Sonntag, 31. Mai 2020

Wolfgang Wodarg: “Das schwierigste wird sein: daß die, die sich irren, ihr Gesicht nicht verlieren wollen”.

Dr. med. Wolfgang Wodarg, ist Internist, Pneumologe, Sozialmediziner, Arzt für Hygiene und Umweltmedizin und war lange epidemiologisch tätig. Von 1994 bis 2009 war er im Bundestag und dort Initiator und Sprecher der Enquetekommission Ethik und Recht der modernen Medizin. Er hat als Vorsitzender des Unterausschuss für Gesundheit in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates eine Untersuchung der vorgetäuschten H1N1 Pandemie und der institutionellen Korruption der WHO initiiert und wissenschaftlich begleitet. 


RUBIKON: Im Gespräch: „Ein Menschheitsverbrechen“ (Wolfgang Wodarg und Jens Lehrich) {30:40}

Rubikon
Am 31.05.2020 veröffentlicht 
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Corona 48 Dr. Bodo Schiffmann - Re-Upload {22:20}

Gerd Miethe
Am 29.05.2020 veröffentlicht
Corona 48 Dr. Bodo Schiffmann - Re-Upload
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Corona 47 – Drosten regt sich auf – Brasilien, Zahlen Deutschland, Ramelow will Lockdown beenden {21:19}

Gerd Miethe
Am 24.05.2020 veröffentlicht
Weiterführende Links auf YouTube
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siehe auch:
Warum die Pandemie nicht endet (Klaus Pfallelmoser, multipolar, 24.05.2020)
- Falsch! (projekte.sueddeutsche.de, 19.05.2020)
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Politik hätte Drosten-Papier nicht folgen dürfen – Punkt.PRERADOVIC mit Prof. Homburg

Politik hätte Drosten-Papier nicht folgen dürfen - Punkt.PRERADOVIC mit Prof. Homburg {16:25}

Punkt.PRERADOVIC
Am 31.05.2020 veröffentlicht
Text und Links auf YouTube
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Apple: Eingriff in die Privatsphäre von Millionen Menschen



Der US-Konzern Apple soll Kundinnen und Kunden belauschen. Ein Whistleblower fordert die EU-Datenschutzbehörden zum Handeln auf.

Vor knapp zehn Monaten machte der Whistleblower Thomas le Bonniec publik, dass der US-Konzern Apple im grossen Stil seine Kundinnen und Kunden belauscht. Konkret geht es um zahlreiche Gespräche, die iPhones oder andere Geräte des US-amerikanischen Konzerns mit der Spracherkennungssoftware «Siri» aufgezeichnet hatten. Gespräche und Suchanfragen, die Apple nicht nur aufgezeichnet, sondern auch ausgewertet haben soll – und das auch dann, wenn der Dienst der Spracherkennungssoftware gar nicht von den Nutzerinnen und Nutzern aktiviert worden war.

Dabei sieht sich Apple selber gerne als Unternehmen, das dem Datenschutz seiner Kundinnen und Kunden eine hohe Priorität einräumt. Der US-Konzern warb zum Beispiel mit den Worten: «Was auf Ihrem iPhone passiert, bleibt auf Ihrem iPhone.»

Nach den Enthüllungen von Thomas le Bonniec reagierte Apple im «Guardian» und gab zu, einen «kleinen Teil» der Siri-Abfragen aufzuzeichnen. Zusätzlich gab der Konzern im letzten Jahr ein Versprechen ab und kündigte an, das Vorgehen zu überdenken und künftig nur noch Aufnahmen von Kundinnen und Kunden abzuhören, die dieser Praxis ausdrücklich zugestimmt hätten. Le Bonniec, der bei einem Subunternehmen von Apple angestellt war und während zwei Monaten selber unzählige Gespräche und Suchanfragen mithörte, glaubt nicht daran: Der US-Konzern werte auch weiterhin im grossen Stil Tonaufzeichnungen und andere Daten aus. Nun fordert der Whistleblower die EU-Datenschutzbehörden auf, Konsequenzen zu ziehen.

Sensibelste Informationen ohne Wissen aufgezeichnet

Im Sommer 2019 liess der 25-jährige Thomas le Bonniec die Bombe platzen: Nachdem er während mehreren Monaten bei Globe Technical Services, einem Subunternehmen von Apple, angestellt gewesen war und dort unzählige Gespräche abgehört hatte, welche die Spracherkennungssoftware «Siri» aufgezeichnet hatte, informierte er Journalisten der britischen Tageszeitung «Guardian». Im Artikel berichtet er unter anderem, wie er Apple-Kundinnen und -Kunden sowie deren Umfeld bei vertraulichen Gesprächen beim Arzt, bei geschäftlichen Gesprächsterminen, bei sexuellen Praktiken sowie bei scheinbar kriminellen Handlungen belauschen konnte.

Gemäss le Bonniec fallen viele der sensibelsten Tonaufzeichnungen an, nachdem der Sprachassistent «Siri» von den Nutzerinnen und Nutzern versehentlich aktiviert wurde. Das geschehe sehr häufig, dazu brauche es nicht viel: Das Geräusch eines Reissverschlusses soll zum Beispiel bereits ausreichen, damit «Siri» die eigentlichen Aktivierungsworte «Hey Siri» hört und sich selber einschaltet. Weiter könne sich Siri etwa auch im Zusammenspiel mit der «Apple Watch» und den «HomePod Smart Speakern» automatisch aktivieren. Beide Produkte sollen als häufigste Quellen für unerwünschte Aufzeichnungen zum Einsatz kommen.

mehr:
- Apple: Eingriff in die Privatsphäre von Millionen Menschen (Tobias Tscherrig, Info-Sperber, 31.05.2020)
siehe auch:
- Ikea Frankreich wegen Bespitzelung vor Gericht (Tobias Tscherrig, Info-Sperber, 25.05.2020)
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Samstag, 30. Mai 2020

