Donnerstag, 31. Januar 2019

Neuer Fall mysteriöser Krankheit – Kanada zieht Diplomaten aus Kuba ab

Seit mehr als zwei Jahren klagen US-amerikanische und kanadische Diplomaten auf Kuba über rätselhafte "Akustik-Attacken". Die genaue Ursache ist bis heute unklar, aber nach Wochen der Ruhe erkrankt nun erneut ein kanadischer Diplomat.

Kanada hat die Hälfte seiner Mitarbeiter aus der Botschaft auf Kuba abgezogen. Laut dem kanadischen Außenministerium ist bei einem weiteren Diplomaten in Havanna eine rätselhafte Erkrankung aufgetreten. "Die Gesundheit und Sicherheit unseres diplomatischen Personals und seiner Familien bleiben unsere Priorität", teilt die kanadische Regierung mit. Dem kanadischen Sender CBC zufolge bleiben nur 8 der 16 Mitarbeiter in der Botschaft.

US-amerikanische und kanadische Diplomaten in Kuba klagen seit mehr als zwei Jahren über mysteriöse Beschwerden. Sie leiden an starken Kopfschmerzen, Hörverlust, Sehproblemen, Gleichgewichtsstörungen oder Schwindelgefühl. Von dem neuen Fall sind 14 kanadische Botschaftsmitarbeiter oder deren Partner betroffen und 25 US-Bürger.

Die Ursache für die Beschwerden ist noch immer nicht eindeutig geklärt. Die US-Regierung hatte ursprünglich die kubanische Führung für die rätselhaften Erkrankungen verantwortlich gemacht, konnte aber nie Beweise für diese Behauptung vorlegen. US-amerikanische und britische Biologen hatten Anfang des Jahres überraschend eine karibische Grillenart für die vermeintlichen "Akustik-Attacken" als Verursacher ausgemacht. Ähnliche Fälle sind allerdings auch bei US-Diplomaten in China aufgetreten.

mehr:
- Neuer Fall mysteriöser Krankheit – Kanada zieht Diplomaten aus Kuba ab (n-tv, 31.01.2019)
siehe auch:
US-Diplomaten auf Kuba: Akustikwaffe oder Massenhysterie? (Post, 28.02.2018)
- US-Massenhysterie auf Kuba? (Post, 28.02.2018)

Mittwoch, 30. Januar 2019

Die Sprachlosigkeit der Intellektuellen zum Sozialen

Mit einem aktuellen „Manifest europäischer Patrioten“ ruft der französische Intellektuelle Bernard-Henri Lévy zur „Verteidigung der europäischen Idee“ auf. Es ist – gerade angesichts der Rebellion der Gelbwesten – ein Dokument der Sprachlosigkeit: Wie bereits die „Erklärung der Vielen“ des deutschen Kulturbetriebs und andere Appelle verschweigt auch dieser Aufruf die soziale Grundlage der EU-Skepsis.
mehr:
- Die Sprachlosigkeit der Intellektuellen zum Sozialen (Tobias Riegel, NachDenkSeiten, 30.01.2019)

Heute vor 56 Jahren – 30. Januar 1972: »Blutsonntag« im nordirischen Derry

Trauriger Höhepunkt der Gewalt 

Das nordirische Derry (britisch Londonderry) war ein Hauptschauplatz des Nordirlandkonflikts, in dem sich Katholiken und Protestanten – Gegner und Befürworter des Verbleibs der Provinz bei Großbritannien – äußerst feindselig gegenüberstanden. Dieser Konflikt wurde blutig, nachdem Protestanten im August 1969 das katholische Stadtviertel Bogside zu stürmen versucht hatten. 
Am »Bloody Sunday« stehen sich an einer Straßensperre in Derry britische Soldaten und irische Demonstranten gegenüber
Am 30. Januar 1972 forderten katholische Bürgerrechtler in Bogside den Abzug der Briten. Soldaten der britischen Parachute Brigade (Luftlandetruppen) beschossen den Protestzug. In Panik versuchten die Menschen zu fliehen, auch auf wehrlos am Boden liegende wurde geschossen. Die traurige Bilanz: 13 tote und 13 verletzte Demonstranten. Die Soldaten in Derry behaupteten, zuerst beschossen worden zu sein. Dagegen spricht, dass kein Soldat verletzt wurde und fünf Opfer Schüsse im Rücken aufwiesen. Mehrere Untersuchungskommissionen, zuletzt eine britische unter Lord Saville (1998-2010), kamen zu dem Ergebnis, dass die Demonstranten unbewaffnet waren. Erst im Juni 2010 bat der britische Premierminister David Cameron öffentlich um Entschuldigung. Inzwischen waren auch strafrechtliche Ermittlungen gegen Tatbeteiligte eingeleitet worden. Auf den »Bloody Sunday« antwortete die katholische IRA mit einer Serie von Terroranschlägen. In Dublin, der Hauptstadt der Republik Irland, stürmte eine aufgebrachte Menge die britische Botschaft und brannte sie nieder.

Harenberg – Abenteuer Geschichte 2019

Dienstag, 29. Januar 2019

Abschaffung der Meinungsfreiheit?

Die Meinungsfreiheit sei „schlechthin konstituierend für eine freiheitlich-demokratische Staatsordnung“ befand 1958 das Bundesverfassungsgericht. Während die Meinungsfreiheit in Deutschland ein Abwehrrecht jedes Menschen gegen Staatseingriffe ist, er muss nicht einmal Staatsbürger sein, geht die Garantie der „Pressefreiheit“ noch ein Stück weiter. Der Staat darf sich einerseits nicht in die Aktivitäten der Medien einmischen, aber er muss andererseits die Existenz der Institution „Freie Presse“ garantieren.

Ohne Meinungsfreiheit (besser ist der amerikanische Begriff Redefreiheit) keine Demokratie. Ohne funktionierende Medien kann die Meinungsfreiheit nicht zur gesellschaftlichen Realität werden. Der Meinungskampf, der Disput auf dem Marktplatz der Ideen ist darauf angelegt, andere zu überzeugen, Anhänger zu gewinnen, die Wirklichkeit zu gestalten.

