Die russische Nachrichtenagentur Sputnik meldete am heutigen 3. Oktober und beruft sich auf einen Beitrag des Onlinemagazins The Intercept samt Quellenangabe:
"Die von den USA und der EU verhängten Sanktionen gegen Syrien haben die schlimmste humanitäre Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg verursacht, wie die Webseite „The Intercept“ unter Berufung auf einen Uno-Bericht schreibt. Demnach beeinflussen die Sanktionen vor allem die syrische Bevölkerung negativ und erschweren die Arbeit der Hilfsorganisationen. Der 40-seitige interne Uno-Bericht, der bereits im Mai 2016 veröffentlicht worden war, zu dem „The Intercept“ jedoch erst jetzt Zugang bekam, bezeichnet die amerikanischen und europäischen Maßnahmen gegen Syrien als „das komplizierteste und weitreichendste Sanktionsregime, das jemals verhängt wurde“. Die antisyrischen Sanktionen destabilisierten demnach maßgeblich die Wirtschaft des Landes, wobei sie ein selbstversorgendes Land in eine hilfsbedürftige Nation verwandelten. Zurzeit sei Syrien von Medikamenten-, Lebensmittel-, Treibstoff-, Wasserpumpen- und Ersatzteil-Lieferungen abhängig. Diese aber würden wegen der eingeschränkten Maßnahmen Washingtons verhindert. Außerdem dürften keinerlei Waren, deren US-Produktionsanteil zehn Prozent übersteigt, nicht mehr nach Syrien transportiert werden. Um diese Sanktionen zu überwinden, müssten die Hilfsorganisationen eine spezielle Lizenz beantragen, wobei aber die Kosten für Rechtsanwaltsbüros den Wert der exportierten Waren selbst überbieten würden. ..."
mehr:
- UN: Westen schuld an humanitärer Katastrophe (Hans Springstein, Freitag-Community, 03.10.2016, beachte auch die Kommentare!)
von einem Kommentator verlinkt:
- Louay Hussein: Die Europäer sollten in Bezug auf uns nicht ihre eigenen demokratischen Prinzipien verraten (AG Friedensforschung, ursprünglich: neues deutschland, Dienstag, 24. Juli 2012)
siehe auch:
- Syrien: Die US-Blame-Game-Strategie knirscht (Post, 25.09.2016)
- SYRIEN, von Bomben und Lügen heimgesucht (AlterMannBlog, 28.09.2016)
- Syrien: Ein militärischer Sieg Russlands ist die nächste rote Linie (Post, 12.02.2016)
- Wüstenflüsse, wie ein Diktator verrückt wird, westliche Werte und ein moderater Moderator (Post, 23.07.2016, dort verlinkt und Textauszug aus:)
- Das Great-Man-Made-River-Projekt (Angelika Gutsche, Freitag-Community, 13.05.2015)
- Syrien: Putin über die Verweigerung der USA verärgert (Post, 15.10.2015)
- Westen soll 2012 russischen Syrien-Friedensplan ohne Assad ignoriert haben (14.10.2015)
- Syrien: Es darf gebombt werden (Post, 11.10.2015)
»Weil wir am Recht festhalten, es stärken und nicht dulden, dass es durch das Recht des Stärkeren ersetzen wird, stellen wir uns jenen entgegen, die internationales Recht brechen, fremdes Territorium annektieren und Abspaltung in fremden Ländern militärisch unterstützen. Deshalb stehen wir ein für jene Werte, denen wir unser freiheitliches und friedliches Zusammenleben verdanken. Wir werden Politik, Wirtschaft und Verteidigungsbereitschaft den neuen Umständen anpassen.« [Bundespräsident Gauck in seiner Rede zum 75. Jahrestag des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs am 1. September 2014 in Danzig]
- Warum schweigen die Lämmer? – Der Mensch im Geflecht von Medien, Manipulation und Macht (Post, 16.07.2016)