) informierte den Polizeipräsidenten nicht darüber, da der Regierende Bürgermeister kein direktes Weisungsrecht gegenüber der Polizei gehabt habe. Auch über ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom Februar 1967, das die Verhältnismäßigkeit der Mittel auch im Fall von Krawallen anmahnte, hatte er die Polizeiführung nicht informiert.
[Zitat aus dem »Benno-Ohnesorg-Artikel« der Wikipedia, verwendet bei dict.cc, bei Wikipedia nicht mehr auffindbar, Stand: 04.06.2017, Hervorhebung von mir – Update 23.06.2020: Nunmehr zu finden bei: Benno Ohnesorg, Todesumstände, Parlamentarische Untersuchung, veikkos-archiv.com – empfehlenswert!]
 

Erstes Ergebnis des Verhörs: Berlins Polizeipräsident Erich Duensing verträgt keine Sonne. Befragt, wer wohl am Mittag des 2. Juni jenen Jubel-Persern, die vor dem Rathaus mit Totschlägern und Latten auf friedliche Demonstranten eingedroschen hatten, einen Sonderplatz unter der Freiheitsglocke eingeräumt habe, antwortete der Präsident: "Ich weiß es nicht." Sein Schupo-Kommandeur Hans -- Ulrich Werner wußte es: "Ich hatte Weisung vom Herrn Präsidenten." Duensing, erneut im Zeugenstand: "Äh, ja, wenn ich etwas anderes gesagt habe, so lag das daran, daß es sehr heiß war."
Auch der Polizeioberrat Heribert Iwicki, am 2. Juni Einsatzleiter vor der Oper, kollidierte mit seinen Untergebenen. Bis 20 Uhr, so Iwicki, seien bereits elf seiner Polizisten von Anti-Schah-Demonstranten verletzt worden, davon fünf durch Steinwürfe. "Ich selbst", so klagte der Oberrat, "wurde von einem Frisch-Ei beschmutzt, das an der Hauswand zerschellte." Und um weiteren Verlusten vorzubeugen, habe er den Einsatzbefehl gegeben.
Die blessierten Polizisten, die daraufhin im Zeugenstand erschienen, erinnerten sich anders. Fast alle -- bis auf zwei -- sagten aus, sie seien nicht vor, sondern erst während des Einsatzes verletzt worden. […]
Und immer wieder unterbrachen Ausschuß-Mitglieder die Aussagen hoher Polizeibeamter, um deren offenkundig voreingenommene Darstellung zu rügen:
Polizeipräsident Duensing ereiferte sich über die "Exzesse" der Studenten: Er habe "tiefe Scham" empfunden, "als der oberste Vertreter des Landes" von Studenten "ausgemährt" worden sei. Darauf der Abgeordnete Vortisch: "Geht diese Wertung, die doch emotionell zu sein scheint, nicht über die Aufgabe der Polizei hinaus?" Duensing: "Ich verstehe die Frage nicht."
[Zitat aus:
BERLIN / POLIZEI – Sehr heiß, SPIEGEL 28/1967, 03.07.1967]

»Das habe ich getan«, sagt mein Gedächtnis. »Das kann ich nicht getan haben« – sagt mein Stolz und bleibt unerbittlich. Endlich – gibt das Gedächtnis nach.
[Friedrich Nietzsche,
Jenseits von Gut und Böse, Viertes Hauptstück. Sprüche und Zwischenspiele, Nr. 68] 

Terroristisches Handeln ist ex definitione unwahrscheinliches Verhalten einer Minderheit. Terroristen versuchen, mit der Schreckenswirkung gezielter Gewalttätigkeit ein Fanal zu setzen, die Mehrheit der Bevölkerung zum Umsturz der gegebenen staatlichen Ordnung motivieren sollen. Das ist ein kühner Plan, der mit der Routine zivilen Verhaltens radikal bricht. Die Anmaßung von Gewalt widerspricht nicht nur allgemeinen kulturellen Normen, sie verstößt auch, wo sie mit politischem Anspruch auftritt, gegen jene Selbstverständlichkeit, mit der moderne Staatswesen das Monopol auf Gewalttätigkeit für ihre eigenen Instanzen reklamieren.
Fragt man, warum die Mitglieder der Baader-Meinhof-Gruppe gegen alle Tabus nicht nur gewalttätig wurden, sondern Gewalttätigkeit zum politischen Programm erhoben, so stößt die Analyse an Grenzen, die sie sich eingestehen muss. Zwar sind Bedingungen erkennbar, die in die Nähe dieser Entscheidung führen konnten (dazu Kap. III): da gab und gibt es in der Bundesrepublik Deutschland objektive Anlässe zu politischer Opposition. Da gab und gibt es die Tradition linksradikaler Theorien, die für eine Dramatisierung solcher Anlässe Argumente lieferte. Da gab es in den Herkunftsbereichen des Terroristen politische Bewegungen, die den Beteiligten den Anschein einer allgemeinen Aufbruchstimmung glauben machen. Da gab es das Erlebnis handgreiflicher Provokationen der »anderen Seite«…

