Der Begriff der Demokratie, abgeleitet von »demos« (Volk) und »kratein« (herrschen), stammt aus dem antiken Griechenland, wo in Athen diese Verfassungs- bzw. Staatsform auch ihre erste Blütezeit erlebte. Mit der Glanzeit der athenischen Demokratie ist vor allem der Name des Perikles verbunden. Er definierte die Verfassung im Athen seiner Zeit als »demokratisch«, weil »der Staat nicht auf wenige Bürger, sondern auf die Mehrheit ausgerichtet ist«.
»Das Zeitalter des Perikles«, Druck nach einem Gemälde von Philipp von Foltz, 1853 |
Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2012
Athen Geburt der Demokratie - Deutsche Doku über Athen [51:35]
Veröffentlicht am 17.05.2013
Sicher keine Demokratie im heutigen Sinne -- aber doch eine Form der Staatsführung, in der nicht mehr ein Adelsmann in eine Machtposition hineingeboren wurde, sondern eine größere Zahl Bürger ihre Herrscher wählen und auch wieder entmachten konnte.
Jedoch war die Demokratie in der griechischen Staatenwelt neben Aristokratie (Herrschaft weniger Adliger) und Monarchie (Königsherrschaft) nur eine weitere Regierungsform. Phasen der Demokratie wechselten mit Phasen z. B. der Königsherrschaft.
Jedoch war die Demokratie in der griechischen Staatenwelt neben Aristokratie (Herrschaft weniger Adliger) und Monarchie (Königsherrschaft) nur eine weitere Regierungsform. Phasen der Demokratie wechselten mit Phasen z. B. der Königsherrschaft.
Angreifbar ist die direkte Demokratie Athens aus einem ganz anderen Grund: Je nach Schätzung sind lediglich zwischen 15 und 20 Prozent der Bevölkerung überhaupt zur Teilnahme am politischen Leben berechtigt. Frauen sind aufs Haus beschränkt. Den zahlreichen Sklaven wird zwar zumeist Respekt entgegengebracht, einige schaffen es sogar, sich freizukaufen – an der Volksversammlung teilnehmen dürfen sie nicht. Mindestens ebenso strikt geht Athen mit den zahlreichen Einwanderern um, die in der Stadt leben. Grundbesitz ist ihnen verwehrt, sie müssen eine Kopfsteuer entrichten, und die Vollbürgerschaft erlangen nur wenige von ihnen - und das, obwohl das Wirtschaftsleben ohne sie nicht auskommen könnte. Bis heute wird in der Antikenforschung heiß diskutiert, ob den Athenern ihr vergleichsweise zeitraubendes politisches Engagement ohne die Arbeit von Sklaven und Frauen überhaupt möglich gewesen wäre: hielten diese doch den Alltag am Laufen, während die stimmberechtigten Männer munter auf dem Marktplatz diskutierten. Ein Gegenargument sind die Diäten, die Perikles, einer der wichtigsten Staatsmänner Athens, eingeführt hat: Er lässt jedem Teilnehmer der Volksversammlung ein Honorar auszahlen. Damit ist eigentlich niemand mehr darauf angewiesen, dass andere seinen Verdienstausfall ausgleichen. Trotzdem zeugt diese Frage vom blinden Fleck der Athener Freiheitsliebe.
Quelle: Planet Wissen