Montag, 16. Januar 2017

Der Eiffelturm wird renoviert

Sieben Millionen Besucher pro Jahr stellen sich am Eiffelturm in die Warteschlange. Damit es dort bald zügiger voran geht, will Paris nun kräftig in sein Wahrzeichen investieren. Sicherer werden soll es auch. 

Der Eiffelturm steht nicht nur für eine Stadt, er steht für eine ganze Nation. In den kommenden 15 Jahren will Paris 300 Millionen Euro in die Modernisierung seines Wahrzeichens fließen lassen. Das Geld soll unter anderem für den Anstrich des weltberühmten Monuments, für die Besucherbereiche sowie für Sicherheitsvorkehrungen ausgegeben werden, wie die Stadtverwaltung mitteilte. 

Der Eiffelturm als Touristenmagnet solle ein "makelloses Schaufenster" der französischen Hauptstadt werden. Ziel sei es unter anderem, die Touristenströme besser zu steuern und damit auch Warteschlangen zu reduzieren oder ganz zu vermeiden. Das soll im neuen Vertrag mit dem Betreiber festgeschrieben werden. Konkret geplant sind außerdem eine Modernisierung des zweiten Stockwerks und einiger Fahrstühle. Erneuert werden soll außerdem die Lichtanlage, die den Eiffelturm bei Dunkelheit zu jeder vollen Stunde zum Glitzern bringt.
mehr:
- Wahrzeichen: Paris renoviert Eiffelturm für 300 Millionen Euro (SPON, 13.01.2017)
x
Paris - Eiffelturm {8:31}

Urlaub Sonne
Veröffentlicht am 01.03.2014
Paris ist die Hauptstadt und mit über zwei Millionen Einwohnern die größte Stadt Frankreichs sowie Hauptort der Region Île-de-France. Paris ist eine Weltstadt und eine der wichtigsten Metropolen der westlichen Welt. Der Fluss Seine teilt die Stadt in einen nördlichen Teil (rive droite, „rechtes Ufer") und einen südlichen Teil (rive gauche, „linkes Ufer"). Das administrativ zur Stadt Paris gehörende Gebiet hat 2.243.833 Einwohner (Zensus Januar 2010). Paris ist administrativ in 20 Stadtbezirke (arrondissements) unterteilt. Die außerhalb der Ringautobahn liegenden Vororte (banlieue) sind verwaltungsrechtlich selbständige Gemeinden, die in drei Departements (départements) zusammengefasst werden. Sie zählen nicht zur Stadt Paris. Paris ist das überragende politische, wirtschaftliche sowie kulturelle Zentrum des zentralistisch organisierten Frankreich und dessen größter Verkehrsknotenpunkt (unter anderem mit drei Flughäfen und sechs Kopfbahnhöfen); zudem ist die Stadt Sitz der UNESCO, der OECD und der ICC.

x

"Das Café der Existenzialisten": Genug dekonstruiert!

Es geht wieder um das Leben, wie es ist: Sarah Bakewell führt eloquent durch "Das Café der Existenzialisten".

Nachdem Jean-Paul Sartre am 15. April 1980 gestorben und, begleitet von einer riesigen Menschenmenge, auf dem Friedhof Montparnasse begraben worden war, blieben vom Existenzialismus nur noch ein paar zerlesene dunkelrote rororo-Bändchen in der zweiten Regalreihe und ein schlechtes Gewissen, weil man Sartres Das Sein und das Nichts noch immer nicht zu Ende gelesen hatte. Das existenzialistische Zeitalter war vorbei. In den Pariser Hörsälen sprach man lieber über die Dispositive der Macht als über die Freiheit des Menschen. Jean-Paul Sartre, Albert Camus, Maurice Merleau-Ponty und Simone de Beauvoir waren abgelöst durch Michel Foucault, Roland Barthes, Claude Lévi-Strauss und Jacques Derrida. Und keine Brücke führte vom Existenzialismus der einen zum Poststrukturalismus der anderen. Die großen Worte aus der Camus-und-Sartre-Welt – Gleichgültigkeit, Ekel, Revolte, Absurdität, Verantwortung für die eigene Existenz – hatten ihr Gewicht verloren und waren zu einem Spiel aus Zeichen geworden, dessen Spielleiter anonym blieb. Die französische Philosophie arbeitete an der Dekonstruktion des Menschen. Die französische Literatur experimentierte mit unpersönlichen Erzählhaltungen. Drei Jahre nach Sartres Tod fragte Jacques Derrida voller Missachtung: "Was für eine Gesellschaft muss die unsrige sein, damit so ein Mann derart die kulturelle Szene beherrschen und sogar zu einer Berühmtheit werden kann?" Und Jean Baudrillard tat sich mit der Erkenntnis hervor, dass niemand mehr "die existenzialistischen Hinterlassenschaften" benötige, denn "wer sorgt sich heute um die Freiheit, um Unaufrichtigkeit und Authentizität?"

