Freitag, 12. September 2014

Das Versprechen – Auf geheimer Mission für den Dalai Lama in Tibet

Vor drei Jahren gab der Fotograf York Hovest dem Dalai Lama ein Versprechen: Er fuhr nach Tibet und sah Orte, die wahrscheinlich noch nie ein Tourist vor ihm gesehen hat. Und er begegnete Menschen, die auf ganz eigene Art gegen die chinesische Unterdrückung kämpfen.
Eine Reportage von Jörg Eigendorf (Text), York Hovest (Fotos)


mehr: 
- Das Versprechen (Die Welt)

IDF intelligence soldiers: We won't work against innocent Palestinians

Letter to the prime minister signed by 43 intelligence soldiers accuses military of immoral practices against Palestinian community.

Officers and soldiers in the IDF's largest, and most elite intelligence unit, known as 8200, addressed a letter to the prime minister Friday, in which the 43 signatories said that they refuse to take part in action against Palestinians or, "to be tools to deepen the military regime in the occupied territories."  

It was unclear in the letter if the soldiers were refusing to follow specific orders they felt to be immoral, or if they intended not to appear for duty at all. Either action could potentially result in court martial and time in military jail.  
mehr:

This knocks me from the socks

Nur selten oder unbewusst mache ich mich über körperliche oder geistige Schwächen anderer lustig. Das gehört sich nicht, hat meine Mutter immer gesagt. An dieses Gebot fühle ich mich allerdings nicht gebunden, wenn intellektuelle Tiefflieger gesellschaftliche Spitzenpositionen mit einer Selbstverständlichkeit erklimmen, dass einem der Atem stockt. 
mehr beim altermannblog
Dort ist auch folgendes Video zu finden:
Oettinger Rede (englisch)- Oettinger Talking English.flv [4:01]

Hochgeladen am 30.01.2010
Oettinger Rede (englisch)- Oettinger Talking English 


Zitat [3:35]:
»We cannot allow that everybody dues as he pleases…«

mein Kommentar:
English as working language? Then will the EU Bürocrazy become still more effektife…
Gibt es jemanden, dem bei dem unkorrigierbaren Selbstbewußtsein einer solchen Flachpfeife nicht die Luft wegbleibt?

Im Reich des Condottiere

Wie Igor Kolomojskij in Dnipropetrowsk Politik und Geschäft verbindet


Milliardär und Gouverneur Kolomojskij läßt nach dem Motto arbeiten: 
Mit ­guten Worten und einer Pistole kommt man weiter 
als nur mit guten ­Worten Foto: Valentyn Ogirenko/Reuters


Es soll niemand sagen, in der neuen Ukraine werde nicht investiert. In Dnipropetrowsk etwa erhielten alle Brücken einen neuen Anstrich – in den Nationalfarben Hellblau und Gelb. Und die örtlichen Straßenbahnen wurden mit Mustern beklebt, die den Stickereien auf ukrainischen Bauernhemden ähneln. All das soll zeigen: diese Stadt ist ukrainisch.

Das Geld für den Anstrich der Brücken kam von Igor Kolomojskij. Der Oligarch war schon vor dem Euromaidan mit einem auf knapp vier Milliarden US-Dollar geschätzten Vermögen einer der reichsten Männer der Ukraine. Jetzt ist er auch einer der mächtigsten. Denn die neuen Kiewer Machthaber haben ihn zum Gouverneur der Industriemetropole am Dnipro-Knie etwa 400 Kilometer südöstlich von Kiew ernannt – mit der expliziten Aufgabe, ein »Kippen« dieser überwiegend russischsprachigen Stadt zu verhindern. »Hier ging es im März auch zu wie im Donbass«, erzählt sein Stellvertreter Boris Filatow. Auch in Dnipropetrowsk hätten sich Organisationen wie der »Bund sowjetischer Offiziere« und der »Slawische Block« betätigt, seien Tausende auf prorussische Kundgebungen gekommen. Und jetzt? Wenig ist davon geblieben, die Gruppe »Antikrieg« (siehe unten) umfaßt ein paar Dutzend Aktivistinnen. Die meisten Bewohner der Stadt sind zumindest eingeschüchtert.
mehr:
Im Reich des Condottiere (Reinhard Lauterbach, junge Welt, 12.09.2014)

In Geiselhaft

Seit 37 Jahren hinter Gittern: Der indianische Bürgerrechtler Leonard Peltier begeht heute seinen 70. Geburtstag

