1841 war Karl Marx (1818-1883) von den Eignern der »Rheinischen Zeitung« zur Mitarbeit eingeladen worden: Das liberale Blatt des rheinischen Bürgertums trat mehr oder minder offen gegen den preußischen Absolutismus auf. Im Mai 1842 erschien der erste Artikel aus Marx' Feder, mit dem er eine kleine Serie zur Pressefreiheit eröffnete. Im Herbst zog Marx nach Köln und übernahm die Chefredaktion der Zeitung, in der er stets unter Pseudonymen schrieb. Die »RZ« nahm unter seiner Führung schnell einen kämpferischen Ton an und wurde zu einem Sprachrohr der demokratischen Bewegung. Innerhalb weniger Monate konnte das Blatt die Zahl seiner Abonnenten von knapp 1 000 auf fast 3500 steigern.
Obrigkeit und Zensur hatten ein strenges Auge auf die »RZ«. Als ein Bericht über die soziale Notlage von Weinbauern an der Mosel erschien, war für die Zensoren das Maß voll: Zum 1. April 1843 wurde die »Rheinische Zeitung« verboten. Karl Marx hatte die Chefredaktion – wohl auf Druck der Eigentümer – schon im März verlassen. Während der Revolution von 1848/49, als die Pressezensur aufgehoben war, gab Marx die »Neue Rheinische Zeitung« heraus.
Was am 15. Oktober noch geschah:
1880: In Köln wird 632 Jahre nach der Grundsteinlegung der Dom vollendet.
Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2012