Montag, 11. Mai 2015

Ukraine: Verbrannte Geschichte

Ukraine Es sind nicht zuletzt die weiter auseinander driftenden Geschichtsbilder, die zum 70. Jahrestag des Kriegsendes zu einem geteilten Gedenken führen

Es ist in etwa ein Jahr her. Ende April 2014 errichten Gegner der Regierung in Kiew nach dem Vorbild des Maidan ein Protestcamp inmitten der Hafenstadt Odessa. Am Vormittag des 2. Mai wird das Lager von Anhängern des nationalistischen Rechten Sektors überrannt, der seine Reihen durch Ultras aus der Fan-Szene des Fußball-Klubs Metalist Charkiw aufgefüllt hat. Viele Aktivisten fliehen ins Gewerkschaftshaus am Zentralbahnhof und geraten in eine tödliche Falle. Die Polizei bleibt untätig, obwohl es für die Eingeschlossenen immer bedrohlicher wird. Aus der Meute vor der Tür fliegen Blendgranaten und Molotow-Cocktails, so dass aus den Fenstern des Gebäudes bald Flammen schlagen. „Lasst sie uns abfackeln!“ – skandieren die Belagerer.

48 Menschen sterben – ersticken, verbrennen oder werden erschossen. Die ukrainische Regierung, die Stadt Odessa, die Staatsanwaltschaft bleiben erschöpfende Untersuchungen schuldig. Bis heute liegt kein abschließender Bericht vor. Wer russischen Opfermythen, vor denen in Kiew gern gewarnt wird, keinen Raum geben will, sollte aufklären: Wie konnte in einer ukrainischen Großstadt am helllichten Tag ein Massenmord verübt werden? Weshalb wurde die Polizei zum Komplizen der Täter? Was hatte Andrij Parubi, Gründer der profaschistischen Swoboda-Partei und seit Februar 2014 Chef des Nationalen Sicherheitsrates, an jenem 2. Mai in Odessa zu tun? Warum verfügte Kiew keinen nationalen Trauertag, um der Opfer zu gedenken? Weil es sich bei den Toten mehrheitlich um russischstämmige Bürger handelte?


Come and See Trailer (with music) [3:07]

Hochgeladen am 01.10.2010
Trailer for 1985 film "Come and See" (Idi i smotri). dir. E. Klimov
The music is slightly altered in order for it to be posted. The Ligeti piece had to be removed.

Komm und sieh!

Beim Nachdenken über das Massaker von Odessa drängen sich Assoziationen auf: das brennende Haus und brennende Holzkirchen. Es gab sie einst hundertfach in Weißrussland. Gotteshäuser, in die Menschen getrieben und eingesperrt wurden, um sie anschließend durch Flammenwerfer anzuzünden. Dieses Gerät zählte zur Ausrüstung von Sondereinheiten wie der von SS-Oberführer Oskar Dirlewanger, der 1943 häufig das Kommando führte, wenn von weißrussischen Dörfern nur Asche blieb. Komm und sieh! heißt der Spielfilm des sowjetischen Regisseurs Elem Klimow (produziert 1983/84), der gnadenlos realistisch rekonstruiert, wie es zuging, wenn Menschen ausgelöscht wurden. Man sollte ihn sich ansehen, um die Bilder ertragen zu müssen. Klimows historische Vorlage war der Untergang des Dorfes Chatyn am 22. März 1943.

Verbrannte Erde, verbrannte Menschen – Chatyn und Odessa, die Vorgänge zu vergleichen, heißt nicht, sie gleichzusetzen, auch wenn unbestreitbar ist: Wo sich Vernichtungswille entlädt, ist Barbarei nicht weit. Es gibt keine zwei Wahrheiten, schon gar nicht für die Geschichte.



„Der schlimmste Schaden jedoch, der dem deutschen Volkskörper aus den augenblicklichen Zuständen erwachsen wird, ist die maßlose Verrohung und sittliche Verkommenheit, die sich in kürzester Zeit unter wertvollem deutschen Menschenmaterial wie eine Seuche ausbreiten wird. Wenn hohe Amtspersonen der SS und Polizei Gewalttaten verlangen und sie in der Öffentlichkeit belobigen, dann regiert in kürzester Zeit nur noch der Gewalttätige. Überraschend schnell finden sich Gleichgesinnte und charakterlich Angekränkelte zusammen, um, wie es in Polen der Fall ist, ihre tierischen und pathologischen Instinkte auszutoben. Es besteht kaum noch Möglichkeit, sie im Zaum zu halten, denn sie müssen sich mit Recht von Amtswegen autorisiert und zu jeder Grausamkeit berechtigt fühlen.“
– Johannes Blaskowitz: Denkschrift zur militärpolitischen Lage vom 6. Februar 1940[11]  (zitiert in Ein General begeht Suizid, Post, 09.05.2015)

mehr:
- Verbrannte Geschichte (Lutz Herden, der Freitag, 08.05.2015)

Odessa MASSAKER - Angriff auf das Gewerkschaftsgebäude - 2Mai2014 [5:15]

Veröffentlicht am 03.05.2014

BND: Wachhund ohne Gebiss

Geheimdienst Der BND soll vom Kanzleramt und vom Bundestag kontrolliert werden. Warum das nicht klappt, erklärt ein langjähriger Insider

Gerhard Schindler kann die Aufregung gar nicht verstehen. Der Chef des Bundesnachrichtendienstes sieht sich zu Unrecht der Kritik ausgesetzt. Der deutsche Auslandsgeheimdienst sei keinesfalls ein „willfähriges Werkzeug“ der USA. Medien hatten berichtet, der BND habe im Auftrag der US-Amerikaner europäische Politiker und Unternehmen ausspioniert (siehe Info). Jetzt verspricht die Bundesregierung Aufklärung. Wie oft haben wir das schon gehört? Die jüngsten Enthüllungen belegen erneut, dass die Kontrollorgane der Geheimdienste versagt haben. Offiziell zuständig sind das Bundeskanzleramt und das Parlamentarische Kontrollgremium des Bundestags. Insbesondere die parlamentarische Kontrolle vermittelt lediglich eine Illusion: Sie ist ein Placebo, ein makabrer Witz.

