Montag, 30. November 2015

Der Ukraine-Konflikt – Aktuelles, Teil 5



September 2015: 

"Maidan-Helden" wittern Verrat (Ulrich Heyden, Telepolis, 01.09.2015)
Bei Protesten von Ultranationalisten gegen die Dezentralisierung der Ukraine starben in Kiew drei Menschen. Regierungslager ringt um Stimmen für zweite Lesung der umstrittenen Verfassungsänderung
Am Montag wurden bei den Angriffen hunderter Ultra-Nationalisten auf Soldaten des Innenministeriums und Mitglieder der Nationalgarde, welche das ukrainische Parlament schützten, zwei Nationalgardisten und ein Jugendlicher getötet. 120 Mitglieder der Sicherheitskräfte wurden verletzt.
Auslöser der gewalttägigen Angriffe vor und der Tumulte im Parlament war die Verfassungsänderung zur Dezentralisierung der Ukraine, welche die Werchowna Rada am Montag in der ersten Lesung mit 265 Stimmen – bei 368 registrierten Abgeordneten - billigte. 226 Stimmen für die Verfassungsänderung waren in der ersten Lesung nötig gewesen. 38 Abgeordnete des Russland-freundlichen "Oppositionsblockes" kamen Präsident Poroschenko zu Hilfe und stimmten für die Verfassungsänderung. Im Oppositionsblock haben sich ehemalige Mitglieder der von ex-Präsident Viktor Janukowitsch geführten Partei der Regionen zusammengeschlossen (Ukraine: Militante Nationalisten proben den Aufstand).


Ukraine-Serie: 

Ukraine 20 – ARD-Programmbeirat bestätigt Publikumskritik (18.09.2014, zuletzt aktualisiert am 04.10.2014)
Ukraine 19 – Die Ukraine, korrupter Journalismus und der Glaube der Atlantiker (29.08.2014, zuletzt aktualisiert am 19.10.2014) 
Ukraine 18 – Putin als Projektionsfläche für die deutsche Sehnsucht nach dem »Starken Mann«?(23.08.2014
Ukraine 17 – I love Putin, Putin loves you (19.08.2014, zuletzt aktualisiert am 29.10.2014)
Ukraine 16 – Eine Gefährdung unserer Europäischen Kultur (18.08.2014, zuletzt aktualisiert am 19.08.2014
Ukraine 15 – Die – zumindest teilweise – Vernichtung eines gepanzerten russischen Phantom-Konvois (15.08.2014, zuletzt aktualisiert am 02.09.2014
Ukraine 14 – »Wir sind Menschen des Friedens« (29.07.2014, zuletzt aktualisiert am 15.08.2014)
Ukraine 13 – Unser westliches System und die MH 17-Berichterstattung (27.07.2014, zuletzt aktualisiert am 14.09.2014)
Ukraine 12 – Geld und Faschismus in der Ukraine (18.05.2014, zuletzt aktualisiert am 18.09.2014)
Ukraine 11 – Unsere Medien: Nicht-Berichten und Sprachverdrehung und der Krieg »Reich gegen Arm« (16.05.2014, zuletzt aktualisiert am 01.10.2014)
Ukraine 10 - Joe Bidens Sohn fällt die Treppe hoch (12.05.2014, zuletzt aktualisiert am 29.10.2014)
Ukraine 9 – Wider die veröffentlichte Meinung (11.05.2014, zuletzt aktualisiert am 31.07.2014)
Ukraine 8 – Mariopol und die Berichterstattung  (10.05.2014, zuletzt aktualisiert am 26.07.2014)
Ukraine 7 – Der Sprachen- bzw. ethnische Konflikt als Teil des Ukraine-Konfliktes (03.05.2014, zuletzt aktualisiert am 27.09.2014)
Der Ukraine-Konflikt 6 – Wer stoppt die USA? (25.04.2014, zuletzt aktualisiert am 28.10.2014)
Der Ukraine-Konflikt 5 – Die Nagelprobe des Journalismus (21.04.2014, zuletzt aktualisiert am 29.10.2014)
Der Ukraine-Konflikt 4 – Um was geht es eigentlich? (28.03.2014, zuletzt aktualisiert am 20.08.2014)
Der Ukraine-Konflikt 3 – Westliche Naivität oder westliche Machtpolitik? (25.03.2014, zuletzt aktualisiert am 26.07.2014) 
Der Ukraine-Konflikt 2 – Über unterschiedliche Meßlatten und die Verwendung von Sprache am Beispiel der Homosexuellen-Gesetzgebung in Deutschland und des israelisch-palästinensischen Konflikts (21.03.14, zuletzt aktualisiert am 03.09.2014)
Der Ukraine-Konflikt 1 – Westliche Aufgeregtheit und staatliches Gedächtnis (04.03.2014)

weitere wichtige Artikel:
Der militärische Teil des EU-Assoziierungsabkommens mit der Ukraine (Post, 21.05.2015)
Deutsche glauben den Medien nicht (Post, 26.12.2014) mit langer Link-Liste!
Zbigniew Brzezinski, Die einzige Weltmacht (Post, 28.11.2014)
Frieden muss gestiftet werden – Europas Sündenfall: der Kosovo-Krieg (Post, 24.11.2014)
Bedrohliche Sprachlosigkeit (Post, 19.11.2014)
Der ewige Krieg – Obama bricht das Recht (Post, 18.10.2014)
IPPNWforum: Roter Faden durch den ukrainischen Dschungel (Post, 08.10.2014)
Vor 55 Jahren – 15.-27. September 1959: Nikita Chruschtschow besucht die Vereinigten Staaten(Post, 25.09.2014)
Menschen, die mir während der Ukraine-Krise positiv aufgefallen sind (17.09.2014)
Aachener Rede von Gabriele Krone-Schmalz (14.09.2014)
Heute vor 44 Jahren – 4. September 1970: Salvador Allende wird zum Präsidenten Chiles gewählt (19.10.2014)
Deutschland und die Ukraine, zur Geschichte (02.09.2014)
Endlich: Council on Foreign Relations sieht Hauptschuld an Ukraine-Krise beim Westen(26.08.2014, zuletzt aktualisiert am 17.09.2014)
Heute vor 100 Jahren – 15. August 1914: Das erste Schiff durchfährt den Panamakanal(15.08.2014) 
Dianne Feinstein, CIA, NSA (09.08.2014) 
Roter Faden durch den ukrainischen Dschungel (Kai Ehlers, IPPNWforum Nr. 138, Juni 2014, S. 22)
Die US-amerikanische Außenpolitik (27.04.2014)
Jean Ziegler, ein wahrhaftiger Mensch (10.09.2013) 


zuletzt aktualisiert am 04.09.2015

Sonntag, 29. November 2015

Firefox-Problem bei der Ansteuerung eines Speedport-Routers

Ich wollte heute mal wie gewöhnlich mit der "SPEEDPORT.IP" - Adresse auf meinen Router zugreifen, jedoch bekomme ich nur noch folgenden Fehlerhinweis:

"Fehler: Gesicherte Verbindung fehlgeschlagen

Ein Fehler ist während einer Verbindung mit 192.168.0.1 aufgetreten. SSL hat einen schwachen kurzlebigen Diffie-Hellman-Schlüssel in der Handshake-Nachricht "Server-Schlüsselaustausch" empfangen. (Fehlercode: ssl_error_weak_server_ephemeral_dh_key)

Die Website kann nicht angezeigt werden, da die Authentizität der erhaltenen Daten nicht verifiziert werden konnte."

mehr und Abhilfe:
- Kein Zugriff mehr auf meinen Router (Telekom hilft, 04.07.2015)

Lösung:

1. in die Adresszeile eingeben: about:config 
2. suchen (cmd-F)
* security.ssl3.dhe_rsa_aes_128_sha 
* security.ssl3.dhe_rsa_aes_256_sha
(jeweils ohne Sternchen)
3. Suchergebnisse durch Doppelklick auf »false setzen«
4. Firefox-Neustart

Das löst das Problem zwar nicht, aber immerhin kriegt man ein Dialogfeld, auf dem man »Ich kenne das Problem« anklicken kann… 😥😩

Freitag, 27. November 2015

TTIP: Die Selbstaufgabe des Staates

Das geplante Freihandelsabkommen TTIP zwischen der Europäischen Union und den USA sorgt weiter für zunehmenden Protest: Am 10. Oktober fand in Berlin die größte Demonstration seit den Antikriegsprotesten im Jahre 2003 statt. Bis zu 250 000 Menschen füllten die Straße des 17. Juni zwischen dem Brandenburger Tor und der Siegessäule, um für einen gerechten Welthandel und gegen TTIP zu demonstrieren.

Dass der Protest immer größer wird, liegt an den brisanten Details, die mehr und mehr aus den geheimen Verhandlungen an die Öffentlichkeit dringen. Sie belegen, wie das Abkommen demokratische Standards nicht nur zu unterlaufen, sondern geradezu auszuhebeln droht. 


So ist inzwischen bekannt, dass TTIP auch ein Kapitel über die regulatorische Zusammenarbeit enthalten soll. Demnach sollen sich beide Seiten über die Einführung neuer Standards und technischer Normen abstimmen, noch bevor diese den jeweiligen Parlamenten zur Abstimmung vorgelegt werden. Die öffentliche Empörung führte sogar bei der ansonsten TTIP-freundlichen „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ zu Protest: „Amerika soll bei unseren Gesetzen mitreden“, titelte sie empört.[1]

Doch damit nicht genug. Denn zu diesem Regulierungskapitel hat die EU-Kommission im Mai 2015 einen Textvorschlag in die Verhandlungen eingebracht, der noch weitaus Abenteuerlicheres vorsieht. An versteckter Stelle taucht dort im Artikel 2 c der Begriff international bodies auf. Damit sind Gruppen und Netzwerke gemeint, an denen die EU und die USA beteiligt sind. Sie erstellen Anforderungen, Empfehlungen oder Leitlinien, die sich auf das Angebot, die Genehmigungen, die Produktionsmethoden und Darbietungsformen von Waren und Dienstleistungen beziehen. Als Beispiele werden in einer Fußnote unter anderem die OECD und die International Conference on Harmonisation of Technical Requirements (ICH) genannt.

Konkret liefern die bodies „Dokumente“, die im TTIP-Abkommen dann als Rechtsakte gewertet werden, als sogenannte international instruments. Diese instruments müssen dann – laut Artikel 10, 2b 1, präziser noch Artikel 13, 2 – von den vertragschließenden Parteien umgesetzt werden. Die Gruppen, deren Empfehlungen von den USA und der EU umgesetzt werden sollen, sind nicht im Einzelnen benannt; eine Liste oder gar eine abschließende Aufzählung fehlt. Das aber bedeutet nicht weniger, als dass sich die EU verpflichten soll, künftige Leitlinien unbekannten Inhalts, erstellt von einer unbekannten Anzahl ungenannter Gruppen, umgehend in politisches Handeln zu transformieren – an den Parlamenten vorbei. Kein Mensch bei Verstand würde im Privatleben einen solchen Vertrag unterschreiben, mit dem er sich künftig allen noch nicht bekannten Befehlen von ihm ebenso unbekannten Organisationen unterwerfen würde.

Um die Tragweite dieses Vorschlags deutlicher zu machen, hilft ein Blick auf die existierenden bodies. Einen genauen Überblick hat niemand, eine Liste all dieser Gruppen existiert nicht. Selbst neuere, ausführliche Handbücher sind nur in der Lage, beispielhafte Übersichten zu erstellen. Fest steht jedoch, dass die Zahl der bodies, die schon heute außerparlamentarisch Normen setzen, in den letzten zwanzig Jahren von einigen Hundert auf heute über zweitausend angestiegen ist.

Wie sie arbeiten, lässt sich an drei bekannteren Einrichtungen veranschaulichen: der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN), dem Basler Ausschuss für Bankenaufsicht (Basel Committee) und der International Conference on Harmonisation of Technical Requirements for Registration of Pharmaceuticals for Human Use (ICH).

mehr:
- TTIP: Die Selbstaufgabe des Staates (Fritz Glunk, Blätter für deutsche und internationale Politik, November 2015)
siehe auch:
- Das TTIP-Regime: Wie transatlantische Handelseliten die Welt dominieren (Petra Pinzler, Blätter für deutsche und internationale Politik, Oktober 2015)
- Demokratie oder Kapitalismus? Vom Elend der nationalstaatlichen Fragmentierung in einer kapitalistisch integrierten Weltgesellschaft (Jürgen Habermas, Blätter für deutsche und internationale Politik, Mai 2013, gefunden bei Axel Troost)
- Die Habermas-Streeck-Kontroverse (Martin Höpner, Gesellschaftsforschung 2/2013, Mgefunden bei Max-Planck-Institut)

mein Kommentar:
Junge, Junge, da wird das Unter-die-Räder-kommen institutionalisiert!
Einige nützlichen Schwachmaten verdienen sich wieder mal irgendwelche Pöstchen, die anderen verdienen sich dumm und dämlich, und der Rest guckt in die alternativlose Röhre.
Ich fordere die Wiedereinführung der Prügelstrafe!
Und ich möchte gar nicht wissen, wer da im Hintergrund welche Fäden zieht.
Manchmal habe ich den Gedanken, wir sollen mit der ganzen IS- und Ukraine-Scheiße nur abgelenkt werden.
Die aktuelle Frage dürfte lauten: Wie können wir die europäische Gesetzgebung so manipulieren oder aushebeln, daß wir unsere genmanipulierten Lachse auch in Europa an die Leute verfüttern – und daran verdienen – dürfen? (Perversion in der Nahrungsmittelindustrie: Frankenfisch auf dem Teller – »kein materieller Unterschied«!, Post, 20.11.2015)

Chaos im Kampf gegen den IS

Der Einsatzwille vieler Staaten im Kampf gegen den IS ist begrenzt. Und die Mächte, die wirklich kämpfen, verfolgen nur ureigene Interessen. Von diesem Chaos unter einander profitiert vor allem der IS, aber auch Assad. Eine erfolgreiche militärische Anti-IS-Allianz scheint undenkbar
Es sagt sich zu leicht, dass die Phalanx gegen diese Krake namens Islamischer Staat nur gemeinsam zuschlagen müsse – und schon wäre das mörderische Ungetüm platt. In Zahlen wirkt der Verbund mächtig. 60 Staaten beteiligen sich an dem, was die USA bereits im vergangenen Jahr als Anti-IS-Allianz geschmiedet haben. Seitdem Russland aktiv durch Luftschläge kämpft und nach dem Terror von Paris geben sich viele weitere Staaten solidarisch mit Frankreich. Der IS-Widerstand scheint unschlagbar.