Mausfeld: »Die Demokratie-Fassade hilft, die Bevölkerung ruhig zu halten.«



„Im Kampf gegen Machtkonzentration, Demokratieabbau und Totalüberwachung reicht Empörung allein nicht aus“, skizziert Elitenkritiker Rainer Mausfeld im Rubikon-Exklusivinterview.
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Wir dürfen nicht frei sein, allenfalls können wir wählen, von wem wir beherrscht und unterdrückt werden. Und selbst die Liste unserer möglichen Unterdrücker bekommen wir nur vorsortiert präsentiert. Wirkliche Demokratie sähe anders aus. Jedoch hilft die Demokratie-Fassade, die Bevölkerung ruhig zu halten. Medien und Expertengremien verbreiten in diesem Kontext nicht die Wahrheit, sondern nur Scheinwissen, das den Herrschaftsinteressen dient. In diesem umfassenden Interview gibt Prof. Rainer Mausfeld eine Kostprobe seiner Fähigkeiten als analytischer Denker. Seine Warnung kommt zur rechten Zeit, denn Corona hat viele bedenkliche Tendenzen zu einem neuen digitalen Totalitarismus eskalieren lassen.
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Flo Osrainik: Herr Mausfeld, wir leben nicht nur in irren und wirren, sondern auch in brisanten und gefährlichen Zeiten. Da wird ein Kampf gegen die Überbringer der Wahrheit geführt — am Journalisten Julian Assange soll ein Exempel statuiert werden. Man verfolgt und bestraft also Menschen, die Verbrechen aufdecken und lässt die Verbrecher laufen. Bürger werden massenhaft überwacht, eine Handvoll Männer besitzt mehr als die halbe Weltbevölkerung, Zivilisten werden außergerichtlich von Drohnen ermordet, das Völkerrecht interessiert ohnehin längst keinen mehr, Armeen werden wieder aufgerüstet, Feindbilder willkürlich aufgebaut, die Messer lautstark gewetzt, der Planet systematisch zugemüllt und die Masse bleibt scheinbar fern(seh)gesteuert bei Fußball, Seifenopern und Dschungelcamp zu Chips und Bier vor der Glotze hängen. Man kann die Menschen offensichtlich mit Lügen in Kriege verwickeln, deren Folgen weitere Kriege, Tod und Elend sind, und alle bleiben so lange ruhig, bis die Opfer anklopfen. Dann taucht eine jugendliche Klimaaktivistin, noch ein Kind, in den Medien auf und weist auf ein bekanntes Problem hin, das alle betrifft. In kürzester Zeit gab es eine weltweite Bewegung der Empörung plus Gegenbewegung. Ähnlich verhält es sich nun in der Corona-Krise, die all das auch noch schnell vergessen macht. Grundsätzlich gefragt: Was läuft auf diesem Planeten schief?
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Rainer Mausfeld: Wenn Sie in Dimensionen unseres Planeten denken, wird die Antwort natürlich anders ausfallen, als wenn Sie in Dimensionen unserer Epoche, also der vergangenen Jahrzehnte denken. Auf beiden Ebenen lässt sich die Frage, was schief läuft, zumindest auf sehr abstrakter Ebene klar beantworten.

Beginnen wir mit der Vogelperspektive auf uns selbst, also auf unsere evolutionsbiologische Beschaffenheit als Gattung „Mensch“. Der Mensch weist gegenüber allen anderen Lebewesen eine evolutionäre Besonderheit auf, die für seine Zivilisationsentwicklung gewaltige Konsequenzen hat. Einige unserer höheren kognitiven Befähigungen konnten sich nämlich in der Evolutionsgeschichte nur dadurch entwickeln, dass sie von einer rigiden Instinktbindung befreit wurden. Das bedeutet, dass die damit verbundenen psychischen Funktionskreisläufe nicht mehr gleichsam mechanisch und starr ablaufen, sondern viele Freiheitsgrade haben, aus denen sich im Gefüge der vielen psychischen Komponenten unseres Geistes fast beliebig viele Kombinationsmöglichkeiten ergeben.

Diese besondere Art von mentaler Architektur, die Noam Chomsky in das Zentrum seiner Arbeiten zur Sprache gestellt hat, ist die Basis menschlicher Kreativität in Sprache, Musik, Kunst, Spiel und in vielen anderen Bereichen. Die Kehrseite dieser evolutionären Errungenschaft einer Befreiung von rigider Instinktbindung ist jedoch, dass auch die destruktiven Kapazitäten des Menschen nicht mehr, wie bei anderen Lebewesen, biologisch selbstlimitierend sind, sondern nahezu grenzenlos. Insofern könnte man den Menschen, wie dies auch von einigen Evolutionsbiologen zum Ausdruck gebracht wird, als eine Art evolutionsbiologischen Designfehler betrachten, weil sein destruktives Potenzial die internen Möglichkeiten einer Kontrolle bei Weitem übersteigt und somit nahezu grenzenlos ist. Damit trägt der Mensch gleichsam den Keim einer Selbstzerstörung in sich. Die gesamte Zivilisationsgeschichte lässt sich als ein Bemühen verstehen, die daraus resultierenden Probleme unseres gemeinschaftlichen Zusammenlebens kompensatorisch zu bewältigen. Das bedeutet insbesondere, zivilisatorische Schutzbalken zu entwickeln, durch die Macht eingehegt werden kann. Die Leitidee der Demokratie ist das bedeutendste Beispiel.

Damit sind wir dann bei der für uns heute relevanteren Frage: Was läuft schief in den vergangenen Jahrzehnten? Auch hier ist auf abstrakter Ebene die Antwort nicht schwer: Mit der neoliberalen Gegenrevolution, die gerade darauf zielt, alle zivilisatorischen Errungenschaften der Aufklärung ein für allemal zu beseitigen, wurde auch eine der größten zivilisatorischen Errungenschaften gegen die Barbarei, also gegen ein Recht des Stärkeren, de facto beseitigt, nämlich die Demokratie als radikale Vergesellschaftung von Herrschaft. Dadurch ist in den vergangenen Jahrzehnten die Asymmetrie der Machtverhältnisse zwischen den Zentren der Macht und den Machtunterworfenen so groß geworden, dass sich Macht wieder ungehindert und zügellos entfalten kann. Das hat innerhalb von Gesellschaften wie auch im Verhältnis zwischen den Staaten zu einer Rückkehr zum Recht des Stärkeren geführt und damit zu einem massiven zivilisatorischen Regress.

mehr:
- Der autoritäre Planet (Rainer Mausfeld, Flo Osrainik, Rubikon, 30.05.2020)
siehe auch:
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Freitag, 29. Mai 2020

USA laut GHS am besten auf Pandemie vorbereitet – Warum gerade Italien – Berichterstattung


«Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.» Das Bonmot trifft auch den «Global Health Security Index».
Man weiss es: Italien wurde von der Covid-19-Pandemie unvorbereitet getroffen. Es fehlte an Intensivstationen, an medizinischen Apparaturen, an Material und vor allem auch an Erfahrung. Die Bilder aus Bergamo sind unvergesslich.

Welche anderen Länder aber waren gut vorbereitet auf Epidemien und Pandemien? Auf der Website des «World Economic Forum» WEF kann man lesen, wer am besten vorbereitet war: an erster Stelle die USA.
Bild aus dem Info-Sperber-Artikel
Die Quellen dieser Rangliste sind die private Johns Hopkins University in Baltimore im US-Staat Maryland und die «Nuclear Threat Initiative», unterstützt vom britischen Wirtschaftsmagazin «The Economist». Da wird unter Beteiligung von Dutzenden von Wissenschaftlern aus aller Welt ein «Global Health Security Index» – GHS Index – berechnet, ein Index der gesundheitlichen Sicherheit, und dies für 195 Länder der Welt.

Auf der Internetseite dieser Forschungsgemeinschaft können nicht nur die ersten zehn Plätze angeschaut werden wie auf der Seite des WEF, sondern auch alle anderen 185. Und es gibt dort eine Menge Grafiken zu verschiedenen Aspekten der gesundheitlichen Sicherheit. Die Grafiken unterscheiden jeweils «gut vorbereitet» (gelb), «einigermassen vorbereitet» (orange), «nicht gut vorbereitet» (rot). Siehe dazu die Grafik ganz oben. Die dort gezeigten Resultate stammen aus dem Jahr 2019, sind also aktuell – wurden aber noch vor der Covid-19-Pandemie berechnet. Und genau deshalb sind sie jetzt besonders interessant.
mehr:
- Pandemie: Prognosen sind schwierig … (Christian Müller, Info-Sperber, 29.05.2020)

siehe auch:

Es geht hier nicht darum, zu suggerieren, dass Perspektiven wie die von JPA Ioannidis, Tom Jefferson, Ulrich Keil, Johan Gieseke oder Wolfgang Wodarg richtig oder gar wahr wären – auch nicht, dass sie richtiger oder wahrer wären, als das, was andere Experten an anderer Stelle zum gleichen Thema veröffentlichen.

