Wie sich Wladimir Putin die wirtschaftliche Zukunft seines Landes vorstellt
Nach dem Fall der UdSSR in 1992 drohte Russland unter Jelzin (1991-2000) ein Dritte Welt-Staat zu werden. Putin brachte die Wende. Auf der letzten Pressekonferenz gab er an, Russland werde bald, noch vor Deutschland, fünfstärkste Volkswirtschaft der Welt werden. Das nach der Kaufkraftparität (PPP) gerechnete Bruttoinlandsprodukt (BIP) hat sich seit 2000 mehr als verdreifacht. Auch andere volkswirtschaftlichen Indikatoren konnten sich deutlich verbessern. Nach PricewaterhouseCoopers wird Russland Deutschland 2030 als die stärkste Wirtschaft Europas ablösen und die Führerschaft nicht mehr abgeben. Wie realistisch ist dieses Szenario? Was sind die Risiken, was die Chancen dieser Prognose? Ist es denkbar, dass dieses Überholungsmanöver sogar früher gelingt?
Kapitalismus "von oben" funktioniert, Volkswirtschaft geht vor Betriebswirtschaft
Daran kann zunächst gezweifelt werden. Denn die staatlichen Eliten sind wenig am betriebswirtschaftlich und renditeorientierten "Kapitalismus von unten" interessiert. Die Apparatschiks der Neuzeit fürchten aus Angst vor Machtverlust diese fremde ökonomische Denkweise und lassen eine Demokratisierung der Wirtschaft nur zögerlich zu. Politiker und Verwalter sind bekanntlich keine Manager. Mittelstand und Existenzgründungen werden kaum gefördert, Korruption und Rechtsunsicherheit bleiben weiterhin stark präsent, die Konsumgesellschaft steckt noch in den Kinderschuhen.
mehr:
- Russland bald stärkste Volkswirtschaft Europas und fünftgrößte der Welt? (Viktor Heese, Telepolis, 22.12.2018)
Samstag, 22. Dezember 2018
SPIEGEL: Creative-Writing auf dem Vergnügungsdampfer
Schon vor 16 Jahren gab es im "Spiegel" große Fake-Reportagen über das "Was 9//11 wirklich geschah"
Der Skandal um die Fake-Reportagen im "Spiegel" kommt dem unterirdischen "Bild"-Lyriker Wagner vor, "als würde es von unten nach oben regnen. Nein schlimmer. Es ist, als hätten Paparazzi den Papst im Bordell erwischt." Und er fügt hinzu: "Ich kannte Rudolf Augstein. Er hätte den Laden dicht gemacht."
Ich kannte ihn zwar nicht, aber einige seiner leitenden Redakteure - und die wären, soviel ist sicher, als Verantwortliche oder Beteiligte einer solche Fälschungsserie sofort und reihenweise gefeuert worden. Und es wäre ein Verdikt von Rudolf ergangen, dass diese magazinigen, gefühligen Reportagen mit Human-Touch-Getue und Real-Life-Suggestionen, all diese "große Reportage"-Prosa mit ihren szenischen Textbausteinen aus dem Creative-Writing-Workshop, in einem "Nachrichtenmagazin" absolut nichts zu suchen haben. Sie haben ihre Berechtigung auf den Vergnügungsdampfern der Unterhaltungsindustrie, aber nicht in einem dem Journalismus verpflichteten Presseorgan mit dem Motto: "Sagen, was ist."
Dass Spiegel-Artikel zu Augsteins Zeiten nur in Ausnahmefällen namentlich gekennzeichnet waren, hatte ja durchaus sein Gutes: Verhinderte Schriftsteller und Prosaisten konnten sich nicht spreizen, die berichteten Tatsachen, die Nachricht, stand im Vordergrund. Und die Qualität der Beiträge wurde nicht in Journalistenpreisen gemessen, sondern an dem, was sie politisch, juristisch oder sonst wie ins Rollen brachten.
mehr:
- Wenn das Narrativ stimmt, sind Fakten zweitrangig (Matthias Bröckers, Telepolis, 22.12.2018)
siehe auch:
- "Spiegel" hätte Relotius wohl schon 2017 stoppen können (Holger Stark, ZON, 22.12.2018)
- Die Aufregung um Claas Relotius ist Heuchelei (Markus Kompa, Telepolis, 21.12.2018)
siehe auch:
- Heute vor 50 Jahren – 10. Oktober 1962: »Bedingt abwehrbereit« – Die Spiegel-Affäre 1962 (Post, 10.10.2012)
Der Skandal um die Fake-Reportagen im "Spiegel" kommt dem unterirdischen "Bild"-Lyriker Wagner vor, "als würde es von unten nach oben regnen. Nein schlimmer. Es ist, als hätten Paparazzi den Papst im Bordell erwischt." Und er fügt hinzu: "Ich kannte Rudolf Augstein. Er hätte den Laden dicht gemacht."