Er scheint es aber nur. Denn tatsächlich ist der Einsatzwille vieler Staaten sehr begrenzt. Das größte Hindernis jedoch ist, dass die wirklich kämpfenden Mächte jeweils eigene Interessen verfolgen. Dieses Kreuz und Quer sowie jeder gegen jeden führt zu Chaos, von dem vor allem der IS, aber auch Assad profitieren. Denn beide wirken unbesiegbar.

mehr:
- Chaos im Kampf gegen den IS (Wulf Schmiese, Cicero, 25.11.2015)
Je tiefer man in das regionale Wurzelwerk des Konflikts steigt, desto dichter erscheint das Gestrüpp der Probleme. Und das genau scheuen die großen Weltmächte. Die USA wollen keine Bodentruppen schicken. Sie sind kriegsmüde und noch dazu im Präsidentschaftswahlkampf. Auch Russland will es bei der Bekämpfung aus der Luft belassen, das Land ist wirtschaftlich nahe dem Kollaps, ist geschwächt durch den Krim-Konflikt und stets gewarnt durch ihr Afghanistan-Desaster.

Der Westen insgesamt verlangt wiederum von Russland, seinen Kampf auch wirklich auf den IS zu konzentrieren und nicht die anderen Assad-Gegner aus Syrien zu bomben. Denn die wiederum vergrößern nur das europäische Flüchtlingsproblem.

Solange jeder gegen jeden nur die ureigenen Interessen durchzukämpfen versucht, wird das Problem IS nicht wirklich bekämpft. Und das gilt wohlgemerkt nur für das Macht-Gebilde im Nahen Osten. Eine ganz andere Bedrohung ist der Terror durch Attentäter, die sich auf den IS berufen. Gegen diese Gefahr kann keine militärische Anti-IS-Allianz helfen – vermutlich würde sie dadurch sogar noch größer.
Da kann man doch das Ansehen, welches Jean Moulin bei den Franzosen genießt, verstehen… 
siehe dazu:
- Filmempfehlung: Deckname Caracalla, die nachträgliche Beurteilung der Geschichte (Post, 10.05.2015)
- Heute vor 70 Jahren – 8. Juli 1943: Der Chef der Résistance stirbt (Post, 08.07.2013)

Deutschland 83

Heimatland Mit „Deutschland 83“ kommt eine ambitionierte Serie ins Fernsehen. Ist sie so gut wie die Erfolgsformate aus den USA?

Schweppenstette ist eigentlich nicht schlecht. Ein auffälliger Name, zumal für einen Stasi-Mann, wo Film und Fernsehen Stasi-Männer doch immer zur Unauffälligkeit verdammen. Schon weil sie Geheimdienstleute sind, aber auch weil Stasi-Männer nicht als Sympathieträger taugen, denen die Sonne aus dem Namen scheint. Stasi-Männer heißen Grubitz (wie Ulrich Tukur in Das Leben der Anderen, wo der sympathische Stasi-Mann von Ulrich Mühe es immerhin zu „Wiesler“ gebracht hat), sie heißen Hull (wie Martin Wuttkes würstchenbratender RAF-Betreuer in Die Stille nach dem Schuss), sie heißen Kupfer (wie die linientreue Familie in Weissensee), kurz, sie heißen, wie von Thomas Brussig in Helden wie wir schon früh satirisch zugespitzt: Uhltzscht.

Nun müssen Figuren keine kapriziösen Namen tragen, um sich einen zu machen. Omar Little, Hank Schrader oder Peggy Olson sind keine Namen, die besonders schön oder selten wären. Sie bedeuten einer ziemlich großen und relativ internationalen Gemeinde von Zuschauern aber etwas, weil sich mit ihrer Nennung, wie von Proust an der Madeleine beschrieben, reiche Erinnerungen an markante Charaktere identifizieren lassen. Diese Form von Vertrautheit hat das serielle Erzählen über mehrere Episoden und Staffeln, hat das Fernsehen, das zu einem nach Hause kommt wie Freunde und Familie, dem abendfüllenden Spielfilm voraus; selbst wenn man für Letzteren kein Kino aufsuchen, sich nicht nach draußen begeben muss.

Die Vertrautheit geht so weit, dass, wer Breaking Bad gesehen hat, sich auch zwei Jahre nach dem Ende der Serie noch für einen Moment fragen wird, wie sich Todd als Aufklärungspilot in Steven Spielbergs nächste Woche startenden Kalter-Kriegs-Spionage-Film Bridge of Spies verlaufen konnte. Dabei war der brutale Todd mit seinem Nazi-Onkel, die bislang größte Rolle des Schauspielers Jesse Plemons, eine Nebenfigur, die erst in der fünften Staffel von Breaking Bad in Erscheinung trat.

Es ist selbstverständlich ungerecht, von den Höhen eines Klassikers wie Breaking Bad hinabzuschauen auf die ersten neuen Versuche, die hierzulande im Serienformat unternommen werden. Zugleich hat aber erst ein Phänomen wie Breaking Bad, in dem alles verdichtet ist, was die serielle Erzählung vermag, das Phantasma einer hier produzierten, ebenbürtigen Serie geschaffen. Im Angesicht des Verbrechens von Dominik Graf und Rolf Basedow war 2010 in diesem Sinne zu früh und konnte von der ganzen Quotenmemmigkeit des öffentlich-rechtlichen Fernsehens schön unentschlossen programmiert werden.

mehr:
- SOKO Bonn (Matthias Dell, der Freitag, 25.11.2015)

DEUTSCHLAND 83 | "Student Interrogation" Official Clip | SundanceTV [2:01]

Veröffentlicht am 16.06.2015
Caught with books from the West, two students find themselves at Martin's mercy.

Subscribe to SundanceTV: http://goo.gl/GTzxOZ

DEUTSCHLAND 83 is a gripping coming-of-age story set against the real culture wars and political events of Germany in the 1980s. The drama follows Martin Rauch (Jonas Nay) as the 24 year-old East Germany native is pulled from the world as he knows it and sent to the West as an undercover spy for the Stasi foreign service. Hiding in plain sight in the West German army, he must gather the secrets of NATO military strategy. Everything is new, nothing is quite what it seems and everyone he encounters is harboring secrets, both political and personal.

Be a part of what The New Yorker calls "The new go-to network for artistic risk."

