Sonntag, 16. Dezember 2018

Wirtschaftsmacht Mafia

Trotz einiger herber Rückschläge erwirtschaftet die italienische Mafia vor allem mit Drogenhandel satte Gewinne, die sie u. a. in der deutschen Immobilienbranche legalisiert

Am Mittwoch, den 5. Dezember 2018, gelang es bei der "Operation Pollino", einer länderübergreifenden Razzia, der kalabrischen Mafia-Organisation 'Ndrangheta einen herben Schlag zu versetzen. In vier Ländern, Italien, Belgien, den Niederlanden und Deutschland, klickten die Handschellen, bis zur Pressekonferenz um 12 Uhr wurden insgesamt 84 Verdächtige festgenommen, 14 davon in Deutschland.

440 deutsche Fahnder durchsuchten allein 65 Objekte, 63 in Nordrhein-Westfalen und zwei in München. Im Rahmen der länderübergreifenden konzertierten Aktion wurden zusammengenommen Vermögenswerte im Wert von etwa 5 Millionen Euro beschlagnahmt. Davon 2 Millionen Euro Bargeld, außerdem 4000 kg Kokain und 140 kg Ecstasy-Pillen.

mehr:
- Wirtschaftsmacht Mafia (Birgit Gärtner, Telepolis, 16.12.2018)

Zur Geschichte der britischen Piratensender

Zur Geschichte der britischen Piratensender

London, irgendwann im Frühjahr 2003. Ein kahler Raum auf dem Dach eines Hochhauses im Osten der Stadt. Ein paar afrobritische Teenager stehen herum, im Hintergrund scheppern Beats mit Videospielsounds. Ein Mikrofon wandert von einer Hand in die nächste. Ein Teenager mit Nike-T-Shirt und Clippers-Kappe, noch mit leicht brüchiger Stimme, rappt ein paar Verse ins Mikro. Nach 16 Takten gibt er das Mikrofon an seinen Nebenmann weiter, so will es die ungeschriebene Regel.

Dieser starrt unter seiner grauen Kappe hervor, spannt die Oberarme an und spuckt Reime in das Mikro - mit einer einem tiefen, hypermaskulinen Timbre und doppelt so schnell wie sein Vorgänger. Aber nach 16 Takten behält er das Mikro einfach ein. Ein Streit bricht aus - ein grosser Mann mit Cornrows trennt die beiden Kampfhähne, die Kamera folgt ihnen aufs Dach, im Hintergrund strahlen die Lichter von Ost-London.

Der MC mit der grauen Kappe ist Crazy Titch. Drei Jahre später wird er wegen Mordes zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Sein Gegenpart ist Dizzee Rascal, damals 19 Jahre alt. Wenige Monate nach dieser Szene gewinnt er für sein Debütalbum "Boy in da corner" den Mercury Prize, neun Jahre später steht er wenige Kilometer entfernt bei der Eröffnung der Olympischen Spiele auf der Bühne. Und der Streitschlichter mit den Cornrows ist Wiley, der "Godfather" der Grime-Szene, der dafür im Frühjahr 2018 mit dem Member-of-the-British-Empire-Orden ausgezeichnet wurde.

Der kahle Raum auf dem Dach ist das Studio von Deja Vu FM, einem Piratensender in London. Zusammen mit seinem Nachbarn und Konkurrenten Rinse FM hat Deja die Pirateradio-Szene der späten Nullerjahre in Ost-London geprägt: den Wechsel vom slicken UK Garage hin zu den Lo-Fi Beats von Grime und der gespenstischen Düsternis von Dubstep, in dem die Geschichte der britisch-karibischen Soundsystem-Culture und ihrer Mutationen nachhallte.

mehr:
- Ins Zentrum gesendet (Christian Werthschulte, Telepolis, 16.12.2018)

KenFM im Gespräch mit: Dirk Müller („Machtbeben“)

Das Leben entscheidet sich in wenigen Augenblicken. So geschehen bei Dirk Müller, der, inspiriert durch den Spielfilm „Wallstreet“, den Entschluss fasste, an die Börse zu gehen und in den Weiten der Finanzwelt Karriere zu machen.

Anfänglich war wohl kaum absehbar, dass aus dem noch unerfahrenen Jungen aus einer Kleinstadt nahe Frankfurt, einmal das Börsengesicht Deutschlands schlechthin werden sollte.

Heute ist „Mr. Dax“ – ein Spitzname, den er von Journalisten aufgrund seines Arbeitsplatzes unter der Kurstafel des Frankfurter Parketts erhielt – nicht einfach nur Fondsmanager, sondern auch gern gesehener Gast in Talkshows, Autor mehrerer Buch-Bestseller und streng genommen auch ein investigativer Finanzjournalist, der mit seinen Analysen ein Millionenpublikum erreicht.

mehr:
- KenFM im Gespräch mit: Dirk Müller („Machtbeben“) (KenFM, 16.12.2018)

Karen Kwiatkowski erhält Sam Adams Award

Whistleblowerpreis der Ex-Spione geht an Pentagon-Insiderquelle gegen Irakkriegspropaganda

Der Name “Karen Kwiatkowski” ist hierzulande nahezu unbekannt. Dies hätte der Rob Reiner-Film Shock and Awe (2017) vielleicht ändern können, hätte er einen Verleih gefunden.

Während 2003 nahezu alle US-Medien für den Irakkrieg trommelten, leistete sich einzig die damalige Mediengruppe Knight Ridder eine kritische Perspektive. So verfügten deren Journalisten über Insiderinformationen darüber, dass dem Nationalen Geheimdienstdirektor James Clapper Lügen über Massenvernichtungswaffen aufgetischt wurden. Tatsächlich bestätigte Clapper in seinen Memoiren, dass ihn der damalige Vizepräsident Dick Cheney dazu gebracht habe, Dinge zu finden, die gar nicht vorhanden gewesen seien. Wesentliche Quelle für die Knight Ridder-Autoren war eine Pentagon-Analystin, die von Kriegslügen genug hatte.

Harvard-Studentin Kwiatkowski, ursprünglich eine stramme Republikanerin, begann ihre Karriere in den 1980er Jahren bei der Air Force, veröffentlichte in militärischen Publikationen und brachte es dann in der NSA zur Redenschreiberin für den Direktor. 1998 wechselte sie ins Pentagon, wo sie am 11. September Zeugin des Anschlags wurde. Sie war u.a. zuständig für den Nahen Osten, verließ das Pentagon jedoch im Februar 2003. Bereits während ihrer Zeit im Pentagon veröffentlichte sie unter Pseudonym kritische Artikel über den Kriegskurs der Regierung Bush/Cheney, welcher die Geheimdienste und das Militär korrumpiert habe.

mehr:
- Karen Kwiatkowski erhält Sam Adams Award (Markus Kompa, Telepolis, 16.12.2018)

Hama – die Geschichte einer Lüge

Das „Massaker von Hama“ – ein Kapitel über die Propaganda des Krieges gegen Syrien.