Mit der Meinungsfreiheit ist es wie mit der Demokratie. Klingt gut, ist in Wahrheit aber aus der Sicht der Herrschenden viel zu gefährlich, als dass man sie ernsthaft in Erwägung ziehen würde. Da ist Informationsmanagement gefragt. Wenn jeder mitreden darf, warum sollten dann die 99% akzeptieren, dass 1% fast alles besitzen? Wenn jeder seine Meinung äußern darf, dann gibt es keine Kontrolle, wie sich die Gesellschaft entwickelt. Am Ende kommt dann das Wahlvieh noch auf die Idee, dass es keine Hirten braucht, sondern eigene Weidefläche. Und dann, Gott bewahre, taucht plötzlich beim Grasen in der Herde diese Idee von der Abschaffung der Schlachthöfe auf. Nicht auszudenken.

Da heißt es eingreifen. Zum Schutz der Herde vor sich selbst. Sagen die Hirten. Deswegen wird der Herde gebetsmühlenartig eingebleut, dass alle Entscheidungen von den Hirten getroffen werden müssen, weil die Herde damit überfordert sei. Die Herde darf nur auswählen, wie die Hirten heißen, die zum Schlachthof geleiten, wenn es um die Wurst geht.

Und damit keine aufrührerischen Ideen diskutiert werden, gibt es die realexistierenden Medien. Sie gehören Konzernen. Deren Hauptinteresse ist einerseits Geld und andererseits noch mehr Geld. Vielfalt der Ansichten, ein Meinungskampf, grundsätzliche Überlegungen sind da nicht so zielführend, es geht mehr um die Zementierung der bestehenden Verhältnisse. Die Bevölkerung erfährt: Die Verhältnisse sind wie sie sind: bestmöglich und alternativlos. Merkwürdig. Warum wurden ab dem 18. Jahrhundert in den Monarchien umstürzlerische Ideen diskutiert, die Wirkung hatten, aber seit dem Siegeszug der Demokratie nach dem 2. Weltkrieg nicht mehr in der Demokratie?

mehr:
- Tagesdosis 29.1.2019 – Die Abschaffung der Meinungsfreiheit ist alternativlos? (Podcast) (Kommentar von Dirk Pohlmann, KenFM, 29.01.2019)
siehe auch:
Medien und Selbstkritik: ein Widerspruch in sich? (Post, 25.01.2019)
Fake- und Ablenkungs-News (Post, 25.01.2019)
Der journalistische Bankrott der ARD (Post, 19.01.2019)
Über die Notwendigkeit des stetigen Rüttelns am Narrativ (Post, 15.01.2019)
Debatte um Meinungsfreiheit: Stefan Kretzschmar hat absolut (Un-)Recht (Post, 15.01.2019)
Die guten alten deutschen Werte, der Deutsche Journalistenverband und die Propaganda-Lizenz für RT Deutsch (Post, 15.01.2019)
- „Nachrichteninstitute wie die ‚Tagesschau‘ sind ein Herrschaftsinstrument“ (Post, 03.01.2019)
Desinformation über Desinformationskampagnen (Post, 10.10.2018)
Medien: intellektuelle Korruption in Konfliktzeiten (Post, 06.02.2016)

KenFM im Gespräch mit: Prof. Rainer Mausfeld ("Warum schweigen die Lämmer?") {1:38:19 – Start bei 41:14}

KenFM
Am 02.10.2018 veröffentlicht 
Dass Professor Rainer Mausfeld es im Alter von 68 Jahren mit seinen Vorträgen noch zu einem Millionenpublikum bringen würde, hätte er selbst vermutlich als Letzter vermutet. Doch ganz offensichtlich trifft er mit seinen Inhalten, verbildlicht durch die inzwischen weitläufig bekannte politische Metapher der „schweigenden Lämmer“, den Nerv der Zeit. Es ist, als hätten wir jahrelang eine dunkle Vermutung gehegt und endlich spricht sie einmal jemand aus – Unsere Demokratie ist bei weitem nicht so demokratisch, wie sie uns verkauft wird.
Nun ist der Kaiser also nackt. Dennoch hält sich die gesellschaftliche Empörung in Grenzen. Wie lässt sich das erklären? Professor Mausfeld ist überzeugt: Es liegt an der Beschaffenheit des Kaisers, der nicht mehr in schicker, feudaler Tenue, sondern in Form unpersönlicher, intransparenter und abstrakter Machtstrukturen daherkommt. Genannte Strukturen, man kann sie auch als Elitenetzwerke bezeichnen, bedienen sich des Begriffes der Demokratie, weil er sich für sie als ideale Revolutionsprophylaxe in Zeiten zunehmend feudal anmutender sozialer Ungleichheit herausgestellt hat. Da diese Verschleierungstaktik, bei der ideologisch aufgeladene Begriffe inhaltlich in ihr Gegenteil verkehrt werden, sich zu Indoktrinationszwecken als besonders effektiv erwiesen hat, kommt sie auch in aller Regelmäßigkeit zur Anwendung. So z.B. bei Wörtern wie „Globalisierung“ oder „freie Märkte“, welche der desorientierten Bevölkerung als naturgegebene Phänomene verkauft werden, um über das in ihrer neoliberalen Interpretation verankerte Recht des Stärkeren hinwegzutäuschen.
Hieraus ergibt sich die Aufgabe, die Kluft zwischen dem vorgegaukeltem und dem eigentlichen Wortsinn, zwischen PR und Realität, zu überwinden, mit dem Ziel sich dabei Schritt für Schritt an das Ideal demokratischer Verhältnisse im Sinne der Aufklärung anzunähern. Dafür bedarf es nicht nur der intellektuellen Bewaffnung und Bewusstwerdung über die subtilen Techniken der Meinungskontrolle des Einzelnen, sondern vor allem auch des Eingeständnisses, dass man einem gigantischen Betrug aufgesessen ist.
Professor Mausfelds Buch „Warum schweigen die Lämmer?“, welches die Inhalte des beliebten gleichnamigen Vortrages weiter vertieft, kann diesen kollektiven Aufwachprozess mit anschieben. Ins Handeln kommen müssen wir dann aber schon selber.
Inhaltsübersicht:
0:04:56 Der Kaiser ist nackt – wir wissen es alle
0:13:15 Der „Feind“ ist abstrakt
0:21:50 Aber wir haben doch eine Demokratie…
0:31:16 Wie wichtig ist Repräsentation in einer Demokratie?
0:40:43 Meinungsmanagement
0:57:29 Definition von Links und Rechts: ein „Haufen Spaghetti“
1:03:02 Chemnitz aktuell – Ablenken von den wahren Problemen
1:13:25 Programme zur Angst-Induktion
1:20:37 Für das Warten auf bessere Zeiten ist keine Zeit
1:34:08 Feedback aus der Bevölkerung
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Als Dreyfus-Affäre bezeichnet man die Verurteilung des französischen Artillerie-Hauptmanns Alfred Dreyfus 1894 durch ein Kriegsgericht in Paris wegen angeblichen Landesverrats zugunsten des Deutschen Kaiserreichs und die dadurch ausgelösten, sich über Jahre hinziehenden öffentlichen Auseinandersetzungen und weiteren Gerichtsverfahren. Die Verurteilung des aus dem Elsassstammenden jüdischen Offiziers basierte auf rechtswidrigen Beweisen und zweifelhaften Handschriftengutachten. Für die Wiederaufnahme des Verfahrens und den Freispruch Dreyfus’ setzten sich zunächst nur Familienmitglieder und einige wenige Personen ein, denen im Verlauf des Prozesses Zweifel an der Schuld des Angeklagten gekommen waren.
Der Justizirrtum weitete sich zum ganz Frankreich erschütternden Skandal aus. Höchste Kreise im Militär wollten die Rehabilitierung Dreyfus’ und die Verurteilung des tatsächlichen Verräters Major Ferdinand Walsin-Esterházy verhindern. Antisemitischeklerikale und monarchistische Zeitungen und Politiker hetzten Teile der Bevölkerung auf, während Menschen, die Dreyfus zu Hilfe kommen wollten, ihrerseits bedroht, verurteilt oder aus der Armee entlassen wurden. Der bedeutende naturalistische Schriftsteller und Journalist Émile Zola musste beispielsweise aus dem Land fliehen, um einer Haftstrafe zu entgehen. Er hatte 1898 mit seinem berühmt gewordenen Artikel J’accuse…! (Ich klage an …!) angeprangert, dass der eigentlich Schuldige freigesprochen wurde.
[Dreyfus-Affäre, Wikipedia, abgerufen am 03.02.2019]
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Mein Kommentar:
Ich bezweifle sehr, daß heutzutage in Deutschland so etwas wie die Dreyfus-Affäre noch zu einer großen öffentlichen Auseinandersetzung führen würde. 
Nach vier Jahren Beschäftigung mit der Ukaine-Krise bezweifle ich sehr, daß so etwas wie Zola’s J’accuse in der heutigen Zeit noch in einer größeren Zeitung veröffentlicht werden würde…