Niemand weiß zum jetzigen Zeitpunkt zu sagen, welche Sicht auf die Covid-19-Pandemie sich in deren Verlauf und vor allem rückblickend als die richtige erweisen wird!

Aber wahrzunehmen, dass es sehr wohl Experten der Materie gibt, die substantiiert Positionen vertreten und belegen können, die die aktuelle gesellschaftspolitische Situation als (vorsichtig formuliert) unangemessen erscheinen ließen: das ist das Ziel dieses Blogs. Und auf diesen wissenschaftlichen Dissens hinzuweisen und diesen zur Diskussion zu stellen – das muss bei aller eingeforderten gesellschaftlichen Solidarität möglich sein.


"In der modernen Kultur preist die wissenschaftliche Gemeinschaft


den Dissens als ein Mittel zur Vermehrung des Wissens.



Für den Ur-Faschismus ist Dissens Verrat."

[Umberto Eco 2020]

Warum gerade Italien?  update 30.05.2020
Update 30.05.2020: Ein Übersichtsartikel des britischen Guardian (The Guardian 29.05.2020) fokussiert auf im Wesentlichen drei Faktoren, die die auch innerhalb Norditaliens bestehenden Unterschiede zwischen z.B. der schwer betroffenen Lombardei und dem wesentlich weniger betroffenen Veneto erklären könnten:
  1. politische Entscheidungen – in der Lombardei hätten seit vielen Jahren Regionalregierungen der Forza Italia (Berlusconi) und der Lega (Salvini) den Gesundheitssektor privatisiert und auf Gewinnmaximierung hin optimiert – gerade im Infektiologischen Bereich seien Kapazitäten massiv reduziert worden 
  2. strategische Entscheidungen während der Pandemie – gerade in der Frühphase der Pandemie habe Veneto klüger (mehr Testungen) und konsequenter (früherer lockdown) reagiert als die Lombardei, wo, dem Guardian-Artikel zu Folge, auf Druck der dortigen Unternehmen die Industrieproduktion nie ganz heruntergefahren worden 
  3. die hohe Bevölkerungsdichte – eher als die häufig angeführte Luftverschmutzung, denn letztere unterscheide sich nicht stark zwischen den beiden verglichenen Regionen. Die Bevölkerungsdichte betrage in Veneto jedoch nur etwa ein Drittel derer in der Lombardei. 
08.04.2020: Eine Zusammenfassung der besonderen Situation in Italien erschien unter dem Titel "What other countries can learn from Italy during the COVID-19 Pandemic" im JAMA, einem der renommiertesten internationalen Medizinjournale und wurde von einem einem Team aus italienischen und amerikanischen Wissenschaftlichern (darunter John Ioannidis) verfasst.

Hervorgehoben wird das hohe Durchschnittsalter der italienischen Bevölkerung ("Italy has the most elderly population in Europe and the second most elderly population in the world after Japan.") sowie die hohe Rate an Rauchern und Patienten mit pulmonalen und cardialen Vorerkrankungen ("Italy has a high proportion of patients with history of smoking and high rates of chronic obstructive pulmonary disease and ischemic heart disease."). Die von den Autoren betonte regionale (nicht nationale) Ausbreitung führen Sie auch wesentlich auf das Champions League-Turnier in Bergamo zurück, wo ein Drittel der Bevölkerung Bergamos Italien-typisch ausgiebig und kontaktreich gefeiert habe (" […] a third of the population of Bergamo attended and continued celebrations overnight. Italian life is famous for its socialization and frequent congregations and clustering").

Auch die internationalen Vergleich unterdurchschnittliche Verfügbarkeit von Intensivpflege- und Beatmungsplätzen spielt den Autoren zu Folge eine wesentliche Rolle. Hier kamen in der Frühphase des Ausbruchs wohl unvermeidbare Fehler ("unavoidable... mistakes") hinzu: die zu umfangreiche stationäre Aufnahme nicht schwerkranker Patienten, die dazu führte, dass Krankenhauskapazitäten unnötig blockiert und medizinisches Personal früh und vermeidbar infiziert wurde – der Arbeit zu Folge traten neun Prozent der erfassten SARS-CoV-2-Infektionen bei medizinischem Personal auf, was zusätzlich Ressourcen verminderte.

Die Autoren weisen darauf hin, dass in drei Monaten der klassischen Influenza-Saison, die dem COVID-Ausbruch unmittelbar vorausging, in Italien ungewöhnlich wenig Menschen starben, wodurch ein größerer Bevölkerungsanteil Älterer blieb, der empfänglich und gefährdet durch COVID-19 war ("In fact, in the 3 months prior to the outbreak, there were fewer deaths than is typical for the winter months in North Italian cities, thus leaving a larger pool of susceptible, elderly individuals.").

Abschließend weisen Ioannidis und seine Co-Autoren auf die entscheidende Differenzierung eines Sterbens an und mit SARS-CoV-2 hin – 98,8% der Verstorbenen hatte mindestens eine schwere Vorerkrankungen, fast die Hälfte (48,6%) hatte 3 oder mehr derartige Risikofaktoren. ("Finally, a major question that should be answered is the causal contribution of SARS-CoV-2 infection to related deaths. It is difficult to differentiate between deaths with SARS-CoV-2 infection and deaths caused by SARS-CoV-2 infection because the vast majority of patients who have died had 1 or more other major pathologies (98.8% with at least 1 comorbidity, and 48.6% having 3 or more diseases) that contributed to their death.")

Eine Studie, die ein Team aus dänischen und italienischen Wissenschaftlern veröffentlichte, hält die in den betroffenen italienischen Regionen auffallend hohe Luftverschmutzung für eine mögliche Erklärung für die dort mit 12% wesentlich höhere Sterblichkeit als sie in anderen italienischen Regionen (4,8%) zu beobachten ist (Conticini 2020).

Die Süddeutsche Zeitung hat hier einen sehr lesenswerten Artikel verfasst, der erste Antworten sucht.

[Warum gerade Italien? – Update 30.05.2020, impf-info.de]

Über die Über-Sterblichkeit... - update 30.05.2020 Update 30.05.2020: Auch weiterhin gilt: die Medien rücken panikwirksam die in Deutschland (etwas, 8%) erhöhten Sterbefälle im April in den Vordergrund (tagesschau.de 29.05.2020) und ignorieren geflissentlich den sehr viel beruhigenderen Gesamtzusammenhang:

Betrachtet man die Sterbefälle in Deutschland vom jeweils ersten Januar eines jeden Jahres bis zum 03.05. (soweit reichen die Zahlen von Destatis derzeit für 2020), zeigt sich, dass 2020 immer noch (knapp) unter dem Durchschnitt liegt:

aus dem Artikel
Betrachtet man den Zeitraum ab Oktober des Vorjahres (also den Zeitraum, den das RKI typischerweise für die Influenza-Berechnungen heranzieht) bis Ende April des Folgejahres zeigt sich zwar, dass die Influenza/COVID-19-Saison 2020 knapp über dem Durchschnitt der Influenza-Saisons Vorjahre liegt, dass es vor wenigen Jahren jedoch "Übersterblichkeiten" während der Influenzasaison in Deutschland gab, die wesentlich höher lagen (und die damals keineswegs zu einem hysterischen lockdown führten): 
aus dem Artikel

Update 23.05.2020:
Die Diskussion um die Übersterblichkeit in Deutschland zeigt wieder einmal, dass Zahlen meist ein Ziel haben: in diesem Fall das der Dramatisierung von COVID-19 in Deutschland. Destatis pickt sich mittlerweile bei der Betrachtung der Todeszahlen diejenigen Kalenderwochen heraus, in denen die Werte für 2020 überdurchschnittlich sind – die zur gleichen Saison gehörigen Werte der Vorwochen werden geflissentlich ignoriert (Destatis 22.05.2020).

