Montag, 3. August 2020

Corona: Kritiker werden massiv angegriffen – das alte Spiel – wozu aufregen?!


Die Berichterstattung vor und nach der Berliner Demo von Kritikern der Corona-Politik ist skandalös – auch wenn man der Demo selber inhaltlich distanziert gegenübersteht: Die Diffamierung als rechtsextrem und der Umgang mit absurden Teilnehmer-Zahlen ist höchst unseriös. Von Tobias Riegel.

Es gab wohl selten eine Demonstration in Deutschland, die so konsequent und so einhellig von Politik und Medien diffamiert wurde wie die Demonstration von Kritikern der Corona-Politik am Sonnabend in Berlin.


Zu kritisieren sind vor allem folgende Punkte: Eine scharfe inhaltliche Abwertung, bereits im Vorfeld – weite Teile von Medien und Politik waren sichtlich bemüht, möglichst viele Bürger von einer Teilnahme abzuhalten, indem der Charakter der Demo als „rechtsextrem“ dargestellt wurde. Beispiele für diese teils giftigen Vorberichte finden sich etwa hier oder hier oder hier. Dass sich trotz dieser offenen medialen Feindschaft viele Bürger auf die Straße getraut haben, ist erstaunlich.


Nur 20.000 asoziale und rechtsextreme Hedonisten


Bei den aktuellen Berichten und der medialen Nachlese fällt auch die flächendeckende Übernahme der von der Polizei mit 20.000 angegebenen Zahl an Teilnehmern negativ auf. Diese Zahl erscheint angesichts der für alle Bürger zugänglichen Bilder von der Demo absurd niedrig. Eine Anfrage der NachDenkSeiten bei der Berliner Polizei dazu blieb bislang unbeantwortet.


Kritikwürdig ist auch das bestimmende Motiv der Berichterstattung, die die Demonstranten pauschal nicht als um die Verfassung besorgte Bürger darstellt, sondern als generell unbesonnene Menschen, die nur endlich ihr altes Leben wiederhaben wollten und dafür bereit seien, die ganze Gesellschaft zu gefährden. Und die zusätzlich bereit seien, für dieses schäbige Ziel mit Nazis und Reichsbürgern gemeinsame Sache zu machen. Zu diesem Punkt folgt weiter unten mehr.

Beispiele für die flächendeckende Diffamierung der Demonstranten als rechtsextreme Hedonisten folgen ebenfalls weiter unten im Text. Zunächst sei hier gesagt, dass in diesem Text nicht die einzelnen Inhalte der Demo bewertet werden sollen. Man kann der Demo distanziert gegenüberstehen. Ich persönlich hätte sie nicht besucht. Aber wenn eine inhaltliche Bewertung in die nun erlebte Diffamierung ausartet, stellt sich die Frage: Ist es legitim, wenn Medien und Politik in der praktizierten Schärfe, Einhelligkeit und Unseriosität die politische Meinungsäußerung von zahlreichen Bürgern zu einem wichtigen Thema so hart verteufeln?

mehr:
- Corona-Demo: Widerspruch wird pauschal verteufelt (Tobias Riegel, NachDenkSeiten, 03.07.2020)
es findet sich in dem Artikel auch ein Tweet von Saskia Esken:

siehe auch:
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Der CDU-Abgeordnete Friedrich Vogel sprach in einer Bundestagsdebatte über innere Sicherheit im Juni 1972 von „den Bölls und Brückners“ als intellektuellen Helfershelfern des Terrors und stellte damit – neben Heinrich Böll – den Psychologie-Professor Peter Brückner an den Pranger. Daraufhin richteten 14 Schriftsteller am 13. Juni 1972 einen offenen Brief an den Deutschen Bundestag.

„Die unterzeichneten deutschen Schriftsteller warnen vor einer abermaligen Zerstörung der Keime einer freiheitlich demokratischen Grundordnung in Deutschland unter dem Vorwand ihrer Verteidigung. Die Verfolgung von definierbaren Straftaten wie Bombenanschlägen und sonstigem Terror ist eine Sache, die Diskriminierung politischer Gesinnungen ist eine vollständig andere.“

[Otto Langels, Protest gegen den Vorwurf der „geistigen Mittäterschaft am Terrorismus“, Deutschlandfunk, Kalenderblatt, Archiv, 13.06.2012]
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Strafverteidiger packen aus: Das System Alexander B. – die zwei Gesichter des Oberstaatsanwalts

Gegen den Frankfurter Oberstaatsanwalt Alexander B., der in U-Haft sitzt, sind weitere Vorwürfe laut geworden. Strafverteidiger berichten dem hr anonym von seinen Machenschaften. Sogar eine Strafanzeige gegen B. wegen Nötigung ist bereits auf dem Weg zur Staatsanwaltschaft.

Die Gutachten in strafrechtlichen Ermittlungsverfahren, die der Frankfurter Oberstaatsanwalt Alexander B. bei einer Privatfirma in Mörfelden-Walldorf in Auftrag gab und an denen er kräftig mitverdient haben soll, könnten Teil eines größeren Skandals sein. Nach hr-Informationen hat B. meist zwei Firmen gleichzeitig beauftragt - die eine zum digitalen Aufbereiten von Daten. Die andere im Anschluss zum Auswerten und Begutachten von Schadenssummen. Etwa, wenn niedergelassene Ärzte oder Kliniken im Verdacht standen, mit den Krankenkassen falsch abgerechnet zu haben.

