Donnerstag, 28. Mai 2020

Hypnosetag 119: Drostens Thron wackelt – BILD sägt kräftig mit



  • Virologe Hendrik Streeck bewertet die Kritik an der Studie seines Kollegen Christian Drosten als berechtigt. 
  • Von der Art der Berichterstattung wolle er sich aber distanzieren. 
  • Persönlich fühle er mit Drosten, sagte Streeck, der selbst als Leiter der Heinsberg-Studie in die Kritik geraten war.

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck hat sich der Kritik an der Studie seines Kollegen Christian Drosten von der Berliner Charité angeschlossen. “Die Methode ist von fünf Statistikern kritisiert worden, und diese Kritik kommt nicht von ungefähr”, sagte der Wissenschaftler im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Es sei jedoch schwierig, “zwischen berechtigter Kritik und dem, was dann medial daraus gemacht wird, zu trennen”, sagte er mit Blick auf einen umstrittenen Bericht der “Bild”-Zeitung über Kritik an der Drosten-Studie zur Virenbelastung bei Kindern. “Von der Art der Berichterstattung würde ich mich distanzieren.”
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siehe auch:
- Hypnosetag 94: Zuviel Emotionalität! – Angstschüren und die nächste Verschwurbelungs-Meinungsmache (Post, 03.05.2020)


Corona - Die häufigsten Fragen {27:22 – Start bei 4:43 
– Spitzbart: »Es wurde nur einer gehört«}
Dr. med. Michael Spitzbart
Am 13.04.2020 veröffentlicht 
Corona Immunsystem


Propaganda: Wie wir gelenkt werden (Post, 12.04.2020)
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Telematik und Datenschutz – Nicht in jeder Kiste ist das drin was draufsteht…



(Essen) - Das geplante Patientendaten-Schutzgesetz hat viele Kritiker: Der Bundesdatenschützer, die Ärzteschaft, Oppositionsparteien im Bundestag, der Chaos Computer Club und viele weitere Experten monieren den mangelnden Datenschutz und vermissen den konkreten Nutzen für Patienten. Die Freie Ärzteschaft (FÄ) sieht noch einen wesentlichen Kritikpunkt: die nicht vorhandene Praktikabilität für die medizinische Versorgung. "Die geplanten hochkomplexen digitalen Anwendungen wie die elektronische Patientenakte (ePA) oder das elektronische Rezept behindern massiv den Workflow in den Praxen und Kliniken", sagte FÄ-Vizevorsitzende Dr. Silke Lüder am Mittwoch in Hamburg.

"Zeit- und Kostenaufwände steigen deutlich - das werden die Arztpraxen und die Patienten spüren. Profitieren werden nur IT-Konzerne und eventuell Krankenkassen, die sich den indirekten Zugriff auf die gesamten ausführlichen Krankheitsdaten erhoffen", betont Lüder. Datenschützer und Ärzte kritisieren außerdem, dass die Gesetze von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im Widerspruch zur Datenschutzgrundverordnung stehen. Die dort festgelegten rechtlichen Voraussetzungen für die sensibelsten Daten der Bevölkerung werden nach Meinung vieler Sachverständiger nicht annähernd erfüllt.

Eingeführt werden sollen die ePA, das elektronische Rezept, die elektronische Überweisung, die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung und der elektronische Notfalldatensatz. Ärztinnen und Ärzte, die bis Mitte 2021 nicht mit der ePA arbeiten, werden dann mit erneuten Strafzahlungen zur Kasse gebeten. "Dabei nützt die ePA bei der Patientenbehandlung nicht, sondern raubt nur Zeit und sorgt für Unsicherheit", erläutert die FÄ-Vizevorsitzende. "Da die Versicherten selbst Dokumente löschen können, ist die Akte unvollständig, aus medizinischer Sicht unzuverlässig und juristisch betrachtet für Ärzte unbrauchbar."

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Deutsches Kinderhilfswerk fordert eine vollständige Öffnung von Kitas und Schulen



Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert eine vollständige Öffnung von Kitas und Schulen. Ohne Rückkehr zum Normalbetrieb drohen die Kollateralschäden sich auszuwachsen, warnt Präsident Thomas Krüger. Für die Generation Z hat er eine düstere Prognose.

Thomas Krüger ist Präsident der Bundeszentrale für Politische Bildung und seit 25 Jahren ehrenamtlicher Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks. Er setzt sich für eine rasche Rückkehr zur Normalität an deutschen Schulen ein.

WELT: Herr Krüger, als Präsident des Kinderhilfswerkes fordern Sie, Schulen und Kitas wieder vollständig zu öffnen. Warum ist das so wichtig?

