Samstag, 30. Juli 2016

Zunehmende Resistenzen – Das Monster auf dem Acker


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1962 hatte der Konzern in der Bundesrepublik Deutschland 61.000 Beschäftigte und erwirtschaftete einen Jahresumsatz von vier Milliarden DM. In diesem Jahr wurden weitere Außenwerke in ThailandJapan, auf den Philippinen und in Australien gegründet. Diese Neugründungen förderten neben der Produktion auch die internationalen Kontakte, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst mühsam entwickelt hatten.Die Bayer-Tochter Agfa AG und die Gevaert AG schlossen sich 1964 zusammen. Dies geschah, um die Produkte von Gevaert für professionelle Filme, beispielsweise große Filmrollen für Kinos oder Röntgenapparate, und die Angebote der Agfa im Bereich der Fotografie für jedermann zu kombinieren. Wirtschaftlich gesehen war der Zusammenschluss günstig, weil beide Unternehmen alleine nicht international konkurrenzfähig gewesen wären.

Mitarbeiterentwicklung der Bayer AG Gründung bis 2015
In Italien wurden die erstmals 1899 begründeten und durch den Zweiten Weltkrieg abgerissenen Marktbeziehungen wieder aufgenommen. Bereits 1946 konnte Bayer seine Rechte zurückgewinnen, hatte jedoch noch keinen sicheren Halt gefunden. Erst 1967 wurde dieser durch die „Bayer Italia S.p.A.“ wiederhergestellt.
Auch die geschäftlichen Beziehungen in die USA waren zerstört gewesen: Der Name „Bayer“ konnte nicht mehr zurückgewonnen werden, und die Unternehmensteile waren größtenteils zerstreut und in anderen Besitz übergegangen. 1954 wurde daher das Gemeinschaftsunternehmen „Mobay“ mit Monsanto in den USA gegründet, der Name setzt sich aus den jeweils ersten Buchstaben der beiden Gründerfirmen zusammen. Das Unternehmen produzierte unter anderem Agent Orange für den Einsatz im Vietnamkrieg.[36] 1967 wurde Mobay aus Pittsburgh eine hundertprozentige Bayer-Tochter.1969 wurden alle Lehrwerke, -produktionen und -werkstätten in einem Komplex zusammengefasst, der auf dem Flittarder Feld in Köln direkt an der Stadtgrenze zu Leverkusen lag. [Bayer AG, Wirtschaftswunder, Wikipedia]
Im Oktober 2001 übernahm Bayer die Pflanzenschutz-Sparte von Aventis. Mit einem Preis von 7,25 Milliarden Euro stellte dies den bis dato größten Aufkauf in der Geschichte von Bayer dar. Ein Jahr später kaufte Bayer auch die Saatgutabteilung von Aventis und wurde neben MonsantoDuPontPioneer und Syngenta zu einem der größten Saatgutkonzerne weltweit. Am 1. Oktober 2002 wurde Bayer CropScience AG rechtlich selbständig. Mit 22.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 6,5 Milliarden Euro belegt sie den zweiten Rang auf dem Markt der Pflanzenschutz-Industrie. [Bayer AG, Entwicklung bis 2001, Wikipedia, letzter Absatz] 

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Das Marktforschungsunternehmen The Harris Poll (früher Harris interactive) stellt jährlich das Ansehen und die Vertrauenswürdigkeit der 100 bekanntesten Firmen bei Verbrauchern auf dem US-Markt fest, genannt "The Reputation of America's 100 Most Visible Companies". Monsanto belegt 2016 den Platz 96 von 100.[168] [Monsanto, Auszeichnungen, Wikipedia] 

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Landwirtschaft Der Bayer-Konzern will unbedingt den Saatgutriesen Monsanto schlucken. Über Probleme, die beide teilen, schweigen sie lieber. Außer in einem Video

Lustige Lehrfilme informieren auf dem Internetportal des Pharma- und Agrarkonzerns Bayer über neue ackerbauliche Entwicklungen. In einem dieser Filme für Landwirte hüpft ein grünes Monster, das einer schrumpelnden Gurke ähnelt, über Getreidefelder, die nach und nach von Kräutern überwuchert werden. Das kleine grüne Monster soll die Gefahr von Wildkräutern symbolisieren, die gegen Pestizide resistent geworden sind. Bayer spricht natürlich von „Unkräutern“ und „Pflanzenschutzmitteln“.