Ich kannte ihn zwar nicht, aber einige seiner leitenden Redakteure - und die wären, soviel ist sicher, als Verantwortliche oder Beteiligte einer solche Fälschungsserie sofort und reihenweise gefeuert worden. Und es wäre ein Verdikt von Rudolf ergangen, dass diese magazinigen, gefühligen Reportagen mit Human-Touch-Getue und Real-Life-Suggestionen, all diese "große Reportage"-Prosa mit ihren szenischen Textbausteinen aus dem Creative-Writing-Workshop, in einem "Nachrichtenmagazin" absolut nichts zu suchen haben. Sie haben ihre Berechtigung auf den Vergnügungsdampfern der Unterhaltungsindustrie, aber nicht in einem dem Journalismus verpflichteten Presseorgan mit dem Motto: "Sagen, was ist."
Dass Spiegel-Artikel zu Augsteins Zeiten nur in Ausnahmefällen namentlich gekennzeichnet waren, hatte ja durchaus sein Gutes: Verhinderte Schriftsteller und Prosaisten konnten sich nicht spreizen, die berichteten Tatsachen, die Nachricht, stand im Vordergrund. Und die Qualität der Beiträge wurde nicht in Journalistenpreisen gemessen, sondern an dem, was sie politisch, juristisch oder sonst wie ins Rollen brachten.
mehr:
- Wenn das Narrativ stimmt, sind Fakten zweitrangig (Matthias Bröckers, Telepolis, 22.12.2018)
siehe auch:
- "Spiegel" hätte Relotius wohl schon 2017 stoppen können (Holger Stark, ZON, 22.12.2018)
- Die Aufregung um Claas Relotius ist Heuchelei (Markus Kompa, Telepolis, 21.12.2018)
siehe auch:
- Heute vor 50 Jahren – 10. Oktober 1962: »Bedingt abwehrbereit« – Die Spiegel-Affäre 1962 (Post, 10.10.2012)
Adventsrätsel, das Zweiundzwanzigste von vierundzwanzig
Das Kalte mach’ ich warm,
das Heiße mach’ ich kalt.
Es hat mich reich und arm,
wer lang mich hat wird alt.
Emerson, Lake and Palmer (ELP) - Abaddon's Bolero Live in Zurich 1973 Rare footage synched {3:32}
MrKayley10
Am 09.06.2014 veröffentlicht
Am 09.06.2014 veröffentlicht
Hello to all. Here's my latest endeavour into the world of synch. It's Emerson Lake and Palmer (ELP) live in Zurich in 1973 on the Get Me A Ladder Tour, arguably at the peak of their powers as a live band. This is also the only known footage of ELP performing this great song from Trilogy.
The 1973 European tour was represented on the Old Grey Whistle Test's Manticore Special documentary, but swiss TV also made a documentary specifically about the Zurich show. This documentary was recently rebroadcast on SRF TV and Tony Ortiz, ELP's official archivist synched the original audio from the show to the Abaddon's Bolero footage.
I've changed (corrected) a few things here and there and I also synched the shots from the second camera; they are included in splitscreen mode.
This footage is an absolute godsend. Footage from my favorite ELP tour, of my favorite ELP song performed by the strangest instrument configuration ELP ever thought up (Greg and Keith on keyboards).
The audio is from the night as can be seen on the announcement at the end.
Enjoy! I'll also be making a DVD of this and the full documentar and upload it to YEESHKUL!, a great bootleg site.
The 1973 European tour was represented on the Old Grey Whistle Test's Manticore Special documentary, but swiss TV also made a documentary specifically about the Zurich show. This documentary was recently rebroadcast on SRF TV and Tony Ortiz, ELP's official archivist synched the original audio from the show to the Abaddon's Bolero footage.
I've changed (corrected) a few things here and there and I also synched the shots from the second camera; they are included in splitscreen mode.
This footage is an absolute godsend. Footage from my favorite ELP tour, of my favorite ELP song performed by the strangest instrument configuration ELP ever thought up (Greg and Keith on keyboards).
The audio is from the night as can be seen on the announcement at the end.
Enjoy! I'll also be making a DVD of this and the full documentar and upload it to YEESHKUL!, a great bootleg site.
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