Mittwoch, 9. Mai 2018

Heute vor 73 Jahren war der Zweite Weltkrieg zu Ende. Ein Text einer 96Jährigen

Sie schreibt großartig, und sie teilt die Sorgen um die neuen Konflikte, die noch mal zum großen Krieg führen könnten. Sie hat als junge Frau während des Zweiten Weltkriegs in einem Frankfurter Betrieb gearbeitet. Dort waren auch russische und französische Kriegsgefangene und Deportierte beschäftigt. Gemeinsam erlebten sie die Bombennächte. Hiervon handelt der folgende Text „Über die Kriegsjahre im Büro“. Albrecht Müller.

Unsere Autorin will nicht mit ihrem Namen auftreten. Wir akzeptieren das. Anette Sorg und ich haben sie am vergangenen Sonntag besucht und sind tief beeindruckt. Wir freuen uns darüber, den NachDenkSeiten-Leserinnen und -Lesern die Texte einer Frau bieten zu können, die 1922 geboren wurde und das Geschehen von Jugend an und bis heute hellwach begleitet, beobachtet, kritisiert. Heute macht sie sich zum Beispiel große Sorgen darüber, was Cambridge Analytica und ähnliche Firmen mit uns anstellen. Davon vielleicht später mehr. Heute statt einer Politiker-Rede zum 8. Mai dieser Bericht:
mehr:
- Heute vor 73 Jahren war der Zweite Weltkrieg zu Ende. Dessen gedenken wir mit dem Text einer 96-jährigen NachDenkSeiten-Leserin. (NachDenkSeiten, 08.05.2018)

Aktham Suliman: „Die Berichterstattung wurde faktisch zur Kriegsberichterstattung“

„Journalisten sollten an und für sich kein Interesse daran haben, irgendeine Seite zu dämonisieren bzw. zu entmenschlichen“, sagt Aktham Suliman im Interview mit den NachDenkSeiten. Der syrische Journalist warnt davor, dass Medienvertreter sich in Kriegen bewusst oder unbewusst selbst einer Konfliktpartei zurechnen. Dann, so der ehemalige Deutschlandkorrespondent für den arabischen TV-Sender Al Jazeera, müsste man den Begriff „Schreibtischtäter“ mit „neuen Inhalten füllen“. Ein Interview über die Berichterstattung zu Syrien, Erzählungen in den Medien, die nicht in Einklang zu bringen sind und den Gebrauch des gesunden Menschenverstandes, wenn es darum geht, die journalistische Berichterstattung einzuordnen. Ein Interview von Marcus Klöckner.
mehr:
- „Die Berichterstattung wurde faktisch zur Kriegsberichterstattung“ (NachDenkSeiten, 09.05.2018)

Heute vor 40 Jahren – 9. Mai 1978: Aldo Moro wird in Rom tot aufgefunden

Terror der Roten Brigaden 

Die Roten Brigaden (ital.: »Brigate Rosse«, BR) gründeten sich 1970 in Mailand als kommunistische Untergrundorganisation. In den 1970er-Jahren radikalisierte sie sich, verübte Attentate und machte mit Entführungen von sich reden. Die Terrororganisation nahm eine ähnliche Entwicklung wie die deutsche Rote Armee Fraktion, sie konnte jedoch auf eine größere Organisation und eine breitere Unterstützerszene zurückgreifen. 

Spektakulärste Aktion der Roten Brigaden war am 16. März 1978 die Entführung des Christdemokraten Aldo Moro (* 1916); dessen fünf Begleiter wurden bei der Aktion in Rom erschossen. Mora war 55 Tage Gefangener der BR. Er durfte Briefe an die Regierung schreiben, die jedoch hart blieb und Verhandlungen ablehnte. Am 9. Mai wurde in Rom schließlich ein PKW mit der Leiche Moros aufgefunden. Der Fall weist starke Parallelen zum Schicksal von Hanns-Martin Schleyer 1977 in Deutschland auf. 
Ein von den Roten Brigaden aufgenommenes Photo
des von ihnen entführten Politikers Aldo Moro mit der
Zeitung »La Repubblica« vom 19. April 1978;
die Schlagzeile lautet »Moro ermordet?«
Die genauen Hintergründe der Moro-Entführung blieben trotz mehrerer Strafverfahren bis heute ungeklärt. Moro war mehrfach Minister sowie 1963-68 und 1974-76 Ministerpräsident Italiens. Als Vertreter des linken Flügels der Democrazia Cristiana plädierte er für eine Zusammenarbeit mit der demokratischen Linken. Daher kursieren auch Theorien, die von einer Instrumentalisierung der BR durch ultrarechte Gruppen oder Logen ausgehen, die Italien destabilisieren wollten. 
Harenberg – Abenteuer Geschichte 2018 

Die Ermordung Aldo Moros 1/5 {9:50}

Am 03.02.2010 veröffentlicht 
bewusstseinonline
ARD, 28.1.2001
Ser interessanter Bericht über die Entführung und Ermordung Aldo Moros durch die sog. Rote Brigaden. Hintergründe: Moros Politik dei gemäßigten Kommunisten Italiens mit in die Regierung zu nehmen, stieß auf entschiedenen Widerstand der USA. Bei einem USA-Besuch wurde Aldo Moro von Henry Kissinger derart bedroht, dass er seine Reise abbrach, alle Ämter niederelegte und sich ganz aus der Politik zurückziehen wollte… .
x

Das öffentliche Scheitern einer versuchten Gehirnwäsche: Neue Umfragen belegen Medienkompetenz und Pazifismus der Bürger

„Giftgas“ und „Hate Speech“ zum Trotz – ein großer Teil der Meinungsmache läuft ins Leere: Aktuelle Umfragen belegen eine ausgeprägte Medienkompetenz bei vielen Bürgern und eine große Sehnsucht nach deutsch-russischer Annäherung. Nur die Parteien trauen sich noch nicht, diese Stimmungen zu nutzen. Von Tobias Riegel.

Die antirussische Meinungsmache der letzten Jahre läuft zu weiten Teilen ins Leere, die große Mehrheit der Bürger weigert sich trotz immensen medialen Aufwands, Russland und seinen Präsidenten Wladimir Putin als Feind oder Gefahr anzuerkennen. Noch trauen sich aber kaum Politiker, daraus Kapital zu schlagen. Gleichzeitig weist die Mehrheit der Menschen die Versuche der großen Medien zurück, sich nach der Methode „Haltet den Dieb“ auf Kosten von „Hate Speech“ und „Fake News“ weißzuwaschen: Immer zahlreicher entziehen sie ihnen das Vertrauen. Zudem beweisen die Deutschen Medienkompetenz, indem sie den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zwar scharf kritisieren, aber gleichzeitig das wichtige Prinzip eines öffentlich-rechtlichen Gegenpols zu den privaten Medienkonzernen verteidigen wollen. 
Dies sind Ergebnisse von Umfragen aus der jüngsten Vergangenheit. Sie können Mut machen in einer Zeit, in der sensible Menschen an ihrem Verstand zu zweifeln begannen, angesichts des jüngsten medialen Versagens während der Kampagnen zu den Skripal- und „Giftgas“-Vorfällen.
mehr:
- Das öffentliche Scheitern einer versuchten Gehirnwäsche: Neue Umfragen belegen Medienkompetenz und Pazifismus der Bürger (Tobias Riegel, NachDenkSeiten, 07.05.2018)