Leonard Peltier
Leonard Peltier

Der indianische Bürgerrechtler Leonard Peltier verbringt auch seinen heutigen 70. Geburtstag immer noch in US-Haft. Aus diesem Grund wird das Weiße Haus heute durch Anrufe und E-Mails der Solidaritätsbewegung aus vielen Teilen der Welt aufgefordert, Peltier endlich freizulassen. Der Aktivist des American Indian Movement (AIM) sitzt bereits mehr als die Hälfte seines Lebens isoliert hinter Gittern, weil ihn ein US-Gericht 1977 wegen Beteiligung an der Ermordung zweier FBI-Agenten zu zweimal lebenslanger Haft verurteilt hatte. In einem jW-Wochenendgespräch hatte Peltier dazu am 12. Januar 2013 erklärt, in der Jury hätten »ausgewiesene Rassisten« über ihn zu Gericht gesessen. Die US-Justiz haben ihn nur durch »fabrizierte Beweise« und unter Folter erzwungenen »gefälschten Zeugenaussagen« verurteilen können.
Als aktives AIM-Mitglied gehörte Peltier 1975 zu den Verteidigern der Pine Ridge Reservation der Lakota-Nation in South Dakota. Nach bewaffneten Angriffen von lokaler Polizei und Bundespolizei FBI auf das Stammesgebiet war Peltier zunächst untergetaucht, dann aber in Kanada verhaftet und unter Bruch das Völkerrechts an die USA überstellt worden.

mehr:
- In Geiselhaft (Jürgen Heiser, junge Welt, 12.09.2014)
  siehe auch:
- Ukraine 14 – »Wir sind Menschen des Friedens« (29.07.2014, Videos »Halbblut«)

Die „SZ“ schließt ihre Kommentarfunktion

Frontalunterricht Die Süddeutsche Zeitung will in Zukunft auf ihrem Online-Angebot „direkter“ kommunizieren. Für den Leser heißt das: nur gucken, nicht anfassen 

Direkter, konzentrierter, besser moderiert“ – mit diesen Worten kündigt die Süddeutsche Zeitung ihre Antwort auf die Gretchenfrage des Journalismus in Deutschland an: Wie soll man im Internet mit dem Leser umgehen, diesem mystischen Wesen, ohne den es gar nicht, mit dem es eben aber auch nicht so recht gehen will?

Die Antwort der Süddeutschen Zeitung lautet: Unter normalen Artikeln darf nicht mehr kommentiert werden. Dies werde in Zukunft nur noch in den sozialen Netzen geschehen. „Direkter“ meint für die SZ also vor allem eines: Nicht mehr im Sichtfeld der Autoren und am besten so weit weg von der Webseite wie möglich. Dazu gibt es täglich zwei bis drei – bislang schwer aufzufindende – Diskussionen auf sueddeutsche.de selbst, in denen sich ein "SZ-Debattenteam" um die Meinungen der Leser kümmert.

Erörtert werden dort Fragen wie: „Das erste deutsche Demenzdorf – weggesperrte Patienten oder gutes Konzept?“, „Sind Ex-Fußballprofis die besseren TV-Experten?“ oder „Sollten Städte fahrradfreundlicher werden?“ Das Resultat: zwischen einem und 20 Kommentaren. „Konzentrierter und besser moderiert“, schreibt die SZ. Man könnte es auch betreutes Schreiben nennen.
mehr:
- Die „SZ“ schließt ihre Kommentarfunktion (der Freitag, 12.09.2014)

Der Bürger als Hund

Politpsychologie Angela Merkel will noch wirksamer regieren. Dafür sollen Verhaltensforscher das Volk sanft beeinflussen 

Die Bewerbungsfrist läuft diesen Freitag aus, am 12. September. Es geht um eine Beschäftigung auf Zeit, im Herzen von Berlin. Willkommen sind Bewerber beiderlei Geschlechts, mit guten Englischkenntnissen und einem „herausragenden Maß an Empathie, Kommunikations- und Kontaktfähigkeit“. Die Stellenanzeige war im Internet nachzulesen, im PDF-Format. Sie schaffte es in den Wirtschaftsteil der FAZ und ins Schlagzeilen-Portfolio von Bild. Denn keine Geringere als Angela Merkel sucht hier neues Personal – und was das neue Personal für die Kanzlerin tun soll, ist bemerkenswert. Mit ein paar Marketingtricks den Draht zu den Bürgern verbessern: So müsste man es formulieren, wenn man den Ball flach halten wollte. Die Bürger gezielt manipulieren: So kann man es ausdrücken, wenn man die Sache kritisch betrachtet.

Drei Referentenposten für den „Stab Politische Planung, Grundsatzfragen und Sonderaufgaben“ hat das Kanzleramt ausgeschrieben. Die Mitarbeiter sollen in einer Projektgruppe namens „Wirksam regieren“ tätig werden. Das klingt zunächst rührend bürokratisch, fast erweckt es Mitleid mit Merkel: Wer ein Projekt zum „wirksamen“ Regieren installiert, nimmt wohl an, dass sein bisheriges Regieren „unwirksam“ war.
 mehr:
- Der Bürger als Hund (Katja Kullmann, der Freitag, 12.09.2014)