EU-Parlament stimmt für Anerkennung Guaidós

Die Mehrheit der europäischen Abgeordneten ist sich einig: Juan Guaidó ist rechtmäßiger Übergangspräsident Venezuelas. Die Staatschefs der EU-Länder ringen sich dagegen bislang zu keiner klaren Position durch. Das könnte sich bald ändern.

Das Europaparlament hat den venezolanischen Oppositionspolitiker Juan Guaidó als "legitimen Übergangspräsidenten" des Landes anerkannt und die EU-Staaten aufgefordert, das Gleiche zu tun. In einer verabschiedeten Entschließung bekundeten die Europa-Abgeordneten dem Herausforderer von Staatschef Nicolás Maduro ihre "volle Unterstützung für sein Programm". Guaidó hatte sich am Mittwoch vergangener Woche zum Übergangspräsidenten Venezuelas erklärt.

Als Grund für die klare Positionierung des EU-Parlaments wurden in der verabschiedeten Erklärung die jüngsten Äußerungen des amtierenden Präsidenten Maduro genannt. Dieser hatte die europäische Forderung nach einer umgehenden fairen Neuwahl des Präsidenten in dem Land öffentlich abgelehnt.

mehr:
- Interimspräsident von Venezuela – EU-Parlament stimmt für Anerkennung Guaidós (Post, 29.01.2019)
siehe auch:
Alfred de Zayas: "Venezuela erinnert mich an die Irak-Invasion" (Post, 29.01.2019)
- Tagesdosis 28.1.2019 – Der nächste Putsch made in USA (Podcast) (Susan Bonath, KenFM, 28.01.2019)

mein Kommentar:
Hört, hört! Guaidó wird zum erstenmal Übergangs- (oder auch Interims-Präsident) genannt. Diese Begriffe werden wir jetzt öfter hören! (Wahrscheinlich hat das Kanzleramt mal wieder eine neue Sprachregelung herausgegeben… 😂)

Alfred de Zayas: "Venezuela erinnert mich an die Irak-Invasion"

Diese Zusammenfassung ist nicht verfügbar. Klicke hier, um den Post aufzurufen.