Diese willkürliche Grenzziehung widerspricht der wissenschaftlichen Aufarbeitung der COVID-19-Pandemie – gehen doch z.B. sogar die italienischen Gesundheitsbehörden davon aus, dass ein Teil COVID-19-bedingten Übersterblichkeit der ungewöhnlich mild verlaufenen Influenzasaison zuzuschreiben ist, die der COVID-19-Pandemie unmittelbar vorausging. Mit anderen Worten und stark vereinfachend formuliert: hätte die Influenzasaison 2019/20 einen "typischen" Verlauf genommen, wären viele der jetzt als COVID-19-Tote Gezählten schon im Dezember oder Januar gestorben und wären damit eben Influenza-Tote (Salzano 2020).

Für Deutschland gilt unverändert, dass es vom 01.01. bis zum 26.04. im Jahr 2020 weniger Todesfälle gab als in einigen der Vorjahre und dass ihre Zahl vor allem deutlich unter dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre für diesen Zeitraum liegen (s.u.).

Auch die Statistiker des ifo-Instituts sehen die von Destatis behaupteten erhöhten Werte mit Skepsis: „Selbst die im April zu beobachtenden leichten Abweichungen der Sterbefallzahlen nach oben liegen innerhalb der Bandbreite, die sich durch Zufallseinflüsse erklären lässt“, sagt Anna Kremer von der Niederlassung Dresden des ifo Instituts. „Auch in den besonders gefährdeten höheren Altersgruppen ist bislang keine höhere Sterblichkeit festzustellen; die Zahlen bewegen sich im Bereich statistischer Unschärfe“ (ifo 21.05.2020).

Update 15.05.2020: Auch wenn die Tagesschau von "deutlich höheren" Sterbefallzahlen in Deutschland bis Mitte April fabuliert (tagesschau.de 15.05.2020): es stellt sich etwas die Frage nach dem verwendeten Bezugsrahmen (und vor allem nach der Intention dieser Behauptung...), denn wie die offiziellen Zahlen von DeStatis eindeutig zeigen, liegen die Sterbefallzahlen in Deutschland 2020 deutlich unter den Werten von z.B. 2017 oder 2018 und immer noch unter dem Mittelwert der letzten 5 Jahre... (Graphik und Quellennachweis s.u.)

Ein im Zusammenhang mit COVID-19 immer wieder verwendeter Begriff ist der der Übersterblichkeit, englisch: excess mortality – was steckt dahinter?

In jedem Land sterben an jedem Tag Menschen – aus statistischer Sicht ist diese wissenschaftlich (! nicht menschlich!) triviale Feststellung hochkomplex, denn es sterben Menschen verschiedenen Alters aus den verschiedensten Ursachen und – über das Jahr betrachtet – in überhaupt nicht gleichmäßiger Häufigkeit. So gibt es eine regelmäßige Häufung von Todesfällen in den Wintermonaten, die den verschiedensten Ursachen zugeschrieben werden: mehr Erkrankungen, weniger Bewegung an frischer Luft, Häufung von Infekten, vermehrte Depressionen und natürlich auch die Influenza und grippale Infekte. Die dadurch entstehende Übersterblichkeit ist nicht in jedem Jahr gleich ausgeprägt, es gibt Jahre mit ausgeprägterer excess mortality und solche mit geringerer.

[Über die Über-Sterblichkeit... - Update 30.05.2020
impf-info.de]
aktualisiert am 02.06.2020

Donnerstag, 28. Mai 2020

Hypnosetag 119: Drostens Thron wackelt – BILD sägt kräftig mit



  • Virologe Hendrik Streeck bewertet die Kritik an der Studie seines Kollegen Christian Drosten als berechtigt. 
  • Von der Art der Berichterstattung wolle er sich aber distanzieren. 
  • Persönlich fühle er mit Drosten, sagte Streeck, der selbst als Leiter der Heinsberg-Studie in die Kritik geraten war.

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck hat sich der Kritik an der Studie seines Kollegen Christian Drosten von der Berliner Charité angeschlossen. “Die Methode ist von fünf Statistikern kritisiert worden, und diese Kritik kommt nicht von ungefähr”, sagte der Wissenschaftler im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Es sei jedoch schwierig, “zwischen berechtigter Kritik und dem, was dann medial daraus gemacht wird, zu trennen”, sagte er mit Blick auf einen umstrittenen Bericht der “Bild”-Zeitung über Kritik an der Drosten-Studie zur Virenbelastung bei Kindern. “Von der Art der Berichterstattung würde ich mich distanzieren.”
mehr:
siehe auch:
- Hypnosetag 94: Zuviel Emotionalität! – Angstschüren und die nächste Verschwurbelungs-Meinungsmache (Post, 03.05.2020)


Corona - Die häufigsten Fragen {27:22 – Start bei 4:43 
– Spitzbart: »Es wurde nur einer gehört«}
Dr. med. Michael Spitzbart
Am 13.04.2020 veröffentlicht 
Corona Immunsystem


Propaganda: Wie wir gelenkt werden (Post, 12.04.2020)
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Telematik und Datenschutz – Nicht in jeder Kiste ist das drin was draufsteht…



(Essen) - Das geplante Patientendaten-Schutzgesetz hat viele Kritiker: Der Bundesdatenschützer, die Ärzteschaft, Oppositionsparteien im Bundestag, der Chaos Computer Club und viele weitere Experten monieren den mangelnden Datenschutz und vermissen den konkreten Nutzen für Patienten. Die Freie Ärzteschaft (FÄ) sieht noch einen wesentlichen Kritikpunkt: die nicht vorhandene Praktikabilität für die medizinische Versorgung. "Die geplanten hochkomplexen digitalen Anwendungen wie die elektronische Patientenakte (ePA) oder das elektronische Rezept behindern massiv den Workflow in den Praxen und Kliniken", sagte FÄ-Vizevorsitzende Dr. Silke Lüder am Mittwoch in Hamburg.

"Zeit- und Kostenaufwände steigen deutlich - das werden die Arztpraxen und die Patienten spüren. Profitieren werden nur IT-Konzerne und eventuell Krankenkassen, die sich den indirekten Zugriff auf die gesamten ausführlichen Krankheitsdaten erhoffen", betont Lüder. Datenschützer und Ärzte kritisieren außerdem, dass die Gesetze von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im Widerspruch zur Datenschutzgrundverordnung stehen. Die dort festgelegten rechtlichen Voraussetzungen für die sensibelsten Daten der Bevölkerung werden nach Meinung vieler Sachverständiger nicht annähernd erfüllt.