Unser Bild von Ereignissen ist fragmentiert. Das Schlüssige und Zusammenhängende in der Vergangenheit wird zerschlagen. Es wird fragmentiert und dann neu zusammengesetzt. So wird in den Köpfen der Menschen jenes notwendige Feindbild entwickelt, das – auch sehr viel später losgetretene – Kriege rechtfertigt. Diese Bilder müssen allerdings sitzen, ein Hinterfragen darf nicht mehr in Betracht kommen. Die Geschichtsschreibung über ein Jahrzehnte zurück liegendes syrisches Ereignis soll das deutlich machen.

Für Kriegszwecke müssen wohlbestimmte Bilder in Abfolgen gebracht, emotional aufgeladen, auf diese Weise gut haftend in Geschichten gefasst und über längere Zeit immer und immer wiederholt werden. Dafür braucht man eine bestimmte Art von Medien, die ihre Freiheit mit Unfreiheit bezahlen, indem sie, sicher bei weitem nicht alle möglichen, dafür aber auf jeden Fall die sorgfältig gewählten Informationen, konzertiert an das Publikum bringen.


Vom Fenster der Meinungsfreiheit

Medien sind eigentlich frei, auch die Massenmedien – nur manchmal halt nicht ganz. Man muss auch – werden wir etwas satirisch – Kompromisse machen können. Hama – die Deutung, Wertung und Ausnutzung der Ereignisse von Hama 1982: Das ist ein solcher „Kompromiss“. Damit das für die entscheidenden Protagonisten nicht zu inneren Konflikten und Rebellion führt, werden sie in Selbsthilfegruppen wie der Atlantik-Brücke auf ihre Aufgaben vorbereitet (1). Jener Atlantik-Brücke, die vom tief im Netzwerk von Politik und Wirtschaft hängenden Friedrich Merz geführt wird (2). Die Indoktrination von Politikern für Interessen der Macht manifestiert sich seit Jahrzehnten im unschuldig daherkommenden Begriff „informelle Einflussnahme“ (3), doch gilt das für die fest in das Machtsystem eingebetteten Medien gleichermaßen (4).

Die lancierten Geschichten können erfunden, halbwahr oder auch wahr sein. Doch werden sie mit Stimmungen mit emotionalen Triggern verkauft, die knallharten politischen Zielen dienen. Es spielt nicht einmal eine große Rolle, ob die Geschichten in Nachrichten oder als Meinungsäußerungen erzählt, sondern dass sie überhaupt und wiederholt wahrgenommen werden. Etwas „wahr nehmen“: Die Bedeutung des Ausdrucks liegt darin, dass wir das wahrgenommene – wenn wir uns nicht mit dieser Wahrnehmung intensiv auseinandersetzen – tatsächlich als die Wahrheit hinnehmen.

Im Falle Syriens gibt es ein paar Geschichten (Narrative), die sehr fest in den Köpfen der westlichen Bevölkerung verhaftet sind:

  1. Assad schießt auf sein eigenes Volk.
  2. Das syrische Regime setzt Giftgas und Fassbomben gegen das eigene Volk ein.
  3. In Syrien tobt ein Bürgerkrieg.
  4. Der Bürgerkrieg in Syrien brach nach einem Volksaufstand aus.
  5. Der Assad-Clan hat schon immer seine Macht vorrangig mit brutalen Mitteln abgesichert. (5)
Wobei der letzte Punkt eine Art Fundament für die zuvor genannten Behauptungen darstellt. Eine These sucht Bestätigung und wenn es dabei um Macht geht, wird – falls die Findung nicht erfolgreich war – zur Erfindung gegriffen. Es wird kreativ entwickelt, weggelassen, umgedeutet und gern auch der Fantasie freien Lauf gelassen. Die grundlegende These – „die Assads waren schon immer brutal“ – darf jedoch in keinem Fall angegriffen werden, weil das ein ideologisches Kartenhaus zusammenbrechen lassen würde.

Es spielt keine Rolle, ob wir nun Syriens Regierung gut oder schlecht finden. Um sich dem objektiven Kern von Geschichte annähern zu können, dürfen wir dem vom Ego getriebenen Drang widerstehen, diese Bewertung durchzuführen. Denn ansonsten werden wir parteiisch – mit all den unvermeidlichen Folgen. Ohne die emotionale Verstrickung bleibt aber festzuhalten: Nicht eines der genannten Narrative ist bewiesen worden.

mehr:
- Hama – die Geschichte einer Lüge (Peter Frey, KenFM, 16.12.2018)
zu den »fest verankerten Narrativen« zwei Zitate zur Meinungsmache im Kosovo-Krieg:

Zitat 1:
Der Gründungsvater der Friedensforschung, der Norweger Johan Galtung, nannte als wirklichen Kriegsgrund die Disziplinierung des „Fremdkörpers“ Serbien als letztes mit Russland und China verbundenem Land in Europa, das sich der neoliberalen Globalisierung widersetzt. Solche Erklärungen hatten keine Chance, gehört zu werden, für eine weitgehende Gleichschaltung der öffentlichen Meinung war gesorgt. Die Buchautoren Mira Beham und Jörg Becker [#10. Jörg Becker und Mira Beham: Operation Balkan: Werbung für Krieg und Tod, Baden-Baden 2006.#] haben 31 PR-Agenturen erfasst, die für alle nichtserbischen Kriegsparteien tätig waren. Allein Kroatien gab mehr als fünf Millionen US-Dollar an US-Agenturen, um die öffentliche Meinung in seinem Sinn zu beeinflussen. Propaganda-Ziele dieser Agenturen waren unter anderem: Darstellung der Serben als Unterdrücker und Aggressor, wobei sie mit den Nazis gleichzusetzen und entsprechend emotional geladene Begriffe zu etablieren sind; Darstellung der Kroaten und Bosnier als unschuldige Opfer, wobei die Eroberung der serbischen Krajina als legal hinzustellen ist; Völkermordanklage gegen Jugoslawien und Milošević in Den Haag; günstige Verhandlungsergebnisse für die albanische Seite in Rambouillet und Sezession Montenegros.

