Freitag, 24. August 2018

Warum Männer Singles sind

Nach einem Evolutionspsychologen hat sich der Paarungsprozess verändert, die Männer sollen feststecken, sie können nicht flirten oder sind verunsichert

Einsamkeit sei eine Epidemie, erklärte kürzlich die britische Campaign to End Loneliness. Besonders gefährdet für chronische Einsamkeit seien zunehmend ältere Menschen. Und chronische Einsamkeit, so hatten Wissenschaftler behauptet, erhöhe das Risiko eines vorzeitigen Todes. Nach einer Studie wächst auch die Einsamkeit in den USA schnell an, 35 Prozent der Amerikaner seien einsam, hier aber sollen jüngere Menschen mehr unter Einsamkeit leiden als ältere. Nach einer Umfrage sagen auch immer mehr Amerikaner, sie seien einsam (In den USA soll die Einsamkeit grassieren).

Den Trend scheinen auch andere Statistiken zu belegen. Nach dem britischen Statistikamt lebten in Großbritannien 34,5 Prozent der Erwachsenen als Single und hatten niemals mit einem Partner zusammengelebt oder waren verheiratet. Nach einer Gallup-Umfrage ebenfalls 2015 lebten 64 Prozent der 18-29-jährigen Amerikaner als Single und waren niemals verheiratet, was allerdings weniger aussagekräftig ist (s.a.: Junge Amerikaner: Liberaler, aber weniger Sex). Aus Japan oder Südkorea wird gemeldet, dass immer mehr Menschen asexuell leben (Sex ist Mühsal). Und überall in den Industriestaaten wächst die Zahlen der Menschen, die als Singles leben - und oft auch keinen Partner haben. Und natürlich können Singles zufrieden und auch sexuell ausgefüllt leben, während Menschen nicht unglücklich und einsam sein müssen, wenn sie asexuell leben.

mehr:
- Warum Männer Singles sind (Florian Rötzer, Telepolis, 22.08.2018)
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USA: Wenn die Hacker keine Russen sind

Demokraten ließen Hacker versuchen, in die Wählerdatenbank des DNC einzudringen, während Microsoft aus der Panik mit dem Abschalten von Fake-Websites ein neues Geschäftsmodell bewirbt

Vor den nur noch etwas mehr als zwei Monate entfernten Midterm-Wahlen ist die Aufregung in den USA groß, dass Hacker die Wahlen oder die Haltung der Menschen beeinflussen könnten. Jetzt musste der Democratic National Committee (DNC), dessen Computer 2016 durch spare fishing gehackt wurden, eingestehen, dass der diese Woche entdeckte und angeblich abgewehrte Hackversuch nicht vom Ausland oder von den immer gleich beschuldigten Russen kam. Der DNC hatte am Dienstag das FBI eingeschaltet, aber es stellte sich heraus, dass der Versuch, in die Wählerdatenbank einzudringen, nur ein Test war, den die Demokratische Partei von Michigan durchgeführt hatte, ohne den DNC zu benachrichtigen.

Die Demokratische Partei von Michigan hat offenbar "White-Hat"-Hacker von der Firma DigiDems angestellt, um den Angriff auf die Wählerdatenbank auszuführen. Sie haben offenbar DNC-Angestellten Emails geschickt, um diesen den Zugangscode zu entlocken, und eine Fake-Website erstellt. Die Datenbank DigiDems enthalte, so Bob Lord, der Sicherheitschef des DNC, die wichtigsten Informationen für die Partei, nämlich persönliche Daten der Wähler (um diese zu beeinflussen, müsste man hinzufügen).

Klar ist bislang nicht, warum die Angriffe ausgeführt wurden. Sollte die Sicherheit getestet werden oder wollte man gar mit einem False-Flag-Angriff, der den Russen untergeschoben wird, politisch gegen die Republikaner und Trump punkten? Lord sagte jedenfalls, dass permanent versuchte werde, den DNC zu hacken. Auch wenn es nun kein ausländischer Akteur gewesen sei, so sei dies doch ein weiterer Beweis, dass man wachsam sein müsse.

mehr:
- USA: Wenn die Hacker keine Russen sind (Florian Rötzer, Telepolis, 24.08.2018)

siehe auch:
- Donald Trump in Bedrängnis (Florian Rötzer, Telepolis, 22.08.2018)

mein Kommentar:
Auch wenn es Putin NICHT war, es bleibt immer was hängen!
Und DARUM geht es!

Pegida-Pöbler beim LKA

Am Rande einer Pediga-Veranstaltung in Dresden ging die sächsische Polizei unter anderem scharf gegen ein ZDF-Team vor. Im Nachhinein bringt dieser Demo-Eklat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer endgültig in Erklärungsnot, findet Jörg Köpke.

Berlin
Der Demo-Eklat bringt Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer endgültig in Erklärungsnot. Fragwürdig das Vorgehen der sächsischen Polizei gegen ein ZDF-Team am Rande einer Pegida-Veranstaltung in Dresden. Grenzwertig der anschließende Tweet des Regierungschefs, in dem er Medienvertretern indirekt vorwirft, unseriös agiert zu haben, statt vehement die Pressefreiheit zu verteidigen.

Jetzt kommt heraus, dass der Pegida-Sympathisant, der willfährige Polizisten aufforderte, gegen Journalisten einzuschreiten, ein Mann vom sächsischen Landeskriminalamt war. Spätestens jetzt erschüttert den Freistaat eine nicht mehr wegzudiskutierende Staatskrise.
mehr:
- Der Demo-Skandal in Sachsen wird zur Staatskrise (Jörg Köpke, Leipziger Volkszeitung, 23.08.2018)

siehe auch:
- Was wie Satire klingt, ist bittere Realität (Stefan Locke, FAZ, 23.08.2018)
- Pegida-Pöbelei in Dresden – Maik G. arbeitet als Buchprüfer für das LKA (SPON, 23.08.2018)
- UPDATE 23.08.2018, 13:26 Uhr Polizei gegen ZDF-Reporter in Dresden „Vorgänge wirklich besorgniserregend“ – Pegida-Demonstrant ist LKA-Mann (Ingo Salmen, Tagesspiegel, 23.08.2018)
- Behinderung von Journalisten bei Pegida-Demo: LKA-Mitarbeiter hat Zugriff auf sensible Ermittlungsdaten (Denise Peikert, Sandro Poggendorf, MDR aktuell, 23.08.2018)