[aus: 
Merkwürdigkeiten des Falles (Abschnitt VIII in Friedhelm Neidhardt, Soziale Bedingungen terroristischen Handelns. Das Beispiel der "Baader-Meinhof-Gruppe" (RAF) in: Wanda von Baeyer-Katte, Dieter Claessens, Hubert Feger, Friedhelm Neidhardt, Gruppenprozesse, Analysen zum Terrorismus 3, Springer Fachmedien, Wiesbaden, 1982, S. 308ff, GoogleBooks), Hervorhebungen von mir] 
Mehr zu den Vorgängen hinter den Kulissen:
- Wie der Tod eines Studenten eine Bewegung radikalisierte – Uwe Soukup: "Wie starb Benno Ohnesorg?", Verlag 1900 Berlin, 272 Seiten (Buchrezension, Winfried Sträter, Deutschlandfunk Kultur, 01.06.2007; Zitat:)
Im Zentrum [ des Machtkampfes um den Posten des Regierenden Bürgermeisters ] stand ein Ränkeschmied, der in den 60er und frühen 70er Jahren in der SPD die Fäden zog: Kurt Neubauer. Er versuchte, Brandts Nachfolger Heinrich Albertz innerparteilich das Wasser abzugraben – letztlich um selber Regierender Bürgermeister zu werden. Sein engster Verbündeter in der Polizeiführung war der Senatsrat und spätere Polizei-Vizepräsident Hans-Joachim Prill. Auch er strebte ungestüm an eine Spitzenposition: Prill wollte Polizeipräsident werden. Diese beiden Männer verstanden es, die Eskalation der Gewalt und die Radikalisierung der Studentenbewegung 1967/ 68 für sich zu nutzen. So musste drei Monate nach dem 2. Juni 1967 Heinrich Albertz als Regierender Bürgermeister zurücktreten. Sein Widersacher Kurt Neubauer hatte erfolgreich darauf hingearbeitet, dass Albertz in der Berliner SPD keine Unterstützung mehr hatte.
Nach Auffassung Soukups hatte der Abgang Albertz´ tragische Folgen für die politische Szene West-Berlins. Albertz, den offenbar weniger Schuld am Tod Ohnesorgs traf, als er bis zu seinem Lebensende selbst glaubte, hätte vielleicht eine Erneuerung der SPD durchsetzen können. Stattdessen hatten nun die Männer um Neubauer das Sagen, die unfähig waren, in einen Dialog mit den rebellierenden Studenten zu treten. Schlimmer noch: die Gewaltausbrüche offenbar suchten, um ihre politischen Spielchen zu treiben. Letztlich kann Uwe Soukup weder Neubauer noch Prill nachweisen, dass sie die verantwortlichen Hintermänner des merkwürdig harten Polizeieinsatzes am 2. Juni 1967 waren. Aber die Indizien, die Soukup zusammengetragen hat, weisen in ihre Richtung. Soukup geht noch weiter und fragt, ob das Attentat auf Rudi Dutschke 1968 wirklich aufgeklärt sei; und er weist auf Merkwürdigkeiten bei der Geburtsstunde der RAF, der Befreiung Andreas Baaders aus dem Gefängnis 1970, hin.
Siehe auch:
- JUSTIZ / BERLIN Insel ohne Moral (SPIEGEL 49/1960, 30.11.1960)

Ich lasse dies alles unkommentiert, obwohl mir vieles dazu einfallen würde!
Aber tendenziell erinnert mich das an das Kent-State-Massaker:
- Heute vor 47 Jahren – 4. Mai 1970: Das Kent-State-Massaker (Post, 04.05.2017)
Einige Leute wollen es diesen langhaarigen, nichtstuenden Floh-Trägern mal richtig zeigen.
Hat ja auch gewirkt!
Und 50 Jahre später kommen die Dinge ans Licht, und es bleibt einem nichts anderes übrig, als Trauerarbeit zu leisten und »Vater Staat« zu verzeihen. Ist halt so…