„Was wir wissen, ist ein Tropfen. Was wir nicht wissen, ist ein Ozean.“ Mit diesen Worten von Isaac Newton lässt sich am besten der (Un-)Wissensstand der gewählten Volksvertreter über die Geheimdienste in unserem Land veranschaulichen. Nur mit einer umfassenden und effektiven Kontrolle der Geheimdienste lassen sich Bürgerrechte und Demokratie wirksam schützen.

mehr:
- Wachhund ohne Gebiss (Wolfgang Nešković, der Freitag, 08.05.2015)

Great Plains: Brotkorb auf Zeit

Wasser Zur Verknappung des Lebensmittels durch Verbrauch gesellt sich dessen bedenkenlose Vergiftung. Teil 2 eines Lese-Features zum Thema Nachhaltigkeit

Als unersetzbares Lebensmittel hat Wasser die Kooperationsfähigkeit der Menschen schon immer auf eine harte Probe gestellt. Der Kampf um die saubere Quelle und ihre Ergiebigkeit wird heute hauptsächlich an drei Fronten geführt.

Einerseits dort, wo die Verknappung des kostbaren Gutes als strategischer Vorteil ins Kalkül gezogen wird. Die Oberlieger an einem Fluss haben es gegenüber den unteren Anrainern des Öfteren praktiziert, wie es die Beispiele von Jordan, Euphrat und Tigris15zeigen. Israels übermäßige Wasserentnahme löste in Jordanien ebenso Unruhe aus wie die Türkei mit dem Bau von 2 und der Planung von weiteren 22 Staudämmen gegenüber Irak und Syrien.

Andererseits ist es Nothilfe in den mittlerweile ins Unermessliche gehenden Flüchtlingslagern wie im kenianischen Dadaab, wo zum Schrecken der Existenz als Refugee der Horror kommt, am Ende einer dürftig tröpfelnden Hilfspipeline zu stehen.

Schließlich als Entwicklungstraum oder Notwendigkeit, in trockenen Gebieten auch größere menschliche Ansiedlungen zu ermöglichen. Das sind die Brunnenbauprojekte für einzelne Gemeinden in immer arider werdenden Zonen, aber auch das libysche Great-Man-Made-River-Projekt: Der Fortschritt in der Technik von Brunnenbau und Pumpen hat es ermöglicht, die fossilen Aquifere unter den Wüsten anzuzapfen und über weite Strecken etwa bis an die Mittelmeerküste zu leiten.

Dass Letzteres sich zu einer selbst gestellten Falle entwickeln könnte, erleben derzeit die USA. Denn neben der sich ohnehin jährlich verschärfenden Dürre, für die Kalifornien beispielhaft steht, vollzieht sich der Wassermangel in den Great Plains zwar etwas weniger spektakulär, dafür aus komplexeren Gründen mit weit reichenderen Folgen.

mehr:
- Great Plains: Brotkorb auf Zeit (KGvL, Community,  der Freitag, 11.05.2015)
1. Teil: Hinkley, Kalifornien: No Surf

Ausverkauf deutscher Naturwälder oder Die wundersame Baumvermehrung

Wald & Wirtschaft 1125 Bäume pro Bürger wachsen in Deutschland. Entweder sehen wir den Wald vor lauter Bäumen nicht, oder an den Zahlen ist etwas falsch. Ein Kommentar in Wort und Bild

Glaubt man dem Bundesforstminister, so geht es dem deutschen Wald ganz hervorragend. Im vergangenen Jahr erklärte der politisch motivierte Apfelverzehrer Christian Schmidt, dass aktuell rund 90 Milliarden Bäume gut ein Drittel des Bundesgebiets bewachsen. Im Vergleich dazu waren es 2002 noch knapp neun Milliarden Buchen, Tannen, Eichen, Fichten und andere Bauholzarten.
Während der bundesweite Blätterwald die Meldung unreflektiert übernahm und beispielsweise der SPIEGEL oder die Badische Zeitung die mysteriösen 90 Milliarden begeistert als gegeben hinnahmen, erregte die Meldung etwa in der Redaktion des BR-Satiremagazins „quer“ neben Stirnrunzeln auch Interesse.

Denn eine Verzehnfachung des Baumbestands erschien doch als eine allzu wundersame Waldvermehrung. Und der Redaktion waren natürlich die vorangegangenen Recherchen ihrer Kollegen aus dem Hause längst bekannt.

Ausverkauf der Naturschutzgebiete
In der Reportage „Die Grenzen der Nachhaltigkeit – Energie aus dem Wald“ vom 13. Januar 2014 folgt ein Team des Bayrischen Rundfunks dem Weg alter Buchen aus bayrischen Naturschutzgebieten in den internationalen Export.