Besonders hervorgetan hat sich die PR-Agentur Ruder Finn aus Washington, D.C. Ihr Direktor James Harff prahlte im französischen Fernsehen, wie professionell sie einen Artikel aus dem New York Newsday über serbische Lager aufgegriffen hätten: „Es gehört nicht zu unserer Arbeit, den Wahrheitsgehalt von Informationen zu prüfen. Unsere Aufgabe ist es, uns dienliche Informationen schneller zu verbreiten. Wir überlisteten drei große jüdische Organisationen und schlugen vor, dass diese eine Annonce in der New York Times veröffentlichen und eine Demonstration vor der UNO organisieren. Das war ein großartiger Coup. Als die jüdischen Organisationen in das Spiel auf Seiten der muslimischen Bosnier eingriffen, konnten wir sofort in der öffentlichen Meinung die Serben mit den Nazis gleichsetzen. Niemand verstand, was in Jugoslawien los war. Mit einem einzigen Schlag konnten wir die einfache Story von den guten und den bösen Jungs präsentieren, die sich ganz von allein weiterspielte. Niemand konnte sich mehr dagegen wenden, ohne des Revisionismus angeklagt zu werden. Wir hatten hundert Prozent Erfolg.“ [#11. James Harff, interviewt von Jacques Merlino, stellvertretender Direktor des 2. französischen Fernsehens, im April 1993.#]

Ob Verteidigungsminister Scharping das Blaue vom Bombenhimmel log oder sich in seiner Einfalt belügen ließ, werden wir nicht mehr erfahren. Untermalt von gefälschten Fotos des Fußballstadions in Priština, die die Agentur Ruder Finn verbreitete, brachte er die Mär von Konzentrationslagern auf. Er behauptete, von den Serben „werden Selektionen vorgenommen, und ich sage bewusst Selektionen“, und er schreckte nicht davor zurück, die „Ermordung der geistigen Elite“ zu beklagen. Die als ermordet gemeldeten Albaner tauchten jedoch später wieder auf.
[Quelle: Daniela Dahn, Frieden muss gestiftet werden. Exempel Kosovokrieg oder: das Völkerrecht als Gegner, auf ihrer Internetseite, Eröffnungsvortrag der 5. Hubertusburger Friedensgespräche, gehalten am 9. September 2014 auf Schloss Hubertusburg in Sachsen. Der Beitrag erschien erstmalig in der November-Ausgabe der Blätter für deutsche und internationale Politik. – siehe Abschnitt »Fremdkörper Serbien und die Gleichschaltung der Medien«]

zur Verdeutlichung noch einmal ein Ausschnitt aus obigem Text, anders gelayoutet:

Propaganda-Ziele dieser Agenturen waren unter anderem:
  1. Darstellung der Serben als Unterdrücker und Aggressor, wobei sie mit den Nazis gleichzusetzen und entsprechend emotional geladene Begriffe zu etablieren sind; 
  2. Darstellung der Kroaten und Bosnier als unschuldige Opfer, wobei die Eroberung der serbischen Krajina als legal hinzustellen ist; 
  3. Völkermordanklage gegen Jugoslawien und Milošević in Den Haag; 
  4. günstige Verhandlungsergebnisse für die albanische Seite in Rambouillet und Sezession Montenegros



Zitat 2:
Nichts ist, wie es scheint! So prägnant lässt sich das Ergebnis dieser hochwichtigen Forschungsarbeit des Autorenduos Jörg Becker und Mira Beham beschreiben. In konzisen 87 Seiten mit Anhang wird aufgezeigt, wie der Krieg auf dem Balkan durch die Arbeit von PR-Agenturen wesentlich beeinflusst – ja mit initiiert – wurde, wie klare Feindbilder geschaffen, widersprechende Fakten unterschlagen und per begrifflicher Zuordnung von Recht und Unrecht eingeordnet wurden. Die Untersuchung ist ein Lehrstück für das Medienmanagement allgemein und zeigt eine wichtige Aufgabe der Zukunft auf, nämlich dass Medienmacher selbstkritischer die Herkunftsquellen von „Informationen“ hinterfragen und den immer massiver werdenden Instrumentali- sierungen mehr kritische Aufmerksamkeit zollen müssen. Die Folgen der bereits eingesetzten Entwicklung hin zu mehr PR-Stellen und weg von gesicherten Arbeitsverhältnissen im Journalismus können für eine Demokratie, die auf öffentliche Meinungsbildungsprozesse angewiesen ist, gar nicht wichtig genug eingeschätzt werden. Eindrücklich war in diesem Zusammenhang die Korrelationsmessung in der französischen Tageszeitung Le Monde mit den subtilen Vorgaben für die Begriffsverwendung bestimmter Agenturen. Natürlich ist es entscheidend, ob etwas als „Massaker“ oder „Verteidigungskampf“ bezeichnet wird, um ein Empfinden von Legitimität oder Illegitimität zu erzeugen. Besonders der NAZI-Vergleich in Bezug auf „die Serben“ ist kein Zufallsprodukt der jahrelangen Propaganda. Durch die geschickte Platzierung von emotional belasteten Bergriffen wie „KZ“, „Völkermord“ und „Auschwitz“ wurden auch Pazifisten in die Pflicht für den Krieg genommen.

[Quelle: Sabine Schiffer, Rezension von
Becker, Jörg & Beham, Mira (2006): Operation Balkan: Werbung für Krieg und Tod. Baden-Baden: Nomos. 130 Seiten, ISBN 3-8329-1900-7. Institut für Medienverantwortung, 22.01.2007 – PDF]
siehe dazu auch:
- Die gekaufte Propaganda (Andreas Platthaus, FAZ, 05.03.2007)

mein Kommentar:
Natürlich weiß ich nicht, was in Syrien los ist. Was mir aber bitter aufstößt und mich aufmerksam werden läßt ist, daß da ein Schema zu erkennen ist. Wir bekommen immer wieder ähnliche Geschichten erzählt, der Böse ist jedesmal ein anderer, aber die Konsequenz ist die gleiche…

Das Schema:
  1. Da ist ein ganz Böser, evtl. mit dem Zusatz
  2. Der unterdrückt sein eigenes Volk
  3. Der stellt eine furchtbare Gefahr dar
  4. Wir müssen (wahlweise sowohl als auch):
  • ihn fürchten
  • ihn aus dem Weg räumen
  • aufrüsten
  • Krieg führen, obwohl wir das eigentlich gar nicht wollen.


