Twitter-Krieg zwischen einem milliardenschwerem US-Präsidentschaftsbewerber und einem milliardenschwerem mexikanischen Drogenboss (oder jemandem, der sich dafür ausgibt)
In drei von fünf aktuellen Umfragen zu den republikanischen Bewerbern für die US-Präsidentschaftswahl liegt derzeit der Milliardär Donald Trump vorne: Bei Fox News führt er mit 18 Prozent deutlich vor Jeb Bush, der hier nur auf 14 Prozent kommt. Bei USA Today liegt er mit 17 Prozent drei Punkte vor dem Kandidaten des republikanischen Establishments, über den er meint: "Das, was Amerika jetzt am wenigsten braucht, ist noch ein Bush". Und die Huffington Post misst 17,4 Prozent für Trump und 14,3 Prozent für den Sohn und Bruder der beiden Ex-Präsidenten.
In den anderen beiden Umfragen liegt der Milliardär mit der exzentrischen Frisur nur knapp hinter Bush: Bei Real Clear Politics, wo er 15 Prozent erreicht, ist es ein halber Prozentpunkt. In der Erhebung Monmouth University kommt er auf 13 Prozent, während der Ex-Gouverneur von Florida bei 15 gemessen wird.
Trumps Aufstieg an die Spitze fällt zeitlich mit einer Äußerung über Mexikaner zusammen, die viel Aufmerksamkeit erregte: "Sie bringen Drogen, sie bringen Kriminalität, sie sind Vergewaltiger, und einige, nehme ich an, sind auch nette Leute." Die republikanische Parteiführung und die meisten anderen Bewerber (außer Ted Cruz) distanzierten sich daraufhin von Trump. Sie glauben, dass er damit die für die Wahl wichtigen Latino-Wähler verschreckt. Trump selbst meint dagegen, diesen Latino-Wählern gehe es vor allem um Jobs, und die könne er in weit größerer Zahl versprechen als seine Konkurrenten.
mehr:
- Trump vs. El Chapo (Peter Mühlbauer, Telepolis, 20.07.2015)
Dienstag, 21. Juli 2015
Polen: Exodus der Akademiker
Nach einer Umfrage will fast die Hälfte der Studenten nach dem Abschluss auswandern
Der Befund ist alarmierend: 46 Prozent der 18- bis 31-jährigen polnischen Studierenden wollen nach ihrem Abschluss Arbeit im westlichen Ausland suchen, so eine Umfrage in der Zeitung Rzeczpospolita.
Neben den altbekannten Begründungen - die schlechte Bezahlung, die befristeten Verträge - machen nun die jungen Polen neuerdings die geringen Möglichkeiten, sich innerhalb polnischer Firmen fortzubilden, und die entsprechenden Perspektiven im Westen als Grund geltend.
Bezeichnend ist auch, dass sich die polnische Politik bislang zu der Umfrage nicht geäußert hatte. Denn das Emigrationsproblem beschäftigt Polen schon länger, trotz Wirtschaftswachstum, für das ein Wachstum für 2015 von 3,7 Prozent prognostiziert wird.
Seit der EU-Mitgliedschaft im Jahre 2004 wird das Land mit Auswanderungswellen konfrontiert. An genauen Zahlen wie an Lösungen des Problems waren die bisherigen Regierungen nicht interessiert. Denn die Migranten schicken Geld nach Hause, die Arbeitslosenstatistik wird geschönt, es gibt auch einige Impulse von Rückkehrern für das polnische Arbeitsleben. Die konservative-liberale Bürgerplattform (PO) unter Donald Tusk versprach beim Wahlsieg 2007 ein "neues Irland" an der Weichsel. Doch die Mitarbeiter der staatlichen Rückkehr-Initiativen gaben sich gegenüber Journalisten einsilbig, das Bemühen wurde bald eingestellt.
mehr:
- Polen: Exodus der Akademiker (Jens Mattern, Telepolis, 20.07.2015)
Der Befund ist alarmierend: 46 Prozent der 18- bis 31-jährigen polnischen Studierenden wollen nach ihrem Abschluss Arbeit im westlichen Ausland suchen, so eine Umfrage in der Zeitung Rzeczpospolita.
Neben den altbekannten Begründungen - die schlechte Bezahlung, die befristeten Verträge - machen nun die jungen Polen neuerdings die geringen Möglichkeiten, sich innerhalb polnischer Firmen fortzubilden, und die entsprechenden Perspektiven im Westen als Grund geltend.
Bezeichnend ist auch, dass sich die polnische Politik bislang zu der Umfrage nicht geäußert hatte. Denn das Emigrationsproblem beschäftigt Polen schon länger, trotz Wirtschaftswachstum, für das ein Wachstum für 2015 von 3,7 Prozent prognostiziert wird.
Seit der EU-Mitgliedschaft im Jahre 2004 wird das Land mit Auswanderungswellen konfrontiert. An genauen Zahlen wie an Lösungen des Problems waren die bisherigen Regierungen nicht interessiert. Denn die Migranten schicken Geld nach Hause, die Arbeitslosenstatistik wird geschönt, es gibt auch einige Impulse von Rückkehrern für das polnische Arbeitsleben. Die konservative-liberale Bürgerplattform (PO) unter Donald Tusk versprach beim Wahlsieg 2007 ein "neues Irland" an der Weichsel. Doch die Mitarbeiter der staatlichen Rückkehr-Initiativen gaben sich gegenüber Journalisten einsilbig, das Bemühen wurde bald eingestellt.
mehr:
- Polen: Exodus der Akademiker (Jens Mattern, Telepolis, 20.07.2015)
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