Dabei begleiten und interviewen sie unter anderem Naturschützer und engagierte Bürger, die über Jahre hinweg bereits ungehört Alarm schlagen und die Schäden dokumentieren. Ausgerechnet die Staatsforsten haben offenbar den Export der Filetstücke als lukrative Einnahmequelle für klamme Länderhaushalte entdeckt. Denn besonders China hat einen schier unstillbaren Hunger nach hochwertigem Bauholz. Die Markierungen auf den teilweise weit über 140 Jahre alten Bäumen zeigen in der BR-Dokumentation wie zur Bestätigung eindeutig das Zeichen eines Holzverarbeiters, der ausschließlich für den Export einkauft.

Dieses Thema hatte die ARD-Reihe „plusminus“ bereits zuvor in der Sendung „Alte Buchen nach China – Ausverkauf des deutschen Waldes“ vom 18. Dezemeber 2013 aufgegriffen und beobachtet, wie ausgerechnet geschützte Hölzer gezielt geschlagen und direkt per Kran exportbereit in Container mit der plakativen Aufschrift „China Shipping“ verladen wurden.

Auch Greenpeace Deutschland warnte bereits im Februar 2012 in seinem 40 Seiten umfassenden Bericht „Zerstörung alter Buchenwälder in Bayern – Der Fall Spessart: Wie ein einzigartiger Bürgerwald verschwindet“ vor dem Kahlschlag in besonders schützenswerten Waldgebieten. Dabei thematisieren die Umweltschützer vor allem den systematischen Raubbau an geschützten Bäumen in ausgewiesenen Naturschutzgebieten.

mehr:
- Der Ausverkauf der deutschen Naturwälder (Timo Essner, Community, der Freitag, 09.05.2015)

Entwicklungsbank – Wenn der Westen Gedanken liest

Weltwirtschaft Die Gründung einer Entwicklungsbank zeigt Pekings globale Macht. Berlin macht mit, gegen den Willen von Washington

Ein chinesisches Sprichwort, das auf den Philosophen und Kriegsstrategen Sun Tzu aus dem sechsten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung zurückgeht, lautet: Wer hundert Schlachten gewinnen will, muss seinen Gegner und sich selbst verstehen.

Vor kurzem diskutierte in Washington eine Gruppe von Außenpolitikexperten Chinas Aufstieg und die damit verbundenen Herausforderungen. Im Mittelpunkt stand der Versuch, die Gedanken von Präsident Xi Jinping zu lesen. Er gilt als mächtigstes Staatsoberhaupt Chinas seit dem Reformer Deng Xiaoping.

Chinas Aufstieg in den vergangenen Jahren hat in der Region zu Spannungen geführt, vor allem zu Territorialkonflikten im Chinesischen Meer, aber er betrifft auch den Westen: 2014 initiierte Peking die Gründung der Asiatischen Infrastrukturinvestmentbank (AIIB), einer neuen Entwicklungsbank für Asien in Konkurrenz zu IWF, Weltbank und der von Japan dominierten Asiatischen Entwicklungsbank. Im März dieses Jahres ist es China gelungen, gegen den Willen der USA mehrere europäische Länder für eine Beteiligung zu gewinnen, darunter Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Ende März erklärte die konservative Regierung des engen US-Verbündeten Australien ihren Beitritt. Die neue Bank mit Sitz in Peking soll mit Investitionen in die Infrastruktur des Kontinents Armut bekämpfen und Entwicklung fördern. Beobachter halten sie für einen Meilenstein bei der Verschiebung der Machtverhältnisse in der Weltwirtschaft, zuungunsten der USA. Die Regierung Obama reagierte entsprechend verärgert auf die Allianz ihrer engsten Verbündeten mit China.

mehr:
- Wenn der Westen Gedanken liest (Natalie Noudayrède, Community, der Freitag, 06.05.2015)
Zitat:
China blickt auf 2.500 Jahre strategischen Denkens zurück, das von tiefem Misstrauen ausländischen Mächten und Akteuren gegenüber geprägt ist. Das betrifft nicht nur die USA. Präsident Wladimir Putin sollte nicht glauben, Russland werde in Xis China einen bereitwilligen Partner finden, wenn der Kreml sich weiter von Europa abwendet. China betrachtet Russland als eine absteigende Macht, die man letztlich in einen ökonomischen Vasallenstaat verwandeln kann, der auf die Rolle als Öl- und Gaslieferant reduziert bleibt. Sollte sich der Konfrontationskurs zwischen Europa und Russland fortsetzen, dürfte China sich hiervon strategische Vorteile versprechen.
siehe auch:
- The Great Game (Wikipedia)

Documentary: The New Great Game - How US Domination in Middle East Has Declined [49:34]


Veröffentlicht am 13.10.2013
The present documentary analytically explains how the US and Europe domination and control over the Middle East has declined because of the changes taking place in the region.

Press TV Documentary

Fight for Oil: 100 Years in the Middle East (1/3) [53:17]

Hochgeladen am 23.11.2011
Chronicles the 100 year period since the discovery of oil. Profiles the rise and fall of British rule in the region, the Soviet's 'power politics,' imperialism and other issues which have dominated the demand for control of the world's oil supply from its discovery through today. The three-part series profiles how oil was first cultivated and the social and political impacts not only for the Middle East, but the rest of the world, too.