Strafverteidiger bemängeln Qualität der Gutachten

Die Gutachten seien einseitig, qualitativ schlecht und teils sogar fehlerhaft gewesen, sagten Strafverteidiger dem hr, die Kliniken und Ärzte in Strafverfahren vertreten. Sie wollen namentlich in diesem Text nicht genannt werden, da sie noch an Verfahren beteiligt sind, die derzeit laufen. In manchen Fällen sind die Verfahren auch schon abgeschlossen, aufgrund der aktuellen Ermittlungen gegen den Oberstaatsanwalt könnten diese aber neu aufgerollt werden. In einem Fall soll B. auf die Kritik an einem fehlerhaften Gutachten gesagt haben: "Natürlich können Sie ein Gegengutachten einreichen. Das kostet Sie viel Geld und Energie. Wir können uns aber auch jetzt einigen."

mehr:
siehe auch:
- xxx (Post, )
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Corona: Maßnahmen, Zahlen und die Suche nach der Schublade – »rechtsoffen«


Für die Demo am Samstag in Berlin gegen die Corona-Maßnahmen kursieren weit voneinander abweichende Schätzungen. Sieht man, was man sehen will?

Thomas Pany hatte am Samstagnachmittag in seinem Artikel "Corona-Sommertheater" zunächst die Angaben der Polizei über die Zahl der Teilnehmer an der Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen unter den Linden übernommen. Zunächst hatte die Polizei von 17.000 Teilnehmern gesprochen, auf der Kundgebung seien es dann 20.000 gewesen. Zudem verwies er auf Schätzungen des Telepolis-Autors Thomas Moser, der abweichend von den meisten Medien sogar von 50.000-60.000 sprach.

Der Herausgeber eines sogenannten Alternativmediums schrieb in einer Email: "Ich lese Telepolis seit Wochen nicht mehr, weil das mit Journalismus kaum mehr zu tun hat; Ihre Artikel waren bisher eine der wenigen Ausnahmen. Wenn Sie den aber so lassen, können Sie den Laden zu machen, denn noch eklatanter könnten die Falschinformationen nicht sein: Sie schrieben von 17.000 Menschen in Berlin – schauen Sie im Internet, die Bilder zeigen unmissverständlich mindestens eine halbe Millionen Menschen. Die WEIGERN sich gerade zu gehen – und TP bringt dieselben Fakes wie alle andern: 17.000 sind nach Hause gegangen. Können Sie machen – aber dann ist Telepolis tot."

Und ein Leser beschwerte sich: "Telepolis: Seit einigen Jahren ein unterirdischer Abklatsch dessen, was ansonsten mit diversen Schimpfworten belegt wurde und auch zu Recht belegt wird. Herr Rötzer, Sie als verantwortliche Entität für das, was hier publiziert wird: Möchten Sie sich erklären? Mindestens 1,3 Millionen lokal auf der Straße, eine Vielzahl dessen davon im Herzen moralisch unterstützend dabei. Und Sie, Herr Rötzer, lassen einen Herrn Pany hier weiter die Propaganda der neuen Reichführung und die offiziellen Hassbotschaften spucken. Schämen Sie sich nicht?"

Im Forum zum Artikel fand die Auseinandersetzung natürlich auch statt. Je nach Weltbild glaubt man den aufgeblähten Zahlen oder eher den sicherlich kleingerechneten der Polizei. Dass die Veranstalter regelmäßig mehr an Teilnehmern sehen als andere Beobachter, zumal staatliche, ist bekannt. Die rechtsoffene Anti-Corona-Maßnahmen-Bewegung, die sich durch den Aufruf von Querdenken 711 in Berlin versammelte, regt interessanterweise links- und rechtsextreme Gruppen zu Aufstandsphantasien an.

So sieht die Rote Fahne, die von 1,2 Millionen Teilnehmern spricht, alle anderen Angaben der Lügenpresse zuordnet und "Stopp Desinformation" fordert, einen Umsturz nahen, der aber irgendwie national sein soll, mit einem nationalen Programm und einer Regierung der nationalen Einheit und "Arbeiter- und Volksräten in den Städten". Nationales findet Martin Sellner von den Identitären auch gut.

Er ist begeistert von den Massen, die "den Globalisten panische Angst" machen, weil sie über die Menschen "die Gedankenkontrolle verloren" hätten: Sie würden ahnen, dass diese Masse auch kritische Meinungen zu anderen "Tabuthemen" hat, und wenn die Masse sich dessen bewusst werde und "den 'heiligen' Gral der globalen Dominanzstrategie, den Bevölkerungsaustausch ins Visier nimmt, ist es aus. Sie haben Angst und (derzeit) keinen Plan. Wir schon." Auch wenn es nichts Neues ist.

mehr:
- 20.000 oder mehr als eine Million? (Florian Rötzer, Telepolis, 03.08.2020)
siehe auch:
Wir haben in Auftrag von Jens Wernicke / Rubikon eine Presseanfrage gestellt, um die internen Erkenntnisse der Polizei abzufragen +++ In einer der nächsten Sitzungen untersuchen wir die Rolle der Medien +++ Die extreme Diskrepanz bei der Teilnehmerzahl bietet nun eine gute Gelegenheit herauszufinden, wo Fehlinformationen entstehen - auf staatlicher Seite oder bei der Presse. Wir sind gespannt
[RA Viviane Fischer, ]

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Corona: Das Virus, die Ärzte und die Bläschen am Fuß – ach ja: … und der Test!

Die totale Statistik - So werden die Zahlen gefälscht {5:04}

Archivkanal Dave Brych
Am 01.08.2020 veröffentlicht 
Text u. Links: YouTube
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