Versuch einer Timeline:

ab 1954: Nordvietnam (Demokratische Republik Vietnam)
       02.-04.08.1964: Angeblicher Tonkin-Zwischenfall
       07.08.1964: US-Kongress beschließt Tonkin-Resolution
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Am 30. November 2005 vom US-Geheimdienst NSA freigegebene Dokumente bestätigten nochmals, dass der an US-Präsident Johnson gemeldete Angriff Nordvietnams vom 4. August 1964 durch einseitige Auswahl von Funkmeldungen suggeriert, also gezielt vorgetäuscht worden war.
[Tonkin-Zwischenfall, Spätere Einordnung, Wikipedia, abgerufen am 16.02.2019]
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siehe dazu:
- xxx ()

ab 1970  Muammar_al-Gaddafi
        1986: Anschlag auf die Diskothek La Belle in Berlin
        1988: Lockerbie-Anschlag
        1989: Anschlag auf UTA-Flug_772
ab 1980  Saddam Hussein
        1988: Anfal-Operation
        1990: irakische Invasion Kuwaits
        1990: Brutkastenlüge (PR-Agentur Hill & Knowlton)
ab 1993  Al-Qaida
        12.10.2000: Anschlag auf die USS Cole (DDG-67) im Hafen von Aden

1997: Gründung des PNAC (Project for the New American Century)
Screenshot aus dem Vortrag von Dirk Pohlmann »Desinformation: Das Spiel der Geheimdienste mit der Wahrheit (1) - Dirk Pohlmann | ExoMagazin«

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Das PNAC vertrat unter anderem folgende Thesen:
  • US-amerikanische Führerschaft ist sowohl gut für die Vereinigten Staaten von Amerika als auch für die ganze Welt.
  • Eine solche Führerschaft erfordert militärische Stärke, diplomatische Energie und Hingabe an moralische Prinzipien.
  • Eine multipolare Welt hat den Frieden nicht gesichert, sondern stets zu Kriegen geführt.
  • Die Regierung der Vereinigten Staaten soll Kapital schlagen aus ihrer technologischen und wirtschaftlichen Überlegenheit, um durch Einsatz aller Mittel – einschließlich militärischer – unangefochtene Überlegenheit zu erreichen.
Wenn Diplomatie gescheitert sei, seien Militäraktionen ein akzeptables und nötiges Mittel. Das PNAC befürwortet die weltweite Errichtung dauerhafter eigener Militärstützpunkte, um die USA weitestgehend unangreifbar zu machen. Als „Weltpolizist“ (bzw. „Welt-Ordnungs-Hüter“) hätten die Vereinigten Staaten die Macht, in einer chaotischen „hobbesianischen“ Welt für die Einhaltung von Recht und Gesetz gemäß den von den USA gesetzten Maßstäben zu sorgen – wenn es sein muss, auch ohne Absprache mit oder Rücksichtnahme auf Verbündete und andere supranationale Organisationen, Verträge und sonstige Rechtsverbindlichkeiten (Unilateralismus). Darin sehen alle Kritiker einen klaren geschichtlichen Rückfall hinter die mühselig errungenen Fortschritte im Völkerrecht seit dem Westfälischen Frieden.
[Project for the New American Century, Thesen, Wikipedia, abgerufen am 18.02.2019]

Vorsitzender des PNAC war der Publizist William Kristol. Mitglieder waren unter anderem auch Mitglieder der Bush-Regierung:
  • John R. Bolton, Botschafter bei den Vereinten Nationen (2005–2006)
  • Lewis Libby, Stabschef des Vizepräsidenten (2001–2005)
  • Zalmay Khalilzad, Botschafter in Afghanistan (2003–2005), im Irak (2005–2007), bei den Vereinten Nationen (2007–2009)
Zu den weiteren Mitglieder gehörten Jeb Bush, der ehemalige Gouverneur von Florida und Bruder des Ex-Präsidenten George W. Bush, der ehemalige CIA-Direktor James Woolsey sowie der Politologe Francis FukuyamaCaspar Weinberger war bis zu seinem Tod Mitglied von PNAC, der Investmentbanker John Lehman war ebenfalls Mitglied von PNAC. 
[Project for the New American Century, Mitglieder, Wikipedia, abgerufen am 18.02.2019]
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2001: Terroranschläge am 11. September 2001 – »Krieg gegen den Terror« – galoppierende Gesetzgebung mit gravierenden innen- und außenpolitischen Folgen
siehe dazu:
- 9/11: Es stinkt gewaltig! (Post, 28.11.2018)

        12.09.2001: Resolution 1368 des UN-Sicherheitsrates
        14.09.2001: Authorization for Use of Military Force Against Terrorists (AUMF)
Screenshot Pohlmann-Vortrag

        26.10.2001: Der PATRIOT Act tritt in Kraft – und gilt bis heute

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Teile des Gesetzes sind am 1. Juni 2015 abgelaufen[1] und wurden tags darauf am 2. Juni 2015 durch die Bestimmungen des USA Freedom Act ersetzt.[2]
Bei der Verabschiedung stand der Kongress unter großem Druck. John Ashcroft forderte eine Absegnung des USA PATRIOT Act im Kongress innerhalb von drei Tagen und drohte, dass jede Verschleppungstaktik den Terroristen helfen würde. Der Druck auf den Kongress kam aber nicht nur von außen, sondern auch aus dem Kongress selbst. Die Abgeordnete Lynn Woosley (D-Calif.) schrieb: […] Congress would have blood on its hands if there was another terrorist attack while we deliberated („der Kongress hätte Blut an seinen Händen, wenn es zu einem weiteren terroristischen Anschlag käme, während wir uns beraten“).
Das Gesetz wurde am 24. Oktober 2001 durch das Repräsentantenhaus mit 357 zu 66 Stimmen und am 25. Oktober durch den Senat mit nur einer Gegenstimme (Russ Feingold) angenommen. Am 26. Oktober konnte George W. Bush den USA PATRIOT Act unterschreiben – Ashcrofts 3-Tage-Frist wurde eingehalten.
[USA_PATRIOT_Act, Wikipedia, abgerufen am 16.02.2019]
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Die Welt im Ausnahmezustand - Hintergründe zum 11. September von Dirk Pohlmann (Teil1) | ExoMagazin {10:28 – Start bei 8:42}