Doch auch das ging vorüber. Der Poststrukturalismus hat seinerseits seine beste Zeit hinter sich. Erschöpft von endlosen Dekonstruktionen und Fiktionalisierungen, sucht das philosophische Denken im Augenblick nach neuen Perspektiven und nach neuerlichem Bodenkontakt.

mehr:
- "Das Café der Existenzialisten": Genug dekonstruiert! (Iris Radisch, ZON, 12.01.2017)

Foucault gegen Foucault - Arte -Doku {53:18}

Censur Channel
Veröffentlicht am 06.02.2015
Mit seinen desillusionierenden Gesellschaftsanalysen wurde Michel Foucault zu einem der bedeutendsten und umstrittensten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Foucault starb vor 30 Jahren, am 25. Juni 1984, im Alter von 57 Jahren an Aids. Zum 30. Todestag zeigt ARTE ein Porträt, das Foucaults unglaublich vielseitiges, in nur 20 Jahren geschaffenes Werk sowie seine Zeit beleuchtet. Michel Foucault gilt als einer der wichtigsten Vertreter des französischen Strukturalismus. Seine Arbeiten, in denen er das Entstehen und die Mechanismen von Macht untersucht, und Schulen, Kasernen und Krankenhäuser mit Gefängnissen vergleicht, sorgten stets für Kontroversen. Zu seinen wichtigsten Werken zählen unter anderem „Wahnsinn und Gesellschaft“, „Die Ordnung der Dinge“, „Archäologie des Wissens“, „Überwachen und Strafen“ sowie seine großangelegte, dreiteilige Geschichte der Sexualität. Wie seine Schriften war auch der Mensch Foucault komplex und voller Widersprüche: einerseits ein politisch engagierter und streitbarer Freigeist und Aktivist des Mai 68, andererseits ein Gelehrter, der seinen Lehrstuhl für die Geschichte der Denksysteme (1970-1984) am Collège de France sehr ernst nahm und sich als zentrale Figur der Institution Universität verstand. Foucault war ein scharfsinniger und rebellischer Intellektueller, der sich sowohl im akademischen als auch im öffentlichen Raum einmischte; ein Mann seiner Zeit, der ein zeitloses Werk schuf und Maßstäbe setzte. Die Dokumentation beschreibt Foucaults philosophische Entwicklung, die nie linear verlief, sich oft selbst negierte, verschiedene Ansätze, Disziplinen und Forschungsgegenstände wählte, aber stets kohärent blieb. Er war Vertreter des Poststrukturalismus, Psychologe, Historiker, Soziologe und Begründer der Diskursanalyse. In 20-jähriger Arbeit entstand ein Gesamtwerk, dessen allgemein anerkannte Originalität wohl einzigartig ist. (Quelle: Arte.tv)

x

Wovor fürchten sich Top-Manager am meisten?

Die größte Sorge der Elite sind fallende Börsenkurse - normalerweise. Doch beim Wirtschaftsforum in Davos ist 2017 alles anders. Was Manager und Politiker diesmal umtreibt, ist viel schlimmer.
Wovor fürchten sich Top-Manager am meisten? Vor zehn Jahren war die Antwort klar: Ein Rückgang der Kurse an den Kapitalmärkten erschien ihnen als größtes Risiko der Welt. Irgendwie war ihnen mulmig damals. Die Finanzkrise warf bereits ihre Schatten voraus.

Vor fünf Jahren - die Eurokrise näherte sich ihrem vorläufigen Höhepunkt, die USA taumelten zeitweise am Rande der Zahlungsunfähigkeit wegen der Budgetblockade im Kongress - galt als größter anzunehmender Unfall ein systemischer Zusammenbruch des Finanzsystems.

Und heute? Die Sorge um die Finanzmärkte, die Höhe der Aktienkurse oder die Solvenz der Banken ist weit größeren Themen gewichen. Der mögliche Einsatz von Massenvernichtungswaffen erscheint internationalen Top-Managern als größter Unsicherheitsfaktor der Gegenwart. So zeigen es Umfragen des World Economic Forum (WEF), zusammengefasst im Global Risk Report 2017, der kürzlich vorab veröffentlicht wurde.