Zwischenbemerkung:
Im ARD-Film wird kurz ein Artikel des Sternredakteurs Heiko Gebhardt eingeblendet: »Ein sauberer Schütze« (»Sternredakteur Heiko Gebhardt sprach mit dem Mann, der Benno Ohnesorg erschoß«)
In der Ankündigung der "Stern"-Serie "Annas Mutter" heißt es auf Seite drei: "Seit über einem Jahr besucht ''Stern''-Autor Heiko Gebhardt Marianne Bachmeier im Gefängnis. Er ist der einzige, dem sie ihre Geschichte erzählt hat, die Geschichte eines zerstörten Lebens."
[Zitat aus:
Der einzige, dem sie ihre Geschichte erzählte ... – Gerhard Mauz zur Aufhebung des Haftbefehls gegen Marianne Bachmeier, SPON, 16.08.1982]

Wer über Spracharmut, Gewalt, verschlissene Gefühle und Demütigungen im ramponierten Kleinstbürger-Milieu Genaues erfahren will, lernt alles dies aus der scheinbar distanziert und vorsätzlich nüchtern geschriebenen „Rekonstruktion“ der beiden Autoren, die sensibel mit diesem schrecklichen Stoff umgegangen sind. Ohne soziologische Kommentare, ohne Statistiken, ohne psychologische Erläuterungsversuche werden Ursachen, Bedingungen und Auslöser für Gewalt deutlich.
[Zitat aus: Ohnmacht und Mord, Buchbesprechung von Winfried Kaminski, u.a. über Kai Hermann, Heiko Gebhardt: „Andi – Der beinahe zufällige Tod des Andreas Z., 16“; Stern-Buch Verlag, Hamburg; 280 S., 20,–DM., ZEIT-Magazin auf ZON, 01.01.1982]
 
Kann sich jemand vorstellen, was in jemandem, der einen Artikel über ein Gespräch mit Karl-Heinz Kurras schreibt, vorgegangen sein könnte, daß er Marianne Bachmeier über ein Jahr lang besuchte und zeitnahe ein Buch mit einem solchen Inhalt (»Der beihnahe zufällige Tod…«) schrieb?

- Zeitzeugin wider Willen (Leonie Feuerbach, ZON, 02.06.2017)
- Tod von Benno Ohnesorg: Der Zeuge, den keiner hören wollte (Michael Brettin, Berliner Zeitung, 01.06.2017)
- Vor 50 Jahren: Der Tod des Benno Ohnesorg (Michael Brettin, Berliner Zeitung, 01.06.2017)

Fall der Woche: Die Erschießung von Benno Ohnesorg {4:17}

Veröffentlicht am 31.05.2017
Am 2. Juni 1967 erschoss der Polizist Karl-Heinz Kurras den Studenten Benno Ohnesorg. Bis heute sind nicht alle Fragen rund um diese Tat geklärt.

- Benno Ohnesorg: Chronik einer Hinrichtung (Margot Overath, Radio Bayern 2 Kultur, 23.05.2017)
- Benno Ohnesorg: Der Tod des Träumers (Willi Winkler, Süddeutsche Zeitung, 19.05.2010)
- 2. Juni 1967: Die Stunde der Zeugen (Uwe Soukup, ZON, 02.06.2009)