ExoMagazinTV
Am 23.02.2018 veröffentlicht 
Seit den Anschlägen des 11. September 2001 leben wir permanent im Ausnahmezustand und ein Ende ist weder absehbar noch geplant, erklärt Dirk Pohlmann
Bis heute ist den meisten Menschen der Anschlag auf das World Trade Center in New York vom 11. September 2001 lediglich als ein Anschlag islamistischer Terroristen in Erinnerung, der als Auslöser des "Kriegs gegen den Terror" gilt. Doch hinter den Kulissen diente dieses Ereignis als Anlass, um unverzüglich tausend Seiten Gesetzestexte in Kraft zu setzen, die bereits fertig in der Schublade lagen. Diese Gesetze schränken die Bürgerrechte enorm ein und geben den Behörden Befugnisse, die unter normalen Umständen niemals durch den US-Kongress gekommen wären.
Der investigative Journalist und Filmemacher Dirk Pohlmann deckt in diesem Vortrag auf, wie weit das Netz der totalen Überwachung und Kontrolle durch diese Ausnahmegesetzgebung gediehen ist. Patriot Act, Total Information Awareness, extralegale Hinrichtungen, Geheimgefängnisse der CIA - sie dienen nicht nur der zeitweiligen Verfolgung von Terrorverdächtigen, sondern wurden für einen langen Zeitraum eingerichtet, dessen Ende nicht abzusehen ist. 

►►Den gesamten Beitrag hier anschauen: http://bit.ly/2KwbGtA
Pohlmann bei 9:28:
Die Gesetzgebung, die [nach 9/11] auf den Tisch flatterte, daß sind über 1000 Seiten, und die macht man nicht in zwei Tagen. Das sind Sachen die in den Schubladen lagen. Diesen Terroranschlag hat man genutzt, um diese Sachen durchzukriegen.
x
ab 2002 wieder Saddam Hussein
"Schauen sie sich nur die Entwicklung dieses Konflikts an: Im Juli noch war keine Rede von der Bedrohung, die vom Irak ausgeht. Im September, zwei Monate vor den Kongresswahlen, war Saddam Hussein plötzlich die Bedrohung Nr. 1. Das Kalkül ist aufgegangen", sagt Chomsky. Der Gelehrte bezweifelt energisch den Wahrheitsgehalt der westlichen Argumentationslinien für einen Krieg gegen den Irak, nämlich die andauernde massive Verletzung der Menschenrechte durch das Bagdader Regime und die Bedrohung durch Saddam Husseins vermutetes Arsenal an Massenvernichtungswaffen. "Die Briten haben ja einen dicken Bericht über die Menschenrechtsverletzungen (im Irak) herausgegeben. Ich bezweifle nicht, dass wahr ist, was darin steht. Was aber die britische Regierung nicht dazu sagt, ist die Tatsache, dass sich dieser Bericht auf Recherchen von amnesty international aus den achtziger Jahren stützt. Was damals Saddam Hussein an der eigenen Bevölkerung angerichtet hat, tat er mit Duldung oder Unterstützung der USA und Großbritanniens".
[Chomsky: "US-Regierung treibt Bevölkerung in Angstspirale" (derStandard, 23.12.2002)]
Noam Chomsky Interview 'WDR Nachgefragt - Wie uns die oberschicht manipuliert {13:59 – Start bei 0:28}

M1j4g1
Am 08.05.2012 veröffentlicht 
Interessantes gibt es auch bei...
http://www.wissensmanufaktur.net/
http://iknews.de/

      05.02.2003: US-Außenminister Colin Powell vor dem UN-Sicherheitsrat:  »Der Irak besitzt Massenvernichtungswaffen«
        19.03.2003: Bombardierung Bagdads durch die »Koalition der Willigen«.
         2003-2011: Besetzung des Irak
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Kennzeichnend für die Dauer der Besetzung war eine gewalttätige  Insurrektion gegen die Präsenz der Koalition der Willigen, die von einer Mehrzahl irakischer und nichtirakischer Akteure aus vielschichtigen Beweggründen ausging. […]
Der Irak war bei Abzug der Vereinigten Staaten nicht vollständig politisch stabilisiert. In militärischer Hinsicht untermauerte die Besetzung die Bedeutung des Insurrektionskrieges und leistete der Verbreitung und der Prominenz Unkonventioneller Spreng- und Brandvorrichtungen Vorschub, während sie zahlreiche politische und juristische Herausforderung in der Verwendung privatwirtschaftlicher Militärdienstleister beleuchtete.
[Besetzung des Irak 2003–2011, Wikipedia, abgerufen am 17.02.2019 – Anmerkung von mir: was ist das denn für eine Sprache?]
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zum Gebaren der US-Besatzungsmacht siehe:
Ich kann gar nicht so viel essen… (Post: Eliot Weinberger in Lettre International, Was ich hörte vom Irak, 25.03.2006)
Irakkrieg, Kulturgüter (Wikpedia)
Irakkrieg, Kriegsverbrechen (Wikpedia)
   - Abu-Ghuraib-Folterskandal (Wikipedia)
Falludscha, Gesundheitsdaten (Wikpedia)


         2003-2009: Camp Bucca, Brutstätte des Islamischen Staates
The radicalization of the prison population was evident to anyone who paid attention. Unfortunately, few military leaders did.
At Camp Bucca, the extremists forced moderate detainees to listen to clerics who advocated jihad. The majority of prisoners were illiterate, so they were particularly susceptible. Prisoners frequently refused medical attention and vocational training for fear of breaking religious rules. The prisons became virtual terrorist universities: The hardened radicals were the professors, the other detainees were the students, and the prison authorities played the role of absent custodian.
Policies changed in 2007, as American military leaders began placing more emphasis on understanding the detainee population. Where possible, the military tried to separate hard-line terrorists from moderates. Prisoners gained more access to programs that taught vocational skills, literacy and a moderate version of Islam.
Some of these reforms worked, but the damage had already been done. The terrorists had four years to network, recruit and impose their extreme version of Islam on thousands of detainees.
[How America Helped ISIS, Andrew Thompson and Jeremi Suri, NYTimes, 01.10.2014]