Shocking History of Arab Countries - Curse of Oil Wealth (Full Documentary) [42:04]

Veröffentlicht am 24.10.2014
Watch More Interesting Documentaries
Future Wearable Gadgets & Mobiles #Mind Blow (Full Documentary)
https://www.youtube.com/watch?v=AxMlK...
Top 10 World's Future MEGAPROJECTS (2015-2030's) #Mind Blow Full Documentary
https://youtu.be/RGNrSdsPkS0
Top 10 Ways the World Might End (in the Next 100 Years) #Mind Blow Documentary
https://youtu.be/WyESsQD886g
Most Mysterious Places in Our Solar System #Mind Blow Full Documentary
https://youtu.be/dtygznFXC7o
Alter Info-Text:
Veröffentlicht am 17.11.2012
shocking histry of saudia arabia , how arab convert in to saudia arabia , how saudi family became a richest family of the world and capture arab and rule to arab with whole family ,
how many they were been in drinking and how many had pleasure life while other muslims suffered with poverty and hunger ,,, amazing video must watch

Journalismus nach dem Modell Amazon

Wer diesen Artikel liest, könnte etwas kaufen: Jeff Bezos krempelt die „Washington Post“ mit einem Team von Softwarespezialisten um. Die Grenze zur PR wird fließend, jeder Artikel zur Ware.

Als der Amazon-Gründer Jeff Bezos im August 2013 für 250 Millionen Dollar die „Washington Post“ übernahm, fragte man sich, was er mit der Zeitung wohl anfangen wolle. Der Online-Händler und das Flaggschiff der amerikanischen Presse, das Reporter wie Ben Bradlee hervorbrachte und die Watergate-Affäre aufdeckte, das schien nicht so recht zusammenzupassen. Doch allmählich zeichnet sich eine Strategie ab. Zunächst wurde bekannt, dass die App der Zeitung auf alle Amazon-Lesegeräte kommt. Und nun will die „Washington Post“ selbst ein Software-Provider werden. Wie die „Financial Times“ berichtet, steht die Zeitung in Gesprächen, ihre für die Online-Ausgabe entwickelte Software zu lizenzieren und Kunden gegen eine Nutzungsgebühr anzubieten. Einige Regional- und Studentenzeitungen setzen schon auf das System der „Washington Post“.

Jeff Bezos begreift Journalismus als Service für Amazon. Unter seiner Regie wurden zwanzig Software-Ingenieure eingestellt. Die Datenspezialisten haben jüngst eine Handreichung namens „Clavis“ (Schlüssel) entwickelt, das Artikel mit Hilfe einer Schlagwortanalyse im Browserverlauf empfiehlt. Der Algorithmus wurde nach der Produktempfehlung von Amazon modelliert. Zwar unterscheiden sich die Artikelempfehlungen in der Rubrik „The Post Recommends“ rein äußerlich nicht von denen anderer Nachrichtenseiten. Doch die Logik ist dieselbe wie beim Versandhändler. Und dafür braucht die Zeitung Daten.

Unter Bezos’ Führung hat die „Washington Post“ ein Partnerprogramm aufgelegt, bei dem Lokal- und Regionalzeitungen ihren Abonnenten freien Zugang zum Online-Angebot der „Post“ gewähren können. Mehr als 250 nationale und internationale Zeitungen haben sich angeschlossen (unter anderem „Texas Tribune“, „Philadelphia Inquirer“, „Haaretz“). Jeder Abonnent einer Partnerzeitung muss sich auf der Website nochmals registrieren, um auf die Inhalte zugreifen zu können. Diese Informationen könnten vor allem für die Plattform „Brand Connect“ von Bedeutung sein, die von Unternehmen gesponserte Inhalte anbietet. Auf Brand Connect werben unter anderen Mercedes-Benz, Siemens und Bayer. Mit dem neuen Algorithmus könnten maßgeschneiderte Anzeigen an den Leser gebracht werden. Wer sich beispielsweise für Automobilthemen interessiert, dem könnte die „Post“ einen gesponserten Artikel von Mercedes anzeigen. Wer häufig Artikel zu pharmazeutischen Sachverhalten liest, dem könnte der Algorithmus einen Beitrag von Bayer vorschlagen.


mehr:
- Jeff Bezos’ „Washington Post“ – Journalismus nach dem Modell Amazon (Adrian Lobe, FAZ-Feuilleton, 10.05.2015)

“Chilling Effect”: Vorratsdatenspeicherung, Selbstzensur, Konformität und Stress

Chilling Effect Selbstzensur, Konformität und Stress: In Überwachungssituationen wie mit der Vorratsdatenspeicherung (VDS) verändern Menschen ihr Verhalten, wie Studien zeigen

Seit etwas mehr als einem Jahr sorgt die Vorratsdatenspeicherung (VDS) für die verdachtslose Überwachung von privater digitaler Kommunikation in Österreich, seit fast einem Jahr wissen wir dank Edward Snowden von der umfassenden NSA- und GCHQ-Überwachung auf der ganzen Welt. Zwar plant die Europäische Kommission zur Zeit keine neue EU-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung. Befürworter argumentieren, dass man so Terroristen und andere Bösewichte fangen kann (“Wir brauchen den Heuhaufen, um die Nadel zu finden”), die Gegner sehen die Grundsätze westlicher Demokratien (Privatsphäre, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, etc.) erschüttert.

Warum ist das wichtig? Anlässlich der Entscheidung des Europäischen Gerichtshof über die Vorratsdatenspeicherung in der EU sollte darüber nachgedacht werden, wie Überwachung das Verhalten der Menschen beeinflusst.
v In den USA zensieren sich Menschen bei der Internetsuche und bei heiklen Telefonaten selbst.