Lieselotte Schröder, heute 72 und zu jener Zeit Krankenschwester in Moabit, erinnert sich im Gespräch mit dem SPIEGEL, dass Ohnesorg nach der Einlieferung gegen 21.25 Uhr gleich in den Röntgenraum gefahren wurde. Röntgen war Routine, schließlich war den Ärzten noch nicht klar, welche Kopfverletzung Ohnesorg harre. Dann aber hätte man die Kugel im Kopf gleich gesehen, sagt der Berliner Rechtsmediziner Volkmar Schneider, der bei der Obduktion von Ohnesorg einen Tag später dem Chefpathologen Walter Krauland assistierte.
Sicher ist: Noch in der Nacht wird Ohnesorg in der Klinik das Haar über der Einschussstelle wegrasiert, wird das Schädelstück mit dem Loch herausgebrochen, mit einer Zange. Die Ärzte, glaubt Schneider, könnten so versucht haben, das Projektil zu entfernen und den Hirndruck zu mindern. Doch er wundert sich. Um die Kugel herauszuholen, hätten sie den Schädel auf der anderen Seite öffnen müssen. Dass sie dort steckte, müssen die Röntgenbilder gezeigt haben. Oder ging es bei der Operation um etwas ganz anderes? Verschleierung etwa?
Das Schädelstück mit dem Einschussloch ist am nächsten Tag verschwunden, die Haut über dem Loch zugenäht. Und im Totenschein steht: „Tod durch Schädelverletzung durch stumpfe Gewaltemwirkung". Das, so sagte jetzt der Arzt, der den Schein ausstellte, dem SPIEGEL, habe er aber „nicht aufgrund eigener Feststellungen, sondern auf Anweisung meines damaligen Chefs gemacht".

[aus: 2. Juni 1967 - Der Schuss auf Benno Ohnesorg: Ein SPIEGEL E-Book, GoogleBooks]
KenFM im Gespräch mit: Uwe Soukup ("Wie starb Benno Ohnesorg?") {1:48:06 – Start bei 1:09:47}

KenFM
Am 26.05.2017 veröffentlicht
Am 2. Juni 1967 wurde in West-Berlin der Student Benno Ohnesorg durch die Polizei erschossen. Obwohl der Schütze nicht, wie er behauptete, aus Notwehr gehandelt hatte, wurde er zweimal vor Gericht freigesprochen. Es war die Zeit des Kalten Krieges. Berlin war geteilt und die USA und ihre Verbündeten witterten an allen Ecken die „Rote Gefahr“.
Wer als Teil der Studentenbewegung Kritik am Vietnam-Krieg äußerte oder den Schah von Persien bei seinem Besuch in der BRD als Diktator bezeichnete, bekam die volle Staatsmacht zu spüren.
Der Tod des Studenten Benno Ohnesorg durch den Polizisten Karl-Heinz Kurras löste in West-Deutschland eine politische Lawine aus. Seine Ermordung durch einen Staatsbeamten führte zur 68er-Bewegung. Die Grünen und die TAZ muss man als direkten Spin-off des 2. Juni 1967 verstehen.
50 Jahre nach der Tat gibt es in Berlin noch immer keinen Platz, keine Straße, die nach Benno Ohnesorg benannt ist. Auch sind zahlreiche Akten und Zeugenaussagen zum Fall bis heute nicht Teil des gesellschaftlichen Bewusstseins. Den wenigsten ist bekannt, dass Ohnesorg als Toter im Krankenhaus am Schädel operiert wurde, um das Knochenstück, das vom Projektil durchdrungen wurde, zu entfernen.
Wie wir heute wissen, hatte der Todesschütze Kurras Zugang zur Leiche im Krankenhaus und stimmte seine Verteidigung mit der Justiz ab. Im Jahre 2012 konnten die Fotos vom Tatort durch digitale Bildbearbeitungs-Technik aufgehellt und der Tathergang abermals detaillierter nachvollzogen werden.
Dass all dies jetzt in seiner ganzen Brisanz ans Tageslicht kommt,
verdanken wir dem Journalisten Uwe Soukup, der sich wie kein anderer vor ihm in den Fall verbissen hat. Seine Recherchen führten ihn zu unbekannten Akten und Zeugen, deren Aussagen damals manipuliert oder ungehört blieben. Soukup traf auch den Todesschützen, der 2009 als Stasi-Spitzel enttarnt wurde und bis zu seinem Tod im Jahre 2014 den Schuss auf Ohnesorg rechtfertigte, denn ihn zu bereuen. Zeit seines Lebens wurde der Mörder von Benno Ohnesorg durch Justiz und Staat gedeckt. Mord verjährt nicht. Erst recht nicht, wenn er als Exempel gedacht war.
Uwe Soukup veröffentlichte 2017 die überarbeitete Version seines
Standard-Werkes zum Tod von Benno Ohnesorg unter dem Titel "Der 2. Juni 1967 - Ein Schuss, der die Republik veränderte" und wirkte an dem Dokumentarfilm "Wie starb Benno Ohnesorg?" mit, der am 29. Mai 2017 um 23:45 Uhr in der ARD ausgestrahlt wird.
Inhaltsübersicht:
00:06:55 Der 2. Juni 1967 - Eine Kurzfassung
00:20:45 Demonstrationen während des Besuchs des Schahs von Persien - gezielte Eskalation
00:30:36 Die Füchsejagdtaktik - Die Maske des Staates fällt
00:37:30 Wie kam es zum Schuss auf Benno Ohnesorg?
00:47:10 Ablauf am Tag des Mordes: Vertuschung, Geheimdienste und Manipulation am toten Körper Ohnesorgs
01:05:07 Karl-Heinz Kurras: Freispruch für den Täter und die Rolle der Berliner Staatsanwaltschaft
01:12:58 30 Jahre später: Motivation für das Aufrollen des Falles Ohnesorg und die Begegnung mit dem Täter
01:20:11 Sozialisation: Wer war Benno Ohnesorg? Wie verlief das Leben von Karl-Heinz Kurras?
01:31:11 Ein Platz für Benno Ohnesorg
01:38:14 Die Bedeutung und die Folgen des 2. Juni 1967
+++
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- Die Erschießung von Benno Ohnesorg am 2. Juni 1967 (Wolf Wetzel, ScharfLinks, 26.05.2009)
- 40 Jahre 68er: "Heute gibt's Dresche" (Reinhard Mohr, SPON, 02.02.2008)
- Der Tag, der Deutschland veränderte (Sven Felix Kellerhoff, n24, 27.05.2007)
"Die Demonstranten am 2. Juni 1967 demonstrierten friedlich. Darauf hat die Polizei mit äußerster Brutalität reagiert: Knüppel frei und drauf. Dabei hat der Zivilpolizist Karl-Heinz Kurras dem Studenten Benno Ohnesorg von hinten in den Kopf geschossen. Damit war klar: Die haben zuerst geschossen."
[Till Meyer, Mitbegründer der Bewegung »2. Juni«, zitiert in obigem Artikel]
- „In Notwehr“ wurde Benno Ohnesorg von hinten erschossen (Aus der FR-Sonderausgabe von Anfang Juni 1967, FR Online)