More from SundanceTV:
Official SundanceTV Website: http://www.sundance.tv/
Like SundanceTV: https://www.facebook.com/SundanceTV
Follow SundanceTV: https://twitter.com/SundanceTV
SundanceTV Google+: http://goo.gl/k0ZicC
SundanceTV Instagram: http://instagram.com/sundancetv

1983 - Am atomaren Abgrund [1:13:13]
Veröffentlicht am 21.04.2014
Dokumentation ARTE
(Originaltitel: Soviet War Scare 1983 -- Discovery Channel, 2007, 1983: The Brink of Apocalypse -- Channel 4, 2008)

Able Archer 83 (engl. „tüchtiger Bogenschütze") war eine europaweite NATO-Kommandostabsübung vom 7. bis 11. November 1983, die einen Atomkrieg simulierte. Der hohe Realitätsgrad, die strenge Geheimhaltung sowie das zu dieser Zeit besonders angespannte Verhältnis zwischen den USA und der UdSSR führten im Warschauer Pakt zu dem Verdacht, es handele sich bei der Übung um einen Deckmantel für einen tatsächlich unmittelbar bevorstehenden Nuklearschlag. Dies zog die Alarmierung konventioneller Streitkräfte und nuklearer Trägersysteme in Osteuropa nach sich. Able Archer 83 war eines der Ereignisse im Kalten Krieg, bei denen die Wahrscheinlichkeit eines Atomkrieges relativ hoch war.

Able Archer spielte sich vom 7. bis 11. November 1983 vor allem auf der Kommando- und Kommunikationsebene der europäischen NATO-Staaten ab und sollte dort mit einem hohen Realitätsgrad die Vorgänge während eines Atomkriegs simulieren. Das Manöver unterschied sich von denen der Vorjahre in drei Punkten:

- Erstmals wurden die Regierungschefs von NATO-Ländern wie Margaret Thatcher und Helmut Kohl eingebunden, was dem Manöver politisches Gewicht verlieh.

- hochrangige Aktivitäten, verbunden mit einem simulierten Durchspielen der Alarmzustände für die Streitkräfte der USA DEFCON-Stufe 5 bis 1 (Maximale Einsatzbereitschaft - Alle verfügbaren Truppen werden eingesetzt)

- die neuen Funkverschlüsselungsmethoden wurden im Rahmen der Übung erstmals im großen Maßstab verwendet.

Text: Quelle Wikipedia

Russland in Atem halten – USA verkaufen ihre expansionistischen Bestrebungen als Angst

Seit dem Machtwechsel in Kiew 2013 hat die Zahl der Manöver in der Ukraine mit Beteiligung von Nato-Soldaten rasant zugenommen. Die USA lieferten zwei mobile Radargeräte für die ukrainische Armee


Am Montag wurde auf dem Jaworowski-Truppenübungsplatz, im äußersten Westen der Ukraine, feierlich ein neues Manöver eröffnet. Bei dem Manöver, das nach Mitteilung des ukrainischen Verteidigungsministeriums "bis 2017" andauern soll, werden fünf ukrainische Bataillone gemeinsam mit Soldaten aus Nato-Staaten trainieren.

Gäste der Eröffnungszeremonie waren der Kommandeur der US-Landstreitkräfte in Europa, Frederick Ben Hodges, der Kommandeur für gemeinsame Operationen der Streitkräfte Kanadas, Admiral Peter Ellis, sowie die Botschafter der USA, Kanadas und Litauens, Geoffrey Pyatt, Roman Vashchuk und Marius Janukonis.

mehr:
- Manöver mit Nato-Soldaten in der Westukraine ohne Ende (Ulrich Heyden, Telepolis, 26.11.2015)

mein Kommentar:
Diese ganze säbelrasselnde Show erinnert mich stark an Able Archer (Able Archer 83: "Um Haaresbreite", Post, 13.11.2015)

Vorwärtsverteidigung (Wikipedia)

Die Sache mit dem »friedliebenden Westen« ist für mich damit endgültig gelaufen…

Türkische Regierung beginnt, Kinderbücher zu zensieren

Die Bücher werden überprüft, ob sie den kulturellen Normen des Landes entsprechen, und vernichtet, wenn sie zur "moralischen Erosion" beitragen


Nach dem Abschuss der russischen SU-24 durch die Türkei hat Präsident Putin der türkischen Regierung unter Präsident Erdogan eine gezielte Islamisierung des Landes vorgeworfen. Als ob die AKP-Regierung, die bei den Wahlen die absolute Mehrheit errungen hat, dies bestätigen wollte, wurde jetzt bekannt, dass der Rat für wissenschaftliche und technische Forschung der Türkei (TÜBITAK) in diesem Jahr mehr als 50.000 Bücher aus Buchhandlungen eingezogen hat. Seit letztem Jahr kann die Behörde wissenschaftliche Populärliteratur prüfen.

Überprüft werden soll, ob die Kinderbücher den Vorstellungen der Regierung über die Vermittlung der richtigen Kultur und Lebensweise gehorchen. Sie sollen, wie Hürriyet berichtet, die "lokalen Werte und die lokale Kultur widerspiegeln". Bücher, die der Regierung nicht gefallen, werden nicht nur zensiert, sondern auch gleich vernichtet. 

mehr: 
- Türkische Regierung beginnt, Kinderbücher zu zensieren (Florian Rötzer, Telepolis, 27.11.2015) 

mein Kommentar:
Die ernüchternde Erkenntnis, die ich in meiner beruflichen Arbeit gewonnen habe, ist, daß die Erkenntnisprozesse, für die sich Patienten öffnen, von dem Bedürfnis nach Schutz ihrer Identität bestimmt sind – eigentlich eine platte Selbstverständlichkeit. Paartherapien laufen da gegen die Wand, wo jeder vom anderen verstanden werden will, das Verstehen des Einen gleichzeitig aber für den Anderen den Verlust bzw. eine massive Beschädigung der eigenen Identät bedeutet.

Am Beispiel des gesellschaftlichen Umgangs mit Homosexualität im deutschen Sprachraum wird deutlich, daß diese für die Identität großer Teile der Bevölkerung eine Gefahr darstellte. Im 1870 dem Reichstag des Norddeutschen Bundes vorgelegten, vom Bundesrat beschlossenen, Entwurf eines Strafgesetzbuches  begründet Bismarck die Strafbarkeit gleichgeschlechtlicher Handlungen unter Männern mit der Rücksicht auf die öffentliche Meinung:
»[…] das Rechtsbewußtsein im Volke beurtheilt diese Handlungen nicht blos als Laster, sondern als Verbrechen, und der Gesetzgeber wird billig Bedenken tragen müssen, diesen Rechtsanschauungen entgegen Handlungen für straffrei zu erklären, die in der öffentlichen Meinung als strafwürdige gelten.« ($ 175, Vorgeschichte, Wikipedia) 
mein Kommentar:
Was anderes tut Putin?
Fünf Jahre später rechtfertigte 1962 der unter Konrad Adenauer vorgelegte Regierungsentwurf eines Strafgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland[19] – entgegen dem Vorschlag der Großen Strafrechtskommission von 1959 (wo Vertreter von CDU/CSU selten anwesend waren)[20] – die Aufrechterhaltung des § 175 wie folgt: 
Ausgeprägter als in anderen Bereichen hat die Rechtsordnung gegenüber der männlichen Homosexualität die Aufgabe, durch die sittenbildende Kraft des Strafgesetzes einen Damm gegen die Ausbreitung eines lasterhaften Treibens zu errichten, das, wenn es um sich griffe, eine schwere Gefahr für eine gesunde und natürliche Lebensordnung im Volke bedeuten würde.“[22] (Hans-Georg Stümke, Homosexuelle in Deutschland, 1989)


