Hamburg/Paris (dpa). Der Iran profitiert nach Angaben des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ als Anteilseigner der französischen Firma Eurodif direkt von der Urananreicherung in Europa. Die bislang teilweise geheim gehaltenen Verträge und Absprachen zwischen Teheran und Paris werden in einer neuen Studie im Auftrag der Europäischen Grünen offengelegt. Bereits 1974 habe Teheran mehr als eine Milliarde Dollar in die gemeinsame Urananreicherungsfirma Sofidif investiert. Als Gegenleistung soll die Lieferung von zehn Prozent des angereicherten Urans für den Betrieb von Kernkraftwerken vereinbart worden sein. Ein Jahr später erwarb das Unternehmen Anteile an der Eurodif, die eine Urananreicherungsanlage in Pierrelatte betreibt. Die grüne Atomexpertin Rebecca Harms hält es für „ein Unding“, dass die UN gegen den Iran Sanktionen verhängen, während Europa mit dem Land Atomgeschäfte mache.
aus der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 26.3.07