Dass es sich bei dem Hedgefonds BlackRock um den größten Vermögensverwalter der Welt und einen der mächtigsten Lobbyisten im Interesse der internationalen Finanzelite handelt, ist weiten Teilen der Öffentlichkeit spätestens seit der Bewerbung von Friedrich Merz um den CDU-Vorsitz bekannt.
Dass die Europäische Zentralbank die Eurozone seit mehreren Jahren mittels Geldschöpfung und Zinssenkungen zugunsten der Finanzelite am Leben erhält und ihre Politik – zum Beispiel als Teil der Troika – notfalls auch unter Missachtung aller demokratischen Grundrechte durchsetzen lässt, dürfte den meisten ebenfalls nicht entgangen sein.
Weniger bekannt dagegen ist, dass beide Institutionen auch zusammenarbeiten und einander gegenseitig die Bälle zuspielen.
So hat die EZB 2014 eine Beratungseinheit von BlackRock, nämlich BlackRock Solutions, angeheuert, um sich wegen ihrer geplanten und später durchgeführten Anleihekäufe beraten zu lassen. Es ging dabei insbesondere um asset-backed securities, zu deutsch: forderungsbesicherte Wertpapiere. Das sind Anleihen, bei denen das Geld für Zins und Tilgung aus Krediten stammt.
Nicht nur, dass asset-backed securities hoch riskant sind und entscheidend zum Beinahe-Zusammenbruch des globalen Finanzsystems 2007/ 2008 beigetragen haben – bei BlackRock handelt es sich auch noch um das weltweit größte Unternehmen, das seine Anlegergelder in genau solche Vermögenswerte investiert.
BlackRock in diesem Fall an die Seite der EZB zu holen – das ist, als ob eine Behörde zur Messung der Luftqualität sich von einem Unternehmen beraten ließe, dessen Fabriken die meisten Schadstoffe ausstoßen.
Aber damit nicht genug. Die EZB führt alle zwei Jahre zusammen mit der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde EBA „Stresstests“ für Großbanken durch, mit denen die finanzielle Stabilität dieser Institute im Krisenfall ermittelt werden soll. Auch hierbei lässt sie sich von Unternehmen beraten, die ein eminentes Eigeninteresse an den Ergebnissen der Tests mitbringen, nämlich der Unternehmensberatung McKinsey und – einmal mehr – vom Hedgefonds BlackRock.
mehr:
- Tagesdosis 1.12.2018 – BlackRock und die EZB – Hand in Hand für die Finanzelite (Podcast) (Kommentar von Ernst Wolff, KenFM, 01.12.2018)
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Samstag, 1. Dezember 2018
Schweigende Lämmer, getroffene Hunde
Politisch unbequeme Bestseller werden von den Leitmedien ignoriert oder diffamiert.
Wenn Bücher, die nahe legen, dass Demokratie im Westen nur Fassade ist, zu Bestsellern werden, schweigen die Leitmedien – oder unterstellen, die Autoren wären verwirrte Scharlatane. Jüngste Fälle: Rainer Mausfeld und Dirk Müller.
„Warum schweigen die Lämmer?“ fragt Professor Rainer Mausfeld im Titel seines aktuellen Buches provokant und schaffte es damit auf Anhieb auf die Spiegel-Bestsellerliste. Mausfeld trifft einen Nerv – seine Analyse zur verdeckten Rolle von Machteliten in unserer Gesellschaft macht verständlich, was viele Bürger zwar fühlen, aber bislang nur schwer in Worte fassen konnten: Warum die behauptete Demokratie an vielen Stellen nur schöner Schein ist. Seit seinem Erscheinen vor zwei Monaten hält sich das Buch durchgängig in den Top 30 der Sachbuchbestseller, der Verlag druckt bereits die vierte Auflage – und das ganz ohne große Werbung und Pressepräsenz.
Wie reagieren die Leitmedien auf diesen, für ein anspruchsvolles Sachbuch zu politischer Theorie einigermaßen erstaunlichen Erfolg? Nehmen sie den Ball auf, führen sie die Debatte weiter, wird Mausfeld zu Anne Will und Frank Plasberg eingeladen? Mitnichten. Ist die Frage naiv? Wahrscheinlich. Der Mainstream tut bislang jedenfalls vor allem zweierlei: Schweigen und, wo das nicht reicht, diffamieren.
Nachdem der Deutschlandfunk das Werk in der Woche des Erscheinens als „klagende Behauptung“ und „Empörungsbuch“ abgekanzelt hatte, passierte in den großen deutschen Medien wochenlang erst einmal gar nichts. Landauf, landab tat man in den Feuilletons und politischen Redaktionen der Republik ganz einfach so, als sei der brisante Bestseller des Kieler Psychologieprofessors nie erschienen.