Homosexualität war für Psychoanalytiker noch Ende der 80er Jahre eine so schwerwiegende psychische Störung, daß Schwule nicht zur Lehranalyse bzw. zur psychoanalytischen Ausbildung zugelassen wurden. 
"Wir haben aber alle ein Interesse daran, daß auch in sexuellen Dingen ein höherer Grad von Aufrichtigkeit unter den Menschen Pflicht werde, als es bis jetzt verlangt wird.
Die sexuelle Sittlichkeit kann dabei nur gewinnen. Gegenwärtig sind wir in Sachen Sexualität samt und sonders Heuchler, Kranke wie Gesunde. Es wird uns nur zugute kommen, wenn im Gefolge der allgemeinen Aufrichtigkeit ein gewisses Maß von Duldung in sexuellen Dingen zur Geltung kommt."
 (Sigmund Freud 1898, GW Bd. 1, S. 489ff.)
So viel man in über mehr als 100 Jahren in Psychotherapie und Psychoanalyse auch über Homosexuelle als Kranke geredet, geschrieben, geforscht hat, bisher hat man nie mit ihnen als Gleichberechtigten gesprochen, keinen Dialog mit ihnen geführt. […]
Daß sich Psychotherapien unterschiedlichster Ausrichtung der gesellschaftlichen Verfolgung und Diffamierung homosexueller Männer angeschlossen haben, gehört zu den dunkelsten Kapiteln unserer Disziplinen. […]
4) Hat die psychoanalytische 1 Fragestellung, ob Homosexuelle gesund oder krank, neurotisch oder gar präödipal gestört sind, überhaupt eine außeranalytische Relevanz?
5) Müssen die vorgeblich wissenschaftlichen psychoanalytischen Theorien zur Homosexualität des Mannes als Dispositive der Macht, als Mittel der Propaganda entlarvt werden? […]
Wenige Psychoanalytiker teilen Freuds Unvoreingenommenheit gegenüber einer praktizierten Homosexualität des Mannes, in neuester Zeit u. a. der späte Morgenthaler (1984), Isay (1990), Friedman (1988). Die Mehrzahl der Psychoanalytiker von Sadger (1921) über Socarides (1971) bis Kernberg (1985) arbeitet an der Verfolgung und Eliminierung von Homosexualität. Was ich von der Psychoanalyse sage, gilt auch für einige andere tiefenpsychologisch-psychotherapeutische Schulen. C. G. Jung hat in der Theorie von der Homosexualität erklärt: "Ihre Auffassung als pathologische Perversion (sei, E. K.) fragwürdig" (1983, S. 86), in der Praxis – wie etwa gegenüber Magnus Hirschfeld – war er von einer rüden Antihomosexualität. Alfred Adler (1917), Wilhelm Reich (1933, 1936), Erich Fromm (1972), Alexander Lowen (1980) haben männliche Homosexualität bekämpft. […]
Andere Psychotherapieformen sind offener und geben homosexuellen Männern die Chance, sich als befähigte Therapeuten zu erweisen. Ich kenne erfolgreiche und einfühlsame schwule Gestalt- und Körpertherapeuten, Bioenergetiker, Atem- und Kunsttherapeuten. Von verschwindenden Ausnahmen abgesehen kann jedoch bis heute niemand seiner Identität und Neigung entsprechend zugleich die Lebensform offener Homosexualität und den Beruf des Psychoanalytikers wählen. Nehmen wir Erdheims (1994) Gedanken auf, die in seinem Beitrag aufwirft, dann ist zu sagen, daß Psychotherapie und Psychoanalyse die Politik auch im Behandlungsraum installierten, als sie Homosexualität zu einer zu behandelnden Störung erklärten. Nach Erdheim ist Kranksein in unserem Kulturbereich eine "Einübung in Unterwerfung" und Krankheit "eine Einübung in die Identifikation mit der Herrschaft". […]
Heterosexuelle arbeiten, leben mit Homosexuellen, ohne sie wahrzunehmen und für "wahr" zu nehmen. Durch unzählige Hinweise in Frage gestellt, wird als Glaubensgewißheit dennoch aufrechterhalten: Schwule sind obskure Einzelgänger, haben einen fragwürdigen Charakter, leben ein ungezügeltes Sexualleben und frönen perversen Sexualpraktiken. Ich möchte darauf hinweisen, daß solche Vorurteile, solche Borniertheit, nicht das Vorrecht von Laien sind, sie werden auch von vielen Seelenkundlern geteilt. […]
Noch im vergangenen Jahr belehrte uns Kernberg (1992a) aufs neue, daß zwar eine Paarbeziehung erst mit Einschluß aller polymorph-perversen infantilen Neigungen lebendig wird, daß eine "wirkliche" Paarbeziehung aber nur die einer in vielen Schritten zur Vollendung reifenden "wirklichen Ehe" ist. (Erhard Künzler, Lebensformen der männlichen, gleichgeschlechtlichen Liebe, Lindauer Texte 1994)
siehe auch:
- Wieso wir Angst vor dem Fremden haben (Dörte Hinrichs, Tagungsbericht, Freiburger Arbeitskreis Literatur & Psychoanalyse)

Nach so vielen Quellen: Es geht mir nicht um Homosexualität sondern um das Bedürfnis, die eigene Identität zu schützen. Jede Gesellschaft, jeder Staat, jedes System überhaupt benötigt eine Identität und schützt sie. Dazu scheint nun einmal die Ausgrenzung oder sogar Verfolgung von Menschen mit anderer Sexualität zu gehören, dazu scheint nun einmal – ob es uns gefällt oder nicht – die Ausgrenzung oder sogar Verfolgung von Menschen anderer Überzeugungen zu gehören. Und wenn ein System – egal welches – seine  Identität infrage gestellt sieht, ergreift es Maßnahmen, dieselbe zu schützen. Dazu gehört, egal ob in der Türkei oder in Deutschland – das Verbannen von mißliebiger Literatur.
Da kann man – sei es als politisch oder als psychotherapeutisch Denkender – nur schulterzuckend zusehen…

Die Frage, die offen bleibt: Muß das so sein?

Donnerstag, 26. November 2015

Politisch korrekte Sprachperversion: Bücherverbrennung heißt jetzt Bücherentfernung

Kennen Sie den Bandwagon-Effekt? Die Bezeichnung geht auf einen reich dekorierten Wagen zurück, der im Rahmen einer Parade eine Musikkapelle beherbergt hat.