Retro spezial 1968 Jahr des Aufstands {3:02:18}

Veröffentlicht am 05.01.2011
Awe Pow
Das waren noch Zeiten - über drei Stunden dauerte der Club 2 (ORF) vom 13. Juni 1978 zum Thema "1968 - Jahr des Aufstands", der auf 3sat ausgestahlt worden ist. Zu Gast waren die 68er-Ikonen Rudi Dutschke und sein Freund Daniel Cohn-Bendit, der Axel Springer Journalist Matthias Walden sowie der Politikwissenschaftsprofessor Kurt Sontheimer. Auf neutralem Boden diskutierten die Protagonisten "open end" ...

„Bommi" Baumann: Benno Ohnesorgs Tod als Fanal {1:58}

Veröffentlicht am 11.01.2012
Michael „Bommi" Baumann, ehemaliges Mitglied der „Bewegung 2. Juni", war empört über die Erschießung des Studenten Benno Ohnesorg durch einen Westberliner Polizisten und schloss sich daraufhin den Studentenprotesten an.

Ulrike Meinhof-RAF-Wege in den Terror-Doku.avi {43:06}

Veröffentlicht am 05.06.2012
Interessanter Bericht über Ulrike Meinhof

zu Ulrike Meinhof siehe auch:
- Heute vor 43 Jahren – 15. Juni 1972: RAF-Terroristin Ulrike Meinhof verhaftet (Post, 15.06.2015)
Striptease und Ulrike Meinhof: Wie nahe doch die Gefühle beieinanderliegen… (Post, 08.12.2011)

Die Geduld der Stadt ist am Ende. Einige Dutzend Demonstranten, unter ihnen auch Studenten, haben sich das traurige Verdienst erworben, nicht nur einen Gast der Bundesrepublik Deutschland in der deutschen Hauptstadt beschimpft und beleidigt zu haben, auf ihr Konto gehen auch ein Toter und zahlreiche Verletzte - Polizeibeamte und Demonstranten. Die Polizei, durch Rowdies provoziert, war gezwungen, scharf vorzugehen und von ihren Schlagstöcken Gebrauch zu machen. Ich sage ausdrücklich und mit Nachdruck, dass ich das Verhalten der Polizei billige und dass ich mich durch eigenen Augenschein davon überzeugt habe, dass sich die Polizei bis an die Grenze des Zumutbaren zurückgehalten hat.