Suizidwelle unter französischen Polizisten

Vous avez certainement tous entendu les discours de Christophe Castaner, le ministre de l’Intérieur, féliciter les forces de l’ordre et les remercier de tenter de briser la révolte des #GiletsJaunes avec toujours plus de manifestants mutilés et gravement blessés, en leur faisant croire qu’ils étaient essentiels à la vie démocratique et à la dignité de la République… En réalité, rien de tout cela n’est en rapport avec la vie dramatique d’un grand nombre de policiers qui d’ailleurs recourent de plus au plus au suicide, sachant que depuis le début du quinquennat d’Emmanuel Macron – 18 mois – le bilan affiche près de 75 morts !!! Non seulement les forces de l’ordre ont de moins en moins de moyens sur le terrain alors qu’on leur demande de travailler de plus en plus, sans même être payées en conséquence – plus de 21 millions d’heures supplémentaires non payées -, le régime actuel est en train de les opposer au peuple en leur demandant de commettre l’inexcusable et l’irréparable !
automatisierte Google-Übersetzung:
Sie haben sicherlich alle die Reden des Innenministers Christophe Castaner gehört, gratulieren der Polizei und danken ihnen dafür, dass sie versucht haben, den Aufstand der #Gelbwesten mit immer mehr verstümmelten und ernsthaft verletzten Demonstranten zu brechen Ich glaube, dass sie für das demokratische Leben und die Würde der Republik von wesentlicher Bedeutung waren. In Wirklichkeit hängt nichts davon mit dem dramatischen Leben einer großen Anzahl von Polizeibeamten zusammen, die auch immer mehr Gebrauch machen Selbstmord, wissend, dass seit Beginn der fünfjährigen Amtszeit von Emmanuel Macron - 18 Monate - die Bilanz fast 75 Tote aufweist !!! Die Polizei verfügt nicht nur über immer weniger Ressourcen vor Ort, wenn sie aufgefordert werden, mehr und mehr zu arbeiten, ohne dafür sogar bezahlt zu werden - mehr als 21 Millionen unbezahlte Überstunden. Das gegenwärtige Regime ist im Begriff, sie den Menschen entgegenzusetzen, indem sie sie auffordern, das unentschuldbare und das nicht wiedergutzumachende zu begehen!
Quelle:
- Déjà 9 suicides depuis le début de l’année dans la police (LeLibrePenseur, 29.01.2019?)
aufmerksam wurde ich auf diese Problematik durch einen Telepolis-Kommentar von Peter Nolden (Gelbwesten: an der GrenzeElf tote Polizisten28.01.2019 10:48), den ich hier wiedergebe:
An diesem Wochenende haben erneut zwei Polizisten, die an der Repression gegen Kundgebungen der Gelbwesten beteiligt waren, Suizid begangen. Nach französischen Quellen sind es somit elf Mitglieder der Repressionsorgane, die sich in den letzten drei Monaten nach Einsätzen das Leben genommen haben.
Die französische Polizeistrategie besteht seit Jahrzehnten darin, auf Demonstrationen direkte Auseinandersetzungen, wie sie hierzulande üblich sind, zu meiden. Das ist eher Sache der als Zivilisten getarnten (Motorrad-)Greiftrupps. Die Haupt„arbeit“ wird mit Distanzwaffen, insbesondere Offensivgranaten erledigt, die bei Bedarf (und der ist häufig) direkt auf Brust- oder Kopfhöhe in die Menge geschossen werden. Diese Sprengsätze, die in der Diktion des französischen Innenministeriums als „nicht letale“ Waffen gelten, haben in den letzten Jahrzehnten mehrere Demonstranten getötet und bei Dutzenden zu bleibenden Verletzungen, wie dem Verlust des Augenlichts geführt. Am Wochenende wurde auch mal wieder ein Polizist schwer verletzt, als eine Offensivgranate als Rohrkrepierer explodiert ist.


siehe auch:
- Vague de suicides dans la police: 3 morts en 24 heures (FranceSoir, 16.01.2019)
Trois policiers se sont donné la mort en 24 heures, tous avec leurs armes de service. L'une des victimes était même conseiller municipal de Saint-Omer (Pas-de-Calais) et référent LREM dans le département.
C'est une série noire sur un intervalle de temps très bref qui vient d'endeuiller la police française. Comme le rapporte le site spécialisé Actu 17 (voir ici), trois agents des forces de l'ordre se sont suicidés en l'espace de 24 heures.

Mardi 15, un gardien de la paix de la Brigade anti-criminalité (BAC) de l'Haÿ-les-Roses dans le Val-de-Marne s'est donné la mort avec son arme de service. Agé de 26 ans et père de famille, il a été retrouvé mort à son domicile de Brunoy dans l'Essonne.

Ce mercredi 16 à 6h30, c'est un CRS de Saint-Omer (Pas-de-Calais) qui s'est suicidé, lui aussi avec son arme de service. Actu 17 relate un troisième cas, toujours ce mercredi 16 visiblement, d'un policier de 37 ans affecté à la Compagnie de sécurisation générale appartenant à la Brigade des réseaux franciliens (BRF, en charge de la sécurité dans les transports en commun de la région parisienne). L'homme s'est tué avec son arme de service, à son domicile, sans précision du lieu.

PROMPT-Übersetzung:
Drei Polizisten haben sich im Laufe von 24 Stunden, alle mit ihren Dienstwaffen das Leben genommen. Eines der Opfer war derselbe Gemeinderat von Saint-Omer (Pas-De-Calais) und REFERENT LREM in der Abteilung.
Das ist eine Serie von Unfällen auf einer sehr kurzen Zeitspanne, die die französische Polizei gerade in Trauer versetzt hat. Da es die sich spezialisierte Website bringt Actu 17 (sieh hier), drei Agenten der Ordnungskräfte haben im Raum von 24 Stunden Selbstmord begangen.

Am Dienstag, dem 15. hat sich ein Polizist der Brigade Antikriminalität (FÄHRE) des Ha ÿ-les-Roses in Val-De-Marne mit seiner Dienstwaffe das Leben genommen. Agé 26 Jahre und Familienvater ist er, in seinem Wohnsitz von Brunoy in Essonne gestorben, wiedergefunden worden.

Am diesem Mittwoch, dem 16. um 6 Uhr 30, hat eben ein BEREITSCHAFTSPOLIZIST von Saint-Omer auch (Pas-De-Calais), mit seiner Dienstwaffe Selbstmord begangen. Actu 17 berichtet den dritten Fall, immer am diesem Mittwoch, dem 16. offensichtlich, eines 37 Jahre alten für die Gesellschaft allgemeiner Beruhigung verwendeten zur Brigade der Netze der Ile-de-France gehörenden Polizisten (BRF, in Aufgabe der Sicherheit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln des Einzugsgebietes von Paris). Der Mensch hat sich mit seiner Dienstwaffe, in seinem Wohnsitz, ohne Genauigkeit des Ortes getötet.


siehe auch:
- 3 policiers se sont donné la mort en 24 heures. (Actu17.fr, 16.01.2019)
Trois policiers se sont suicidés en 24 heures, en France. Des drames qui laissent entrevoir une nouvelle année noire pour les forces de l’ordre, alors que le taux de suicide dans leurs rangs est particulièrement élevé.

Un gardien de la paix affecté à la Brigade anti criminalité (BAC) de L’Hay-les-Roses (Val-de-Marne) a choisi de se donner la mort ce mardi matin, chez lui, à Brunoy (Essonne), avec son arme de service. Ce père d’une petite fille de 2 ans était âgé de 26 ans.

Ces dernières heures, deux autres policiers se sont suicidés.

Julien P. était âgé de 37 ans, il était affecté à la Compagnie de sécurisation générale (CSG) appartenant à la Brigade des réseaux ferrés (BRF), à Paris. Le policier s’est ôté la vie avec son arme de service, à son domicile, selon nos informations.

Un autre drame touche la CRS 16, la Compagnie républicaine de sécurité de Saint-Omer, dans le Pas-de-Calais. Stany Specq, âgé de 42 ans, s’est suicidé vers 06h30 ce mercredi avec son arme de service.