Im Verlauf der Zeit hat sich der Bandwagon zu einer Metapher für Erfolg entwickelt, was nicht zuletzt darauf zurückgeführt werden kann, dass ein Bandwagon im US-amerikanischen Vor-Wahlkampf genutzt wurde, um den Sieger einer Vorwahl zu verkünden und zu zeigen. Insofern will jeder Kandidat auf den Bandwagon.

Abstrahiert man etwas mehr, dann wird der Bandwagon zu etwas, das für Erfolg oder die Insignien von Erfolg steht, das Dritte gerne hätten und entsprechend imitieren wollen. Das ist so etwas, wie die inoffizielle Bedeutung, die Ökonomen dem Bandwagon-Effekt zuweisen: 

“Bandwagons are also used to characterize ‘irrational exuberance’ of investors in the stock market. According to this view, investors observe that others have recently been highly successful in the market. They then follow their example, regardless of market fundamentals. Bandwagon effects in this context are a type of herd behavior” (Rohlfs, 2003: 1). 
Der Bandwagon-Effekt beschreibt also ein nachahmendes, imitierendes Verhalten, das mit dem Ziel ausgeführt wird, einen Nutzen, einen Gewinn, in jedem Fall etwas Positives zu erreichen, das andere mit dem entsprechenden Verhalten bereits erreicht haben.
mehr:
- Bücherverbrennung heißt jetzt Bücherentfernung (ScienceFiles, 25.11.2015)
In Ermangelung eigener Ideen leben die Anbieter von Korrektheitsbekundungen ständig in einer fast schon ekstatischen Vorahnung ihrer kommenden Gut-Handlungen. Sie antizipieren die eigene Gutheit, deren adäquates Ausdrucksmittel durch moralische Hypes und Paniken geliefert wird, wie sie Gesellschaften regelmäßig heimsuchen, wenn ein Anbieter von politisch-korrekter Führung z.B. zum Boykott oder zur Aufregung über Personen oder Organisationen aufruft, die sich aus seiner Sicht eines Übertritts gegen die politische Korrektheit schuldig gemacht haben.

Perversion in den Medien: Der Terror-Porno des „Stern“

Wollen Sie auch mal so richtig hautnah dabei sein, bei einem Terroreinsatz, live, wenn man noch nicht weiß, ob es gut ausgeht, mittendrin, teilweise kaum einen Meter hinter den Polizisten, die mit gezogenen Waffen ein Viertel durchkämmen, in einer gefährlichen, unklaren Situation, voller Adrenalin, atemlos, ahnungslos, aber im Zweifel immer in der Schusslinie, unmittelbar hinter den Polizisten, die, angespannt, nervös und verfolgt von einem Pulk von Verrückten mit Kameras, die Straßen sichern und irgendjemanden suchen, jagen, man weiß es nicht?

Dank „Stern“ können Sie das jetzt endlich.

Der „Stern“-Reporter Philipp Weber war heute in Saint Denis unterwegs, und er hat gemacht, was angeblich die Zukunft des Journalismus ist: Er hat über Periscope live gestreamt. Ein besonders aufregendes Videodokument hat der „Stern“ unter dem Titel „Plötzlich mitten im Anti-Terroreinsatz“ auf seiner Seite veröffentlicht. Halten Sie sich fest.

mehr:
- „Ich steh direkt hinter den Polizisten mit gezogener Waffe“: Der Terror-Porno des „Stern“ (Stefan Niggemeier, 18.11.2015, man beachte auch die Kommentare)
Das ist das unverantwortlichste Stück Journalismus, das ich seit langem gesehen habe, und obwohl ich dem Online-Ableger des „Stern“ unter Chefredakteur Philipp Jessen wirklich vieles zutraue — das übertrifft meine wildesten Albträume. […]

Und bevor der Einwand kommt, dass das nun mal das Wesen von Reportern ist, dass sie dabei sind, dass sie beobachten und berichten, auch wenn es brenzlig wird, dass es eben nicht reicht, das alles vom heimischen Sofa aus zu kommentieren — ich glaube nicht, dass dieser Film und diese Art des Filmens irgendetwas mit Journalismus zu tun hat. Es geht hier nicht darum, zu berichten, was passiert — und dass der VJ nicht weiß, was passiert, sagt er ja ununterbrochen. Es geht hier ausschließlich ums Mittendrin-statt-nur-dabei-Sein, um einen obszönen Nervenkitzel.
Saint-Denis: le récit de l'opération antiterroriste [1:59]

Veröffentlicht am 18.11.2015
Toute l'actualité sur http://www.bfmtv.com/ À 4h20 mercredi matin, les habitants de Saint-Denis sont réveillés par des coups de feu. Les échanges de tirs sont nourris, plusieurs explosions sont entendues. Le Raid a lancé un assaut dans un appartement dans lequel six individus se sont retranchés. Trois personnes sont extraites et interpellées mais on ne sait pas encore si elles ont un lien avec la cible de l'opération. Un terroriste a été tué dans l'opération et une femme a déclenché son gilet explosif. Plus tard dans la matinée, deux personnes qui se cachaient dans les gravats ont été interpellées. Après plus de sept heures d'opération et 110 membres du Raid et de la BRI mobilisés, le gouvernement a annoncé que l'assaut était terminé.
x 
Attentats. Assaut Police contre terroristes retranchés / Saint-Denis (93) - France 18 novembre 2015 [21:18]

Veröffentlicht am 18.11.2015
De très nombreuses forces de l'ordre ont investi un appartement à Saint-Denis (93) où avait été logé un groupe terroriste en lien avec les attentats parisiens du 13 novembre 2015 et préparant de nouvelles attaques. L'assaut fut difficile de très nombreux coups de feu ont été tirés et le bilan est de deux terroristes tués et cinq arrêtés.

De nombreux militaires de la Légion Etrangère ont été déployé sur place.

Images Laurent Bortolussi - RUSHES NO COMMENT.

Format disponible / Available format Full HD 1920x1080 bitrate 24 mbps.

These images are available to buy. Please visit www.linepress.info for more informations.

COPYRIGHT LINE PRESS ©2014. ATTENTION, TOUT USAGE COMMERCIAL OU NON COMMERCIAL STRICTEMENT INTERDIT SANS ACCORD PREALABLE DE L'AUTEUR OU DE LINE PRESS.

COPYRIGHT LINE PRESS ©2015. ATTENTION ALL COMMERCIAL OR NON-COMMERCIAL USES ARE STRICTLY PROHIBITED WITHOUT PRIOR PERMISSION OF THE AUTHOR OR LINE PRESS.
x x

Nach Abschuss von russischem Kampfjet: ARD und BILD verdrehen bewusst die Fakten

Auf den Webseiten der tagesschau, in den stündlichen Radionachrichten und -berichten, sowie im 100s-Videoformat der tagesschau verschweigt die ARD konsequent, dass sich der heute Morgen von der türkischen Luftwaffe abgeschossene russische Kampfjet im syrischen Luftraum befand. Die BILD titelt schon: "Putin attackiert Türkei".

