Dienstag, 24. Januar 2012

Heute vor 300 Jahren: Die Geburt Friedrichs des Großen

300 Jahre Alter Fritz

Heute jährt sich der Geburtstag von Friedrich II. (1712-1786), auch Friedrich der Große, Preußenkönig oder Alter Fritz genannt, zum 300. Mal. Er gilt als der Preuße schlechthin, doch die viel beschworenen preußischen Tugenden suchte man bei ihm vergebens.
Friedrich der Große als Feldherr im Siebenjährigen Krieg (1756-63),
Lithografie, um 1880
So war beispielsweise Sparsamkeit nicht seine Stärke: Friedrich errichtete von allen preußischen Königen die teuersten Bauten. Aufrichtigkeit zeichnete ihn ebenfalls nicht aus. So war der Überraschungsangriff auf Österreich 1740 eher ein Vabanquespiel als ehrliche Politik. Dafür hatte er andere Qualitäten: Er war Querdenker, pragmatischer Staatsmann und Künstler. Die Forschung sieht seine große Leistung darin, dass er es wie kein anderer geschafft habe, sein eigenes Image zu kreieren, d. h. das Bild, das sich die Nachwelt von ihm machen sollte, habe er selbst bestimmt.

Thomas Mann über Friedrich II.:
 »Sein Recht war das Recht der aufsteigenden Macht, ein problematisches, noch illegitimes, noch unerhärtetes Recht, das erst zu erkämpfen, zu schaffen war. Unterlag er, so war er der elendste Abenteurer, ›un fou‹, wie Ludwig von Frankreich gesagt hatte. Nur wenn sich durch den Erfolg herausstellte, dass er der Beauftragte des Schicksals war, nur dann war er wirklich im Recht und immer im Recht gewesen.«
Brockhaus – Abenteuer Geschichte 2012
(aus einem Werbeprospekt der Firma MDM Braunschweig)

Das geht ja auf keine Kuhhaut!

Die Sünden und das liebe Vieh

Die Redewendung »Das geht ja auf keine Kuhhaut« hat ihren Ursprung im Mittelalter und im Glauben an einen Teufel mit Buchhaltermentalität. Die Menschen hatten die Vorstellung, dass der Teufel ihnen nach dem Tod, am Tag des jüngsten Gerichts, all ihre Sünden aufzeigen würde, und zwar anhand einer Liste, die er vorher penibel gefertigt hatte.

Um den Überblick nicht zu verlieren, schrieb er alle Sünden eines Menschen – ob große, ob kleine – auf einem aus Kuhhaut gefertigten Pergament nieder. Also das Sündenregister und das schlechte Gewissen manifestiert auf einer Tierhaut – hier ist die deutsche Gründlichkeit bereits greifbar. Kamen dann aber während eines Lebens so viele Sünden zusammen, dass selbst die große Kuhhaut keinen Platz mehr bot, war das Maß überschritten. Und so ist es dann auch heute noch, wenn etwas unerträglich oder viel zu viel ist und eben nicht mal mehr auf eine ganze Kuhhaut geht. Übrigens: Eine ausgewachsene Kuh ist ca. 2,50 m lang, 1,50 m hoch und 80 cm breit – insgesamt sind es also ungefähr 4 m2 Kuhhaut.
Brockhaus – Abenteuer Geschichte 2012