Es dauerte einen ganzen Monat – und eine lobende Rezension in der Schweizer (!) Neuen Züricher Zeitung –, bis die Süddeutsche Zeitung sich bemüßigt sah, warnend einzugreifen. Wenn ein radikales, unbequemes Buch sich trotz Totschweigens weiter erfolgreich verkauft – und dann auch noch im Ausland gelobt wird –, muss, so scheint es, die Strategie geändert werden. Man schaltete auf Angriff und wechselte dazu in geübter Manier in den Diffamierungsmodus. Rainer Mausfeld, so meinte die Süddeutsche nun zu erkennen, sei „abgedriftet in krude Bescheidwisserei“ – eine Art Feuilleton-Deutsch für: „Wir können die vom Autor vorgebrachten Fakten leider nicht widerlegen.“
Mausfelds Ansichten seien „schnell geschrieben und schnell beklatscht, deshalb aber noch lange nicht wahr“. Der Leser, der an dieser Stelle gespannt auf die Argumentation des Rezensenten wartet, wird stattdessen mit einer vagen Bekundung abgespeist: Mausfelds Gedanken würden, so wörtlich, „der Komplexität im Ringen um Fortschritte in der Weltgemeinschaft nicht gerecht“. Das klingt hilflos verschwurbelt und ließe sich vielleicht übersetzen mit: „Ich weiß zwar auch, dass das herrschende System gerade nicht gut aussieht, aber seine Vertreter geben sich immerhin große Mühe.“
mehr:
- Schweigende Lämmer, getroffene Hunde (Paul Schreyer, Rubikon, 01.12.2018)
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Wenn Bücher, die nahe legen, dass Demokratie im Westen nur Fassade ist, zu Bestsellern werden, schweigen die Leitmedien – oder unterstellen, die Autoren wären verwirrte Scharlatane. Jüngste Fälle: Rainer Mausfeld und Dirk Müller.
„Warum schweigen die Lämmer?“ fragt Professor Rainer Mausfeld im Titel seines aktuellen Buches provokant und schaffte es damit auf Anhieb auf die Spiegel-Bestsellerliste. Mausfeld trifft einen Nerv – seine Analyse zur verdeckten Rolle von Machteliten in unserer Gesellschaft macht verständlich, was viele Bürger zwar fühlen, aber bislang nur schwer in Worte fassen konnten: Warum die behauptete Demokratie an vielen Stellen nur schöner Schein ist. Seit seinem Erscheinen vor zwei Monaten hält sich das Buch durchgängig in den Top 30 der Sachbuchbestseller, der Verlag druckt bereits die vierte Auflage – und das ganz ohne große Werbung und Pressepräsenz.
Wie reagieren die Leitmedien auf diesen, für ein anspruchsvolles Sachbuch zu politischer Theorie einigermaßen erstaunlichen Erfolg? Nehmen sie den Ball auf, führen sie die Debatte weiter, wird Mausfeld zu Anne Will und Frank Plasberg eingeladen? Mitnichten. Ist die Frage naiv? Wahrscheinlich. Der Mainstream tut bislang jedenfalls vor allem zweierlei: Schweigen und, wo das nicht reicht, diffamieren.
Nachdem der Deutschlandfunk das Werk in der Woche des Erscheinens als „klagende Behauptung“ und „Empörungsbuch“ abgekanzelt hatte, passierte in den großen deutschen Medien wochenlang erst einmal gar nichts. Landauf, landab tat man in den Feuilletons und politischen Redaktionen der Republik ganz einfach so, als sei der brisante Bestseller des Kieler Psychologieprofessors nie erschienen.
Es dauerte einen ganzen Monat – und eine lobende Rezension in der Schweizer (!) Neuen Züricher Zeitung –, bis die Süddeutsche Zeitung sich bemüßigt sah, warnend einzugreifen. Wenn ein radikales, unbequemes Buch sich trotz Totschweigens weiter erfolgreich verkauft – und dann auch noch im Ausland gelobt wird –, muss, so scheint es, die Strategie geändert werden. Man schaltete auf Angriff und wechselte dazu in geübter Manier in den Diffamierungsmodus. Rainer Mausfeld, so meinte die Süddeutsche nun zu erkennen, sei „abgedriftet in krude Bescheidwisserei“ – eine Art Feuilleton-Deutsch für: „Wir können die vom Autor vorgebrachten Fakten leider nicht widerlegen.“
Mausfelds Ansichten seien „schnell geschrieben und schnell beklatscht, deshalb aber noch lange nicht wahr“. Der Leser, der an dieser Stelle gespannt auf die Argumentation des Rezensenten wartet, wird stattdessen mit einer vagen Bekundung abgespeist: Mausfelds Gedanken würden, so wörtlich, „der Komplexität im Ringen um Fortschritte in der Weltgemeinschaft nicht gerecht“. Das klingt hilflos verschwurbelt und ließe sich vielleicht übersetzen mit: „Ich weiß zwar auch, dass das herrschende System gerade nicht gut aussieht, aber seine Vertreter geben sich immerhin große Mühe.“
mehr:
- Schweigende Lämmer, getroffene Hunde (Paul Schreyer, Rubikon, 01.12.2018)
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Adventsrätsel, das Erste von vierundzwanzig
Sina in den Spiegel schaut
und weihnachtlich das Backwerk kaut.