Solche Resistenzen sind in den letzten Jahren zu einem großen Problem für die Ackerbauern geworden: Einige wild lebende Pflanzen haben sich an immer wieder eingesetzte Herbizide angepasst. Vor allem Ackerfuchsschwanz, Windhalm, aber auch Kamille überleben die Giftduschen, breiten sich auf den Äckern aus und verdrängen das Getreide. Bayer warnt die Landwirte, diese Gefahr nicht zu unterschätzen. „Durch jährlich wiederholte Anwendung von Herbiziden mit gleichem Wirkungsmechanismus und Vernachlässigung guter ackerbaulicher Praxis tun wir so, als ob es das Problem nicht gäbe“, heißt es wörtlich im Video. „Die Herbizidresistenz breitet sich aus, mit besorgniserregenden Konsequenzen für uns alle. Zudem nimmt die Zahl der wirksamen Herbizide ab. Viele Landwirte sind von hohen finanziellen Verlusten bedroht, insbesondere, weil es in absehbarer Zeit keine Wirkstoffe mit neuen Wirkungsmechanismen geben wird.“ Wooaaw!, sagt das Monster und reißt gierig sein Maul auf.

Keine konzernkritische NGO hätte das klarer formulieren können: Die chemiebasierte Intensivlandwirtschaft ist in eine Sackgasse geraten, die Erträge der Hochleistungslandwirtschaft sind gefährdet und Innovationen sind nicht in Sicht. Was für eine überraschende Offenheit von Bayer!

mehr:
- Das Monster auf dem Acker (Tanja Busse, Freitag-Community, 28.07.2016)
siehe auch:
- Gekaufte Wahrheit – Gentechnik im Magnetfeld des Geldes (Wikipedia)
- Übernahme-Poker Bayer-Monsanto bedroht die Welternährung (Rote Fahne, 30.07.2016)
- Unternehmens-Image: Wie Bayer bei der Monsanto-Übernahme großen Schaden verhindern kann (Angelika Slavik, Süddeutsche Zeitung, 16.06.2016)
- Monsanto-Übernahme: Bayer verschafft sich offenbar Luft (brt/dpa/Reuters, SPON, 03.06.2016)

Vielfalt ist Zukunft - Anti-Resistenz-Initiative von Bayer, Langversion [6:52]

Veröffentlicht am 19.06.2012
Mit diesem Film möchten wir zu allererst Landwirte ansprechen, die noch keine Resistenzen haben, und sie dazu bringen, das Thema ernst zu nehmen und mit geeigneten Maßnahmen potenzielle Resistenzen in Schach zu halten.
Resistenz wird als Bedrohung in Form eines Monsters dargestellt, diese Bedrohung ist jedoch beherrschbar. Der Film zeigt auf amüsante Art und Weise, wie dies gehen kann und gibt konkrete Lösungsansätze, inbesondere bei der Herbizidanwendung.

Es gibt nicht viele Firmen, die weltweit einen derart schlechten Ruf haben wie Monsanto. Der deutsche Konzern Bayer versucht nun, sich ausgerechnet dieses Unternehmen einzuverleiben. Kommt der Deal zustande, müssen sich die Leverkusener mit der Frage auseinandersetzen, mit welcher Strategie sie dem desaströsen Image von Monsanto begegnen wollen.

