ATHEROSKLEROSE – Wer sich vegetarisch ernährt, hat in der Regel ein geringeres kardiovaskuläres Risiko als »Allesesser«. Doch für Veganer scheint dies nicht zuzutreffen – im Gegenteil. Dies ist zumindest der Tenor einer chinesischen Untersuchung.
Im Gegensatz zu Vegetariern verzichten Veganer bei ihrer Ernährung nicht nur auf Fleisch und Fleischprodukte, sondern auf sämtliche Lebensmittel tierischen Ursprungs also auch auf Eier, Milch und Milchprodukte oder Honig.
Was die körperlichen Auswirkungen dieser strengen Diät betrifft, tun sie damit offenbar zu viel des Guten: Wie eine chinesische Untersuchung an der Zhejiang University gezeigt hat, droht Veganern eine Unterversorgung mit wichtigen Nährstoffen und Spurenelementen, darunter nicht nur Zink und Eisen, sondern vor allem auch Vitamin B12 und Omega-3-Fettsäuren.
Die Folgen sind ein erhöhter Homocysteinspieget sowie eine Reduktion des HDL-Anteils des Cholesterins. Dies begünstigt sowohl atherosklerotische Gefäßveränderungen als auch die Thromboseentstehung und stellt daher einen Risikofaktor für Herzinfarkt und Apoplex dar.
Über diese Risiken sollten Menschen, die sich vegan ernähren, aufgeklärt werden. Außerdem rät Studienautor Duo Li, dass Veganer potenzielle Defizite frühzeitig durch vermehrte Zufuhr ausgleichen und nicht nur Eisen und Zink, sondern auch Vitamin B12 und Omega-3-Fettsäuren konsequent supplementieren.
dka/J Agric Food Chern 2011; 59(3):777-784
aus Der Hausarzt 7/11