Schon jetzt kreisen 5000 Satelliten um die Erde. Bald wird es noch enger im Weltraum. Denn längst nutzen Konzerne die Flugkörper für ihre Geschäfte. Dadurch wird es künftig auch mehr Weltraumschrott geben. Dieser kann fatale Folgen haben, mahnt die Esa.
Vom wenigen Zentimeter großen Würfel-Satelliten einer Universität bis zum US-Abhörmonster "NROL-32", dessen Antenne einen Durchmesser von 100 Metern haben soll: Etwa 5000 funktionsfähige und ausgediente Satelliten fliegen derzeit auf verschiedenen Umlaufbahnen über der Erde. Bald könnten es mehr werden - sehr viel mehr. Das wurde spätestens Ende Mai klar, als Elon Musks Raketenfirma SpaceX für ihr geplantes weltumspannendes Internet-Netz 60 Satelliten in den Orbit schoss.
Die Satelliten gehören zum Projekt Starlink, das in den kommenden Jahren aus bis zu 12.000 Satelliten bestehen könnte. Das erdumspannende Netz soll künftig auch entlegene Erdregionen mit schnellem Internet versorgen. Neben SpaceX plant auch das Kommunikationsunternehmen Oneweb zusammen mit Airbus Satellitenkonstellationen. Im Februar hatte eine Sojus-Rakete die ersten 6 von mehr als 600 Oneweb-Satelliten ins All befördert. Auch Amazon tüftelt an einem eigenen Projekt.
Mehr Satelliten bedeutet auch mehr Weltraumschrott. Die Europäische Weltraumorganisation (Esa) geht schon jetzt von 934.000 Fremdkörpern aus, die um die Erde schwirren und größer als ein Zentimeter sind. Satelliten in niedrigen Umlaufbahnen fliegen teils mit 28.000 Kilometern pro Stunde. "Bei diesen Geschwindigkeiten kann der Einschlag eines - selbst kleinen - Partikels auf den Satelliten eine unglaubliche Zerstörungswucht entfalten", sagt der Leiter des Esa-Büros für Raumfahrtrückstände, Holger Krag.
Klein heißt hier tatsächlich winzig: Bereits staubkorngroße Objekte können auf der Außenhülle eines Satelliten sichtbare Krater schlagen. Schon ab einem Millimeter Größe wird es gefährlich. "Besonders empfindliche Teile könnten dabei bereits kaputtgehen", sagt Krag. Ab einer Größe von einem Zentimeter kann man davon ausgehen, dass der Satellit nach dem Zusammenstoß nicht mehr funktioniert. "Die Energie, die dabei freigesetzt wird, entspricht ungefähr der Wirkung einer explodierenden Handgranate." Ist das Schrottteil mehr als zehn Zentimeter groß, wird der getroffene Satellit zertrümmert - und verschmutzt den Orbit mit weiteren Teilen.
mehr:- Kollisionsgefahr im Weltraum – Im Orbit droht eine Satelliten-Schwemme (n-tv, 26.07.2019)
siehe auch:
- "Statistisch gesehen": Gefährlicher Weltraumschrott (Mathias Brandt, heise News, 26.04.2017)
- Statistik der Woche: Weltraumschrott im Orbit (Jennifer Lepies, heise Technology Review, 02.03.2017)
Dokumentation Deutsch
Am 23.02.2018 veröffentlicht
Am 23.02.2018 veröffentlicht
In der Umlaufbahn der Erde schweben Tausende von Objekten, die keine Funktion mehr erfüllen - sogenannter Weltraummüll. Die fortdauernde Anhäufung freigesetzter Raketenoberstufen, Sprengbolzen oder Abdeckungen stellt eine Gefahr für unsere orbitale Satelliteninfrastruktur dar. Zudem ist Weltraumschrott lebensbedrohlich für die Astronauten auf der ISS. Die Dokumentation erklärt, wie Weltraummüll entsteht, was ihn so gefährlich macht und was gegen die Bedrohung im All unternommen werden kann.
Mein Kommentar:
Intelligenz ist nicht gleich Intelligenz…
Mount Everest: Tonnenweise Müll aus vergangenen Zeiten {1:27}
faz
Am 06.06.2019 veröffentlicht
In einer Aufräumaktion haben Mitarbeiter der „Mount Everest Cleanup Campaign" elf Tonnen Müll zu Tal gebracht. Außerdem bargen sie vier tote Bergsteiger. © REUTERS, AFP
Am 06.06.2019 veröffentlicht
In einer Aufräumaktion haben Mitarbeiter der „Mount Everest Cleanup Campaign" elf Tonnen Müll zu Tal gebracht. Außerdem bargen sie vier tote Bergsteiger. © REUTERS, AFP
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