mit dem Geständnis Daesch „unterstützt zu haben", gibt John Kerry zu, es bewaffnet zu haben, was die Rhetorik des "Krieges gegen den Terrorismus" auf null reduziert.
- Wir wussten seit dem Attentat auf die al-Askari Moschee in Samarra am 22. Februar 2006, dass Daesch (ursprünglich " Islamisches Emirat Im Irak" genannt) vom nationalen US-Geheimdienst-Direktor John Negroponte und Oberst James Steele geschaffen wurde, — nach dem Vorbild wie sie es in Honduras getan hatten —, um dem irakischen Widerstand ein Ende zu machen und einen Bürgerkrieg zu etablieren.
- Wir wussten seit der Veröffentlichung in der Tageszeitung der PKK, Özgür Gündem, des Protokolls der Planungsbesprechung in Amman am 1. Juni 2014, dass die Vereinigten Staaten die gleichzeitige Offensive von Daesh auf Mosul und von der regionalen Regierung vom irakischen Kurdistan auf Kirkuk organisiert hatten.
- Heute wissen wir mit Sicherheit, dass Washington nie aufgehört hat, Daesch zu unterstützen.
[Das Geständnis des kriminellen John Kerry, Thierry Meysan, Voltaire.net, Abs. 5-8]
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Negroponte verließ 1997 den diplomatischen Dienst, wurde aber von US-Präsident George W. Bush 2001 zum Botschafter der Vereinigten Staaten bei der UNO berufen. Negroponte war zwischen Juni 2004 und Februar 2005 der Botschafter im Irak. Als Botschafter im Irak unterstand ihm die derzeit weltweit größte diplomatische Einrichtung der USA..
Negroponte ist aufgrund seiner Beteiligung an der verdeckten Finanzierung der Contras (Iran-Contra-Affäre) und der Vertuschung von Menschenrechtsverletzungen der honduranischen Todesschwadronen, die von der CIA ausgebildet wurden, eine umstrittene Person. Er soll unter der Präsidentschaft von Ronald Reagan (1981–1989) Berichte über Entführungen, Folter und Morde durch vom US-Nachrichtendienst CIA ausgebildete Todesschwadronen unterschlagen haben, um die US-Militärhilfe für die Machthaber nicht zu gefährden. Ferner soll Negroponte als Botschafter in Tegucigalpa geheime Regierungsaufträge umgesetzt und die illegale Finanzierung der Contra-Milizen über Honduras mit eingefädelt haben. Zwischen 1979 und 1989 verschwanden im Zuge der CIA-Operationen zahlreiche Menschen in Honduras. Negroponte überwachte unter anderem die Errichtung der Luftwaffenbasis „El Aguacate“, auf der Contras ausgebildet wurden. Im August 2001 wurden auf dem Gelände des Stützpunkts 185 Leichen ausgegraben. Nach den Worten des Menschenrechtsbeauftragten der Regierung von Honduras, Ramon Custodio, wurden Gefangene mit Kapuzen, Elektroschocks und Schlägen traktiert. Die britische Zeitung „The Guardian“ berichtete, die im Irak angewandten Foltermethodenstammten aus einem alten Handbuch der CIA für Honduras.
Am 17. Februar 2005 wurde Negroponte von US-Präsident George W. Bush für das Amt des Director of National Intelligence (Direktor aller 15 US-amerikanischen Nachrichtendienste) nominiert. Nach Bestätigung durch den Senat wurde er am 22. April 2005 in dieses Amt vereidigt. Am 5. Januar 2007 ernannte George W. Bush Negroponte zum stellvertretenden Außenminister unter Condoleezza Rice. Dieses Amt übte er bis zum Ende von Bushs Amtszeit im Januar 2009 aus.
[John Negroponte, Diplomatische_Karriere, Wikipedia, abgerufen am 17.02.2019]
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Juni 2004 - Februar 2005  John Negroponte Botschafter im Irak
Der Karrierediplomat, ein enger Vertrauter und Freund von Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, war in den sechziger Jahren in Vietnam stationiert und in den achziger Jahren in Honduras.
Nach US-Medienberichten soll der als ultrakonservativ geltende Negroponte unter der Präsidentschaft von Ronald Reagan (1981-89) Berichte über Entführungen, Folter und Morde durch vom US-Geheimdienst CIA ausgebildete Todesschwadronen unterschlagen haben, um die US-Militärhilfe für die Machthaber nicht zu gefährden.
Illegale Finanzierung
Negroponte soll als Botschafter in Tegucigalpa geheime Regierungsaufträge umgesetzt und die illegale Finanzierung der Contra-Milizen über Honduras mit eingefädelt haben. Aus dieser Zeit stammt auch Negropontes (inoffizieller) Spitzname "Death Squad" ("Todesschwadron").
Zwischen 1979 und 1989 verschwanden im Zuge der CIA-Operationen zahlreiche Menschen in Honduras. Negroponte überwachte unter anderem die Errichtung der Luftwaffenbasis "El Aguacate", auf der Contras ausgebildet wurden. Im August 2001 wurden auf dem Gelände des Stützpunkts 185 Leichen ausgegraben.
Folter
Nach den Worten des Menschenrechtsbeauftragten der Regierung von Honduras, Ramon Custodio, wurden Gefangene mit Kapuzen, Elektroschocks und Schlägen traktiert. Die britische Zeitung "The Guardian" berichtete, die im Irak angewandten Foltermethoden stammten aus einem alten Handbuch des US-Geheimdienstes CIA für Honduras.
[Porträt: John "Death Squad" Negroponte (DerStandard, 15.11.2007)]

Weitaus schwerer wiegt freilich die Hypothek, die in Bezug auf die Wahrung der Menschenrechte auf Negroponte lastet, der schon einmal gezeigt hat, dass er im Dienste der "Freiheit" und der amerikanischen Interessen gegen das Böse, das damals links stand, selbst massive Menschenrechtsverletzungen deckt und Diktaturen sowie Todesschwadronen unterstützt. Das ist gerade angesichts der Verletzungen des Kriegsrechts und der Menschenrechte, die nicht nur in Abu Ghraib durch Folter und Misshandlungen, sondern im gesamten US-Gulag durch Willkürjustiz betrieben wurden und noch werden, ein schlechtes Zeichen.
Negroponte ist, was er auch als UN-Botschafter demonstriert hat, ein treuer "Soldat" der Regierung. Auch mit offensichtlichen Schwindeleien hat er tatkräftig mitgeholfen, den Schein aufrechtzuerhalten, als würde die US-Regierung womöglich von einem Krieg gegen den Irak absehen, wenn Hussein die UN-Resolutionen erfüllt. Dabei wurde bekanntlich die Existenz von Massenvernichtungswaffen angeführt, die das Hussein-Regime nicht offenbart, zudem wurde die Verbindung mit al-Qaida behauptet, die sich erst durch den Krieg hergestellt hat. Andere Regierungsmitglieder aus der Reagan-Zeit übten bereits auf Clinton Druck aus, einen Krieg mit dem Irak zu beginnen (Irak-Krieg von langer Hand vorbereitet).
Auch andere treue Wegbegleiter auf dem antikommunistischen Kreuzzug in Lateinamerika unter Reagan wurden von Bush wieder rehabilitiert. Beispielsweise Elliott Abrams, der zunächst ausgerechnet für Demokratie, Menschenrechte und internationale Operationen im National Security Council des Weißen Hauses fungierte und 2002 von Bush zum Berater des Weißen Hauses für den Nahen Osten und Nordafrika ernannt wurde. Er war, wie auch Negroponte, in den Iran-Contra-Skandal verwickelt, bei dem gegen den Willen des US-Kongresses heimlich Waffen an den Iran verkauft und mit dem Geld die Contras gegen die Regierung in Nicaragua unterstützt wurden. Er wurde wegen Zurückhaltung von Informationen verurteilt, aber von Bush I, zusammen mit anderen Personen, die im Iran-Contra-Skandal verwickelt waren, 1992 begnadigt.  