Eingeführt werden sollen die ePA, das elektronische Rezept, die elektronische Überweisung, die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung und der elektronische Notfalldatensatz. Ärztinnen und Ärzte, die bis Mitte 2021 nicht mit der ePA arbeiten, werden dann mit erneuten Strafzahlungen zur Kasse gebeten. "Dabei nützt die ePA bei der Patientenbehandlung nicht, sondern raubt nur Zeit und sorgt für Unsicherheit", erläutert die FÄ-Vizevorsitzende. "Da die Versicherten selbst Dokumente löschen können, ist die Akte unvollständig, aus medizinischer Sicht unzuverlässig und juristisch betrachtet für Ärzte unbrauchbar."

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Deutsches Kinderhilfswerk fordert eine vollständige Öffnung von Kitas und Schulen



Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert eine vollständige Öffnung von Kitas und Schulen. Ohne Rückkehr zum Normalbetrieb drohen die Kollateralschäden sich auszuwachsen, warnt Präsident Thomas Krüger. Für die Generation Z hat er eine düstere Prognose.

Thomas Krüger ist Präsident der Bundeszentrale für Politische Bildung und seit 25 Jahren ehrenamtlicher Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks. Er setzt sich für eine rasche Rückkehr zur Normalität an deutschen Schulen ein.

WELT: Herr Krüger, als Präsident des Kinderhilfswerkes fordern Sie, Schulen und Kitas wieder vollständig zu öffnen. Warum ist das so wichtig?

Thomas Krüger: Die Tatsache, dass den Kindern in der Corona-Krise ihre Lehr- und Lernumgebung vorenthalten werden musste, hat gravierende Auswirkungen auf das soziale Zusammenleben. Es ist ein schwerer Eingriff in ihre Lebenswelt, in ihre Grundrechte und beeinträchtigt ihre psycho-soziale Entwicklung.

mehr:
siehe auch:
- xxx (Post, )
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Faktenchecker: »Wes Brot ich ess’…«

Vor Falschmeldungen warnen zurzeit fast täglich Faktenprüfer. Doch sie sind mit den Machteliten verflochten und wenig glaubwürdig.

Tag für Tag entdecken sogenannte Faktenprüfer neue Falschmeldungen. In Zeiten von Corona haben sie geradezu Hochkonjunktur. Viele Medien, darunter die NZZ und die Republik, berufen sich gerne auf die Hüter der Wahrheit bei der Brandmarkung falscher Nachrichten aus dem Kreise sogenannt alternativer Medien. Auffällig dabei ist: Die Machtposition der Faktenprüfer wird nie in Frage gestellt. Diese werden gerne als neutrale und seriöse Quellen behandelt, obwohl viele es in Wirklichkeit nicht sind.

Ein internationales Netzwerk

Falschinformationen und Propaganda sind nichts Neues. Im Rahmen des US-Präsidentschaftswahlkampfs 2015/2016 rückte das Thema Fake-News ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Hintergrund waren wahre Enthüllungen über Hillary Clinton, die Wikileaks ausgerechnet während des Wahlkampfs veröffentlicht hatte. Es wurden aber auch Falschinformationen über die Präsidentschaftskandidaten in die Welt gesetzt. All dies geschah in einer Zeit, in der grosse Medien ohnehin mit Glaubwürdigkeitsverlusten zu kämpfen hatten.

In einem möglichen Wahlsieg von Trump sahen traditionell mächtige Lobbys die Demokratie in Gefahr. Der sogenannte Kampf gegen Fake-News war hauptsächlich gegen Trump gerichtet. Entsprechend nahmen die Faktenprüfer Trumps Aussagen unter die Lupe. Ein «Fact-Checker» der «Washington Post» wies Trump über vier falsche Behauptungen pro Tag nach. Doch im Weltgeschehen nehmen die grossen Faktenprüfer-Netzwerke in erster Linie abweichende Meinungen ins Visier , welche die US-Vorherrschaft in Frage stellen.

Einige Faktenchecker gründeten das sogenannte International Fact-Checking Network. Dieses Netzwerk fokussiert ziemlich einseitig auf russische Stellen, die nach Ansicht der US-Regierung die Hauptverantwortlichen für Manipulationen und Falschmeldungen sind.

Dem Netzwerk gehören inzwischen zahlreiche Faktenprüfer-Organisationen an, die über die Informationen wachen. Im deutschsprachigen Raum zum Beispiel «Correctiv» – dafür musste sich die Plattform als geprüfte Partnerin vom Poynter Institute zertifizieren lassen (siehe unten). Die Europäische Union gründete 2015 eigens die «East StratCom Task Force» [Google-Übersetzer, Link von mir eingefügt], die mit dem Monitoring russischer Presseorgane beauftragt wurde (Infosperber berichtete darüber). Diesem Ziel schlossen sich auch die Tech-Giganten Facebook und Google an.

mehr:
- Wer die Bekämpfung von «Fake-News» finanziert (Rafael Lutz, Info-Sperber, 28.05.2020)
siehe auch:
Faktencheck bei den Faktencheckern (2): Die Finanzen (Joachim Nikolaus Steinhöfel, AchGut, 09.06.2020)
Faktencheck bei den Faktencheckern (1) (Joachim Nikolaus Steinhöfel, AchGut, 03.06.2020)
Trump, Tichy und das Faktencheckerdilemma (Jens Berger, NachDenkSeiten, 29.05.2020)
Fundgrube – Jobst Plog nach zehn Jahren Kommerzialisierung von Rundfunk und Fernsehen: »Sie wußten, was sie taten« (Post, 20.05.2020)
Fake News-Schutz für Gutgläubige (Post, 08.01.2020)
Correctiv: Die Faktenchecker vom Dienst? (Roger Letsch, AchGut, 23.12.2019)
Faktencheck mit Haken: Das Facebook-Dilemma von Correctiv (Lorenz Matzat, ÜberMedien, 12.12.2019)
Märchenstunde mit David Schraven (Markus Wiegand, kressNews, 19.09.2017)
- Recherchenetzwerk Correctiv: Vom Bock zum Gärtner (Post, 18.01.2017)
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Mittwoch, 27. Mai 2020

250 Expertenstimmen zur Corona-Krise


In Deutschland und auf der ganzen Welt übt eine große Zahl von Wissenschaftlern, Ärzten und weiteren Experten Kritik am Umgang mit der Corona-Problematik durch Politik, Leitmedien und Aktivisten. Ihre Stimmen werden kaum gehört oder stark verzerrt wiedergegeben. Hier finden Sie eine Liste mit über 250 Expertenaussagen zur Krise um den Coronavirus und ihren Folgen. Die 250 Expertenstimmen stehen auch als Inhalt einer PDF-Datei zur Verfügung. Diese darf gerne nach Belieben benutzt, heruntergeladen, hochgeladen, kopiert, verbreitet, veröffentlicht werden.

