Jahrhundertelang wurden Homosexuelle verfolgt und hart bestraft, erst 1994 wurde der einschlägige § 175 in Deutschland abgeschafft. Doch selbst im 21. Jahrhundert scheint die gleichgeschlechtliche Liebe immer noch ein Makel zu sein, der den Träger eines öffentlichen Amtes zu Rechtfertigungen zwingt.
Klaus Wowereit, der sich 2001 um das Amt des Berliner Oberbürgermeisters bewarb, wagte als erster Politiker ein öffentliches Outing. Mit seinem Statement »Ich bin schwul – und das ist auch gut so!« auf dem Sonderparteitag der SPD in Berlin nahm er den lauernden Medienvertretern den Wind aus den Segeln. Durch sein mutiges Bekenntnis emanzipierte sich Wowereit und entwickelte sich zu einer Leitfigur für deutsche Schwule, zu einem Vorreiter, der es auch anderen ermöglichte, zu ihrer Homosexualität zu stehen. Am 28. Juni 2003 eröffnete Wowereit als erster Regierender Bürgermeister den Christopher-Street-Day in Berlin.
Christopher Street Day
• erinnert an den Aufstand der Homosexuellen gegen die Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street am 28. Juni 1969
• 1979: erster CSD in Deutschland – in Berlin
Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2012