Ignorierte Anweisungen
Wie der Journalist, Buchautor und Herausgeber der Schriften Sebastian Haffners, Uwe Soukup, in einem Booklet zur nun erschienenen DVD Der 2. Juni 1967 schreibt, stammt diese Erklärung nicht von Albertz selber, der von den realen Vorkommnissen getäuscht wurde, sondern von seinem Pressesprecher Hanns Peter Hertz, welcher später das Statement selber als "schweren politischen Fehler" bezeichnete. Diese kam in dieser Schärfe auch dadurch zustande, weil der damalige Berliner Polizeipräsident Erich Duensing, der bis dahin das Vertrauen des Bürgermeisters besaß, weil er den zur Bekennenden Kirche gehörenden und im Dritten Reich mehrmals inhaftierten Theologen während des 2. Weltkriegs in seiner Kompanie mehrfach geschützt hatte, eine klare Einverständniserklärung des Bürgermeisters zum Polizeieinsatz forderte.

Auch wusste Albertz damals noch nicht, dass seine Anweisungen, die Demonstranten nicht so weit an die Berliner Oper herankommen zu lassen, schlichtweg ignoriert wurden. Diese blieben nämlich beim damals höchsten Aufsichtsbeamten der Berliner Polizei, Hans-Joachim Prill, dem Freund des parteiinternen Rivalen und Anführers des hiesigen rechten SPD-Flügels Kurt Neubauer (von dem später noch die Rede sein wird) hängen - mit der Begründung, sie seien ihm lediglich telefonisch und noch dazu von Albertz Sekretärin übermittelt worden. Schriftliche Anweisungen wurden jedoch gleichfalls nicht beachtet - schließlich habe "der Regierende Bürgermeister [...] kein direktes Weisungsrecht gegenüber der Polizeibehörde."

Agents provocateur hinter dem Bauzaun?
So wurden am Abend des 2. Juni 1967 die Demonstranten in Wurfweite in einen engen Schlauch eingezwängt, der nach vorne durch Polizeiabsperrungen und nach hinten durch einen Bauzaun begrenzt war, hinter dem Steine auf die Oper geschmissen wurden. Bevor aber von dort Steine flogen, wurden die Demonstranten von Bäumen und vom Bauzaun heruntergeprügelt, sodass es keine offiziellen Augenzeugen dafür gibt, wer letztendlich diese Steine geworfen hat. Passenderweise war vorher ein in der Nähe der Oper parkender Lieferwagen, der Tomaten und Eier geladen hatte, von der Polizei nicht als potenzieller Wurfgeschosslieferant erkannt worden.

Bewusste Eskalationsstrategie
Als sich die Demonstranten sich mehrheitlich nicht dieser bedienten und die Protestkundgebung weitgehend friedlich verlief, wurden nach Soukup Steine über den Bauzaun in Richtung Oper geworfen. – Ein Vorwand für den erbarmungslosen Polizeieinsatz war somit gegeben.

Bereits am Nachmittag hatte die Polizei vor dem Rathaus in Schöneberg tatenlos zugesehen, wie mit Bussen angekarrten Schahanhänger, welche sich unter anderem aus Schlägertruppen des iranischen Geheimdienstes rekrutierten, mit Gummiknüppeln, Totschlägern und Dachlatten auf die Sprechchöre skandierenden und Plakate hochhebenden Demonstranten losgingen. Nach einiger Zeit ließ sich berittene Polizei blicken - um nun ihrerseits auf die friedlichen Protestierer einzuprügeln. Dies war, wie sich zeigen sollte, der erste Schritt einer bewusst brutalen Eskalationsstrategie der Berliner Polizei, die mit insgesamt 5000 Beamten in Uniform und Zivil gegen unbedarfte Demonstranten losging. Am Abend prügelte man die Demonstranten unweit der Berliner Oper noch erbarmungsloser, wobei die Polizei die Demonstration nach dem berüchtigten Leberwurst-Prinzip teilte. Unmittelbar vor der Prügelorgie wurde laut Soukup per Lautsprecherdurchsage die unwahre Behauptung mitgeteilt, dass ein Polizist erstochen worden sei. Nun prügelte man die Mehrheit der Demonstranten in Richtung Krumme Straße. Hier wurden gezielt "Rädelsführer" aus der Menge gerissen, geprügelt, verhaftet und weitergeprügelt.