„Für so drastische Maßnahmen fehlen schlichtweg die Zahlen. Dass man Patienten mit Vorerkrankungen und ältere Menschen in Kranken- und Pflegeeinrichtungen besonders schützt, ist völlig in Ordnung und erforderlich. Grippe und Coronaviren, das ist bekannt, gefährden Ältere besonders. Das Herunterfahren vieler Betriebe, die Schließung von Schulen und Kindergärten und sogar Ausgangsbeschränkungen – für all das gibt es aber aus medizinischer Sicht keinen Grund. (...) Das ist keine Pandemie. Eine Pandemie ist für besonders viele Todesfälle verantwortlich. Die sehe ich nicht. Die Begrifflichkeit ist also nicht angebracht. Dann müssten wir auch bei der Grippe jedes Jahr so drastische Maßnahmen ergreifen.“ 

Professor Dr. Siegwart Bigl, Mediziner, Mitglied der sächsischen Impfkommission.

„Die große Mehrheit wird nicht daran sterben. (...) Viele Menschen, eine bedeutende Anzahl von Menschen, werden das Virus überhaupt nicht bekommen. (...) Von denjenigen die es bekommen, werden einige es nicht einmal bemerken. (...) Von denjenigen die Symptome bekommen, wird die große Mehrheit, wahrscheinlich 80%, eine milde oder moderate Krankheit haben. (...) Eine unglückliche Minderheit muss sich ins Krankenhaus begeben, doch die Mehrheit davon, wird ausschließlich Sauerstoff benötigen, und anschließend die Klinik wieder verlassen. (...) Und dann wird eine Minderheit auf der Intensivstation enden, und einige davon werden traurigerweise versterben. Doch das ist eine Minderheit. 1%, oder womöglich weniger als 1%. Und sogar in den höchsten Risikogruppen, sind dies deutlich weniger als 20%. Das heißt, die große Mehrheit der Menschen, sogar die aller höchsten Risikogruppen werden nicht sterben, wenn sie sich mit dem Virus infizieren." Professor Dr. Chris Whitty, Arzt und Epidemiologe, Chief Medical Officer für England, Chief Medical Adviser der britischen Regierung, Chief Scientific Adviser am Department of Health and Social Care und Leiter des National Institute for Health Research.

„Die Untersuchung von Sachdaten aus der ganzen Welt zusammen mit den mathematischen Projektionen des SIR-Modells präsentiert die Behauptung der Regierung, dass Israels erfolgreiche Isolationsmaßnahmen das Land vor einer schrecklichen Seuche bewahrt haben, nichts weiter als eine Illusion, während echte Daten nie der Öffentlichkeit präsentiert wurden. (...) In den globalen Medien erzeugt jede winzige Änderung eine beängstigende Schlagzeile, die durch ein Missverständnis der Zahlen noch verstärkt wird und hier von Gesundheitsbeamten sofort wiederholt wird. (...) Wir dürfen nicht zulassen, dass uns dies blind macht für den positiven Trend eines stetigen Rückgangs in allen Ländern. (...) Von besonderem Interesse ist die Tatsache, dass Berater und die Medien die Tatsache ignorieren, dass eine Epidemie ausnahmslos in allen Ländern ihr Endstadium erreicht, wenn der Anteil der Infizierten aus der Allgemeinbevölkerung nicht mehr als einen halben Prozentpunkt beträgt. Von der Gesamtbevölkerung in Israel wurden 0,18% mit dem Coronavirus diagnostiziert, in Schweden 0,22% und in Spanien 0,47%. Niemand fragt, wie es kommt, dass 99,5% der Weltbevölkerung nicht infiziert waren." Professor Dr. Doron Lancet, Molekulargenetiker, Weizmann Institute of Science, Israel.

mehr:
- 250 Expertenstimmen zur Corona-Krise (Blauer Bote, 27.05.2020)
siehe auch:
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Atombomben – und ist es auch Wahnsinn, so hat er doch Methode!



Das gegenseitige Aufrüsten in der Hoffnung, in einem Konflikt die A-Bombe zuerst einzusetzen, ist «Wahnsinn», sagt Daniel Ellsberg.

Red. Nachdem er als Whistleblower der «Pentagon Papiere» die Vietnam-Lügen Präsident Lyndon Johnsons aufgedeckt hatte, macht sich Daniel Ellsberg, 89, seit Jahrzehnten für den Frieden stark. Im folgenden Beitrag geht er auf den «Wahnsinn» der nuklearen Aufrüstung ein.
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Die Aufrüstung mit atombestückten Interkontinentalraketen ICBM (Intercontinental Ballistic Missiles) sind ein Wahnsinn. Denn ein Atomkrieg hätte einen nuklearen Winter zur Folge, der Feind und Freund gleichermassen trifft.
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Es würde in den USA nicht aufgerüstet, wenn dem militärisch-industriellen Komplex nicht satte Profite locken würden. Wenn damit keine Gewinne gemacht werden könnten, hätten wir keine ICBMs.
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Braucht die andere Seite Atomwaffen? Brauchen wir sie?
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Angesicht eines drohenden Atomkriegs macht es keinen Sinn, mehr Waffen zu besitzen als die anderen. Aber wie kann man kluge Leute in ihrem Job, der ihnen Karriere und Beförderung bringt, davon überzeugen?
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Präsident Reagan sagte, man könne einen Atomkrieg nicht gewinnen. Diese Einsicht müsste dazu führen, dass man keinen Atomkrieg riskiert, mit keinem droht, sich auf keinen vorbereitet.x
Zwar können die USA Atomwaffen gegen einen Nicht-Kernwaffenstaat einsetzen. Wir drohten oft damit und bereiteten uns darauf vor. Aber was würde ein Krieg zwischen zwei Atommächten bedeutet, beispielsweise auch zwischen den Erzfeinden Indien und Pakistan? Nein, sie werden keinen solchen Krieg führen, weil keines der Länder einen solchen Krieg gewinnen könnte.
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Auch die USA und Russland könnten keinen Nuklearkrieg gewinnen.
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Doch selbst die Leute, die das wissen – und im Pentagon behaupten sie nichts anderes –, glauben an einen Trugschluss. Sie glauben, wie schlimm es auch sein mag, einen Atomkrieg zu führen, es sei vorteilhaft, den ersten und möglichst auch den zweiten Schlag auszuführen.

mehr:
- «Die Gefahr eines Atomkrieges ist so gross wie im Kalten Krieg» (Daniel Ellsberg, InfoSperber, 25.05.2020 – Hervorhebung von mir)
siehe auch:
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mein Kommentar:
Daniel Ellsberg macht den Fehler und zitiert Ronald Reagan: »Präsident Reagan sagte, man könne einen Atomkrieg nicht gewinnen. Diese Einsicht müsste dazu führen, dass man keinen Atomkrieg riskiert, mit keinem droht, sich auf keinen vorbereitet.«
Was ein US-Präsident sagt, ist das eine – das andere ist, was er tut…

Zwischen dem 7. und dem 11. November 1983 lief in Westeuropa die letzte Übung des jährlichen Herbstmanövers an. Unter der Code-Bezeichnung ABLE ARCHER sollte die finale Eskalation geübt werden: Der nukleare Vernichtungsschlag. Damals hatte US-Präsident Ronald Reagan die Atmospähere mit aggressiver Rhetorik vergiftet, in welcher er Russland als „das Reich des Bösen“ dämonisierte. Zudem war der eigentlich Kalte Krieg nach dem Abschuss der Korean Airline 007 und der überraschenden Invasion auf Grenada so heiß geworden wie während der Kubakrise - allerdings nur hinter den Kulissen. Der zum Staatschef aufgestiegene vormalige KGB-Chef Juri Andropow befürchtete, dass die Übung in Wirklichkeit nur eine Tarnung für einen von Pentagon-Mächtigen offen befürworteten nuklearen Überraschungsangriff auf Moskau sei.