US-Schriftsteller geben an, manchmal nicht mehr über brisante Themen schreiben oder sprechen zu wollen. Studien zeigen, dass Überwachung am Arbeitsplatz zu Ängsten, Depressionen, Wut, Gesundheitsbeschwerden oder Erschöpftheit führen kann.

Wer hat nichts zu verbergen?
Zwischen diesen beiden Polen gibt es eine oft indifferente Menge, in der die Meinung vorherrscht: “Ich habe ohnehin nichts zu verbergen. Sollen sie doch meine faden E-Mails und Facebook-Postings speichern.” Grobe Veränderungen im Verhalten der Menschen sind in der Post-Snowden-Ära kaum wahrzunehmen. Zwar klagt die IT-Industrie, allen voran Facebook-Chef Mark Zuckerberg, über das erschütterte Vertrauen der Konsumenten und Firmenkunden in Cloud-Dienste vor allem aus den USA; da wird die eine oder andere App vom Smartphone gelöscht; dort boomen Privacy-Start-ups wie Secret, DuckDuckGo oder Snapchat; doch eine echte Zäsur hat noch nicht stattgefunden.

Die Veränderungen, die Menschen in einer Atmoshpähre der Überwachung durchmachen, ist aber dennoch vorhanden, aber eher schleichender Natur. In der Wissenschaft spricht man vom so genannten “Chilling Effect”, also folgendem Prozess: Im vorauseilenden Gehorsam beschränken sich Menschen selbst, um etwaige spätere Konflikte zu vermeiden. Folgende Forschungsergebnisse zeigen, wie sich Überwachung im täglichen Leben auswirkt:

mehr:
- Massenüberwachung zeigt soziale Folgen (Jakob Steinschaden, Community, der Freitag, 08.05.2015)

KRASSE AUSSAGE EINES WISSENSCHAFTLERS [3:32]

Veröffentlicht am 28.07.2014
Jetzt bekommen wir es endlich mal in aller Deutlichkeit zu hören, was in den Köpfen unserer "Lenker und Denker" im Lande vorgeht.
Ein Hoch auf uns das wir doch so mächtig eingeschätzt werden. Die Tragweite dieser Aussage ist allerdings schier unglaublich, auf vielen Ebenen.

Quelle: Youtube
Redner: Professor Kruse

USA: Der Vietnamkrieg wird rehabilitiert

Vietnam darf keine Warnung sein vor Kriegseinsätzen. Die Leute von der Antikriegsbewegung der frühen 70er Jahre, die bei all ihrer Zerstrittenheit recht hatte, sollen nicht als ermutigendes Beispiel gelten. Eine Oppositionsbewegung darf nicht gewinnen. Schon gar nicht an Deutungsmacht über eine Militäraktion, die vor vier Jahrzehnten wenig Ruhm einbrachte. Das Pentagon nannte die Operation seinerzeit – warum auch immer – Frequent Wind („Häufiger Wind“). Es gab den Auftrag, Ende April 1975 per Hubschrauber die letzten verzweifelten südvietnamesischen Helfer und Mitarbeiter aus der Hauptstadt Saigon herauszubringen.

Diese dramatischen Tage scheinen lange her zu sein. Die Hälfte der heutigen US-Bürger war nicht geboren, als in Vietnam Napalm abgeworfen, Wälder mit dem Pflanzengift Agent Orange entlaubt wurden oder Kambodscha durch die US-Invasion im April 1970 in einen Krieg taumelte, der Pol Pot und den Roten Khmer zum Aufstieg verhalf. Die US-Vietnamveteranen sind inzwischen ältere Herren. Auch die meisten Friedensbewegten von damals dürfen zum Seniorentarif die Subway benutzen.


Gefühl des Stolzes
40 Jahre nach dem Vietnam-Krieg gibt man in den USA zu: Die Sache war ein Desaster. Ex-Außenminister Kissinger – damals ein Hundertprozentiger – spricht von einem „schmerzlichen Prozess“. Amerika habe „seinen ersten Krieg verloren und die Richtschnur für sein Konzept der Weltordnung“. Eine Niederlage zuzugeben ist das eine, sie zu bewerten das andere. Und es wird heftig gerungen um die Deutungshoheit, die wichtig ist für eine Nation, die seit Vietnam pausenlos irgendwo Krieg führt.

Maßgebend bei der Vietnam-Analyse sind heute staatstragende Thesen des Kalibers: Man habe trotz des schlechten Ausgangs für das Gute gekämpft. Inzwischen wird die Vergangenheit so zurechtgebügelt, dass die nach Angaben des Veteranenministeriums 2,7 Millionen US-Soldaten, die zwischen 1964 und 1975 oft unfreiwillig als Wehrpflichtige nach Indochina mussten, in die Kategorie „Helden“ aufgenommen worden sind.