[Reinhard Jellen, "Der Blick fällt unweigerlich auf den rechten Flügel der SPD", Telepolis, 14.05.2010]
Meine Bemerkung:
Den entscheidenden Fakt, nämlich, daß von HINTER dem Bauzaun von Polizisten in Zivil Steine über Bauzaun und »Leberwurst«-Schlauch hinweg auf die Treppe vor der Oper geworfen wurden, kann ich nicht mit Quellen belegen. Ich bin mir aber sicher, daß ich das irgendwo gelesen habe… 

ZDF-History - Die RAF - Phantom ohne Gnade {45:07 – Start bei 3:28}

luckystriker1992
Am 07.06.2012 veröffentlicht
Mit dem Selbstmord der RAF-Gründer im Stammheimer Hochsicherheitstrakt 1977 scheint die Eskalation der Gewalt beendet. Doch dann schlagen Terroristen wieder zu, kaltblütiger und planmäßiger als zuvor. Eine neue Generation ist am Werk. Die neuen Täter hinterlassen nur schwache Spuren, sind kaum zu fassen. Die meisten ihrer Morde sind bis heute ungeklärt. Der größte Teil der "dritten Generation" der RAF ist namenlos geblieben - ein Phantom.
zu der von Horst-Eberhard Richter in obigem Video angesprochenen Sekten-/Opfer-Mentalität siehe auch:
- Chosen trauma and the inabilty to mourn (Post, 08.12.2014, englisch)

Gefangene aus der RAF im Gespräch {42:22}

Hochgeladen am 18.12.2010
Gefangene aus der RAF im Gespräch
Ein Videofilm von Oliver Tolmein und Roger Willemsen, BRD 1992
(ungeschnittene Fassung)
Die Gefangenen aus der RAF sind nicht nur eingesperrt, sondern seit bis zu 26 Jahren weggesperrt.
Sie haben zwar eine Knastanschrift aber tatsächlich sind sie Verschwundene. Die Wenigen, die sie besuchen können, nehmen erhebliche Risiken auf sich: Überwachung, Berufsverbote, Staatsschutzschikanen.
Alle anderen können nur auszugsweise und bruchstückhaft, oder von fremden Interessen bestimmt, etwas über die Gefangenen erfahren.
Vor dem Hintergrund des Deeskalationsangebotes der RAF 1992 und der zunächst hoffnungsvoll erscheinenden "Kinkel-Initiative" haben die Justizminister Schleswig-Holsteins und Niedersachsens 1993 die Pforten geöffnet.
Erstmals konnten Kamerateams in der JVA Lübeck und Celle drehen. An dem Gespräch nahmen Karl-Heinz Dellwo, Lutz Taufer und Knut Folkerts teil.
Die Männer sprechen über ihre Geschichte in der Isolationshaft und ihre Hungerstreiks gegen die Haftbedingungen. Sie werden befragt nach der Legende "ohne diese Haftbedingungen gäbe es keine RAF mehr" und nach ihren Verbindungen zur RAF.
Sie äußern sich zu der angekündigten Deeskalation und wie sie 1992 zur Gewalt stehen.

Hans-Ulrich Jörges: Kardinalfehler der 68er {5:00}

Veröffentlicht am 02.09.2011
GDN1960bis1969  
Der Journalist Hans-Ulrich Jörges kritisiert rückblickend den Antisemitismus innerhalb der westdeutschen Linken.

Die Meinung der Arbeiter über Studenten der 68er-Bewegung {0:42}

Veröffentlicht am 21.08.2012
Nihilistible  
Gegen-Sozialismus.jimdo.com
http://gegen-sozialismus.jimdo.com
»Irgendwie wollten die Arbeiter nicht das richtige Klassenbewußtsein eintwickeln. Vielleicht wollten sie lieber einen Opel Kadett…«
[Zitat aus obigem Video]
nachdenKEN: Rudi Dutschke 1967 {5:07}

Veröffentlicht am 23.09.2013
Ken FM  
Der kollektive Verlust von Gedächtnis ist die Basis für den Machterhalt durch die Eliten. Das Wahlergebnis 2013 hat erneut gezeigt, auch die Wiedervereinigte BRD bleibt ein geistiges Entwicklungsland.

