Man kann mit einer Wohnung
einen Menschen genauso töten
wie mit einer Axt.
Heinrich Zille
Der »Raffael der Hinterhöfe«
Heinrich Zille wusste, was es heißt, arm zu sein und in schäbigsten Verhältnissen zu leben. Am 10. Januar 1858 wurde er in Radeburg bei Dresden als Sohn eines Uhrmachers und einer Bergmannstochter geboren. Neun Jahre nach seiner Geburt zog die Familie nach Berlin, wo sie fünf Jahre lang in einer Kellerwohnung hauste und der Junge das Elend der Berliner Unterschichten in Mietskasernen und kruden Hinterhöfen kennenlernte.
Seit 1875 verdiente »Pinselheinrich« sein Geld mit seiner großen Leidenschaft, dem Zeichnen: Er arbeitete zunächst für Modefirmen und die Werbung, fand bald auch Gefallen am Fotografieren und kam über viele Umwege schließlich zu großen Zeitschriften wie dem satirischen »Simplicissimus«. Zilles künstlerische Vorliebe lag in Szenen des »Milljöhs«. Er streifte durch die Arbeiterviertel Berlins und hielt fest, was er sah – darunter vieles, was der »guten Gesellschaft« als ekelhaft galt. »Gossenmaler« und »Abortzeichner« betitelte sie ihn, seine Bilder waren für sie lediglich »Rinnsteinkunst«. Künstlerkollegen hingegen wussten seine Arbeit zu schätzen. Käthe Kollwitz fand die schönsten Worte: »Er ist restlos Künstler. Ein paar Linien, ein paar Striche, ein wenig Farbe mitunter – und es sind Meisterwerke.«
Heinrich Zille wusste, was es heißt, arm zu sein und in schäbigsten Verhältnissen zu leben. Am 10. Januar 1858 wurde er in Radeburg bei Dresden als Sohn eines Uhrmachers und einer Bergmannstochter geboren. Neun Jahre nach seiner Geburt zog die Familie nach Berlin, wo sie fünf Jahre lang in einer Kellerwohnung hauste und der Junge das Elend der Berliner Unterschichten in Mietskasernen und kruden Hinterhöfen kennenlernte.
Selbstportrait (1922, aus Wikipedia) |
Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2013