Die USA sind durch ihre Hegemonialpolitik zu einer Belastung für die Weltgemeinschaft geworden.
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Kapitalismus ist nicht gleich Kapitalismus. In den 70ern gab es einen Paradigmenwechsel innerhalb des Systems. Wurden Wachstum und Profite früher vor allem durch Produktivitätssteigerung erreicht, so versuchte man sie in den letzten Jahrzehnten durch Umverteilung von unten nach oben zu erzwingen — mit verheerenden sozialen Folgen. Die Finanzmärkte erhielten überproportionale Bedeutung gegenüber der Realwirtschaft. Die Vermögenskonzentration in den Händen einer kleinen globalen Elite eskalierte. Vorangetrieben wird dieser Prozess noch immer vor allem durch die USA. Die entwickelte eine moderne Form des „Superimperialismus“, gestützt durch den Dollar, der den anderen Staaten als Weltleitwährung aufgedrängt wird. Und durch aggressive militärische Interventionen, die die wirtschaftliche Schwäche der USA zu kompensieren versuchen.
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Die Globalisierung verlief mehr oder weniger parallel zur Entstehung des Kapitalismus, denn der Globalismus ist im Kapitalverhältnis angelegt. Auf den ersten Blick erscheint jedoch die Globalisierung als eine neue Erscheinung, seit die grenzüberschreitende Bewegung des Kapitals mit den durch den Nationalstaat hervorgerufenen Schranken kollidiert. Die umfassende, strukturell sich entfaltende Globalisierung beginnt tatsächlich bereits in den Nachkriegsjahren, also im nationalistisch-imperialistischen Zeitalter im Rahmen der Keynesianischen Kapitalakkumulation und unter ganz neuen Rahmenbedingungen: sozial abgesicherte Arbeitsmärkte, beinahe Vollbeschäftigung, steigende Löhnen, geregelte Kapitalmärkte, niedrige Staatsverschuldung, hohe Spitzensteuersätze, prosperierender Sozialstaat und starke Gewerkschaften.
Doch seit Mitte der 1970er Jahre stieß das Keynesianische Modell des auf Kredit finanzierten Wachstums an seine ökologischen Schranken. Seitdem findet die Globalisierung unter jenen neuen Bedingungen statt, die zusammengenommen Merkmale eines Systemwechsels innerhalb des Kapitalismus darstellen: den Wechsel vom Keynesianischen zum finanzgetriebenen Kapitalismus.
Die Merkmale des neuen Systems, die seit Mitte der 1970er Jahren in allen kapitalistischen Staaten mit unterschiedlicher Tendenz empirisch nachgewiesen werden können und die man als das sozio-ökonomische Fundament des neuen finanzmarktkapitalistischen Systems bezeichnen kann, sind: eine bis dato nicht gekannte Einkommensungleichheit, rasant steigende Arbeitslosigkeit, sinkende Löhne, sinkende Binnenkaufkraft und dramatisch geschwächte Gewerkschaften. Seitdem stieg vor allem auch das globale Handelsvolumen des Finanzsektors von 5 auf 160 Prozent des globalen BIPs.
Die Aufblähung des Finanzsektors resultierte aus der Umleitung überschüssiger und aufgrund sinkender Löhne und Binnenkaufkraft hervorgerufener Gewinne in den Finanzsektor — ein Vorgang, der bis heute andauert und zur treibenden Kraft des Finanzmarktkapitalismus geworden ist. Fortan dominierte der Finanzsektor die Realwirtschaft (1). Agenturen des neuen durch das Finanzkapital dominierten Systems sind mächtige Vermögensverwalter oder Finanzkonzerne, die — wie vor allem der Black Rock — in den letzten Dekaden des 20. Jahrhunderts wie Pilze aus dem Boden geschossen sind (2).
mehr:
- Superimperialistische Globalisierung (Mohssen Massarrat, Rubikon, 21.01.2020)
siehe auch:
- Propaganda, Medien und die Kriege der Guten (Post, 28.02.2019)
- Die 9/11-Verschwörung – Materialsammlung, September 2019 (Post, 09.09.2019)
- »Angriff auf unsere Werte!« – »Warum hassen sie uns so sehr?« – Die menschenverachtende Ignoranz der Guten (Post, 18.11.2015)
- Beispiel Kosovo-Krieg: Anteil der Medien an der Vorbereitung, Begleitung und Auswertung der NATO-Angriffe (Post, 25.03.2015)
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Dienstag, 21. Januar 2020
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