Das Ende der »Erbfeindschaft«
Das
deutsch-französische Verhältnis war über Jahrhunderte so angespannt, dass zunächst in Deutschland, dann auch in Frankreich mit Blick auf den jeweiligen Nachbarn häufig vom »Erbfeind« die Rede war. Die
napoleonischen Kriege zu Beginn des 19. Jahrhunderts, der
Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 und die beiden Weltkriege hatten die Fronten derart verhärtet, dass nach 1945 zunächst wenig Hoffnung auf eine Annäherung bestand.
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Charles de Gaulle (links) mit Konrad Adenauer in Bonn, Mai 1962 |
An einem normalen deutsch-französischen Verhältnis war aber sowohl Frankreichs Präsident
CharIes de Gaulle als auch dem deutschen Bundeskanzler
Konrad Adenauer schon aus politischen Gründen gelegen. De Gaulle wollte mit einem geeinten Europa ein Gegengewicht zu den Supermächten USA und UdSSR schaffen, Adenauer die Bundesrepublik aus der Isolation führen und in das
Bündnissystem des Westens integrieren. Für beide Ziele war die Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland Voraussetzung. Zudem schätzten sich die beiden Politiker persönlich. Heute vor
50 Jahren, am 22. januar 1963, unterzeichneten de Gaulle und Adenauer im Pariser Elysee-Palast den
deutsch-französischen Freundschaftsvertrag.
Was am 22. Januar noch geschah:
1536: In
Münster werden die Anführer der Täufer öffentlich
hingerichtet.
Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2013