Prügelattacke kostet NFL-Profi Hunt den Job
Kareem Hunt gilt als einer der besten Runningbacks in der nordamerikanischen NFL. Nun beweist ein Video, wie der Footballspieler eine Frau in einem Hotel brutal attackiert. Sein Klub feuert den 27-Jährigen umgehend.
Nach einem tätlichen Angriff auf eine Frau ist Footballprofi Kareem Hunt vom NFL-Team Kansas City Chiefs entlassen worden. Ein Video habe den Vorfall dokumentiert, teilten die Chiefs mit. Zuvor hatte das Online-Portal TMZ Bilder von den Ereignissen am 10. Februar veröffenlicht. Darauf ist zu sehen, wie Hunt eine Frau in einer Hotelhalle zu Boden stößt und sie tritt. Die Chiefs teilten mit, der 27 Jahre alte Runningback habe seinerzeit auf Befragen der Teamverantwortlichen nicht die Wahrheit zu dem Vorfall gesagt.
mehr:
- Prügelattacke in Hotellobby – Gewaltexzess kostet NFL-Profi Hunt den Job (n-tv, 01.12.2018)
siehe auch:
- Wehe Euch, zu denen wir aufschauen! (Post, 14.11.2018)
- Kevin Spacey: Immer noch in Therapie oder wo steckt er? (Stern.de, 01.01.2018)
- Kevin Spacey floppt kolossal an der Kinokasse (Post, 20.08.2018)
- Die Schönheit des Abgrunds (Post, 16.06.2018)
- Per Mertesacker – Auch ein Millionär darf Angst haben (ZON, 12.03.2018)
- Mertesacker zum WM-Aus 2006 "Es ist vorbei. Endlich ist es vorbei" (SPON, 10.03.2018)
- Kopfstöße können Hirnschäden erzeugen (Post, 18.11.2017)
- Oliver Kahn über Burnout-Erkrankung – "Geistig und körperlich ging gar nichts mehr" (SPON, 25.06.2017)
- Unsere Welt besteht aus Geschichten (Post, 17.12.2015)
- RIBÉRY-PROZESS: War die Geliebte Prostituierte oder Starfuckeuse? (Welt, 21.01.2014)
- Prostitutionsskandal um Franck Ribéry – Die Skandalöse (Josef Kelnberger, Süddeutsche Zeitung, 20.01.2014)
- Realität ist, was wir glauben wollen oder Hirnströme von Friseurpuppen (Post, 29.08.2013)
Queen Freddie Mercury The Show Must Go On... (Version Very Best ) {2:26}
Nach einem tätlichen Angriff auf eine Frau ist Footballprofi Kareem Hunt vom NFL-Team Kansas City Chiefs entlassen worden. Ein Video habe den Vorfall dokumentiert, teilten die Chiefs mit. Zuvor hatte das Online-Portal TMZ Bilder von den Ereignissen am 10. Februar veröffenlicht. Darauf ist zu sehen, wie Hunt eine Frau in einer Hotelhalle zu Boden stößt und sie tritt. Die Chiefs teilten mit, der 27 Jahre alte Runningback habe seinerzeit auf Befragen der Teamverantwortlichen nicht die Wahrheit zu dem Vorfall gesagt.
mehr:
- Prügelattacke in Hotellobby – Gewaltexzess kostet NFL-Profi Hunt den Job (n-tv, 01.12.2018)
siehe auch:
- Wehe Euch, zu denen wir aufschauen! (Post, 14.11.2018)
- Kevin Spacey: Immer noch in Therapie oder wo steckt er? (Stern.de, 01.01.2018)
- Kevin Spacey floppt kolossal an der Kinokasse (Post, 20.08.2018)
- Die Schönheit des Abgrunds (Post, 16.06.2018)
- Per Mertesacker – Auch ein Millionär darf Angst haben (ZON, 12.03.2018)
- Mertesacker zum WM-Aus 2006 "Es ist vorbei. Endlich ist es vorbei" (SPON, 10.03.2018)
- Kopfstöße können Hirnschäden erzeugen (Post, 18.11.2017)
- Oliver Kahn über Burnout-Erkrankung – "Geistig und körperlich ging gar nichts mehr" (SPON, 25.06.2017)
- Unsere Welt besteht aus Geschichten (Post, 17.12.2015)
- RIBÉRY-PROZESS: War die Geliebte Prostituierte oder Starfuckeuse? (Welt, 21.01.2014)
- Prostitutionsskandal um Franck Ribéry – Die Skandalöse (Josef Kelnberger, Süddeutsche Zeitung, 20.01.2014)
- Realität ist, was wir glauben wollen oder Hirnströme von Friseurpuppen (Post, 29.08.2013)
Queen Freddie Mercury The Show Must Go On... (Version Very Best ) {2:26}
skoual59
Am 15.08.2017 veröffentlicht
Am 15.08.2017 veröffentlicht
small montage in tribute to one of the masterful voices ...
please kindly excuse a small typo error visible in the title which unfortunately can not be changed anymore. I wish you good listening ;)
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