ab 2003 Aufstieg des Islamischen Staats
        29.06.2014: Ausrufung des Kalifats
Krieg gegen den IS ohne Einschränkungen (Florian Rötzer, Telepolis, 11.12.2014)


ab 2000 Baschar al-Assad (Präsident Syriens als Nachfolger seines Vaters): 
2001: Damaszener Frühling in Syrien
ab 2010: Arabischer Frühling in Nordafrika
ab 2011: Bürgerkrieg in Syrien

ab 2011 Al-Nusra-Front
28.07.2016: Trennung von al-Qaida

2013: Präsident Obama gibt grünes Licht für die CIA-Operation »Timber Sycamore« (Ziel: Sturz des syrischen Präsidenten al-Assad; Geldgeber: v.a. Saudi-Arabien, die USA sorgen für militärische Ausrüstung und Waffenlieferungen)
CIA-Direktor David Petraeus schlug zum ersten Mal im Sommer 2012 ein verdecktes Programm zur Aufrüstung und Ausbildung von Rebellen vor. Zunächst lehnte Präsident Obama den Vorschlag ab, stimmte aber später zu […]
Timber Sycamore begann Ende 2012 [15] oder 2013 und ähnelte anderen vom Pentagon oder der CIA betriebenen Programmen zur Weiterleitung und Schulung von Waffen, die in den vergangenen Jahrzehnten zur Unterstützung ausländischer Rebellenkräfte eingerichtet wurden. Greg Miller und Adam Entous von der Washington Post gaben an, dass "die Operation als Kernstück der US-Strategie gedient hat, den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad zur Seite zu treten." [16] Die wichtigsten Unterstützer des Programms waren die Vereinigten Staaten und Saudi-Arabien, aber es wurde auch von einigen anderen regionalen arabischen Regierungen und vom Vereinigten Königreich unterstützt. [7] [4] Während Saudi-Arabien mehr Geld und Waffen zur Verfügung stellt, führen die Vereinigten Staaten die Ausbildung in militärischer Ausrüstung an. Das Programm befand sich in Jordanien, da dieses Land in der Nähe der Schlachtfelder in Syrien lag. [7]
Laut der New York Times erlaubte das Programm den US-Streitkräften zunächst, syrische Rebellen im Gebrauch von militärischer Ausrüstung zu schulen, nicht jedoch, die Ausrüstung selbst direkt bereitzustellen. Einige Monate nach ihrer Gründung wurde sie geändert, um es der CIA zu ermöglichen, Rebellentruppen auszubilden und auszurüsten. [9]
[Timber Sycamore, engl. Wikipedia, abgerufen am 24.09.2019 – Google-Übersetzer] 
2013: Im gleichen Jahr wird die Organisation »Weißhelme« offiziell gegründet, genauso wie bei der Operation Sycamore beginnt deren Finanzierung schon im Jahr zuvor (2012)
siehe dazu:
Syrischer Zivilschutz (Weißhelme), Finanzierung (Wikipedia, abgerufen am 24.09.2019)
21.08.2013: Über 1500 Tote bei einem Giftgasangriff am 21. August 2013 in der Region Ghouta.

Im April 2013 informierte das Weiße Haus das US-Parlament, es könne mit "unterschiedlichen Graden an Sicherheit" bestätigen, dass die syrische Armee das Gift Sarin in einem kleinen Maßstab verwendet habe. Obama warnte Assad erneut davor, weitere Giftgaseinsätze durchzuführen. Doch ohne Reaktion. Im Juni 2013 entschied sich der US-Präsident dazu, syrische Rebellen mit Waffen und Munition zu unterstützen – als Antwort auf die vermeintlichen Anschläge mit C-Waffen. Erst 2014 willigte Assad – auf Druck von Russland – ein, alle seine chemischen Waffen außer Landes zu bringen und dort zu zerstören.
[Die Rede von der roten Linie, ZON, 14.04.2018]

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Nachdem er im Mai 2013 zunächst die israelischen Luftangriffe auf Regierungstruppen in Syrien verurteilt hatte,[238] warf der türkische Ministerpräsident wenige Tage später der syrischen Regierung den Einsatz von Chemiewaffen vor und trat für die Durchsetzung einer Flugverbotszone durch die Streitkräfte der Vereinigten Staaten über Syrien ein, um so die Rebellen zu unterstützen, und forderte Präsident Assad gleichzeitig zur Flucht auf.[239] Anfang 2014 wurde bekannt, dass der türkische Geheimdienst MIT, entgegen offizieller Verlautbarungen, offenbar Waffen nach Syrien geschmuggelt hatte.[240]
Während des Wahlkampfes zu den Kommunalwahlen 2014 in der Türkei wurden Telefongespräche veröffentlicht. In der Aufnahme beraten mehrere Männer – darunter der Ministerpräsident (damals Außenminister) Ahmet Davutoglu, Hakan Fidan, Chef des Inlandsgeheimdienstes, General Yaşar Gülerund Staatssekretär Feridun Hadi Sinirlioğlu – über einen Militäreinsatz in Syrien und darüber, ob ein rechtfertigender Grund, z. B. unter falscher Flagge dafür notfalls geschaffen werden könnte.[241]
[Bürgerkrieg in Syrien seit 2011, Türkei, Wikipedia, abgerufen am 21.02.2019, Hervorhebung von mir]
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  … auch die endgültige Analyse der von der US-Regierung nach dem Anschlag gesammelten Beweismittel durch zwei führende US-Analysten, die im Lloyd-Post Bericht des weltberühmten MIT-Instituts in Boston veröffentlicht wurde, ergab, dass „die Interpretation der forensischen Beweismittel, die die US-Regierung vor und nach dem Angriff vom 21. August gesammelt hat, können unter gar keinen Umständen korrekt sein.”
siehe dazu auch:
Wer hat in Syrien Giftgas eingesetzt? (Daniele Ganser, Rubikon, 17.04.2018)
- Der Giftgasangriff von Ghouta (Syrien) vom 21. August 2013 (Elena Fellner, Orientalisches Seminar, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, 21.08.2013?)