Möchten sie möglichst viel Abstand schaffen zwischen dem Pharmageschäft, in dem das Vertrauen der Kunden unabdingbar ist, und den viel kritisierten Geschäften der künftigen US-Tochter? Sollten sie versuchen, das Image von Monsanto zu verbessern? Oder muss sich Bayer darauf einstellen, künftig mit dem gleichen miesen Ruf zu leben wie die Amerikaner? Klar ist: Die Integration eines so umstrittenen Unternehmens ist ein komplexes Spiel mit Nähe und Distanz.
 [aus dem Süddeutsche-Artikel von 
Angelika Slavik]
mein Kommentar:
noch Fragen?

siehe auch:
Gerichtsprozess gegen Monsanto: Medien verweigern Berichterstattung (Post, 24.08.2015)
Superweeds als Symbol für den entfesselten Kapitalismus (Post, 29.05.2015)
Hawaii: Rote Karte für Monsanto & Co (Post, 06.11.2014)
Monsanto? Brauchen wir nicht (Post, 29.04.2009)
Bush & Monsanto (Post, 16.03.2008)
- Monsanto, mit Gift und Genen (Post, 12.03.2008)

Arme Sau - patentiertes Leben [43:49]


Hochgeladen am 28.04.2011


Kein Mensch steht morgens auf und sagt sich: Oh, heute habe ich Heißhunger auf Genfraß, auf Tomaten mit Fischgenen, auf Erbsen mit Mäusegenen oder - besonders lecker - auf Kartoffeln mit Choleragenen. Aber auch die Fleischfreunde kommen gewiß nicht zu kurz: Das Wachstumsgen des Menschen wurde in Schweinezellen manipuliert, demzufolge könnte man das Produkt ein „Menschenschwein" nennen!? Ob die Profiteure wohl ihre eigenen Produkte verzehren? Ich wage das ernsthaft zu bezweifeln! Aber warum - verdammt nochmal - wollen sie uns dieses Zeug offenbar um jeden Preis aufzwingen? In einer Marktwirtschaft, in der die Kunden selber entscheiden, welche Produkte sie kaufen, wäre die Gentechnik mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein wahrhaft brotloses Gewerbe, das seine Kunden mit dem Betäubungsgewehr einfangen müßte. Doch wenn kaum jemand diese Produkte unter ehrlichen Wettbewerbsbedingungen freiwillig kaufen würde, wie um alles in der Welt konnte „Biotech" dann zur Nummer 3 auf der Weltrangliste führender Konzernkartelle werden, gleich hinter Pharma und Rüstung, also zwei anderen Branchen, die ebenfalls besser ein Schattendasein führen sollten, um die Lage der Menschheit zu verbessern!? Darauf gibt es nur eine logische Antwort: Das geht nur mit Zwangsmarketing! Wir haben in der Tat keine „freie" Marktwirtschaft, sondern ein Zwangsregime der Konzerne, an deren Strippen die Regierungen zappeln wie die Marionetten der Augsburger Puppenkiste, deren Aufgabe es ist, den Untertanen mit Täuschung und Wahlbetrug den Willen der Konzerne als Wohltat zu verkaufen. Zunächst wurde die Gen-Mafia mit Subventionen aus Steuergeldern aufgepeppelt, was kaum ohne Korruption vorstellbar ist. Heute geht es darum, den Untertanen mit List und Tücke, auf Biegen und Brechen den Genfraß in die Hälse zu stopfen! Aber warum? Den wahren Grund verrät uns der alte „Friedensnobelpreisträger" Henry Kissinger: „Wer das Öl kontrolliert, der beherrscht die Staaten; wer die Nahrungsmittel kontrolliert, der beherrscht die Völker; und wer das Geld kontrolliert, der beherrscht die Welt!" - Das dürfte die einzige ehrliche Aussage zu diesem Thema sein!?

http://www.gen-ethisches-netzwerk.de
http://de.indymedia.org/2008/01/20505...

