Spahn hatte noch einmal das Ziel der Bundesregierung erläutert: dafür zu sorgen, dass gesetzlich versicherte Patienten schneller einen Arzttermin bekämen. Konkreten Vorschlägen der Ärzteschaft, wie dieses Ziel erreicht werden könne, wolle er sich nicht verschließen. „Unsere Vorschläge“, so Dietrich, „stehen weitgehend im Gegensatz zu dem, was der Minister plant. Unsere Forderungen: Budgetierung und Regresse beenden, Bürokratie und Dirigismus abbauen, die ärztliche Schweigepflicht und die Patientendaten schützen sowie die selbstständigen Arztpraxen stärken, damit die Patienten mehr Arztzeit bekommen.“ Die Tätigkeit als niedergelassener Haus- und Facharzt müsse wieder attraktiv werden, das Engagement von Ärzten müsse endlich wieder belohnt statt diskreditiert werden – und zwar ohne Bevormundung durch Staat oder Kassen.
mehr:
- Wucht des Ärzteprotests überrascht Spahn – Ärzte wollen weniger Bürokratie für mehr Arztzeit (Presseitteilung, Freie Ärzteschaft, 01.02.2019)
Mein Kommentar:
»Spahn überrascht« – Das kann der liebe Spahn jemandem erzählen, der die Unterhose mit der Kneifzange anzieht!
siehe auch:
- Ukraine-Krise: Unsere offiziellen Rußland-Versteher konnten sie angeblich nicht kommen sehen! (Post, 09.12.2014)
und:
Im Moment ist Spahn überrascht, in wenigen Monaten werden die Ärzte überrascht sein: Es wird so kommen, wie der Staat will, da können die Ärzte protestieren, so viel sie wollen.
In einigen Jahren wird die Politik überrascht sein, daß sich keiner mehr niederlassen will.
Sowas!
Da werden wir ja sowas von überrascht sein!
Vor wenigen Jahren mußten wir Niedergelassenen in ganz Deutschland neue Chipkartenlesegeräte anschaffen, obwohl damals schon absehbar war, daß sie in kurzer Zeit ersetzt werden müssen.
»Und ist das Ganze auch Wahnsinn, so hat es doch Methode!«
siehe auch:
- Spahn sieht gute Chancen, dass Krebs in 20 Jahren besiegt ist (Rheinische Post, 01.02.2019)
- Krebs-Bekämpfung - Experte bremst Spahns Optimismus (SPON, 01.02.2019)
- Hurra, die Telematik kommt! 😜 (Post, 09.08.2017)
- Elektronische Gesundheitskarte: Freie Ärzteschaft ruft zum Boykott der Online-Tests auf (Post, 04.05.2014)
- Elektronische Gesundheitskarte rechtswidrig (Post, 13.03.2014)
- Elektronische Gesundheitskarte, die Nächste (Post, 28.01.2008)
kurz den Ablauf zusammengefaßt (Näheres findet sich im Post vom 13.03.2014):
- Es gibt Regeln
- Die werden von den Krankenkassen nicht eingehalten
- Das BMG erklärt: »Die Krankenkassen haben alle Vorgaben erfüllt!«
- Punkt!
Ein Münchner im Himmel {10:27 – Start bei 5:18}
Gaby
Am 09.08.2016 veröffentlicht
Am 09.08.2016 veröffentlicht
Der Münchner im Himmel
Alois Hingerl, Nr. 172, Dienstmann in München, besorgte einen Auftrag mit solcher Hast, daß er vom Schlage gerührt zu Boden fiel und starb.
Zwei Engel zogen ihn mit vieler Mühe in den Himmel, wo er von St. Petrus aufgenommen wurde. Der Apostel gab ihm eine Harfe und machte ihn mit der himmlischen Hausordnung bekannt. Von acht Uhr früh bis zwölf Uhr mittags »frohlocken«, und von zwölf Uhr mittags bis acht Uhr abends »Hosianna singen«. – »Ja, wann kriagt ma nacha was z'trink'n?« fragte Alois. – »Sie werden Ihr Manna schon bekommen«, sagte Petrus.
»Auweh!« dachte der neue Engel Aloisius, »dös werd schö fad!« In diesem Momente sah er einen roten Radler, und der alte Zorn erwachte in ihm. »Du Lausbua, du mistiga!« schrie er, »kemmt's ös do rauf aa?« Und er versetzte ihm einige Hiebe mit dem ärarischen Himmelsinstrument.
Dann setzte er sich aber, wie es ihm befohlen war, auf eine Wolke und begann zu frohlocken:
»Ha-lä-lä-lä-lu-u-hu-hiah!«...
Ein ganz vergeistigter Heiliger schwebte an ihm vorüber. – »Sie! Herr Nachbar! Herr Nachbar!« schrie Aloisius, »hamm Sie vielleicht an Schmaizla bei Eahna?« Dieser lispelte nur »Hosianna!« und flog weiter.
»Ja, was is denn dös für a Hanswurscht?« rief Aloisius. »Nacha hamm S' halt koan Schmaizla, Sie Engel, Sie boaniga! Sie ausg'schamta!« Dann fing er wieder sehr zornig zu singen an: »Ha-ha-lä-lä-lu-u-uh – – Himmi Herrgott – Erdäpfi – Saggerament – – lu – uuu – iah!«
Er schrie so, daß der liebe Gott von seinem Mittagsschlafe erwachte und ganz erstaunt fragte: »Was ist denn da für ein Lümmel heroben?«
Sogleich ließ er Petrus kommen und stellte ihn zur Rede. »Horchen Sie doch!« sagte er. Sie hörten wieder den Aloisius singen: »Ha – aaaaah – läh – – Himml – Himml Herrgott – Saggerament – uuuuuh – iah!« ...