ab 2013 »Weißhelme« (Syrischer Zivilschutz)
[Quelle: Secret £1bn UK War Chest Used to Fund the White Helmets and Other ‘Initiatives’, 21stcenturywire.com, 13.03.2017]











Vor der Gründung der Weißen Helme war Le Mesurier Vizepräsident für Sonderprojekte bei der Olive Group, einer privaten Söldnerorganisation, die sich inzwischen mit der Blackwater-Academi zu einer so genannten Constellis Holdings zusammengeschlossen hat. Dann, im Jahr 2008, verließ Le Mesurier die Olive Group, nachdem er zum Principal bei Good Harbor Consulting ernannt wurde, unter dem Vorsitz von Richard A. Clarke – ein Veteran der US-National Security Establishment und der Terrorismusbekämpfung „Zar“ unter den Regierungen Bush und Clinton. […]
Wie Le Mesurier in einer Rede vom Juni 2015 in „fragilen“ (d.h. destabilisierten) Staaten feststellte, haben Sicherheitsakteure – wie Söldner oder ausländische Armeen – das geringste öffentliche Vertrauen. Le Mesurier stellt jedoch fest, dass die Berufe mit dem höchsten Maß an öffentlichem Vertrauen in solchen Situationen Feuerwehrleute, Sanitäter, Rettungskräfte und andere ähnliche Ersthelfer sind.
Le Mesurier ist jedoch nicht die einzige Person, die mit dem britischen Militär verbunden ist, die eine solche Perspektive hat. Der britische Admiral Sir Philip Jones, Chief of Naval Staff, sagte letztes Jahr, dass „der harte Schlag der militärischen Macht oft in den Kinderhandschuhen der humanitären Hilfe geliefert wird“. Aus diesem Grund werden militärische Aktionen, die von den Vereinigten Staaten und ihren Verbündeten in den letzten Jahrzehnten unterstützt wurden, oft als „humanitäre Interventionen“ bezeichnet.
So wurden die Weißen Helme als Chance gesehen, das Vertrauen zurückzugewinnen, das die syrischen Oppositionskämpfer verloren hatten, als sich die Nachricht von ihrer Zugehörigkeit zu terroristischen Gruppen zu verbreiten begann. […]
Tatsächlich waren die Weißen Helme trotz ihres Anspruchs auf „Unparteilichkeit“ maßgeblich an den Bemühungen des Westens beteiligt, die internationale Unterstützung für die westliche Intervention und eine „Flugverbotszone“ in Syrien zu stärken. Eine solche Intervention wird Syrien jedoch noch viel mehr Verwüstung bringen, die die Weißen Helme angeblich beenden wollen. […]
„Der Oscar-gekrönte Netflix-Dokumentarfilm, der ihre Heldentaten aufzeichnete, basierte ausschließlich auf Filmmaterial, das von den Weißen Helmen selbst aufgenommen und an die Produzenten des Films geliefert wurde, die die Türkei nicht verließen und daher nicht in der Lage waren, die Echtheit des Filmmaterials zu überprüfen. Die Qualität der gelieferten Videos deutet darauf hin, dass die Weißen Helme eine professionelle Ausrüstung verwendeten und gut ausgebildet waren. […]
Le Mesurier seinerseits ist offenbar des Rampenlichts überdrüssig geworden – vielleicht durch die gründliche Entlarvung der von ihm geförderten terroristischen Organisation. Obwohl Le Mesurier immer noch als Mitarbeiter von Good Harbor gelistet ist, hat er sich von der Website von MayDay Rescue, einer von ihm gegründeten Organisation für weiße Helme, entfernt, und alle Erwähnungen von ihm wurden von der Website für weiße Helme gelöscht.
[James Le Mesurier: Der ehemalige britische Söldner, der die Weißen Helme gründete. Linke Zeitung, 14.04.2018 – der Artikel bezieht sich auf: James Le Mesurier: The Former British Mercenary Who Founded The White Helmets (Whitney Webb, MintPress, 31.07.2017)]
Nach obiger Aufstellung von 21stcenturywire erhielten die Weißhelme in den drei Jahren 2014, 2015 und 2016 insgesamt mindestens ca. 100 Mio Dollar, unter anderem über eine Geldwäsche-NGO mit dem Namen Mayday Rescue.
          2016: Alternativer Nobelpreis

08.03.2017: Die Organisation »schwedische Ärzte für Menschenrechte« kritisiert ein Video der Weißhelme massiv (Youtube-Video: Schwedische Ärzte: Lebensrettende Maßnahmen der White Helmets sind gestellt und gefährlich):
“After examination of the video material, I found that the measures inflicted upon those children, some of them lifeless, are bizarre, non-medical, non-lifesaving, and even counterproductive in terms of life-saving purposes of children”.
[Dr. Leif Elinder, Pädiater, zitiert in: Swedish Doctors for Human Rights: White Helmets Video, Macabre Manipulation of Dead Children and Staged Chemical Weapons Attack to Justify a “No-Fly Zone” in Syria (Prof. Marcello Ferrada de Noli)]
Hier einige Bilder aus sozialen Netzwerken, die die Verbindungen zwischen den White Helmets und ihren Al-Qaida- und IS-Kollegen zeigen. Sprich: Es handelt es um die selben Personen bei diesen unterschiedlichen „Organisationen“. Wohlgemerkt: Die Weißhelme-Mitarbeiter haben diese Bilder, welche sie als radikale Kämpfer/Terroristen zeigen, ursprünglich selbst ins Internet gestellt (Facebook, Twitter), um damit zu prahlen.
[Weißhelm-Terroristen – eine Fotostrecke, Ulrich Gellermann, Blauer Bote Magazin, 23.07.2018]

16.04.2018: Während eines Konzerts in Barcelona beschuldigt Roger Waters die Weißhelme auf der Bühne, eine Propaganda-Organisation zu sein:
- Der Schuss ging nach hinten los: Weißhelme wollten Konzert von Roger Waters als Plattform nutzen (Abendlich Hamburg, 21.04.2018)
- Ex-Pink-Floyd-Sänger Roger Waters bei Konzert: Weißhelme sind Propagandawerkzeug des Westens (RT Deutsch, 16.04.2018)

Mein Kommentar:
Wann werden wir solche Informationen unseren Mainstream-Medien entnehmen können?

zuletzt aktualisiert am 21.02.2019