Montag, 20. Oktober 2008

Chauvis haben volle Taschen

TALLAHASSEE - Chauvinistischer Machismo zahlt sich aus. Männliche Traditionalisten, die die Frauen am liebsten mit ihren Blagen am Rockzipfel an den Kochtopf verbannen, haben auf einer im JOURNAL OF APPLIED PSYCHOLOGY veröffentlichten Studie ein deutlich höheres Gehalt als Männer mit einem liberalen Rollenverständnis. Die Autoren der Studie, Beth A. Livingston und Timothy Judge von der University of Florida, glauben, dass dar Geschlechterunterschied nicht nur durch ökonomische und soziale Faktoren bestimmt sei. Den Unterschied im Verdienst von traditionellen und liberalen Männern erklären sie sich damit, dass die Machos besser verhandeln könnten und auf Vorgesetzte träfen, die egalitäre Männer als Weicheier begriffen. Vermutlich haben to männlichen verheirateten Alleinverdiener für die berufliche Entwicklung auch einfach den Rücken frei. Zudem zementiere sich die Trennung von beruflicher und häuslicher Arbeit durch das höhere Gehalt. Bei Frauen verhält es sich genau anders herum. Berufstätige Frauen mit traditionellem Rollenverständnis verdienten weniger als jene mit einer emanzipierten Sichtweise. •

Er bringt die Kohle nach Hause: Dieter Bohlen mit seiner ehemaligen 26 Jahre jüngeren Freundin Estefania Küster.













aus Der Kassenarzt Nr. 17 • Oktober 2008


Schisser wählen rechts

LINCOLN – Schreckhafte Menschen gehören öfter dem rechten politischen Spektrum an als gelassene und souveräne Zeitgenossen Die politische Orientierung scheint aber nicht nur von persönlichen Erfahrungen abzuhängen, sondern könnte auch mit bestimmten physiologischen Reaktionen einhergehen, schreiben die Psychologen um Douglas Oxley von der University of Nebraska im Fachmagazin SCIENCE. Dazu befragten die Psychologen 1310 US-Bürger zu ihren politischen Einstellungen. Von den „Extremisten“ nahmen 46 an weiteren Untersuchungen teil. Ihnen wurden Ekelbilder mit lauten und überraschend auftretenden Geräuschen präsentiert.

Messungen zeigten, dass die schreckhaftesten Probanden sich für mehr Militärausgaben, mehr Durchsuchungsrechte und die Todesstrafe ausgesprochen hatten. Zudem – welch Wunder – traten sie für Gehorsam und Patriotismus ein, befürworteten den lrakkrieg und Schulgebete. Nicht weniger überraschend waren selbstredend auch Gegner der Reglementierung von Waffenbesitz und der Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern. Weniger schreckhafte Testpersonen tendierten zu pazifistischen Einstellungen, einer liberalen Einwanderungspolitik, dem Recht auf Abtreibung und der Homosexuellen-Ehe. •

aus Der Kassenarzt Nr. 17 • Oktober 2008

Wir werden nicht schöner

NEUCHÂTEL – Die Biologin Katharina Foerster von der Schweizer Université de Neuchâtel hat bei Forschungen an Rotwild herausgefunden, dass jeweils dar stattlichste Platzhirsch die am wenigsten anziehenden weiblichen Nachkommen hat. Damit hat Foerster einen Grund entdeckt, weshalb der Anteil der Attraktiven in einer Population nicht zunimmt, schreibt GEO. Nach Darwin wäre eigentlich zu erwarten, dass Gutaussehende ihre Gene erfolgreicher verbreiten als andere, weil sie als Väter und Mütter stärker begehrt sind. Dass dies nicht der Fall ist, dürfte der Biologin zufolge an entgegengesetzt wirkender Erbinformation liegen. „Gute“ Gene eines Elterntiers haben im jeweils anderen Geschlecht der nächsten Generation häufig einen negativen Effekt.

So waren die Töchter jener Hirsche, welche die meisten Nachkommen zeugten, kaum begehrt und setzten weniger Kinder in die Welt als die weiblichen Nachkommen „unattraktiver“ Väter. Die Erbanlagen, die ein attraktiver Elternteil weitergibt, wirken sich nur an Kindern seines Geschlechts positiv aus Möglicher Sinn dar antagonistischen Gene: Bei allzu vielen Schönlingen litte die genetische Vielfalt. Und dies schwäche eine Spezies.

aus Der Kassenarzt Nr. 17 • Oktober 2008