In einer Proklamation von Präsident Barack Obama am 28. Mai 2012, zum 50. Jahrestag des Vietnam Krieges, klang das so: Die „dankbare Nation“ ehre die Soldaten, „die tapfer gekämpft haben. Sie kämpften sich durch Dschungel und Reisfelder, Hitze und Monsun, heroisch, um die Ideale zu verteidigen, die uns Amerikanern wichtig sind“. Bei so viel Pathos bleibt nicht viel Platz zum Reflektieren über mehr als zwei Millionen tote Vietnamesen. Auch wenig Platz für die Anti-Kriegsbewegung und die vielen Wehrpflichtigen, die damals Befehle verweigert oder sich von der Truppe abgesetzt haben. 1971 hieß es im Armed Forces Journal, die Army in Vietnam befinde sich „in einem Zustand, der sich dem Kollaps nähert“. Nach dieser Erfahrung hat Präsident Richard Nixon die Wehrpflicht 1973 abgeschafft..

mehr:
- Ideale verteidigen, Geschichte umdeuten (Conrad Ege, Community, der Freitag, 06.05.2015)

Faschismus im Frankreich der Zwischenkriegszeit

1934 drohte Frankreich ein Putsch von rechts. Gleich mehrere faschistische Gruppen bekämpften die Demokratie. Durchsetzen aber konnten sie sich nicht.

"Nieder mit den Dieben!", skandieren die 300.000 Demonstranten, die am 6. Februar 1934 auf das Palais Bourbon, den Sitz der französischen Nationalversammlung im Zentrum von Paris, zumarschieren. Dort stellt an diesem Tag die linksliberale Regierung von Édouard Daladier die Vertrauensfrage. Die aufgebrachte Menge will Daladier aus dem Amt jagen. Gleich mehrere Korruptionsaffären haben das Land in den Monaten zuvor erschüttert. Nun bricht sich der aufgestaute Unmut über Bestechung und andere Skandale Bahn. 
Unruhen vor dem Parlament der 3. Republik, 6.02.1934 [Quelle: ZEIT]
Viele aber, die an diesem 6. Februar vor dem Parlament aufmarschieren, wollen mehr als nur eine korrupte Regierung absetzen: Sie wollen gleich die ganze Republik beseitigen. Unten ihnen befinden sich viele ehemalige Frontkämpfer und Mitglieder rechtsextremistischer Ligen. Polizisten und Soldaten stehen bereit, um die Dritte Republik notfalls mit Waffengewalt zu verteidigen. Sicherheitskräfte postieren sich an den Boulevards der Hauptstadt, auf den Seine-Brücken und vor dem Palais Bourbon; die Straßen werden abgesperrt. Am Nachmittag schließlich kommt es vor der Oper zu ersten Scharmützeln zwischen Demonstranten und der Polizei. Als die Marschkolonne der Regierungsgegner dann die Place de la Concorde erreicht, beginnt eine Straßenschlacht. Die Lage eskaliert weiter, als die Dunkelheit einbricht. Gegen Mitternacht treffen die Anhänger der militanten rechten Verbände auf die Ordnungskräfte. Steine fliegen, Schüsse fallen. An vorderster Front: die rechtsextremistische Liga Croix-de-feu, die "Feuerkreuzler", unter der Führung von Colonel François de La Rocque (1885–1946). Doch obwohl die Demonstranten die Stärke hätten, um in das Parlament einzudringen, kann sich La Rocque nicht zum Staatsstreich durchringen. Den unterschiedlichen rechtsradikalen Gruppen gelingt es nicht, sich zusammenzutun. Auch die Rivalität zwischen ihren Führern verhindert ein konzertiertes Vorgehen..
mehr:
- Französischer Faschismus – Die Republik widersteht (Ulrich Pfeil, ZEIT, 17.10.2013)
Zitat:
Was die radikalen Nationalisten in Frankreich einte, war ihre Abscheu gegen die "korrumpierten politischen Parteien", die ihrer Meinung nach nicht ausreichend für die nationalen Belange Frankreichs kämpften. Im Gegensatz dazu traten sie betont unpolitisch auf und gaben vor, die Interessen der "guten Franzosen" zu vertreten und das "bedrohte Vaterland" zu retten. Sie diffamierten Juden und "Ausländer", die sie aus der nationalen Gemeinschaft ausschließen wollten. Sie sehnten sich nach einem starken Mann an der Spitze des Staates und wollten die Klassengegensätze überwinden.
[…]
La Rocques Partei griff dabei Themen wie Arbeit, Familie und Vaterland auf, die zuvor von den Konservativen besetzt waren. Und wie die Konservativen forderte auch er eine Stärkung der Exekutive, predigte den Nationalismus der Schützengräben und vertrat traditionelle Werte. Er akzeptierte die Spielregeln des Parteiensystems und gab sich legalistisch, was ihm einige partielle Wahlerfolge einbrachte. Nachdem Marschall Philippe Pétain 1940 die Macht übernommen hatte, schloss sich La Roque dessen Kollaborationsregierung an. Doch nicht alle Parteimitglieder folgten ihm. Nicht wenige lehnten es ab, mit der neuen Regierung in Vichy zu kooperieren. Aus patriotischen Gründen schlossen sie sich dem Widerstand an.