Im Westen wird die sowjetische Kriegsangst von 1983 von konservativen Historikern heruntergespielt. Seit die USA 2015 den bis dahin strengst geheimen Untersuchungsbericht für Präsident Bush von 1990 freigaben, steht allerdings zumindest ein Großteil der US-Quellen offen, wo man die Situation definitiv als hochriskant einstufte (Um Haaresbreite). Anders als die USA mauern die Briten und Russen nach wie vor. Nun wurden u.a. in einem KGB-Archiv in der Ukraine entdeckte Akten bekannt, welche Aufschluss über die östliche Perspektive des Dramas von 1983 bieten. Auch die StaSi-Unterlagenbehörde erwies sich als ertragreich. Das National Security Archive der George Washington University hat einen Großteil des bislang unbekannten Materials nunmehr online gestellt.

Seit Reagan das Tauwetter im Kalten Krieg beendet und die Aufrüstung im Weltraum forciert hatte, trieben die Sowjets Befürchtungen eines Überraschungsschlags um. Daher startete Moskau 1981 unter Leonid Breschnew das bis dahin größte Unternehmen des KGB, die Operation RYaN. Sowohl der Geheimdienst als auch die Militärs sollten jedes Anzeichen melden, das auf eine konkrete Kriegsvorbereitung hindeutete, etwa das Horten von Blutspenden oder das Verhalten von Kirchenoberhäuptern. Während das Programm eigentlich Klarheit über die Absichten der USA bringen sollte, leistete es ironischerweise das Gegenteil, weil es die Furcht vor einem Angriff in einer Echokammer sammelte.

Bei einer streng geheimen Unterredung mit dem ostdeutschen Geheimdienstchef Erich Mielke im Juli 1981 bedankte sich Andropow für die Beschaffung von sensiblen Unterlagen über die NATO. Die Auslandsaufklärung verfügte damals über einen Agenten, der Zugang zu allen NATO-Geheimnissen hatte (Der NATO-Spion). Andropow neigte damals zur Auffassung, dass die USA zwar einen Krieg vorbereiteten, einen solchen aber nicht zu führen wünschten. Er sei sich aber nicht sicher. Gegenüber dem russischen Botschafter Anatoly Dobrynin verlautbarte Andropow im Vertrauen, dass die Reagan-Administration sich auf einen Krieg vorbereite und dass man Reagan alles zutrauen müsse.

[Markus
Kompa, Neue Dokumente zu ABLE ARCHER 83, Telepolis, 07.11.2018 – Hervorhebungen von mir]

siehe auch:
Die Rede, die Kennedy das Leben kostete? – Mythos und Wirklichkeit (Post, 28.02.2019) 
- Kennedy-Attentat: Das Narrativ unserer Leitmedien – und wie es verteidigt wird (Post, 25.10.2017) 
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Dienstag, 26. Mai 2020

Hypnosetag 117: Ein Verschwörungstheoretiker ist, wer den offiziell vorgebeteten Unsinn nicht glaubt



Vorsicht! Was heute noch als solide Recherche und seriöse Berichterstattung verkauft wird, kann schon morgen gefährliche Verschwörungsideologie sein.

Als habilitierter Konspirologe und „elder statesman“ der Verschwörungstheorie verfolge ich die aktuelle Aufregung über die „Gefahren“ und die „unheimliche Macht“ (Spiegel) der Verschwörungstheoretiker ja eher amüsiert. Und erstaunt, dass der inflationäre Gebrauch das Diffamierungs- und Denunziationspotential des Begriffs noch immer nicht abgenutzt hat. Was möglicherweise damit zu tun hat, dass die akademischen „Experten“, die dazu publizieren und verstärkt im Fernsehen herumgereicht werden, zu diesem Thema in der Regel nur küchen-psychologischen Bullshit von sich geben.

Dass es reale Verschwörungen gibt und viele anhand von Indizien darüber aufgestellte Hypothesen sich als wahr erwiesen haben – dass Verschwörungstheorie als heuristisches Verfahren also durchaus Berechtigung zukommt – wird von diesen Experten ebenso ausgeblendet wie die im Namen des Staats und der Großmedien verbreiteten Verschwörungstheorien. Zum Beispiel die WMD des Irak oder – soeben aufgeflogen – die Verschwörungstheorie „Russiagate“, nach der „die Russen“ die Computer der Demokraten gehackt und Trump zum Wahlsieg verholfen hätten. Wie jetzt veröffentlichte Dokumente von Kongress-Anhörungen zeigen, hat der Verantwortliche der IT-Firma „Crowdstrike“ ausgesagt, dass sie keinerlei Beweise für „russische Hacker“ gefunden hätten. Dennoch wurde diese haltlose Story mit Putin als Erzbösewicht auf allen Kanälen seit drei Jahren immer wieder hochgekocht – und kein „Qualitätsjournalist“ stellte auch nur eine kritische Frage oder gar eigene Recherchen an. Die hätten nämlich zu niemand anderem als dem ehemaligen technischen Direktor der NSA höchstselbst, Bill Binney, geführt, der nachgewiesen hat, dass die Daten aus dem DNC-Server nicht von außen gehackt, sondern von innen abgesaugt wurden. Sowie natürlich zu der Merkwürdigkeit, warum bei einem vermeintlichen Großskandal bei dem feindliche Mächte demokratische Wahlen manipulieren und in Computer einbrechen, weder das FBI noch eine andere staatliche Stelle – sondern nur die Privatfirma Crowdstrike – den betroffenen Server untersuchen durfte.

Man musste keinen Bachelor der Illuminaten-Akademie in der Tasche haben, um zu erkennen, dass die Russiagate-Story vom Tag Eins an faul war, es brauchte eigentlich nur einen IQ über Zimmertemperatur, den Willen hinzuschauen und zu tun, was einst „Spiegel“-Rudi seinem Nachrichtenmagazin verordnete: „Sagen was ist“. Aber da kam nichts, weder beim ehemaligen Nachrichtenmagazin noch sonst in einem der selbsternannten Qualitätsmedien – drei lange Jahre lang wurde nahezu täglich die Russiagate-Saga aufgetischt. Was einen weiteren Aspekt des Themas verdeutlicht, der von den Experten gern außer Acht gelassen wird: Wenn’s der Obrigkeit passt, sind auch haltlose Verschwörungstheorien völlig in Ordnung. Und Russiagate passte in jeder Hinsicht: Als Sündenbock für den unerklärlichen Betriebsunfall der Niederlage Hillary Clintons, als Dauervorwurf an Donald Trump, dessen Politik ansonsten kritiklos durchging, und als nötiges Angstszenario für weitere militärische Aufrüstung. Da kann man dann als Top-Journalist dann jahrelang zur besten Sendezeit Verschwörungstheorien verbreiten, ohne für diese Fake News-Orgie irgendwie zur Rechenschaft gezogen zu werden. Solche VertreterInnen des lügenden Gewerbes „Presstitutes“ zu nennen ist eigentlich eine Verharmlosung, da die KollegInnen aus dem liegenden Gewerbe niemals solche Schäden anrichten wie diese Verbreiter gefährlicher Verschwörungstheorien, mit denen Kriege angezettelt werden.