Peter Schneider | Rebellion und Wahn der 68er (NZZ Standpunkte 2008) {55:31}

Veröffentlicht am 21.11.2015
NZZ Standpunkte  
Er war 1968 an der Seite von Rudi Dutschke einer der Wortführer der Studentenrevolte in Berlin. Vor kurzem hat er eines der aufschlussreichsten Erinnerungsbücher über diese Zeit geschrieben: der Schriftsteller und Essayist Peter Schneider. Mit ihm diskutieren der NZZ-Chefredaktor Markus Spillmann und Marco Färber über Idealismus und Verblendung der 68er- Generation und darüber, ob und wie 1968 auch unsere heutige Zeit geprägt hat.
Abonniere NZZ Standpunkte: https://goo.gl/QcwGjL
Sendung vom 29. März 2008

kulturzeit extra - mythos 68 - die revolte und ihre archäologen {59:07}

Veröffentlicht am 21.11.2015 
alexomat2  
Andres Veiel, Franziska Augstein, Klaus Theweleit, Götz Aly und Axel Honneth streiten lebhaft um die Deutungsmacht über die 68er. Hauptstreitpunkt ist Alys Behauptung, die 68er seien Widergänger der Elterngeneration und dem Faschistenpack ähnlicher, als uns und ihnen lieb sein kann. Theweleit kontert, wird ruppig (0:20:30). Moderation: Cécile Schortmann.
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siehe auch:
- Süddeutsche-Artikel zu Benno Ohnesorg
- Sie waren keine "Duckmäuse" (Peter Nowack, Telepolis, 02.06.2017)
- Benno Ohnesorg: "Es war der Beginn eines großen Aufbegehrens" (Interview von Carly Laurence mit dem Journalisten Uwe Dannenbaum, ZON, 02.06.2017)
- Berlin – Justizsenator entschuldigt sich für Polizeieinsatz bei Tod von Ohnesorg (SPON, 02.06.2017)
- 68er-Bewegung: "Verrohung ist eine falsche Vorstellung von Freiheit" (Interview von Lars Langenau mit Oskar Negt, SPON, 02.06.2017)
- 2. Juni 1967: Der vertuschte Mord am Studenten Benno Ohnesorg (Fotostrecke, SPON, 01.06.2017)
- Tod von Benno Ohnesorg: "Bitte nicht schießen!" (Uwe Soukup, SPON, 01.06.2017)
- Studentenrevolte 1967/68: Als Polizisten Pflastersteine warfen ( Barbara Galaktionow, Süddeutsche Zeitung, , 27.05.2017)
Tag des Zorns – Der Tod Benno Ohnesorgs am 2. Juni 1967 als Fanal (Volksstimme, 09.05.2017)
1966: Das Neue der Revolte – Benno Ohnesorg und die Prügelperser – Sie wollten es nicht wissen… (Post, 02.01.2017)
Michael "Bommi" Baumann ist tot – Benno Ohnesorgs Tod als Fanal (Post, 21.07.2016); zu Michael Baumann siehe auch:
Bommi Baumanns finale Pointe (Günter Langer, Telepolis, 19.08.2016)
- Heute vor 40 Jahren – 24. September 1975… Premiere von »Die verlorene Ehre der Katharina Blum« (Post, 24.09.2015)
- "Ich habe demonstriert." – "Ich nicht." (ein Gespräch mit Eberhard Diepgen und Walter Momper, Berliner Morgenpost, 05.07.2015)
Karl-Heinz Kurras' Schuss auf Benno Ohnesorg: Stasi-Auftrag scheint ausgeschlossen (Tagesspiegel, 14.03.2015)
- Zeugenaussagen (aus: Marc Tschernitschek, Der Todesschütze Benno Ohnesorgs, Tectum Verlag, Marburg, 2013, S. 72, Googlebooks)
- Heute vor 45 Jahren – 2. Juni 1967: Tödlicher Zwischenfall bei Schahbesuch (Post, 02.06.2012)
Die 68er – Aufbegehren gegen starre Strukturen (Post, 03.07.2008)
Wie wir wurden, was wir sind (Post, 03.07.2008)
- Um 20.30 Uhr fällt der Schuss, der Deutschland verändert (Sven Felix Kellerhof, N24, 16.04.2008)
Von Lucy zu Gorillas im Nebel (Post, 25.06.2007)
- Der Tag, der Deutschland veränderte (Sven Felix Kellerhof, N24, 27.05.2007)
Die 68er Revolution – Wie es anfing (Post, 21.05.2007)

zuletzt aktualisiert am 04.01.2018



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