Montag, 30. April 2018

Gabriele Krone-Schmalz: Die Konfrontationspolitik gegenüber Russland und die Medien

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Gabriele Krone-Schmalz: Die Konfrontationspolitik gegenüber Russland und die Medien {28:05}

Am 16.02.2018 veröffentlicht
weltnetzTV  
In der deutschen Medienlandschaft ist das Wort „Russlandversteher“ zum Schimpfwort geworden. Ganz wie in den Zeiten des Kalten Krieges, wird die Bedrohung aus dem Osten propagiert und die Welt in „böses Russland“ und „guter Westen“ aufgeteilt. Gabriele Krone-Schmalz (ehem. Moskau-Korrespondentin und Moderatorin der ARD) tritt seit Jahren für gute Beziehungen zu unserem Nachbarn Russland ein. In ihrem Vortrag auf der IALANA Medientagung referiert sie über die Konfrontationspolitik gegenüber Russland und die Rolle, die die Medien dabei spielen.
Vom 26.-28.01.2018 fand die IALANA Medientagung in Kassel statt. 350 interessierte BesucherInnen nahmen Teil und folgten aufmerksam dem dichten und hochinteressanten Programmteilen mit vielen äußerst informativen Referaten kompetenter Gäste. Es ging um das Thema „Krieg und Frieden in den Medien“ und die Frage: Kann man ein Leitbild „Friedensjournalismus“, der Wahrheit verpflichtete und deeskalierende Berichterstattung etablieren? Anlass für die Tagung war nicht zuletzt auch die unumstößliche Tatsache, dass das Vertrauen in die Berichterstattung der deutschen Medien zweifelsohne nachgelassen hat.
Auf der Tagung sprachen bzw. diskutierten u.a. Daniela Dahn (Journalistin und Autorin), Max Uthoff (Kabarettist u.a. Die Anstalt und Jurist), Dr. Sabine Schiffer (Institut für Medienverantwortung), Prof. Dr. Günther Rager (TU Dortmund), Maren Müller (Ständige Publikumskonferenz öffentlich-rechtliche Medien e.V.), Markus Fiedler (Lehrer, Autor u.a. von „Die dunkle Seite der Wikipedia“), Prof. Dr. Ulrich Teusch (Autor), Dr. Kurt Gritsch (Institut für Zeitgeschichte Innsbruck), Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz (ehem. ARD), Albrecht Müller (Herausgeber der NachDenkSeiten), Dr. Uwe Krüger (Universität Leipzig), Ekkehard Sieker (u.a. Team Die Anstalt), Prof. Dr. Jörg Becker (Politikwissenschaftler), Volker Bräutigam und Friedhelm Klinkhammer (ehem. ARD und NDR; Programmbeschwerden), Jens Berger (Redakteur NachDenkSeiten), Pascal Luig (Chefredakteur WeltnetzTV), Jens Wernicke (RUBIKON)) Dr. Ute Finkh-Krämer ((EX-MdB), Reiner Braun (Co-Präsident IPB) und Tilman Wörtz (Peace Counts). Einen musikalischen Höhepunkt setzte zum Abschluss des zweiten Tagungstages Konstantin Wecker mit einem Konzert für die TeilnehmerInnen.
Weltnetz.tv hat an der Medientagung teilgenommen und die einzelnen Beiträge aufgenommen.
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Ein Progaganda-Beispiel: Die OPCW-Inspektoren und die Verzögerungen

Die Versuche, den vermeintlichen Giftgasangriff in Duma aufzuklären, wurden tagelang verzögert.
Die USA, Großbritannien und Frankreich hatten am Samstag als Vergeltung für den mutmaßlichen Angriff Ziele in Syrien bombardiert. Sie werfen den syrischen Behörden nun vor, die Ankunft der Inspektoren zu behindern. Möglicherweise würden Belege für den Angriff vernichtet. 
[OPCW verschiebt nach Schüssen auf UN-Team Inspektion in Duma, Reuters, 18.04.2018]
So oder so ähnlich lauten seit Anfang/Mitte April so gut wie alle Mainstream-Medien-Meldungen über die Aufklärungsversuche der OPCW und die angeblichen Sabotageversuche des Assad-Regimes und Russlands. 
Was wir nicht erfahren ist, daß die UNDSS über das »Go« der OPCW-Inspektoren zu entscheiden hatte und, nachdem ihr Vortrupp beschossen worden war, es für sicherer hielt, noch einige Tage abzuwarten:
OPCW-Direktor Ahmet Üzümcü sagte bei einem Treffen am Sitz der Gruppe in Den Haag nach Angaben von Teilnehmern, ein Vorausteam der Vereinten Nationen sei in Duma beschossen worden. Bei dem Zwischenfall sei auch ein Sprengsatz detoniert, teilte Üzümcü weiter mit.
Die Vereinten Nationen bestätigten den Vorfall ebenfalls. Keiner der UN-Mitarbeiter sei verletzt worden und es habe auch keine größeren Schäden an der Ausrüstung gegeben, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric. „Soweit ich weiß, konnten sie Duma in denselben Autos verlassen, in denen sie gekommen waren.“ Wer geschossen habe, sei unklar. […]
OPCW-Direktor Üzümcü erklärte, er wisse nicht, wann das Expertenteam nach Duma geschickt werden könne. Dies werde er auch erst in Erwägung ziehen, wenn aus Sicht der UN die Sicherheit gewährleistet sei und das OPCW-Team „ungehinderten Zugang“ zum mutmaßlichen Angriffsort bekomme. […]
Die UN-Sicherheitsexperten hatten zwei Orte in Duma besucht, erklärte Üzümcü. Am zweiten Ort sei es unter Beschuss gekommen und ein Sprengsatz sei explodiert. Das Team sei nach Damaskus zurück gekehrt. Die UN-Sicherheitsexperten würden nun gemeinsam mit den syrischen und russischen Einheiten die Sicherheitslage prüfen. [OPCW in Syrien – Schüsse und Sprengsatzattacke auf UN-Mitarbeiter in Duma, Tagesspiegel, 18.04.2018, Hervorhebung von mir]
siehe auch:
- Syrien: Das Gezerre um die OPCW-Inspektoren und die "Wahrheit "von Douma (Thomas Pany, Telepolis, 16.04.2018)