Samstag, 7. November 2020

Ralf Streck (Telepolis) im Panik-Modus: »Wieder Todeszahlen wie im Frühjahr in Spanien«

Das Land ist wieder auf dem direkten Weg in einen Lockdown, weil nicht frühzeitig und zu zaghaft auf die 2. Welle reagiert wird

Am Freitag wurden neue Covid-Horrorzahlen in Spanien gemeldet, die deutlich an die erinnern, die in der ersten Welle im Frühjahr registriert wurden. In den letzten 24 Stunden waren erneut 347 Menschen gestorben. In spanischen Krankenhäusern befinden sich inzwischen mehr als 20.000 Menschen wegen Coronavirus. Mehr als 2.800 Patienten liegen inzwischen auf Intensivstationen und kämpfen um ihr Leben.

In einigen Regionen, wie Andalusien, die fälschlicherweise, wie Telepolis immer wieder angemerkt hatte, im Sommer als weitgehend sichere Gebiete galten, befinden sich nun 442 Patienten auf Intensivstationen. Das sind mehr als zum Höhepunkt der ersten Welle im März.

Erneut zeigt sich, dass man in Spanien viel zu spät und zu zaghaft auf die zweite Infektionswelle reagiert hat, da erst vor gut einer Woche wieder der Alarmzustand ausgerufen wurde. Es zeigt sich allerdings auch, dass Regionen wie Katalonien, wo Kneipen schon seit drei Wochen wieder geschlossen sind und eine nächtliche Ausgangssperre ab 22 Uhr gilt, es auch ohne einen neunen Lockdown geschafft wurde, die Kurve wieder zu knicken. Sowohl die Zahl der neu entdeckten Infizierten als auch die der Einlieferungen in Krankenhäuser und der Toten geht zurück, weshalb die Maßnahmen um zwei Wochen verlängert wurden.
mehr:
- Wieder Todeszahlen wie im Frühjahr in Spanien (Ralf Streck, Telepolis, 07.11.2020)

siehe auch:
- Número de defunciones incorporadas al Indice Nacional de Defunciones (Gobierno de España, Ministerio die Sanidad, 23.10.2020 – PDF)
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die obige Liste habe ich zu den wöchentlichen Sterberaten umgerechnet:
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Sterberaten in Spanien Stand:

23. Oktober 2020

Jahr Tote wöchentlich

1987 304.044 5.847

1988 314.664 6.051

1989 323.066 6.213

1990 330.594 6.358

1991 334.583 6.434

1992 325.319 6.256

1993 334.693 6.436

1994 331.269 6.371

1995 338.457 6.509

1996 329.881 6.344

1997 349.533 6.722

1998 360.485 6.932

1999 371.623 7.147

2000 360.368 6.930

2001 333.640 6.416

2002 327.639 6.301

2003 384.186 7.388

2004 372.564 7.165

2005 373.387 7.181

2006 372.626 7.166

2007 386.887 7.440

2008 385.492 7.413

2009 383.009 7.366

2010 383.420 7.373

2011 388.802 7.477

2012 403.942 7.768

2013 388.465 7.470

2014 395.659 7.609

2015 423.012 8.135

2016 409.359 7.872

2017 422.133 8.118

2018 427.957 8.230

2019 416.602 8.012

2020 305.802 7.281


Da die aktuellste offizielle Sterberaten-Datei vom 23. Oktober stammt (Freitag der 43. KW), habe ich die Zahl des Jahres 2020 durch 42 dividiert.

Ergebnis: Die wöchentliche Sterberate in Spanien des Jahres 2020
ist mit annähernd 7.300 Toten pro Woche die niedrigste seit 2006!
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Corona, Sterblichkeit und die Zahlen…


Weil man bei Themen wie Covid oder Klima ja die ganzen "wissenschaftlichen Studien" die von den Medien gepusht werden in der Pfeife rauchen kann (die werden ja schliesslich produziert um dann als "wissenschaftliche Erkenntnisse" fuers Politikmachen gepusht zu werden) hab ich mich ein bisschen umgeschaut ob ich von irgendeinem Land die Sterblichkeitsdaten weiter zurueck kriegen kann und ob die vernuenftig nach Altersgruppen aufgeschluesselt zu haben sind.

Die deutschen und schwedischen DAten die ich mir immer anschau taugen da nicht, weil die nicht weit genug zurueckgehen und ich hab nicht genug Zeit gehabt mich durch die Veroeffentlichungen der Statistikaemter zu arbeiten um das zu finden.

Aber die Hollaender haben das was ich brauchte leicht auffindbar zur Verfuegung gestellt. Da gibt es die Todesfallzahlen pro Tag oder Woche (ich hab mit Wochen gearbeitet) nach den Altersgruppen "unter 65", "65-79" und "ueber 80" bis zurueck nach 1995 auf dieser Seite des hollaendischen Aequivalents des Bundesamtes fuer Statistik

https://www.cbs.nl/en-gb/figures/detail/70895ENG

Klickt auf "edit table" und stellt euch die gewuenschte Periode ein.

Dazu hab ich mir dann die entsprechenden Bevoelkerungsstatistiken (also nach den gelcihen Altersgruppen aufgesplittet) geholt (jeweils Stand am Jahresanfang) und hab mir ausgerechnet welcher Anteil der jeweiligen Bevoelkerungsgruppe die zu der Zeit lebte in jeder Woche seit Anfang 1995 gestorben ist. Mit diesen Sterblichkeitswerten fuer die drei Altersgruppen bin ich dann hingegangen und hab mir ausgerechnet wieviele Tote wir in jeder Woche jedes Jahres gehabt haetten wenn wir in jedem Jahr eine so grosse und so alte Bevoelkerung gehabt haetten wie in 2020. Also als Beispiel:

Ich hab zuerst rausgefunden dass in der ersten Januarwoche 1995 1 von 100 der damals lebenden ueber 80jaehrigen gestorben ist (das sind nur Beispielszahlen und keine echten Werte); in 2020 haben wir 1000 ueber 80jaehrige; bei gleicher Sterblichkeit wie in 1995 hiesse das also dass man 10 tote ueber 80jaehrige haben wuerde mit einer Bevoelkerungsgroesse wie in 2020.

Man kann das auch so ausdruecken: Ich hab mir ausgerechnet wieviele Tote wir in 2020 gehabt haetten wenn wir die Sterblichkeitswerte der vergangenen 25 Jahre fuer die jeweiligen Altersgruppen zugrunde legen. Was da rauskommt ist echt krass.

In 2020 sind im Schnitt der 44 Wochen die wir bisher haben 3138 Menschen gestorben. Die Spitzenwerte die erreicht wurden waren die 4 Corona-Wochen 13-16 als man 4 mal die 4000er Grenze ueberschritt; das ist sonst nicht mehr passiert. Und in der 14ten Woche gab es den absoluten Spitzenwert mit 5084 erreicht. Im Schnitt ueber die vier schlimmsten Corona-Wochen im Fruehjahr gab es 4707 Tote pro Woche. Das ist also die schlimmste 4-Wochen-Phase im bisherigen Jahr 2020.

So und jetzt zum Vergleich wie 2020 ausgesehen haette wenn man Sterblichkeiten frueherer Jahre zugrunde legt; und wir reden hier nur ueber die letzten 25 Jahre und nicht ueber graue Vorzeiten.
mehr:
- Empfehlung: Schaut euch mal selbst die hollaendischen Daten an (Kommentar von mermar, Heise-Forum, 06.11.2020  12:15)
siehe auch:
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