Ce policier était bien connu à Saint-Omer puisqu’il était conseiller municipal de la commune, et référent LREM (La République en marche) pour le département. Il avait par ailleurs été adjoint au maire de Saint-Omer entre 2008 et 2014 rappelle La Voix du Nord. Stany Specq était père de trois filles.

Automatisierte Google-Übersetzung:
Drei Polizisten begingen innerhalb von 24 Stunden in Frankreich Selbstmord. Tragödien, die auf ein neues dunkles Jahr für die Polizei schließen lassen, wobei die Selbstmordrate in ihren Reihen besonders hoch ist.
Ein Friedenswächter der Anti-Crime-Brigade (BAC) von L'Hay-les-Roses (Val-de-Marne) entschied sich am Dienstagmorgen in seinem Haus in Brunoy (Essonne) mit seine Dienstwaffe. Dieser Vater eines 2-jährigen war 26 Jahre alt.

In den letzten Stunden haben zwei Polizeibeamte Selbstmord begangen.

Julien P. war 37 Jahre alt und wurde der General Security Company (CSG) der Railroad Brigade (BRF) in Paris zugewiesen. Der Polizist hat nach unseren Informationen bei seiner Wohnung mit seiner Dienstwaffe das Leben genommen.

Eine weitere Tragödie betrifft CRS 16, die republikanische Sicherheitsgesellschaft von Saint-Omer, im Pas-de-Calais. Stany Specq, 42, beging am Mittwoch gegen 6:30 Uhr Selbstmord mit seiner Dienstwaffe.

Dieser Polizist war in Saint-Omer bekannt, seit er Stadtrat der Stadt war und Referent LREM (Die Republik auf dem Marsch) für die Abteilung war. Er war auch stellvertretender Bürgermeister von Saint-Omer zwischen 2008 und 2014, erinnert sich La Voix du Nord . Stany Specq war der Vater von drei Töchtern.


siehe auch:
- Suicide Gendarmerie : Lettre d’adieu du major José TESAN (Profession Gendarme, 23.09.2018)
Google-Übersetzung:
- Selbstmord-Gendarmerie: Abschiedsbrief von Major José TESAN
zum gleichen Vorfall:
- Hauts-de-Seine : un gendarme accuse sa hiérarchie et se suicide (valeursactuelles, 24.09.2018)
Google-Übersetzung:

„Aufruf der ersten Generalversammlung der gelben Westen“

Am Sonntag erschien in der französischen Zeitschrift Humanité ein Aufruf einer Versammlung der gelben Westen aus dem ganzen Land. Sie nennen sich Generalversammlung. Das Dokument – siehe unten – ist ausgesprochen intelligent geschrieben und interessant. Es zeigt deutlich, dass es in Frankreich um einen Klassenkampf geht, wie überall übrigens. Marco Wenzel, unser Lothringer und NachDenkSeiten-Macher in Thailand, hat dieses Dokument gefunden und übersetzt. Danke vielmals. Albrecht Müller. 

Darüber, wie der Klassenkampf im konkreten Fall ausgehen kann und wird, kann man streiten, beiseite stehen können wir nicht. Wir haben in der Redaktion darüber gestritten. Es gab die Meinung, dass zum Beispiel die Überschrift meines Artikels vom 23. Januar “Mit brutaler Gewalt wird der Klassenkampf von oben gewonnen. Das ist absehbar.” viel zu pessimistisch ausgefallen sei. Wenn man keine Hoffnung habe, dann könne man gleich aufgeben. Ich verstehe diesen Einwand. Was meinen Sie? Liebe Leserinnen und Leser, bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir in dieser Zeit so viele Texte und Dokumente darüber veröffentlichen, was sich in unserem Nachbarland abspielt. Das hat einen einfachen Grund. Dort versammeln sich nunmehr seit zwölf Wochen die von der neoliberalen Ideologie und Praxis geschundenen Menschen. Sie stehen auf gegen diese Ideologie und gegen die damit verbündete Staatsmacht. Und diese schlägt zurück. Beides haben die NachDenkSeiten kontinuierlich dokumentiert und sind damit auch zu einer wichtigen deutschen Quelle zur Information über die Entwicklung in Frankreich geworden.
mehr:
- Ein interessantes Dokument zum Aufstand in Frankreich: „Aufruf der ersten Generalversammlung der gelben Westen“ (Albrecht Müller, NachDenkSeiten, 29.01.2019)
siehe auch:
Gelbwesten: Das elfte WE in Folge, postfaktische Teilnehmerzahlen, Mißhandlungen und ein Beispiel rar gewordener sozialer Intelligenz (Post, 27.01.2019)
- »Ich sehe Mistgabeln« – Menschen ohne Ansprechpartner (Post, 23.01.2019)

Heute vor 200 Jahren – 29. Januar 1819: Thomas Stamford Raffles gründet Singapur

Vom Sumpfloch zur Handelsmetropole 

Heute vor 200 Jahren gründete Thomas Stamford Raffles (1781-1826) Singapur als Niederlassung der Britischen East lndia Company. Die Insel im Süden der Malaiischen Halbinsel hatte wenig mehr als ein ungesundes Klima zu bieten. Raffle stach jedoch die gute strategische Lage als Stützpunkt für den Ostasienhandel ins Auge. 1867 wurde Singapur britische Kronkolonie
Die Skyline des modernen Singapur, das sich als Inselstaat nicht
Die Stadt wuchs rasch und wurde zum begehrten Hafen- und Handelsplatz. Nach der Unabhängigkeit (1965) entwickelte sie sich zu einem Finanz- und Technologiestandort mit heute 5,6 Mio. Einwohnern. Dies wird vor allem mit der langen Herrschaft (1959-90) des ersten Premierministers Lee Kuan Yew (1923-2015) und seiner People's Action Party (PAP) in Verbindung gebracht. Seine »Erziehungsdiktatur«, die auch vor Prügelstrafen wegen Abfallwegwerfens, Lügens und Pornografie sowie vor der Todesstrafe gegen Drogendealer nicht zurückscheute, sorgte für Sauberkeit, Sicherheit und Wohlstand. Singapur schloss in die Reihe der asiatischen »Tigerstaaten« auf. Yews Ambitionen trieben bisweilen seltsame Blüten. So plante er, kreative Menschen zu züchten. Nachdem 2004 sein ältester Sohn Lee Hsien Loong (* 1952) Regierungschef geworden war, zog Yew als »Senior Minister« und »Minister Mentor« bis 2011 weiter die politischen Fäden. 