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Parteien, die überwiegend als „faschistisch“ eingestuft werden, aber kein eigenes Regime aufbauen konnten 
FrankreichAction française
Parti Populaire Français
Rassemblement national populaire
Gründung
1898
1936
1941
[Überblick über faschistische Bewegungen in Europa, Faschismus, Wikipedia, abgerufen am 11.05.2015]

siehe auch:
- Faschismustheorie (Wikipedia)

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Die Wurzeln des französischen Faschismus liegen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Einer seiner Vordenker war Charles Maurras (1868–1952), einer der einflussreichsten französischen Publizisten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Maurras glaubte, dass in der französischen Gesellschaft Dekadenz und Korruption herrschten. Schuld daran seien die Französische Revolution und die Demokratie, welche die Einheit der Nation zerstört hätten. Maurras schloss sich der extremistischen Action française (AF) an. Die AF hatte sich 1898 infolge der Affäre um den jüdischen Offizier Alfred Dreyfus gegründet (Dreyfus war, auf Grundlage unhaltbarer Anschuldigungen, Landesverrat vorgeworfen worden. In einem skandalösen Verfahren wurde er dennoch verurteilt, was heftige Proteste auslöste – in antisemitischen Kreisen aber auf große Zustimmung stieß.) Bald gehörte Maurras zu den führenden AF-Mitgliedern.
Von Beginn an trat die Action française monarchistisch, nationalistisch, antisemitisch und antiparlamentarisch auf. Und sie schreckte auch vor Gewalt nicht zurück. Als Papst Pius XI. dies 1926 verurteilte, verlor sie ihre Unterstützer im Klerus und im konservativ-katholischen Milieu. Die jüngere Generation wandte sich unterdessen dem vor Dynamik strotzenden italienischen Faschismus zu. Die AF erschien ihr dagegen viel zu traditionell und elitär. Alle maßgeblichen Führer der sich in den dreißiger Jahren herausbildenden faschistischen Gruppen aber waren in der Action française gewesen: Sie hatte den Grundstein gelegt für den französischen Faschismus. Aus dem nationalistischen Milieu der AF kam auch Georges Valois (1878–1945), der seinen politischen Werdegang auf der linken Seite des politischen Spektrums begonnen hatte. 1906 jedoch wechselte er zur AF, 1921 bekannte er sich zum Faschismus, brach vier Jahre später mit Charles Maurras und gründete einen eigenen Kampfbund, den Faisceau, der sich am italienischen Vorbild, an Mussolini, orientierte. Valois wollte den Nationalismus mit dem Syndikalismus, der aus dem Gewerkschaftssozialismus hervorgegangen war, versöhnen. Als Frontkämpfer des Ersten Weltkriegs sehnte er sich nach der angeblichen Gleichheit in den Schützengräben zurück und strebte eine autoritäre Staatsordnung mit einem starken Mann an der Spitze an. Doch bereits 1928 zerbrach der Faisceau: Valois und seine Weggefährten hatten sich über ihre Ziele zerstritten. (Zitat aus dem Artikel von Ulrich Pfeil, s.o.)
über den Antisemitismus in Frankreich siehe:
- Antisemitismus (bis 1945), Frankreich (Wikipedia) 

Volker Pispers - Der faschistische Franzose {10:06}

Hochgeladen am 01.01.2012

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Antisemitismus war eng mit dem Aufkommen des Nationalismus verbunden, blieb jedoch nicht auf diesen beschränkt. Der israelische Historiker Edmund Silberner weist 1962 auf „eine lange antisemitische Tradition im modernen Sozialismus“ hin, die über die Feindbilder der Frühsozialisten bis zu rassenantisemitischen Vorstellungen französischer Sozialisten um die Jahrhundertwende nachweisbar sei.[42] Schon im Deismus, dann auch bei manchen JunghegelianernReligionskritikern und Frühsozialisten findet man Aussagen gegen das überkommene Christentum und das Judentum zugleich, die auf die Auflösung beider zielten. Ludwig Feuerbach ordnete den jüdischen Glauben moralisch noch unter dem Polytheismus stehend ein und setzte ihn mit Egoismus gleich: „Ihr Prinzip, ihr Gott ist das praktischste Prinzip der Welt – der Egoismus, und zwar der Egoismus in der Form der Religion.“[43]
Einige Frühsozialisten setzten Juden und Kapitalisten gleich.[44] Pierre Leroux etwa bezeichnete die Juden als „Verkörperung des Mammons“. Der Journalist und Publizist Eduard Müller-Tellering (1811–nach 1851), der auch für Karl Marx’ Neue Rheinische Zeitung schrieb, behauptete, „das Judentum“ sei „noch zehnmal niederträchtiger als das westeuropäische Bourgeoistum“ und „nicht die Könige, nicht die Soldaten, nicht die Beamten“ seien die „wahren Quäler, denn sie sind bloß Werkzeuge unserer Quäler, der Juden.“[45] 1844 setzte auch Marx selbst in seinem Aufsatz Zur Judenfrage Kapitalismus mit Geldherrschaft und diese mit dem Judentum in eins. Der „Schacher“ erschien ihm als „der weltliche Kultus des Juden“ und als das „Wesen des Judentums“.[46]
Der Anarchist Pierre-Joseph Proudhon schrieb: „Der Jude besitzt ein gegen die Produktion eingestelltes Temperament; er ist weder Ackerbauer noch Gewerbetreibender, nicht einmal wirklicher Kaufmann. Er ist stets betrügerischer und parasitärer Vermittler […]. Seine Politik in der Wirtschaft ist völlig negativ; er ist das böse Prinzip, nämlich Satan und Ahriman, der in der Rasse Sems Gestalt angenommen hat.“ Juden sah Proudhon als „Feinde der Menschheit. Man muss sie nach Asien zurückschicken.“ [47] Der Anarchist Michail Alexandrowitsch Bakunin schrieb in Persönliche Beziehungen zu Marx 1871:
„Nun diese ganze jüdische Welt, die eine ausbeuterische Sekte, ein Blutegelvolk, einen einzigen fressenden Parasiten bildet, eng und intim nicht nur über die Staatsgrenzen hin, sondern auch für alle Verschiedenheiten der politischen Meinungen hinweg, – diese jüdische Welt steht heute zum großen Teil einerseits Marx, andererseits Rothschild zur Verfügung.“– Michail BakuninPersönliche Beziehungen zu Marx[48]
[Antisemitismus (bis 1945), Frühsozialismus und Anarchismus, Wikipedia, abgerufen am 17.03.2018] 

