Machen wir es ruhig an Ullrich fest. Anlässlich des Erscheinens seines neuen Buches „Der Tiefe Staat schlägt zu“ war Ullrich Mies vor kurzem in der Sendereihe KenFM im Gespräch zu Gast. Seine Ausführungen über die wahren Machtverhältnisse auf diesem Planeten mögen für die meisten Zuschauer schockierend gewesen sein, für andere waren sie nur eine Bestätigung dessen, was sie ohnehin schon gewusst oder geahnt hatten. Mies spricht davon, dass die Planung des Nuklearkrieges in all seinen Formen Teil einer übergeordneten Strategie der USA ist. Er nennt sie die Full-spectrum dominance, welche die Vereinigten Staaten nach eigenem Selbstverständnis dazu verpflichtet, auf allen Gebieten die erste Geige spielen zu müssen. Dazu gehören neben der militärischen Dominanz inzwischen auch die Überlegenheit im Space und Cyberspace. „Ich bin davon überzeugt, dass da psychopathogene Figuren am Werk sind,“ sagt Mies.
Und diese Figuren sind es, die die totale Überwachung der Weltbevölkerung organisieren, die Manipulationstechniken entwickeln und einen Informationskrieg ungeahnten Ausmaßes führen. „Sie haben ein Riesenbündel an Faktoren zu bedienen, um überall die Nummer eins zu sein,“ so Mies, „und wenn irgendwo ein Land die Nase aus dem Staub hebt und die Gefahr aufleuchtet, dass es auf irgendeinem Sektor besser sein könnte, reicht das aus, um militärisch zu intervenieren oder einen Regimechange durchzuführen.“
Es ist nicht so sehr das Gesagte, was mich an dem Gespräch zwischen Ullrich Mies und Ken Jebsen fasziniert. Es ist die Art und Weise, in der Ullrich Mies erklärt und Antwort gibt, es ist vor allem sein Gesicht, das seine Ausführungen begleitet und in dem sich kaum noch Empörung zeigen will. Es nistet auch kein Anflug von Stolz oder Zufriedenheit über die geleistete aufklärerische Arbeit darin, keine Leidenschaft, wie noch im Gespräch an gleicher Stelle, als sein Buch „Fassadendemokratie und Tiefer Staat“ vorgestellt wurde. Nein, dieses Gesicht ist in gewisser Weise verstummt, es ist ohne Regung auf sich selbst reduziert und dadurch von unglaublicher Klarheit. Es akzeptiert das Ungeheuerliche, weil Ullrich Mies inzwischen weiß, dass die Ungeheuerlichkeiten einer geistesgestörten Finanz- und Politelite bis zur Totalkatastrophe ungestraft durchgewinkt werden. Widerstand scheint zwecklos. Was ich sehe, wenn ich mir den Mann in dem besagten Gespräch bei KenFM ansehe, ist vor allem dies: hinter seinem Gesicht verbirgt sich eine unumstößliche Traurigkeit und Melancholie, als würde man auf den Grund eines stillen Sees schauen. So sehen früher oder später alle aus, die durch ihre erlittene Müdigkeit geneigt sind, die Waffen zu strecken.
mehr:- Das Geheimnis um das neue Gesicht von Ullrich Mies (Dirk C. Fleck, KenFM, 26.06.2019)