Was am 29. Januar noch geschah: 
1996: Staatspräsident Jacques Chirac kündigt die Einstellung der französischen Kernwaffentests (ab 1960 insgesamt 198) an.
Harenberg – Abenteuer Geschichte

Montag, 28. Januar 2019

Lesermails zu den Gelbwesten an die NachDenkSeiten

Am vergangenen Samstag wurde Jerome Rodrigues, ein Sprachrohr der Gelbwesten, von einem Gummigeschoss getroffen, als er die Szene filmte. Er wird sein Leben lang davon gezeichnet sein. Die NachDenkSeiten haben in den letzten Tagen – wie leider nur wenige andere Medien – über die Gewalt im Nachbarland berichtet. Wir sehen uns dazu verpflichtet, Sie weiter darüber zu informieren. Heute bringen wir eine Sammlung von Lesermails mit durchaus weiterführenden Informationen. 
mehr:
- „Familie, ich werde mein Auge verlieren“ – In Frankreich wurde offensichtlich auf die Köpfe gezielt. Lesermails. (Albrecht Müller, NachDenkSeiten, 28.01.2019)


siehe dazu auch:
- Gelbwesten: Das elfte WE in Folge, postfaktische Teilnehmerzahlen, Mißhandlungen und ein Beispiel rar gewordener sozialer Intelligenz (Post, 27.01.2019)
Manifestation des gilets jaunes, le 26 janvier à Paris – Reportage photo - Acte XI (Antoine Champagne, reflets.info, 27.01.2019)
»Ich sehe Mistgabeln« – Menschen ohne Ansprechpartner (Post, 23.01.2019)
Spielt Macron einfach nur auf Zeit? (Post, 20.01.2019)
Gummigeschosse zur Disziplinierung der Gelbwesten (Post, 18.01.2019)
Gilets jaunes : on a soumis 8 vidéos (et photos) de violences policières présumées à deux avocats (Chistine Siméone, Emmanuel Leclère, France Inter, 11.01.2019 – mit mehreren Videos)
- Les blessés éborgnés par les forces de l’ordre ne le sont pas par accident (Antoine Champagne, reflets.info, 09.01.2019)
Die Demokratie-Illusion (Post, 11.12.2018)
- Der Aufstand (Post, 08.12.2018)
Schnell wurde bei Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten davon ausgegangen, dass die Gewalt einzig und allein von den Demonstranten ausging (was freilich oft genug auch der Fall war).
[Ohnesorg, Springer und die linke Einäugigkeit, WELT, 31.05.2009]

Mein Kommentar:
Ich muß ich mich schon sehr über die Zurückhaltung unserer Mainstream-Medien wundern (oder auch inzwischen nicht mehr):
Die Gewalt durch die französische Polizei wird nirgendwo thematisiert, aber über das Auftauchen der roten Schals wird sofort berichtet:
- „Rotschals“ fordern Ende der Krawalle (Michaela Wiegel, FAZ, 27.01.2019)
Da kann sich der deutsche Couch-Potato ja beruhigt wieder zurücklehnen!

Tagesdosis 28.1.2019 – Der nächste Putsch made in USA (Podcast)

Wirtschaftsblockaden, Umsturzversuche, Agententum, paramilitärische Infiltration und nun ein von den USA und ihren imperialen „Verbündeten“ der EU mitgetragener Putsch: Das von USA-hörigen Kapitaldiktaturen umzingelte Venezuela steht möglicherweise vor dem Rückfall in die postkoloniale Zeit.

Was ist aktuell passiert? Nach Unruhen, vorgezogenen Wahlen und einem Attentat auf Staatschef Nicolás Maduro im vergangenen Jahr ernennt sich Oppositionsführer Juan Guaidó am Mittwoch selbst zum neuen Präsidenten Venezuelas. Wenig später erkennt ihn US-Präsident Donald Trump an. Die EU zieht nach, stellt ein irrwitziges „Ultimatum“: Sollte es bis kommende Woche keine Neuwahlen geben, gelte der Selbstermächtigte auch für sie als neues Staatsoberhaupt.

Die USA drohen schließlich ganz offen den ultimativen Raubzug gegen das Land an, das dreimal größer als Deutschland ist, aber nur über gut ein Drittel der Einwohner verfügt. Man werde Venezuelas Einnahmen aus dem Öl beschlagnahmen und an Putschführer Guaidó umleiten, verkündete Trump. Es geht vor allem um Citgo, eine in den USA aktive Tochtergesellschaft des venezolanischen Staatsunternehmens PDVSA. Da gibt es nur eine Krux: 2016 hatte Venezuela den russischen Staatskonzern Rosneft im Zuge einer Schuldentilgung für Importe zu knapp 50 Prozent an Citgo beteiligt.

Venezuela ist vom Kapital begehrt. Nicht nur, dass das Land seit der Wahl von Maduros Vorgänger im Jahr 1999, dem Sozialisten Hugo Chavez, um Unabhängigkeit vom imperialistischen Block kämpft. Es verfügt auch über die wohl weltweit größten Ölvorkommen. Ein Schelm, wer geglaubt hatte, die USA ließen sich ein derartiges Riesengeschäft entgehen. Dazu brauchen sie geeignete Marionetten.

mehr:
- Tagesdosis 28.1.2019 – Der nächste Putsch made in USA (Podcast) (Susan Bonath, KenFM, 28.01.2019)

Leaken sie jetzt auch in Russland?

Der Eindruck entsteht, dass es sich um eine Kampagne nicht nur gegen Russland, sondern auch gegen WikiLeaks handelt

Offenbar ist es an der Zeit zurückzuschlagen, nachdem Leaks bislang vor allem westliche Politiker, Regierungen oder Organisationen wie zuletzt die dubiose antirussische Integrity Initiative der britischen Regierung getroffen haben. Gerne wurden russische Hacker oder auch der russische Geheimdienst GRU als verantwortlich ausgemacht, auch WikiLeaks geriet in den Verdacht, der russischen Regierung zu helfen, Hillary Clinton zu desavouieren und Donald Trump an die Macht zu bringen, der selbst als russisches V-Mann verdächtigt wird.

Jetzt hat ein so genanntes "Transparenzkollektiv" massenhaft gehackte Emails und Dokumente ins Netz gestellt, die von "russischen Politikern, Journalisten, Oligarchen, religiösen und gesellschaftlichen Personen" stammen sollen auch von "Nationalisten/Separatisten/Terroristen, die in der Ukraine operieren".

