Der Regierungsumbau in Frankreich ist
Ausdruck einer tiefen Verunsicherung des Landes. Die Franzosen
bemitleiden sich selbst und beneiden ihre deutschen Nachbarn. Zu Unrecht
mehr:
- Alfred Grosser über Frankreich: „Ich habe Angst um mein Land“ (Cicero, 28.08.2014)
siehe auch:
- Abschiedspresseerklärung des ausgeschiedenen französischen Wirtschaftsministers Montebourg. Ein bemerkenswertes Dokument. (NachDenkSeiten, 01.09.2014)
Die Presseerklärung von Arnaud Montebourg liegt dank der Übersetzung von Florian Tuczek auf Deutsch vor. Siehe hier [PDF - 113 KB]. „Frankreich und Europa durchleben eine Krise ohne Vorläufer seit derjenigen von 1929 – schwer, zerstörerisch und lang.“ Diese Krise sei die Folge falscher politischer Entscheidungen. Albrecht Müller.
Montebourg macht klar, dass die Politik des vermeintlichen Sparens, in seinen Worten: Austeritätspolitik, keinen Erfolg haben kann, nicht einmal den Sparerfolg. Die Politik des Schuldenabbaus laufe präzise auf den Nichtschuldenabbau hinaus und sei somit eine finanzielle Absurdität. Indem diese Politik das Wachstum verplombe, verhindere sie durch den Absturz der wirtschaftlichen Aktivität die Verwirklichung ihrer eigenen Ziele. Das ist das, was wir auf den Nachdenkseiten schon des Öfteren erläuterten und die kleine Gruppe der gegen den Strich bürstenden Ökonomen immer wieder sagt.
siehe auch:
- Paul Krugman – The Fall of France – Frankreichs Verfall (New York Times,28.08.2014, übersetzt in den NachDenkSeiten, 01.09.2014)
Francois Hollande, der seit 2012 französischer Präsident ist, hätte ein Herausforderer sein können. Er war wegen des Versprechens gewählt worden, sich von der Austeritätspolitik abzuwenden, die Europas kurze und bescheidene Wirtschaftsbelebung abwürgte. Die intellektuelle Rechtfertigung dieser Politik war ohnehin schwach und dem Zusammenbruch nahe, und er hätte er an der Spitze einer Gruppe von Ländern stehen können, die einen Kurswechsel verlangten. Aber das sollte nicht sein. Kaum im Amt, knickte M. Hollande schon ein und fügte sich völlig den Forderungen nach sogar noch mehr Austerität.
Nun sage aber niemand, er sei total rückgratlos. Anfang der Woche handelte er sehr entschlossen, allerdings leider nicht in wirtschaftspolitischer Hinsicht, obwohl doch die desaströsen Folgen der europäischen Austerität von Monat zu Monat spürbarer werden, und sogar Mario Draghi, der Präsident der Europäischen Zentralbank, einen Kurswechsel verlangt. Nein, M. Hollandes ganze Energie war darauf gerichtet, Mitglieder seiner Regierung zu eliminieren, die es gewagt hatten, seine Unterwürfigkeit gegenüber Berlin und Brüssel zu kritisieren.
siehe auch:
- Staatsverschuldung – Ein verheerender Befund: Die nackten Zahlen über Frankreich (Deutsche Wirtschaftsnachrichten, 08.09.2014)
Die wirtschaftlichen Daten Frankreichs sind verheerend. Es ist gut möglich, dass selbst die abenteuerlichen Rettungsmaßnahmen zu spät kommen. Der französische Staat sei bankrott, sagt Hollandes Weggefährte Michel Sapin. Die Regierung hat nicht die leiseste Ahnung, wie der Crash verhindert werden könne.
Montebourg macht klar, dass die Politik des vermeintlichen Sparens, in seinen Worten: Austeritätspolitik, keinen Erfolg haben kann, nicht einmal den Sparerfolg. Die Politik des Schuldenabbaus laufe präzise auf den Nichtschuldenabbau hinaus und sei somit eine finanzielle Absurdität. Indem diese Politik das Wachstum verplombe, verhindere sie durch den Absturz der wirtschaftlichen Aktivität die Verwirklichung ihrer eigenen Ziele. Das ist das, was wir auf den Nachdenkseiten schon des Öfteren erläuterten und die kleine Gruppe der gegen den Strich bürstenden Ökonomen immer wieder sagt.
siehe auch:
- Paul Krugman – The Fall of France – Frankreichs Verfall (New York Times,28.08.2014, übersetzt in den NachDenkSeiten, 01.09.2014)
Francois Hollande, der seit 2012 französischer Präsident ist, hätte ein Herausforderer sein können. Er war wegen des Versprechens gewählt worden, sich von der Austeritätspolitik abzuwenden, die Europas kurze und bescheidene Wirtschaftsbelebung abwürgte. Die intellektuelle Rechtfertigung dieser Politik war ohnehin schwach und dem Zusammenbruch nahe, und er hätte er an der Spitze einer Gruppe von Ländern stehen können, die einen Kurswechsel verlangten. Aber das sollte nicht sein. Kaum im Amt, knickte M. Hollande schon ein und fügte sich völlig den Forderungen nach sogar noch mehr Austerität.
Nun sage aber niemand, er sei total rückgratlos. Anfang der Woche handelte er sehr entschlossen, allerdings leider nicht in wirtschaftspolitischer Hinsicht, obwohl doch die desaströsen Folgen der europäischen Austerität von Monat zu Monat spürbarer werden, und sogar Mario Draghi, der Präsident der Europäischen Zentralbank, einen Kurswechsel verlangt. Nein, M. Hollandes ganze Energie war darauf gerichtet, Mitglieder seiner Regierung zu eliminieren, die es gewagt hatten, seine Unterwürfigkeit gegenüber Berlin und Brüssel zu kritisieren.
siehe auch:
- Staatsverschuldung – Ein verheerender Befund: Die nackten Zahlen über Frankreich (Deutsche Wirtschaftsnachrichten, 08.09.2014)
Die wirtschaftlichen Daten Frankreichs sind verheerend. Es ist gut möglich, dass selbst die abenteuerlichen Rettungsmaßnahmen zu spät kommen. Der französische Staat sei bankrott, sagt Hollandes Weggefährte Michel Sapin. Die Regierung hat nicht die leiseste Ahnung, wie der Crash verhindert werden könne.
aktualisiert am 09.09.2014