Der König mit den sechs Frauen
Heinrich/Henry VIII. (1491-1547) gilt als einer der brutalsten Herrscher Englands. Er war prunksüchtig, liebte die Völlerei und besaß mehr als 50 Residenzen. Er bot dem Papst die Stirn, überwarf sich mit Rom und begründete damit die anglikanische Kirche. Den bedeutenden Humanisten Thomas Morus ließ er hinrichten. Bekannt ist er in England aber vor allem für sein Liebesleben, als der König mit den sechs Frauen, der ohne Skrupel auch zwei von ihnen aufs Schafott schickte.
24 Jahre war Heinrich mit seiner ersten Frau Katharina von Aragon vermählt, die er im Jahr seiner Thronbesteigung geheiratet hatte. Auf einen männlichen Erben wartete der König vergeblich. Als er sich in Anne Boleyn, eine der Zofen seiner Frau, verliebte, wollte er die Verbindung amtlich machen, doch die Kirche verweigerte die Annullierung seiner Ehe. Kurzerhand brach Heinrich mit dem Papst und ließ die Ehe von einem englischen Gericht auflösen. Von Anne Boleyn war er hingerissen, doch als auch sie keinen Sohn zur Welt brachte, war er ihrer bald überdrüssig und ließ sie unter einem Vorwand 1536 köpfen. In der Folgezeit verschlechterte sich der Geisteszustand des Königs zusehends und er wechselte seine Frauen nahezu im Jahrestakt.
Harenberg - Abenteuer Geschichte 2015
Frühe Neuzeit (England im 16. Jahrhundert unter Heinrich VIII.) [41:53]
Veröffentlicht am 25.07.2014
Gegen-Sozialismus.jimdo.com
Rick Wakeman - The Six Wives Of Henry VIII [1:44:47]
Veröffentlicht am 16.04.2015
The Six Wives Of Henry VIII
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Thomas Wolsey, Erzbischof von York und Lordkanzler des englischen Königs, ließ ab 1514 ein Haus aus dem 14. Jahrhundert zu dem Palast Hampton Court ausbauen. Der englische König Heinrich VIII. enteignete (was auch sonst?) Wolsey 1525 und nahm den Palast als eine Art Wochenendhaus in seinen Besitz: Ein Gebäude mit 500 Zimmern. Das er in der Folge noch erweiterte...
Hybris scheint dem Gebäude bis heute anzuhaften: Im Jahre 1973 veröffentlichte der britische Keyboarder Rick Wakeman sein zweites Soloalbum: "The Six Wives Of Henry VIII". Großmäulig bestand er darauf, das Werk am ehemaligen Wohnsitz Heinrichs VIII. uraufzuführen - oder gar nicht. Es geschah gar nicht. Bis heute ist das Werk nie in Gänze live gespielt worden.
Genauer gesagt: Bis Mai 2009. Denn nach 36 Jahren, im fünfhundertsten Jahr der Thronbesteigung Heinrichs, hat die britische Schlösserverwaltung Wakeman die Erlaubnis erteilt, vor dem Schloss ein Konzert der Superlative zu organisieren: Eine Rockband, ein Orchester, ein Chor, eine Kirchenorgel, die sechs Frauen Heinrichs VIII., und, als wäre das nicht genug, der britische Schauspieler Brian Blessed, so ziemlich allen als Prinz Vultan (Flash Gordon), Exeter (Henry V.), Lord Locksley (Robin Hood – König der Diebe) oder, ähem, Boss Nass (Star Wars) bekannt. Ein Spektakel, dass eines Rick Wakeman würdig war, des Mannes, der in den siebziger Jahren immerhin mit riesigen aufblasbaren Dinosauriern die Welt umtourt hat. (Rezension von Nik Brückner, Babyblaue Seiten, 16.10.2009)