Das Material wurde am 25. Januar von einer Gruppe ins Netz gestellt, die sich den originellen Namen "Distributed Denial of Secrets" (DDOS) gegeben hat und scheinbar eine WikiLeaks-ähnliche Ideologie vertritt, nämlich die Ermöglichung einer "freien Übertragung von Daten im politischen Interesse". Man arbeitet mit Daily Beast, dem Ableger der transatlantisch, antirussisch, anti-Trump ausgerichteten Washington Post zusammen, die schon des längeren einen guten Draht zu den Geheimdiensten unterhält. Mitbegründerin und Sprecherin von DDOS ist die (Transgender)Journalistin Emma Best, die Daily Beast bereits vor der Veröffentlichung der Daten zur "Dark Side of the Kremlin" informiert oder mit ihr kooperiert hat, um dem Coup mehr Aufmerksamkeit zu geben.

Ihr Mitgründer, genannt "Der Architekt", will anonym bleiben, die Rede ist von einer kleinen Gruppe, die aber auch - trotz aller Transparenz - lieber im Dunklen bleiben will. Daily Beast dramatisiert die Geschichte und erzählt, dass Best schon mal das Gefühl hatte, dass jemand in die Veröffentlichung der Daten eingreifen wollte. Man habe dann Kopien auf anderen Servern angelegt. Man lebt also gefährlich, wollen Daily Beast und Best sagen.

mehr:
- Leaks einer US-Gruppe zur "Dark Side of the Kremlin" (Florian Rötzer, Telepolis, 28.01.2019)

Sonntag, 27. Januar 2019

Gelbwesten: Das elfte WE in Folge, postfaktische Teilnehmerzahlen, Mißhandlungen und ein Beispiel rar gewordener sozialer Intelligenz

"Acte XI": Offizielle Teilnehmerzahlen markieren einen Rückgang. Die schwere Verletzung einer bekannten Persönlichkeit, die sich für Pazifismus einsetzte, allem Anschein nach durch Polizeigewalt, steigert die Empörung

So leicht lassen sich die "Figuren der alten Welt" (Eric Drouet) nicht von der Macht entfernen. Die Bewegung der Gilet jaunes stößt an Grenzen, nun kommt es darauf an, mit welchen Einfällen sie die Regierung aufs Neue aus der Balance bringen kann, um politische Legitimation für weitergehende Forderungen zu haben. Dass die Zeit für Präsident Macron abgelaufen ist, wie es die Proteste postulieren, dient im Augenblick vor allem der Autosuggestion. Realistisch ist es nicht.

Landesweit 69.000 Teilnehmer am gestrigen "Act XI" der Gilet jaunes, dem elften Protestsamstag in Folge, zählte das französische Innenministerium. Das sind weniger als am Wochenende zuvor, wo die Regierung von 84.000 Teilnehmern gesprochen hatte. Es gibt aber auch ganz andere Zahlen. Wie stets gibt das Syndicat France Police - Policiers en Colère eine weitaus höhere Schätzung, nämlich 330.000, für den gestrigen Samstag, 19 Uhr 30, bekannt.

Zu überprüfen ist das schwerlich. Wer hat schon die Übersicht, um zu ermitteln, wie viele Personen in Gelben Westen sich an Orten in ganz Frankreich getroffen haben? Das sei nicht leicht, heißt es in einer Leser-Zuschrift an Le Monde, weil sich die Demonstranten auch immer wieder die Gelben Westen ausziehen würden.

Die Zeitung antwortet mit dem Verweis darauf, dass man sich an die Angaben des Innenministeriums halte, weil damit doch immerhin eine Vergleichsreihe gegeben sei, die bis zum ersten Protestsamstag am 17. November vergangenen Jahres zurückreiche, und weil sie sich auf Zahlen der jeweiligen Präfekturen gründen. Allerdings ist es wohl auch naiv anzunehmen, dass die Präfekturen völlig korrekt arbeiten. Es steht einiges auf dem Spiel. Die Legitimation in der Demokratie hat viel damit zu tun, wer die größere Zahl hinter sich weiß. Macron verweist auf seine Wähler, die Gilet jaunes auf ihre Unterstützer, die sie mobilisieren können.

Auch wenn aus den Reihen der Organisatoren andere Zahlen kommen, die Mobilisierung gestern wird den Gelben Westen keine zusätzliche politische Wucht eingebracht haben. Das Projekt eines Protestes, der in der Nacht fortgesetzt wird, nach dem Vorbild der Nuit débout-Proteste im Jahr 2016, steht noch am Anfang. Gestern hatte die Polizei offenbar wenig Mühe, das Gros der Teilnehmer von der Place de la République zu vertreiben und sie in der Metro daran zu hindern, dass sie in großen Mengen zurückkommen.

mehr:
- Gelbwesten: An der Grenze (Thomas Pany, Telepolis, 27.01.2019)
siehe auch:
- Gilets jaunes leader hit in eye during protest 'will be disabled for life' (Kim Willsher, Guardian, 27.01.2019)
- Yellow vest protester seriously wounded in Paris during 11th week of marches (Sandrine Amiel, Kara Fox, CNN, 27.01.2019)
- Wieder Massenproteste der „Gelbwesten“ in Frankreich (Handelsblatt, 26.01.2019)


Jérôme Rodrigues blessé à un œil pendant un live Facebook (Gilets Jaunes Acte 11) - Vidéo insolite



Un journaliste malmené par des CRS (Manifestation #JusticePourTheo) - Insolite



Un motard de la police dégaine son arme face aux Gilets Jaunes (Paris) - Zapping Vidéo



Gilet Jaune vs Flash-ball (Paris) - Zapping Vidéo


siehe dazu auch:
- GdP NRW: Einsatz von Gummigeschossen ist unverantwortlich (Gewerkschaft der Polizei, Bundesvorstand, 05.06.2012; Zitat:)
»Wer Gummigeschosse einsetzen will, nimmt bewusst in Kauf, dass es zu Toten und Schwerverletzten kommt. Das ist in einer Demokratie nicht hinnehmbar. […] Unser Rechtsstaat muss wehrhaft sein, aber die Polizei darf dabei nicht bewusst den Tod von Menschen im Kauf nehmen.«
[GdP-Landesvorsitzender Frank Richter]
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Die Schweizer Vereinigung unabhängiger Ärztinnen und Ärzte forderte ein Verbot der Munition. Seit September 2013 steht der Einsatz von Gummigeschossen schweizweit erneut in der Kritik, als eine Neunzehnjährige während Ausschreitungen zwischen Polizei und Demonstranten in Winterthur nach eigener Aussage am Auge getroffen wurde und über 80 % der Sehkraft verlor, während sie sich hinter Autos in Sicherheit bringen wollte.[7][8][9] Die Jungen Grünen forderten als Folge ein Verbot von Gummigeschossen.[10]
[Gummigeschoss, Kritik, Wikipedia, abgerufen am 27.01.2019] 
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La matraque facile - Vidéo