Anstatt die bekannten Fakten zu benennen, dass der russische Kampfjet über Syrien abgeschossen wurde, über Syrien abstürzte und die Piloten in Syrien von Militanten gefangen genommen wurden, desinformiert die ARD die deutsche Bevölkerung seit Stunden mit der Floskel vom Abschuss “im Grenzgebiet zu Syrien”.

mehr:
- Nach Abschuss von russischem Kampfjet: ARD und BILD verdrehen bewusst die Fakten (RT deutsch, 24.11.2015)

siehe auch:
- Die ARD verschweigt den Absturzort des über Syrien abgeschossenen und abgestürzten russischen Kampfjets – (Updates) (Propagandaschau, 24.11.2015, beachte auch die Kommentare!)

siehe auch:
- RT Deutsch: Das hat uns gerade noch gefehlt (Carsten Luther, ZEIT Online, 19.11.2014)

mein Kommentar:
Luther hat recht, mir hat RT Deutsch gefehlt!Bei dem, was ich in unseren öffentlich-rehctlichen Nachrichten sehe und höre, wird mir manchmal speiübel! Und das sollen unsere »westlichen Werte« sein?

Ich zitiere Johannes Voggenhuber (Ukraine und USA: Interessen, Nebelkerzen und Deutungshoheit, Post, 27.11.2014):
»Europa muß überall seine Werte vertreten. Und wenn der Herr Frey ihnen ein bißchen mehr verpflichtet wär’, dann müßten wir uns hier nicht die Propaganda der NATO anhören. Das ist eine ganz offene Geschichtsfälschung […] Jeder Mensch, der sich mit diesem Konflikt aufmerksam und fair beschäftigt, wird das nur als grotesk empfinden können. Die USA spielen in diesem Konflikt die Hauptrolle. Die Urheberschaft dieses Konflikts liegt nachweisbar beim Westen.«
»Das macht mir insofern Sorge: Wenn Menschen nicht mehr glauben, was in den Medien informiert wird, wenn Menschen auch Politikern nicht mehr glauben, dann fliegt uns unser wunderschönes System Demokratie früher oder später um die Ohren.« (Gabriele Krone-Schmalz, Gabriele Krone-Schmalz bei Frank Elstner über Ukraine, Militärbeobachter in Zivil und die Notwendigkeit eines sauberen Journalismus, Post, 24.11.2014) 

Türkische Armee schießt russisches Kampfflugzeug ab [0:59]

Veröffentlicht am 24.11.2015
Türkische Streitkräfte haben nach eigenen Angaben ein Kampfflugzeug im türkisch-syrischen Grenzgebiet abgeschossen. 

Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte, dass ein russisches Kampfflugzeug vom Typ Suchoi in Syrien vermutlich nach Beschuss vom Boden aus abgestürzt sei.

Das Ministerium widersprach der türkischen Darstellung, wonach der Jet türkischen Luftraum verletzt habe. Nachweislich sei das Flugzeug die ganze Zeit über syrisches Territorium geflogen, hieß es.

Die türkischen Str…
LESEN SIE MEHR: http://de.euronews.com/2015/11/24/rus...

euronews: der meistgesehene Nachrichtensender in Europa.
Abonnieren Sie! http://www.youtube.com/subscription_c...

euronews gibt es in 13 Sprachen: https://www.youtube.com/user/euronews...

Auf Deutsch:
Internet : http://de.euronews.com
Facebook: https://www.facebook.com/euronews
Twitter: http://twitter.com/euronewsde
Google+: https://plus.google.com/u/0/b/1010368...
x
Dirk Müller: Abschuss des russischen Kampfjets Su-24 | Ukraine und Mali 25.11.2015 - Bananenrepublik [3:59]

Veröffentlicht am 25.11.2015
► Zweiter-Upload-Kanal: http://www.youtube.com/user/dieBanane...
► Backup-Kanal: http://www.youtube.com/user/diebanane...
► Twitter: https://twitter.com/Stimmbuerger - Bananenrepublik
► Quelle: http://www.cashkurs.com/kategorie/akt...

Hasardeure in Ankara öffnen Büchse der Pandora - „Es sind Helfershelfer der Terroristen, die uns einen Stoß in den Rücken versetzt haben" - "Mit Abschuss des russischen Flugzeugs agiert die Türkei als Komplize von Terroristen" Putin.

Der türkische Staatspräsident: "Es sei Routine, dass Kampfjets bei schnellen Flügen kurzzeitig den Luftraum anderer Staaten verletzten." Abdullah Gül 23.06.2012 http://www.taz.de/!5090699/

Das russische Flugzeug (SU24) hat die Grenze zur Türkei nicht überflogen! https://plus.google.com/u/0/106701079...

FSA-Video zeigt angeblich Abschuss von russischem Helikopter mit US-gefertigter TOW-Rakete https://deutsch.rt.com/kurzclips/3573...

"Mit dem Abschuss einer russischen Militärmaschine haben die IS-Unterstützer in der türkischen Regierung endgültig ihre Maske fallen lassen. Diese verantwortungslose Militäraktion gefährdet den Weltfrieden. Die Bundesregierung muss unverzüglich klarstellen, dass sie sich von Erdogan nicht in einen Krieg hineinziehen lassen wird. Es muss Schluss sein mit dem Hofieren der Kriegstreiber in der türkischen Regierung. Sofortiger Abzug der Patriot-Raketen. Druck auf die Türkei, dass endlich die türkische Grenze für den Ölschmuggel und die Nachschubrouten des IS geschlossen wird!" Sahra Wagenknecht https://www.facebook.com/sahra.wagenk...

2.244 Luftraumverletzungen durch die Tükrei in 2014 gegenüber Griechenland, welches KEIN türkisches Flugzeug abgeschossen hat! https://plus.google.com/u/0/106701079...

Erdogan hat die Büchse der Pandora geöffnet 24.11.2015 (Deutscher Untertitel) https://www.youtube.com/watch?v=ATjo1...

Unser Freund, der Kopf-ab-Saudi - "Saudi-Arabien hat in diesem Jahr mehr Menschen enthauptet als der Islamische Staat" http://www.spiegel.de/politik/ausland...

Das Ende der Arroganz - Die "Realpolitik" des Westens ist gescheitert http://www.zeit.de/2015/47/muslime-is...
KenFM am Telefon: Peter Haisenko zum Abschuss der SU-24 über der Türkei [12:12]

Veröffentlicht am 24.11.2015
Friendly Fire?

Seit die Ticker am 24.11.2015 gegen 10 Uhr meldeten, dass die Türkei einen syrischen Kampfjet vom Typ Suchoi SU-24 abgeschossen haben, ist die Gerüchteküche am Brodeln.
http://www.focus.de/politik/ausland/a...

Fakt ist: Moskau hat den Abschuss gegen 10 Uhr 25 bestätigt, dann aber der Türkischen Regierung widersprochen, die bis zur Stunde behauptet, die russische Maschine sei trotz mehrfacher Verwarnung nicht der Aufforderung nachgekommen, den Türkischen Luftraum zu verlassen.

Moskau dementierte umgehend und legte wenig später Satelliten-Bilder vor, aus denen hervorgehen soll, dass die SU-24, die über Syrien kreisend den IS bekämpfte, zu keiner Zeit die syrisch-türkische Grenze verletzt hat.

