Sonntag, 7. April 2013

Heute vor 94 Jahren – In Bayern wird die Räterepublik ausgerufen

Revolution in München 

Die Monate unmittelbar nach dem Ende des Ersten Weltkriegs im November 1918 waren in Deutschland eine Zeit der wirtschaftlichen Not, der politischen Wirren und der gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen rechten Nationalisten und linken Revolutionären. Das Gefüge der jungen demokratischen Republik drohte durch bürgerkriegsähnliche Aufstände und Putschversuche zu zerbrechen. 
 
Regierungstruppen im Kampf gegen Revolutionäre, april 1919

Als sich Ende 1918 abzeichnete, dass die Zukunft in einem parlamentarischen System liegen würde und die Wahlen zur Nationalversammlung anstanden, versuchten linksradikale Gruppen, ihr Ziel einer Räterepublik durch Streiks und Aktionen doch noch zu erreichen. Im Wittelsbacher Palais in München riefen sie am 7. April 1919 die »Räterepublik Baiern« aus. Dem Beispiel folgten andere bayerische Städte, letztlich blieben die Ereignisse aber auf München beschränkt. Schon nach sechs Tagen nahmen regierungstreue Truppen das Palais ein und setzten die führenden Köpfe gefangen. Die Landeshauptstadt konnten sie jedoch nicht vollständig unter ihre Kontrolle bringen, was die Münchner Kommunisten zur Ausrufung der »2. Räterepublik« nutzten. Diese hielt sich nur bis Anfang Mai. 

 Opfer der »Räterepublik Baiern« 
die Kämpfe in München forderten 606 Tote 
den Geiselerschießungen folgten Rachefeldzüge 
nach der Niederschlagung wurden Hunderte hingerichtet 
Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2013