La police oblige un photographe à effacer ses photos - Zapping Vidéo


Jérôme Rodrigues témoigne à BFMTV: "J'ai été visé délibérément" {3:03}

BFMTV
Am 27.01.2019 veröffentlicht 
Jérôme Rodrigues est l'une des figures du mouvement. Ce proche d'Éric Drouet a été blessé place de la Bastille samedi soir lors d'un rassemblement des gilets jaunes. Il a été gravement touché à l'oeil.

So geht’s auch:

Des CRS retirent leur casques face aux gilets jaunes (Pau) - Vidéo


siehe auch:
- »Ich sehe Mistgabeln« – Menschen ohne Ansprechpartner (Post, 23.01.2019)
Gelbwesten: Prinzipielle Ablehnung einer Parteigründung (Thomas Pany, Telepolis, 25.01.2019)
Gelbwesten zur Europawahl – Macron winkt ein zweiter Frühling (Judith Görs, n-tv, 25.01.2019)
Gelbwesten: Der Protest und die inszenierte Debatte (Thomas Pany, Telepolis, 21.01.2019)
Gummigeschosse zur Disziplinierung der Gelbwesten (Post, 18.01.2019)
13 janvier 2019 : La Lettre d’Emmanuel Macron aux Français (H. Wittmann, France-BlogInfo, 13.01.2019)
Jahier über Gelbwesten-Proteste: „Fehler einer losgelösten politischen Elite“ (Florence Schulz, Euractiv, 21.12.2018)
- Immer noch G20: Die Verfolgung von Aktivisten (Post, 13.10.2018)
- Gelbwesten Proteste 2018 (BessereWeltLinks)

Ingrid Levavasseur, Botschafterin von unten

Porträt Ingrid Levavasseur gehört zu den bekanntesten Gelbwesten in Frankreich – aber sie repräsentiert sie nicht 

Mit ungeahnter Beharrlichkeit protestieren sie weiter. An Hunderten Kreisverkehren in der Provinz und in den großen Städten. Fast drei Monate dauert er nun an, der Aufruhr der Gelbwesten gegen die Politik Emmanuel Macrons – und auch gegen ihn selbst, gegen Jupiter höchstpersönlich. Doch allein die Bezeichnung „Gilets jaunes“ zeigt schon die Schwierigkeit, eine Bewegung treffend zu beschreiben, deren primäres Erkennungsmerkmal das Tragen einer gelben Warnweste ist. Ein Graus nicht nur für Journalisten, sondern auch für Repräsentanten der Regierung, die nicht wissen, mit wem und worüber sie verhandeln sollen, oder zumindest für ein versöhnliches Foto posieren, um den aufrührerischen Geist zu besänftigen. Nur wenige Führungsfiguren waren anfangs bekannt genug, um als legitime Vertretung der Bewegung wahrgenommen zu werden. Da gab es Priscilla Ludosky, die die wichtige Online-Petition gegen die Benzinpreiserhöhung ins Leben gerufen hatte. Und da gab es Jacline Mouraud, Gelbweste der ersten Stunde, deren energisches Anti-Macron-Video tausendfach geklickt wurde und Likes erntete. Aber die Medien suchten weiter die eine Stimme der Bewegung. Ein Gesicht musste her.
mehr:
- Botschafterin von unten (Romy Straßenburg, der Freitag, 27.01.2019)

Samstag, 26. Januar 2019

Trump: Warten auf den Fangschuß – Wo stehen wir?

Der US-Präsident beugt sich einem im Kongress ausgehandelt Kompromiss, der den Shutdown für drei Wochen aussetzt, und droht wieder mit der Ausrufung des Notstands

Der Druck ist offenbar auf Donald Trump und auf die Abgeordneten beider Parteien so groß geworden, dass sie nun zumindest einen temporären Kompromiss gefunden haben, der erst einmal befriedet, aber nicht wirklich etwas löst. Letztlich musste Trump nachgeben, denn er erhält nicht das von ihm geforderte Geld für den Mauerbau. Für drei Wochen wird der Shutdown, der seit 22. Dezember anhaltende Regierungsstillstand, nun beendet, der schon merklich, beispielsweise im Flugverkehr, das Leben der Amerikaner beeinträchtigte, so dass die 800.000 Regierungsangestellten, die keinen Lohn mehr erhielten, aber dennoch teilweise weiter arbeiten sollten, erst einmal wieder Geld erhalten können.

Donald Trump versucht sich ebenso wie die Demokraten als Sieger zu verkaufen. "Ich bin sehr stolz", sagte Trump gestern, "heute anzukündigen, dass wir einen Deal erreicht haben, um den Shutdon zu beenden und die Regierung wieder zu eröffnen." Das allerdings nur bis zum 15. Februar. Bis dahin soll ein Ausschuss von Abgeordneten beider Parteien einen Lösungsvorschlag erarbeiten. Er hoffe, so sagte er weiter, dass die Abgeordneten ihre Parteiinteressen hintanstellen und "die Sicherheit der amerikanischen Menschen an erster Stelle" setzen, was für ihn natürlich, darauf beharrt er besessen, eine Grenzbefestigung oder eine Mauer einschließt. Dabei hat er dafür nach Umfragen keine Mehrheit der Amerikaner hinter sich, was heißt, dass Trump sich wahrscheinlich allmählich durch seine Kompromisslosigkeit um Kopf und Kragen bringt.

mehr:
- Trump: "Mauern sollten nicht umstritten sein" (Florian Rötzer, Telepolis, 26.01.2019)

Escher's Print Gallery Explained {1:31}

Avi Alkalay
Am 08.05.2012 veröffentlicht 
This video was running in Escher Museum at Den Haag, Holland. It explains with precision what happens in the too-chaotic part of the Escher famous picture.
I recorded it with my own camera as it was running at the screen. Quality is not perfect, but watchabe.
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