Auch das Pentagon konnte die angebliche Luftraumverletzung nicht bestätigen.
http://de.sputniknews.com/politik/201...

Wer sagt hier also die Wahrheit? Wer lügt?

Fakt ist ebenfalls, dass die Russen aktuell die einzigen sind, die sich legal im Syrischen Luftraum aufhalten dürfen. Anders als die NATO arbeiten Moskau und Damaskus offiziell beim Kampf gegen den IS zusammen.
http://www.zeit.de/politik/ausland/20...

Fakt ist auch, dass bei klassischen Grenzverletzungen nicht gleich auf den roten Knopf gedrückt wird. In der Regel steigen eine Handvoll Jets auf, um Blickkontakt zu der Maschine aufzubauen, die sich illegal im fremden Luftraum befindet.

Ist das passiert? Oder nicht? Noch ist nicht einmal klar, wie die SU-24
vom Himmel geholt wurde. Es kursieren zwei Versionen.

Es wird sowohl behauptet, zwei türkische F16 hätten die SU-24 attackiert und abgeschossen,
http://www.sueddeutsche.de/news/polit...

als auch, dass der russische Bomber durch eine vom Boden aus gestartete Abwehrrakete abgeschossen worden sei.
http://de.sputniknews.com/militar/201...

Was ist wahr, was erfunden?

Man muss in diesem Zusammenhang auch im Hinterkopf behalten, dass sich aktuell immer noch eine deutsche Luftabwehrbatterie, sogenannte Patriot-Raketen, an der Türkisch-Syrischen Grenze befinden.
http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Pol...

Um 17 Uhr am selben Tag traf sich die NATO, um über den Abschuss zu beraten. Das Kredo lautet wohl: Deeskalation.

Ob das den abgeschossenen Piloten etwas nützt, steht in den Sternen. Nach einem FSA-Handy-Video soll einer der Piloten von der FSA getötet worden sein, nachdem er sich zuvor mit dem Schleudersitz retten konnte. Ob es sich tatsächlich um ein Besatzungs-Mitglied der SU-24 handelt, ist nicht sicher.

(Achtung - verstörender Inhalt!)
https://www.facebook.com/CarthageFm.T...

Von dem anderen Piloten fehlt zur Stunde jede Spur.

Putin sprach im Zusammenhang mit dem Abschuss von einem „Messerstich in den Rücken“. Er sieht sich beim Kampf gegen den IS von Verbündeten attackiert und hat ernsthafte Konsequenzen angekündigt.

KenFM spricht am Abend des Vorfalls mit dem ehemaligen Berufspiloten Peter Haisenko über den aktuellen Stand der Informationen. Trotz der dünnen Nachrichtenlage behauptet Haisenko im Gespräch, dass hier eindeutig Vorsatz vorläge. Wer dann zum Abschuss frei gab, lässt er offen.

http://www.kenfm.de
http://www.facebook.com/KenFM.de
http://www.twitter.com/TeamKenFM
http://kenfm.de/unterstutze-kenfm
"Dolchstoß" Jet-Abschuss: Ist Türkei ein ISIS-Komplize? [4:16]

Veröffentlicht am 24.11.2015
Ein russischer Kampfjet wurde am 24.11.2015 im Grenzgebiet zwischen der Türkei und Syrien von türkischen Truppen abgeschossen. Die Türkei bringt sich damit in den schweren Verdacht, ein direkter Komplize, Unterstützer und Geldgeber von ISIS zu sein. Dies diskutiert Paul Joseph Watson im aktuellen Video.

Einige Tage vor dem Abschuss, so berichtet Watson, warnte die Türkei Russland, dass es "ernste Konsequenzen" geben würde, wenn Russland nicht aufhöre, den ISIS zu bombardieren. Ankara drohte Moskau mit Vergeltung, wenn Moskau nicht "alle Angriffe gegen den ISIS sofort einstelle". Russland ließ sich nicht einschüchtern. Und es scheint, als sei dieser Abschuss die Vergeltung für Russlands Weigerung.

Putin reagierte auf den Abschuss des Jets, indem er es einen "Dolchstoß in den Rücken durch Terrorismus-Komplizen" nannte, so Watson. Diese These wird dadurch gestützt, dass die Türkei den ISIS nun schon seit Jahren unterstützt, bewaffnet und finanziert. Jahrelang hat die Türkei außerdem Öl vom ISIS gekauft und den Ölhandel mit dem durch den ISIS gestohlenen Öl auf dem Schwarzmarkt möglich gemacht. "ISIS-Öl" im Wert vom 800 Millionen Dollar wurde allein in der Türkei verkauft.

Die Türkei bombardiert und tötet außerdem kurdische Separatisten, so Paul Joseph Watson, die eine der wichtigsten Gruppen in der Region sind, die den ISIS bekämpfen. Ein Sicherheitsbeamter aus Ägypten enthüllte, dass die Türkei den ISIS mit direkten Geheimdienstinformationen und logistischer Unterstützung versorgt.

Watson schlussfolgert: Der Fakt, dass die Türkei so massiv überreagierte und diesen Jet abschoss, beweist, was für eine irrationale Gefährdung Erdogan für diese Region darstellt. Die NATO beherbergt unter sich einen staatlichen ISIS-Geldgeber, indem sie der Türkei nicht die Mitgliedschaft kündigt. Dank der Bestrebungen der USA, der NATO und der Türkei; Russland davon abzuhalten, den ISIS zu zerstören, wird der Islamische Staat weiterhin - sowohl im Mittleren Osten als auch in Europa - Unheil anrichten.

Quelle:
https://www.youtube.com/watch?v=JxTVw...

siehe auch:
- ZDF heute: Das Völkerrecht interessiert uns nur dann, wenn wir es für Propaganda benutzen können (Propagandaschau, 25.11.2015)
- Syrien und Idioten, die außen rum stehen (AlterMannBlog, 25.11.2105)
- Türkei zu Kampfjet-Abschuss: "Wir haben nicht überreagie- he! Ein Vogel!" *ratatatatatat*  (Postillon, 25.11.2015)
- Kommt darauf an, wer den Luftraum verletzt (Alles Schall und Rauch, 25.11.2015)
- Geopolitische Interessen hinter dem Konflikt zwischen Russland und Türkei (Florian Rötzer, Telepolis, 26.11.2015)
- Falsches Spiel im Antiterrorkampf (Moritz Gathmann, Cicero, 25.11.2015)
- Chaos im Kampf gegen den IS (Wulf Schmiese, Cicero, 25.11.2015)
»Das macht mir insofern Sorge: Wenn Menschen nicht mehr glauben, was in den Medien informiert wird, wenn Menschen auch Politikern nicht mehr glauben, dann fliegt uns unser wunderschönes System Demokratie früher oder später um die Ohren.« (Gabriele Krone-Schmalz, Gabriele Krone-Schmalz bei Frank Elstner über Ukraine, Militärbeobachter in Zivil und die Notwendigkeit eines sauberen Journalismus, Post, 24.11.2014) 
aktualisiert am 27.11.2015