Petrus führte sogleich den Alois Hingerl vor den lieben Gott, und dieser sprach: »Aha! Ein Münchner! Nu natürlich! Ja, sagen Sie einmal, warum plärren denn Sie so unanständig?«
Alois war aber recht ungnädig, und er war einmal im Schimpfen drin. »Ja, was glaab'n denn Sie?« sagte er. »Weil Sie der liabe Good san, müaßt i singa, wia 'r a Zeiserl, an ganz'n Tag, und z'trinka kriagat ma gar nix! A Manna, hat der ander g'sagt, kriag i! A Manna! Da balst ma net gehst mit dein Manna! Überhaupts sing i nimma!«
»Petrus«, sagte der liebe Gott, »mit dem können wir da heroben nichts anfangen, für den habe ich eine andere Aufgabe. Er muß meine göttlichen Ratschlüsse der bayrischen Regierung überbringen; da kommt er jede Woche ein paarmal nach München.« Des war Aloisius sehr froh. Und er bekam auch gleich einen Ratschluß für den Kultusminister Wehner zu besorgen und flog ab. Allein, nach seiner alten Gewohnheit ging er mit dem Brief zuerst ins Hofbräuhaus, wo er noch sitzt. Und so wartet noch heute die Bayrische Regierung vergeblich auf die göttliche Eingebung.
Alois Hingerl, Nr. 172, Dienstmann in München, besorgte einen Auftrag mit solcher Hast, daß er vom Schlage gerührt zu Boden fiel und starb.
Zwei Engel zogen ihn mit vieler Mühe in den Himmel, wo er von St. Petrus aufgenommen wurde. Der Apostel gab ihm eine Harfe und machte ihn mit der himmlischen Hausordnung bekannt. Von acht Uhr früh bis zwölf Uhr mittags »frohlocken«, und von zwölf Uhr mittags bis acht Uhr abends »Hosianna singen«. – »Ja, wann kriagt ma nacha was z'trink'n?« fragte Alois. – »Sie werden Ihr Manna schon bekommen«, sagte Petrus.
»Auweh!« dachte der neue Engel Aloisius, »dös werd schö fad!« In diesem Momente sah er einen roten Radler, und der alte Zorn erwachte in ihm. »Du Lausbua, du mistiga!« schrie er, »kemmt's ös do rauf aa?« Und er versetzte ihm einige Hiebe mit dem ärarischen Himmelsinstrument.
Dann setzte er sich aber, wie es ihm befohlen war, auf eine Wolke und begann zu frohlocken:
»Ha-lä-lä-lä-lu-u-hu-hiah!«...
Ein ganz vergeistigter Heiliger schwebte an ihm vorüber. – »Sie! Herr Nachbar! Herr Nachbar!« schrie Aloisius, »hamm Sie vielleicht an Schmaizla bei Eahna?« Dieser lispelte nur »Hosianna!« und flog weiter.
»Ja, was is denn dös für a Hanswurscht?« rief Aloisius. »Nacha hamm S' halt koan Schmaizla, Sie Engel, Sie boaniga! Sie ausg'schamta!« Dann fing er wieder sehr zornig zu singen an: »Ha-ha-lä-lä-lu-u-uh – – Himmi Herrgott – Erdäpfi – Saggerament – – lu – uuu – iah!«
Er schrie so, daß der liebe Gott von seinem Mittagsschlafe erwachte und ganz erstaunt fragte: »Was ist denn da für ein Lümmel heroben?«
Sogleich ließ er Petrus kommen und stellte ihn zur Rede. »Horchen Sie doch!« sagte er. Sie hörten wieder den Aloisius singen: »Ha – aaaaah – läh – – Himml – Himml Herrgott – Saggerament – uuuuuh – iah!« ...
Petrus führte sogleich den Alois Hingerl vor den lieben Gott, und dieser sprach: »Aha! Ein Münchner! Nu natürlich! Ja, sagen Sie einmal, warum plärren denn Sie so unanständig?«
Alois war aber recht ungnädig, und er war einmal im Schimpfen drin. »Ja, was glaab'n denn Sie?« sagte er. »Weil Sie der liabe Good san, müaßt i singa, wia 'r a Zeiserl, an ganz'n Tag, und z'trinka kriagat ma gar nix! A Manna, hat der ander g'sagt, kriag i! A Manna! Da balst ma net gehst mit dein Manna! Überhaupts sing i nimma!«
»Petrus«, sagte der liebe Gott, »mit dem können wir da heroben nichts anfangen, für den habe ich eine andere Aufgabe. Er muß meine göttlichen Ratschlüsse der bayrischen Regierung überbringen; da kommt er jede Woche ein paarmal nach München.« Des war Aloisius sehr froh. Und er bekam auch gleich einen Ratschluß für den Kultusminister Wehner zu besorgen und flog ab. Allein, nach seiner alten Gewohnheit ging er mit dem Brief zuerst ins Hofbräuhaus, wo er noch sitzt. Und so wartet noch heute die Bayrische Regierung vergeblich auf die göttliche Eingebung.