mehr:
- Verschwörungsinflation – Tagesdosis 26.5.2020 (Kommentar von Mathias Bröckers, KenFM, 26.05.2020)

Alle Genialität der Aufmachung der Propaganda wird zu keinem Erfolg führen, wenn nicht ein fundamentaler Grundsatz immer gleich scharf berücksichtigt wird. Sie hat sich auf wenig zu beschränken und dieses ewig zu wiederholen. Die Beharrlichkeit ist hier wie bei so vielem auf der Welt die erste und wichtigste Voraussetzung zum Erfolg. 
[Adolf Hitler, Mein Kampf, zitiert in Albrecht Müller, Zum Entstehen eines Mainstream ein Zitat aus „Mein Kampf“, NachDenkSeiten, 29.05.2007]


Immer wieder wird die Aussage, dass die USA jene Terroristen, welche sie angeblich bekämpfen, selbst mit Waffen und Material versorgen, als „Verschwörungstheorie“ bezeichnet, um einer Diskussion darüber aus dem Weg zu gehen. Tatsächlich haben aber nicht nur höchste US-Beamte bereits öffentlich zugegeben, dass ihre engsten Verbündeten, Katar und Saudi-Arabien, die schlimmsten der schlimmen Terroristen unterstützt und Syrien mit Waffen überschwemmt haben, sondern es wurde ihnen bereits mehrfach die Lieferung von Waffen, Ausbildung und Material nachgewiesen.

Schon 2015 hatte Tim Anderson in seinem Buch „Dirty War on Syria“ unwidersprochen nachgewiesen, wie die USA Tausende von Kämpfern ausgebildet, bewaffnet und dann zum Kampf gegen die legitime Regierung Syriens losgelassen hatten. Und dass diese dann innerhalb weniger Tage zur Al-Qaida oder direkt zum IS übergelaufen waren. Das hatte zu der lächerlichen Antwort bei einem Hearing geführt, als nach der Anzahl von Kämpfern gefragt wurde, welche unter der Kontrolle der USA stehen würden, und daraufhin eine Zahl genannt wurde, die man an einer Hand abzählen konnte.

Im Jahr 2017 wurde dann klar, dass diese Versorgung der Terroristen immer noch in großem Umfang stattfand, und dass wegen der Art des Transportes wohl viele Regierungen in Europa sehr wohl davon gewusst haben mussten. In einem Artikel von Rubikon (1) tauchte zum ersten Mal der Name der bulgarischen investigativen Journalistin Dilyana Gaytandzhieva auf, welche mit Unterlagen, die sie von Whistleblowern erhalten hatte, beschrieb, wie die Versorgung der Terroristen mit Waffen und Munition funktionierte:
 
„Mindestens 350 Diplomatenflüge der Silk Way Airlines (einer staatlichen Fluggesellschaft Aserbaidschans) transportierten Waffen während der letzten drei Jahre in Konfliktzonen in der ganzen Welt. Die staatliche Fluggesellschaft flog Dutzende von Tonnen schwerer Waffen und Munition für Terroristen, unter dem Schutzmantel der diplomatischen Immunität“ (1).
[Jochen Mitschka, Die Terror-Unterstützer, Rubikon, 24.09.2019]
siehe dazu:
- Die USA und ihr Tiefer Staat (Post, 24.09.2019) 
siehe auch:
- "Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" (Ralph Altmann, Telepolis, 26.05.2020 – Beachte auch die Kommentare!)
Die 1.Art VTs versuchen Unlogische und offensichtlich Absurde öffentliche Darstellungen in denen oft genug auch entscheidendes Beweismaterial ausgeblendet wurde (Kennedy-Attentat; 9/11; MH117; Skripal-Attentat) plausibler/logischer/besser zu erklären.

Da diese oft jeder Vernunft (sowie meist der Physik) spottenden Darstellungen (wie z.B. Hochhäuser, die im Freien Fall in sich zusammenstürzen; Magische Kugeln etc) aber leider von hochoffizieller Seite verbreitet werden, wird nicht diese Darstellung als "Verschwörungstheorie" dargestellt, sondern die logischere/stimmigere Gegendarstellung als "VT". Insofern sind diese VTs eigentlich nur die Antwort auf staatliche Versuche, die Leute für dumm zu verkaufen. Nach vielen Jahrzehnten (wenn die verantwortlichen Lügner tot sind) werden die Unterlagen dann geöffnet und es stellt sich regelmäßig heraus, alles war noch viel schlimmer!B-)

Die 2. Art sind die VTs, die offensichtlicher Blödsinn sind, weil sie allen wissenschaftlichen Erkenntnissen widersprechen (Scheibenerde, "Fake"-Mondlandung, Klimakatatrophe als reine Einbildung, Nazis die heimlich unter dem Südpol leben etc etc)

Ein wichtiger Punkt, der meist unter den Tisch fällt, weil so die Vereinfacher wieder leichtes Spiel haben. Die, die dann wieder undifferenziert alles in den "Alles rechte Spinner-Topf" werfen, kräftig umrühren - Problem "gelöst"!

[Eymontop,
Eigentlich gibts 2 Arten von VTs, Kommentar zu Altmann-Artikel, 26.05.2020 17:07 ]

… ist ja, dass, wenn man die offiziellen Verschwörungstheorien anzweifelt, selbst als Verschwörungstheoretiker bezeichnet wird, obwohl man eigentlich nur auf die Unstimmigkeiten der amtlichen Version aufmerksam macht.

Wer glaubt, zwei saudische Piloten, die nicht einmal in der Lage waren, eine zweimotorige Caessna zu beherrschen und von ihrem Fluglehrer mit dem Prädikat „Dumm und Dümmer" betitelt wurden, wären in der Lage gewesen, völlig unbemerkt den amerikanischen Luftraum zu durchqueren und eine Boeing in einem riskanten Flugmanöver - von dem gestandene Piloten meinen, sie seien dazu nicht befähigt - in das Herz die amerikanische Verteidigungszentrale zu steuern, der mag zwar entsetzlich naiv sein, ist aber kein Verschwörungstheoretiker, obwohl sein Glaube genau dies bezeugt: eine Verschwörungstheorie, an der 15 saudische Terroristen beteiligt sein sollen. Wer denkt, Afghanistan oder der Irak wären an diesen Attentaten schuld gewesen, obwohl nach amtlicher Version gar kein Terrorist aus diesen Ländern beteiligt war, ist auch kein Verschwörungstheoretiker.

Demnach haben wir folgenden Sachverhalt: Wer an eine fragwürdige terroristische Verschwörung glaubt, ist kein Verschwörungstheoretiker. Wer kritische Fragen äußert, die ausweichend beantwortet werden, aber schon.

[digifree,
Das Interessante, Kommentar zu Altmann-Artikel, 26.05.2020 18:52 – Hervorhebung von mir]    
zum Kommentar von digifree siehe auch:
- »Ein 6-Tonnen-Stahltriebwerk macht ein Loch« – 9/11 und die Flugzeuge (Post, 06.10.2017)