Plädoyer für eine gentechnikfreie Welt:
http://www.orwell-staat.de/cms/files/...
https://rapidshare.com/files/45969397...
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Gebt euch mehr Mühe, wir brauchen euch noch!

WikiLeaks Nach den US-Demokraten nun die AKP: Sind die neuen Leaks der Enthüllungsplattform verantwortungslos?

Im Umfeld des AKP-Leaks ist WikiLeaks in die Kritik geraten. Die geleakten E-Mails seien von eher geringer Bedeutung, zudem habe WikiLeaks per Social Media Links zu sensiblen Daten Unbeteiligter verbreitet, so heißt es. Die Kritikpunkte sind leider keineswegs komplett neu – und sollten gerade deshalb ernst genommen werden, weil WikiLeaks nach wie vor relevant und wichtig ist. Anderenfalls gefährden die Aktivisten ihr eigenes Anliegen. Damit würden sie uns allen schaden, denn nie waren Whistleblowing und investigativer Journalismus so wichtig wie heute.

Gefeiert für den AKP-Leak

Mit seinem „AKP-Leak“ – der Veröffentlichung von hunderttausenden E-Mails aus dem Umfeld der türkischen Regierungspartei – sorgte WikiLeaks wieder einmal für Schlagzeilen. Die türkische Regierung unter Recep Tayyip Erdogan, daran besteht in der westlichen Welt wohl kein Zweifel, hat einen Leak, der ihre Versäumnisse aufdeckt, mehr als verdient. Zu eklatant sind ihre Menschenrechtsverletzungen und insbesondere ihr Vorgehen gegen die Meinungs- und Pressefreiheit. Wer also dieser Regierung schadet, noch dazu mit einem so demokratischen Mittel wie einem Leak, sammelt kräftig Sympathiepunkte. Der Zeitpunkt, nur wenige Tage nach dem misslungenen – und, wie manche spekulieren, von der Regierung selbst inszenierten – Putschversuch tat sein Übriges: WikiLeaks war wieder in aller Munde.

mehr:
- Gebt euch mehr Mühe, wir brauchen euch noch! (Netzpiloten, Freitag-Community, 29.07.2016)

Kapitalismus: Keine große Zukunft mehr

Die Buchmacher Patrick Spät stellt die Mythen des Kapitalismus bloß. Da ist er nicht der Erste, selten aber kommt die Kritik so unerbittlich und leichtfüßig zugleich daher

Seit Beginn der Krise 2008 gehört Kapitalismuskritik selbst in den bürgerlichen Feuilletons wieder zum guten Ton. Verhalten und allzu gesittet jedoch kommt die einhergehende Sachbuchflut daher; die meisten Werke bringen höchstens mehr oder weniger radikal-sozialdemokratischen Reformgeist zum Klingen. Da stellt ein Satz wie der folgende eindeutig eine Ausnahme dar: „Der Kampf gegen den Kapitalismus wird blutig sein.“ Diese Worte zeugen von einer heute eher unüblich kompromisslosen Haltung. Die nimmt der smarte, 1981 geborene Philosoph Patrick Spät in seinem lesenswerten Buch Die Freiheit nehm ich dir ein.

Eine platte Kampfschrift ist das Buch keineswegs. Spät warnt vielmehr vor der drohenden Reaktion herrschender Eliten gegenüber dem neuen Trend, die bestehenden Verhältnisse in Frage zu stellen. Angesichts des derzeit allenthalben spürbaren Rechtsrucks liegt er damit nicht so falsch. Späts pointiertes Buch zeichnet sich durch seinen verblüffend leichtfüßigen Tonfall aus, in dem er aber recht unerbittlich und überzeugend die Mythen des Kapitalismus bloßstellt – ohne dabei in linken Politsprech oder komplizierte Theorieprosa zu verfallen.

mehr:
- Keine große Zukunft mehr (Florian Schmid, Freitag-Community, 29.07.2016)
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