Thomas Krüger: Die Tatsache, dass den Kindern in der Corona-Krise ihre Lehr- und Lernumgebung vorenthalten werden musste, hat gravierende Auswirkungen auf das soziale Zusammenleben. Es ist ein schwerer Eingriff in ihre Lebenswelt, in ihre Grundrechte und beeinträchtigt ihre psycho-soziale Entwicklung.

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- xxx (Post, )
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Faktenchecker: »Wes Brot ich ess’…«

Vor Falschmeldungen warnen zurzeit fast täglich Faktenprüfer. Doch sie sind mit den Machteliten verflochten und wenig glaubwürdig.

Tag für Tag entdecken sogenannte Faktenprüfer neue Falschmeldungen. In Zeiten von Corona haben sie geradezu Hochkonjunktur. Viele Medien, darunter die NZZ und die Republik, berufen sich gerne auf die Hüter der Wahrheit bei der Brandmarkung falscher Nachrichten aus dem Kreise sogenannt alternativer Medien. Auffällig dabei ist: Die Machtposition der Faktenprüfer wird nie in Frage gestellt. Diese werden gerne als neutrale und seriöse Quellen behandelt, obwohl viele es in Wirklichkeit nicht sind.

Ein internationales Netzwerk

Falschinformationen und Propaganda sind nichts Neues. Im Rahmen des US-Präsidentschaftswahlkampfs 2015/2016 rückte das Thema Fake-News ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Hintergrund waren wahre Enthüllungen über Hillary Clinton, die Wikileaks ausgerechnet während des Wahlkampfs veröffentlicht hatte. Es wurden aber auch Falschinformationen über die Präsidentschaftskandidaten in die Welt gesetzt. All dies geschah in einer Zeit, in der grosse Medien ohnehin mit Glaubwürdigkeitsverlusten zu kämpfen hatten.

In einem möglichen Wahlsieg von Trump sahen traditionell mächtige Lobbys die Demokratie in Gefahr. Der sogenannte Kampf gegen Fake-News war hauptsächlich gegen Trump gerichtet. Entsprechend nahmen die Faktenprüfer Trumps Aussagen unter die Lupe. Ein «Fact-Checker» der «Washington Post» wies Trump über vier falsche Behauptungen pro Tag nach. Doch im Weltgeschehen nehmen die grossen Faktenprüfer-Netzwerke in erster Linie abweichende Meinungen ins Visier , welche die US-Vorherrschaft in Frage stellen.

Einige Faktenchecker gründeten das sogenannte International Fact-Checking Network. Dieses Netzwerk fokussiert ziemlich einseitig auf russische Stellen, die nach Ansicht der US-Regierung die Hauptverantwortlichen für Manipulationen und Falschmeldungen sind.

Dem Netzwerk gehören inzwischen zahlreiche Faktenprüfer-Organisationen an, die über die Informationen wachen. Im deutschsprachigen Raum zum Beispiel «Correctiv» – dafür musste sich die Plattform als geprüfte Partnerin vom Poynter Institute zertifizieren lassen (siehe unten). Die Europäische Union gründete 2015 eigens die «East StratCom Task Force» [Google-Übersetzer, Link von mir eingefügt], die mit dem Monitoring russischer Presseorgane beauftragt wurde (Infosperber berichtete darüber). Diesem Ziel schlossen sich auch die Tech-Giganten Facebook und Google an.

mehr:
- Wer die Bekämpfung von «Fake-News» finanziert (Rafael Lutz, Info-Sperber, 28.05.2020)
siehe auch:
Faktencheck bei den Faktencheckern (2): Die Finanzen (Joachim Nikolaus Steinhöfel, AchGut, 09.06.2020)
Faktencheck bei den Faktencheckern (1) (Joachim Nikolaus Steinhöfel, AchGut, 03.06.2020)
Trump, Tichy und das Faktencheckerdilemma (Jens Berger, NachDenkSeiten, 29.05.2020)
Fundgrube – Jobst Plog nach zehn Jahren Kommerzialisierung von Rundfunk und Fernsehen: »Sie wußten, was sie taten« (Post, 20.05.2020)
Fake News-Schutz für Gutgläubige (Post, 08.01.2020)
Correctiv: Die Faktenchecker vom Dienst? (Roger Letsch, AchGut, 23.12.2019)
Faktencheck mit Haken: Das Facebook-Dilemma von Correctiv (Lorenz Matzat, ÜberMedien, 12.12.2019)
Märchenstunde mit David Schraven (Markus Wiegand, kressNews, 19.09.2017)
- Recherchenetzwerk Correctiv: Vom Bock zum Gärtner (Post, 18.01.2017)
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