Grad habe ich mit jemandem gesprochen, der im Arbeitsamt (mir ist das zu doof, mir alle paar Jahre die neuen Begriffen zu merken) als Vermittler arbeitet (es heißt jetzt glaube ich Ansprechpartner). 150 Jobsuchende sollte man haben, um vermitteln zu können, er hat 400, da ist nur Verwalten möglich. Der Hintergrund ist einfach und klar: Es geht einzig und allein um das Verschleiern einer unhaltbaren Situation. Wir sollen nicht wissen, daß es einfach nicht genug Jobs gibt, und das Interesse der Politik ist, so zu tun, als ob die Zahlen nicht so hoch wären und als ob wir nur ein Tal durchschreiten müßten, damit es wieder besser wird. Pustekuchen, die Zahlen werden in zehn Jahren noch höher sein. Wie sich das auf die Sozialsysteme auswirken wird, kann man sich an drei Fingern abzählen.
Schuld ist die seit Jahren hochgepriesene Globalisierung. Wir brauchen nur ein paar hundert Meter weit zu gehen, um Sachen zu kaufen, die großenteils in Ländern hergestellt werden, in denen Begriffe wie Arbeitsschutz, Umweltschutz, Sozialversicherung usw. Fremdworte sind. Nachdem wir also Jahrzehnte dafür gekämpft haben, bestimmte Produktionsregeln zu institutionalisieren, werden diese durch den Import von Billigwaren dubioser Herkunft unterlaufen. In einem bestimmten Tal in China wird inzwischen jede zweite Socke hergestellt, die auf der Welt verkauft wird. Unter welchen Bedingungen, das zeigt ein Artikel in der Lettre 69. Unser Geschichtslehrer hat das vor dreißig Jahren »Stamokap« genannt, Staatsmonopolkapitalismus. Es gibt zwei Möglichkeiten, unsere Märkte vor der Überschwemmung von Billigwaren zu schützen: entweder die Verbraucher kaufen intelligenter ein - was sie noch nie getan haben, oder unsere Politik fängt an, unseren Markt abzuschotten. Für den Verbraucher ist das Ganze auch nur eine Milchmädchenrechnung: Der Euro, den ich bei »Geiz ist geil« spare, den benötige ich für die Kranken-, Arbeitslosen- oder Rentenversicherung. Das mache sich jeder klar, der mal wieder nach einem Schnäppchen Ausschau hält: Wir sparen unserem eigenen Land die Arbeitsplätze weg.
Schuld ist die seit Jahren hochgepriesene Globalisierung. Wir brauchen nur ein paar hundert Meter weit zu gehen, um Sachen zu kaufen, die großenteils in Ländern hergestellt werden, in denen Begriffe wie Arbeitsschutz, Umweltschutz, Sozialversicherung usw. Fremdworte sind. Nachdem wir also Jahrzehnte dafür gekämpft haben, bestimmte Produktionsregeln zu institutionalisieren, werden diese durch den Import von Billigwaren dubioser Herkunft unterlaufen. In einem bestimmten Tal in China wird inzwischen jede zweite Socke hergestellt, die auf der Welt verkauft wird. Unter welchen Bedingungen, das zeigt ein Artikel in der Lettre 69. Unser Geschichtslehrer hat das vor dreißig Jahren »Stamokap« genannt, Staatsmonopolkapitalismus. Es gibt zwei Möglichkeiten, unsere Märkte vor der Überschwemmung von Billigwaren zu schützen: entweder die Verbraucher kaufen intelligenter ein - was sie noch nie getan haben, oder unsere Politik fängt an, unseren Markt abzuschotten. Für den Verbraucher ist das Ganze auch nur eine Milchmädchenrechnung: Der Euro, den ich bei »Geiz ist geil« spare, den benötige ich für die Kranken-, Arbeitslosen- oder Rentenversicherung. Das mache sich jeder klar, der mal wieder nach einem Schnäppchen Ausschau hält: Wir sparen unserem eigenen Land die Arbeitsplätze weg.