Brot und Spiele

Leichtathletik-Legende Dieter Baumann im GOP in Hannover

Dieter Baumanns sportliche Erfolge

1983
Dt. Jugendhallenmeister 3000m in Düsseldorf
Dt. Crossmeister Mittelstrecke (ca. 3200m) der männlichen Jugend in Ahlen-Hamm
Dt. Jugendmeister 3000m in Dortmund
1984
Dt. Juniorenmeister 5000m in Mönchengladbach
1985
Dt. Vizemeister 5000m in Stuttgart
Dt. Juniorenmeister 5000m und 1500m in Augsburg
1986
Dt. Meister 5000m in Berlin
12. Platz Europameisterschaften 5000m in Stuttgart
Dt. Juniorenmeister 1500m in Wetzlar
1987
Dt. Hallenmeister 3000m in Karlsruhe
2. Platz Europäische Hallenmeisterschaft in Lievin, Frankreich
7. Platz Welthallenmeisterschaften 1500m in Indianapolis
Dt. Meister 1500m in Gelsenkirchen
1988
Dt. Meister 1500m und 5000m in Frankfurt
Silbermedaille 5000m Olympische Spiele in Seoul
1989
1. Platz Europäische Hallenmeisterschaften 3000m in Den Haag
3. Platz Welthallenmeisterschaften 3000m in Budapest
Dt. Meister 1500m in Hamburg
1990
Verletzungspause
1991
Dt. Staffelmeister 4 x 1500m
Dt. Meister 5000m in Hannover
4. Platz Leichtathletik-Weltmeisterschaften 5000m in Tokio
1992
Dt. Hallenmeister 1500m und 3000m in Karlsruhe
Dt. Rekord 5000m in Sevilla
Dt. Meister 5000m in München
Goldmedaille 5000m Olympische Spiele in Barcelona
1993
Verletzungspause
1994
Dt. Hallenmeister 3000m in Dortmund
Dt. Meister 10 000m in Kappelrodeck
Dt. Meister 5000m in Erfurt
1. Platz Europameisterschaften 5000m in Helsinki
1. Platz Europacup 5000 m in Birmingham
1995
Hallenrekord 3000m in Karlsruhe
Dt. Crossmeister Langstrecke in Wetter
Dt. Meister 1500m und 5000m in Bremen
Dt. Rekord 3000 m in Oslo
9. Platz Leichtathletik-Weltmeisterschaften 5000m in Göteborg
Dt. Rekord 5000m in Zürich
1996
Dt. Meister 5000m und 1500m in Köln
4. Platz 5000m Olympische Spiele in Atlanta
1997
Dt. Hallenmeister 3000 m in Dortmund
Dt. Rekord 10 000 m in Baracaldo/Spanien
Dt. Meister 5000m in Frankfurt
Dt. Rekord 3000m in Oslo
5. Platz 5000m Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Athen
Dt. Crossmeister Langstrecke in Gotha
Dt. Crossmannschaftsmeister Langstrecke mit TSV Bayer 04 Leverkusen in Gotha
1. Platz Europacup 3000 m in München
Europarekord 5000m in Zürich
1998
Dt. Hallenmeister 1500 m und 3000 m in Sindelfingen
Dt. Meister 10000 m in Lindau
1. Platz Europacup 3000 m in Petersburg
Dt. Meister 5000m und 1500m in Berlin
3. Platz Eurochallenge 10 000 m in Lissabon
2. Platz 10 000m Europameisterschaften in Budapest
Dt. Rekord 3000m in Monaco
1. Platz Worlcup 3000 m in Johannesburg
3. Platz Worldcup 5000 m in Johannesburg
1999
Dt. Meister 5000m in Erfurt, Positiver Dopingbefund
2000
Dt. Meister 5000 m in Braunschweig (durch die IAAF aberkannt)
2001
Dt. Hallenmeister 3000m in Dortmund
2002
Dt. Crossmeister Langstrecke in Regensburg 10000 m
Sieger beim European Challenge in Camaiore
2. Platz Europameisterschaft 10 000 m
14. September 2003
letztes Rennen beim Tübinger Stadtlauf danach
offizieller Rücktritt vom aktiven Leistungssport


Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul über 5000m

Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona

4. Platz bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta


Mir hat – abgesehen von seinem Gold-Lauf bei den Olympischen Spielen 1992 – dieser Lauf am besten gefallen, weil sich Baumann zu keinem Zeitpunkt durch die Tempowechsel der Afrikaner aus der Ruhe bringen ließ, während der Amerikaner Kennedy sie mitmachte – und später dafür Tribut zahlen mußte. Baumann machte sein Tempo, wohl wissend, daß er – obwohl so schnell wie vorher nie in seiner Karriere – gegenüber den Schwarzafrikanern keine Chance hatte. Er lief – fast – alleine und wurde mit einem vierten Platz belohnt. Mehrmals hielt er es aus, fünfzig Meter hinter den Führenden zu liegen und versuchte nicht – wie Kennedy – das Tempo der Afrikaner mitzugehen. Meine Hochachtung für diese mentale Leistung!
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Heute vor vierzig Jahren: Der späte Frieden des Yokoi Shoichi

28 Jahre Dschungelcamp

Der späte Frieden des Yokoi Shoichi

Nach seiner Entdeckung tritt der 58-Jährige im Krankenhaus vor die Presse. Foto: Getty Images
Nach seiner Entdeckung tritt der 58-Jährige im Krankenhaus vor die Presse.
Foto: Getty Images
Auf der Pazifikinsel Guam wird 1972 ein japanischer Soldat entdeckt. Seit 28 Jahren versteckt er sich im Dschungel - der Weltkrieg ist für ihn noch nicht zu Ende

Am Tag nach der Festnahme untersucht ihn ein Ärzteteam: Blutdruck und Herzschlag normal, die zahlreichen Exzeme auf der Haut harmlos, vermutlich stammen sie von Moskitostichen. Yokoi Shoichi wiegt nur noch 41 Kilo, sein Kopf wirkt riesig im Vergleich zum Rest des ausgemergelten Körpers. Später stellen die Mediziner Blutarmut und Vitamin-B-Mangel fest, aber falls wirklich stimmt, was der bärtige Mann im Zentralkrankenhaus der Pazifikinsel Guam behauptet, kommt sein Gesundheitszustand einem Wunder gleich.
Fünf Dorfbewohner haben Yokoi Shoichi gefunden. Am 24. Januar 1972, kurz nach Einbruch der Dunkelheit, steht er am Ufer des Flusses Talofofo, nicht weit von einer kleinen Ortschaft im Südosten der Insel.
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Thirty Years in the Jungle! – Could you do it? – Artikel auf primitiveways.com
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