» Parlament der Arbeit« gründet Dachverband
Nur wenige Monate nach der
Proklamation des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland im Mai 1949 kamen in München die Vertreter von 16 Branchengewerkschaften mit insgesamt etwa
5 Mio. Mitgliedern zusammen, um einen Dachverband zu gründen. Der
Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) wurde am zweiten Tag des Treffens gegründet, am 13. Oktober 1949. Der Kongress, auch Parlament der Arbeit genannt, wählte schließlich den 74-jährigen
Hans Böckler zum ersten DGB-Vorsitzenden.
Der demokratisch organisierte Dachverband sollte das politische Sprachrohr der freien Gewerkschaften in Westdeutschland sein. Das Prinzip der Einheitsgewerkschaft wurde damit zum programmatischen Grundsatz aller Einzelgewerkschaften, die jedoch
ihre Autonomie behielten. In der Gründungsphase trat der DGB – wie auch die Mehrheit der großen Parteien und weite Teile der Bevölkerung – für die Überführung der
Schlüsselindustrien in Gemeineigentum ein. An den Leitsätzen des Gründungskongresses hielt der Gewerkschaftsbund bis 1963 fest.
Freier Deutscher Gewerkschaftsbund (FDGB)
▪︎ Dachverband der Gewerkschaften der DDR
▪︎ gegründet im Februar 1946
▪︎ vertrat 15 Gewerkschaften
Harenberg – Abenteuer Geschichte 2014
siehe auch: