Die Psychologie betreffenden Posts habe ich in »Roths Psychoblog« eingestellt. Eine Liste der Musikvideos findet sich unter »Tornado’s Music Favourites« (siehe unter »Links«). Das Posten eines Videos schließt das Hinzufügen des Infotextes mit ein. (Ich bemühe mich, offensichtliche Werbung wegzulassen) Dieser gibt also nicht notwendigerweise meine Meinung wieder! Das verwendete Bild stammt aus Bob Dylan’s Video »Jokerman«. Ich speichere keine Daten!
Der 1713 in Preußen an die Macht gekommene »Soldatenkönig« Friedrich Wilhelm I. (1688-1740) liebte es einfach, sparsam und gerade heraus. Daher versammelte er in seiner Lieblingsresidenz Wusterhausen bei Berlin seine Generäle und Minister zu einer rauen Männerrunde. Im »Tabakskollegium« wurde Pfeife geraucht, reichlich Bier getrunken und »frei Schnauze« über das Tagesgeschehen schwadroniert.
Das Tabakskollegium zu Königs Wusterhausen: Gundling wird von einem Bären attackiert. Holzstich nach Zeichnung von Adolph Menzel, 1740
Des Königs Neigung zu derbem bis menschenverachtendem Spott bekam vor allem der »Lustige Rat« Jacob Paul von Gundling (1673 bis 1731) zu spüren, Professor für Geschichte und Recht, den seine Eitelkeit und Trunksucht als Spottobjekt geradezu prädestinierten. Die lustigen Zecher spielten Gundling übelst mit: Er wurde als Affe verkleidet, mit Bären im Zimmer eingeschlossen, die ihn böse zurichteten, seine Perücke wurde in Brand gesteckt und vieles mehr. Zweimal floh der charakterschwache Trinker vom Hofe – und wurde wieder zurückgebracht und zum Präsidenten der Preußischen Akademie der Wissenschaften gemacht. Besonders zu leiden hatte Gundling unter den bösen Attacken seines Neiders und Konkurrenten als »Spaßmacher«, dem »Neuigkeitserzähler« David Faßmann (1685-1744). Als Gundling starb, ließ der König ihn in einem Weinfass ausstellen und beisetzen.
Harenberg - Abenteuer Geschichte 2016
Friedrich Wilhelm I der Soldatenkönig [19:28]
Veröffentlicht am 06.05.2013
Friedrich II von Preussen: Psychogramm eines Koenigs Doku (2011) [1:11:05]
Veröffentlicht am 14.03.2015
Er ist eine der populaersten, aber auch umstrittensten Herrscherfiguren der deutschen Geschichte. Vor dreihunter Jahren kam er auf die Welt, schon zu Lebzeiten wurde er zum Mythos. Seine Untertanen nannten ihn Der Grosse oder der alte Fritz. Friedrich II.hat Preussen gepraegt. Als er 1786 starb, hinterliess er eine von Kriegen geschwaechte Grossmacht. Doch nicht allein als Feldherr hat sich Friedrich bleibenden Ruhm erworben. Als Schoengeist und Philosoph brachte er die Aufklaerung in sein einst so rueckstaendigen Land. Er warb fuer Toleranz, liberales Denkenaber war ihm fremd. Den Rahmen des absolutistischen Systems, in dem er herrschte, konnte und wollte Friedrich nicht verlassen. Der Fuerst, sagte der Koenig, muesse fuer die ganze Gemeinschaft sehen, denken und handeln...
[…] Ich habe gar nichts gegen die Menge; Doch kommt sie einmal ins Gedränge, So ruft sie, um den Teufel zu bannen, Gewiß die Schelme, die Tyrannen. […] Was ich sagen wollt, Verbietet mir keine Zensur! Sagt verständig immer nur, Was jedem frommt, Was ihr und andere sollt; Da kommt, Ich versichr’ euch, so viel zur Sprache, Was uns beschäftigt auf lange Tage.
O Freiheit süß der Presse! Nun sind wir endlich froh; Sie pocht von Messe zu Messe In dulci jubilo. Kommt, laßt uns alles drucken Und walten für und für; Nur sollte keiner mucken, Der nicht so denkt wie wir.
Was euch die heilige Preßfreiheit Für Frommen, Vorteil und Früchte beut? Davon habt ihr gewisse Erscheinung: Tiefe Verachtung öffentlicher Meinung. […] Nichts schmerzlicher kann den Menschen geschehn, Als das Absurde verkörpert zu sehn.
Dummes Zeug kann man viel reden, Kann es auch schreiben, Wird weder Leib noch Seele töten, Es wird alles beim alten bleiben.
Dummes aber, vors Auge gestellt, Hat ein magisches Recht; Weil es die Sinne gefesselt hält, Bleibt der Geist ein Knecht. […] Das Tüchtige, und wenn auch falsch, Wirkt Tag für Tag, von Haus zu Haus; Das Tüchtige, wenn’s wahrhaft ist, Wirkt über alle Zeiten hinaus.
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