Zu Beginn des 11. Jahrhunderts glich das süditalienische Festland einem Flickenteppich aus Kleinstaaten, die unterschiedlichsten Herren unterstanden, auf Sizilien regierten die Mauren. Normannische Ritter, die das Land auf Pilgerreisen durchquerten, fanden Gefallen an der landschaftlich schönen Region, fassten zunächst als Söldner Fuß und holten Abenteurer aus der heimischen Normandie ins Land. Ab 1038 eroberten die Normannen nach und nach Kalabrien, Apulien, Salerno und Capua, um 1060 drangen sie auch nach Sizilien vor.
Cappella Palatina im Normannenpalast/Palazzo Reale in Palermo, Italien |
Um 1100 war Süditalien ein normannisches Königreich geworden, Roger de Hauteville (1031-1101) fungierte als selbst ernannter Graf von Sizilien. Seinem Sohn Roger II. (1097-1154) verlieh der Papst 1130 den Königstitel. Durch den florierenden Handel mit Mauren und Byzantinern entwickelte sich ein blühender Normannenstaat. Die normannischen Könige residierten im Palazzo Reale, im sogenannten Normannenpalast in Palermo. Von der Macht und der Kultur des Normannenstaates legt die prächtige, nach 1132 errichtete Cappella Palatina im Palazzo Reale ein beredtes Zeugnis ab. Die normannische Herrschaft endete, als 1194 der deutsche Kaiser Heinrich VI. (1165-1197) Süditalien eroberte.
Was am 21. Oktober noch geschah:
1850: Die Staaten des Deutschen Bundes führen die Passkarte als Ausweisdokument ein.
Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2013