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siehe auch:
- ANTISEMITISMUS: Warum begann der Holocaust nicht in Frankreich? (Sven Felix Kellerhoff, Welt, 02.03.2017)
- Judenverfolgung: Europäischer Antisemitismus 1880 - 1945 (Michael Kuhlmann, Deutschlandfunk, 27.02.2017)
- Zur Entstehung des Antisemitismus im Europa des 19. Jahrhunderts, seinen Ursachen und Erscheinungsformen (Ulrich Wyrwa, Nineteenth-Century Anti-Semitism in International Perspective – Symposium at the German Historical Institute Paris, 29.11.2016) – darin zitiert:
„Es hilft nur emphatische Aufklärung.“
[Theodor W. Adorno, Zur Bekämpfung des Antisemitismus heute (1962), in: Ders., Kritik. Kleine Schriften zur Gesellschaft, Frankfurt/M. 1971, S. 114.]
- Ost- und südosteuropäische Juden im 19. und 20. Jahrhundert (Predrag Bukowec, Europische Geschichte online, 13.07.2011)
- Antisemitismus und Antisemitismusforschung (Wolfgang Benz, Docupedia-Zeitgeschichte , 11.02.2010)
- Antifa schützt vor Antisemitismus nicht (Anna Lukowá, AKuBiZ e.V., 2007?)
- Antisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert (Wolfgang Benz, Bundeszentrale für politische Bildung, 27.11.2006)
- "Hilflose Aufklärung"?: Der Antisemitismus des 19. und 20. Jahrhunderts (Wolfgang Geiger, Kommune, Forum für Politik-Ökonomie-Kultur 6/2004)
Antisemitismus (Europäische Geschichte, Markus Jud auf seiner Seite, ©2003)
- Judenemanzipation und Antisemitismus im 19. Jahrhundert (Tobias Jaecker auf seiner Seite, März 2002)
- Frankreich: Die andere Geschichte der 30er Jahre (Frank Renken, Sozialismus von unten, Online-Ausgabe Winter 2001)
- Zur Beurteilung der Volksfront in Frankreich (1934-1938) (Rudolf von Albertini, Heftearchiv des Instituts für Zeitgeschichte, 1959, PDF)

siehe auch:
Heinrich Brüning, Reichskanzler in Krisenzeiten (Wikipedia, abgerufen am 14.05.2017)

Die psychoanalytische Literatur führt Faschismus-Anfälligkeit auf in der Kindheit erlebte Gewalt zurück:
- Autoritärer Charakter (Wikipedia)

Dagmar Herzog: Cold War Freud.Psychoanalysis in an Age of Catastrophes (Buchrezension, Yves Hänggi, Anna Leyrer, theoriekritik.ch, 09.02.2018)
- Zur Analyse von Faschisierungsprozessen (Klaus Weber, theoriekritik.ch, 02.08.2016)
- „Nie wieder Faschismus!?“ – Zur Psychologie des Autoritarismus (Christopher Cors, Jost Stellmacher, The Inquisitive Mind 1-2014)
- Zerstörung der Demokratie 1930-1933 (Reinhard Sturm, Informationen zur Politischen Bildung, 23.12.2011)
- „Die Sonne stand still...“ – Band 3 – Paranoide Phantasmen des Faschismus (Esther Schulz-Goldstein auf ihrer Seite ©2013, PDF)
- Zum psychoanalytischen Verständnis von Faschismus und Antisemitismus (Roland Kaufhold, Hagalil, 09.12.2008)

- Die Furcht vor der Freiheit (Wikipedia)
- Der autoritäre Charakter im gesellschaftlichen Kontext (Andreas Exner, social-innovation.org, 18.04.2017, PDF)
- Der Hass auf das Lebendige. Anmerkungen zur Sozialpsychologie des Faschismus – einst und jetzt (Götz Eisenberg, theoriekritik.ch, 26.12.2016)
- Aus der Geschichte lernen – Zum Konzept des »Autoritären Charakters« ( Hajo Jakobs, Ringvorlesung FH Kiel, 31.10.2012)
- Erich Fromm: Die Furcht vor der Freiheit (Christof Goddemeier, Ärzteblatt April 2005)
- STATT „FURCHT VOR DER FREIHEIT“ DAS „HANDWERK DER FREIHEIT“. VON DER CHANCE ZIVILGESELLSCHAFTLICHER LERNPROZESSE (Heiner Keupp, Institut für Praxisforschung und Projektberatung München, 20.01.2003)
- Die neue Furcht vor neuen Freiheiten (K. Peter Fritzsche, human-rights-education.org, veröffentlicht in Funk, R. u.a. (eds): Erich Fromm heute, München 2000, PDF)
- Über den Ursprung von Fanatismus, Faschismus und Terrorismus (Verfasser unbekannt, Artikel erschienen in der Zeitschrift: TW Neurologie Psychiatrie 7/8-1991, S. 377-388, gefunden bei www.wilhelm-griesinger-institut.de)
zuletzt aktualisiert am 17.03.2018