Am Dienstag beginnt in Davos das alljährliche Treffen der Führungsfiguren der Weltwirtschaft. Das WEF ist der inoffizielle Weltwirtschaftsgipfel, bei dem Top-Manager, Politiker und Fachleute zusammenkommen, um die Großwetterlage zu erörtern (und nebenher Kontakte zu knüpfen).

Regelmäßig ist das Treffen in den Alpen auch ein Gradmesser für den Zustand des globalisierten Kapitalismus. Und dieses Jahr sieht es ganz danach aus, als habe ein düsterer Pessimismus die Wirtschaftslenker erfasst.

mehr:
- Wirtschaftsgipfel in Davos: Die vier Krankheiten des Kapitalismus (Henrik Müller, SPON, 15.01.2017)

Amtsschimmel und Kleingeld…

Ein Wutbürger hat im US-Bundesstaat Virginia seine Steuerschuld mit fünf Schubkarren voller Münzen bezahlt. Er war von der Behörde genervt, am Ende hatte er Erfolg auf ganzer Linie.
Er scheute weder Kosten noch Mühe, um seine Steuerschuld auf eine möglichst nervige Art zu begleichen: Ein Mann im US-Bundesstaat Virginia hat 3000 Dollar Umsatzsteuer für den Verkauf zweier Autos in Form von Cent-Münzen beglichen.

Begleitet von einem Kamerateam der Lokalzeitung "Bristol Harald Courier" brachte er das Geld in Form von rund 300.000 Münzen zu der Zulassungsbehörde (DMV) in Lebanon. Das ungefähre Gewicht der Münzen soll 725 Kilogramm betragen haben.

Zur Begründung der Penny-Aktion erklärte er, er habe viel Zeit aufwenden müssen, die Behörde habe ihm Unannehmlichkeiten bereitet: "Dieses Vergnügen wollte ich zurückgeben", so der Mann.

mehr:
- Streit mit Kfz-Behörde: Amerikaner zahlt Steuern mit 300.000 Cent-Münzen (SPON, 15.01.2017)
x

Da Ende für Ringling Bros. and Barnum & Bailey

Ringling Bros. and Barnum & Bailey, der letzte große amerikanische Traditionszirkus, gibt auf: Im Mai 2017 endet "die großartigste Show der Welt". Nach 146 Jahren scheiterte sie am Tierschutz.
Als spät am Samstagabend die Aufführungen zu Ende gingen, ließ Kenneth Feld, Chef des gleichnamigen Entertainment-Konzerns, die kunterbunte Belegschaft des ältesten und größten verbliebenen Zirkusunternehmens der Vereinigten Staaten zusammenrufen. Die meisten werden vorab gewusst haben, worum es gehen würde: Um das Ende einer Ära, um das Aus für Ringling Bros. and  Barnum & Bailey.

Noch bis Mai 2017, erfuhren sie, werden die zwei riesigen Showtruppen mit mehr als 500 Artisten durch die USA ziehen und dabei mehr als 30 Auftritte absolvieren. Dann aber soll endgültig Schluss sein. Eine "schwere geschäftliche Entscheidung" sei das gewesen, erklärte Feld. Der Zirkus sei nicht nur Teil der Geschichte seiner Familie, sondern über die Generationen auch für "Millionen von Familien ein Teil ihres Lebens".

Am Ende scheiterte Ringling, weil der Zirkus nicht mehr in die Zeit passen wollte. Feld: "Die Ticketverkäufe der Ringling Bros. gingen seit zehn Jahren zurück, aber nachdem wir die Elefanten aus der Show genommen haben, kam es zu einem dramatischen Einbruch."

mehr:
- Ausgespielt – Das Ende des großen amerikanischen Zirkus (Frank Patalong, SPON, 15.01.2017)
x

Der KZ-Häftling, der seinen Verräter verhaftete

Werner Kleemans Lebensgeschichte gleicht einem Hollywood-Drehbuch: 1938 kaufte er sich aus dem KZ Dachau frei und floh nach New York. 1944 kehrte er als US-Soldat nach Deutschland zurück - und verhaftete genau den Nazi, der ihn nach Dachau gebracht hatte.
Werner Kleemans Häuschen wirkt wie jedes andere hier am 196th Place, einer stillen Wohnstraße am äußersten Ostzipfel New Yorks. Sauber und gepflegt, Blumenkästen vor den Fenstern, ein Vordach mit verschnörkeltem Gusseisen. Eine kleine Backsteintreppe führt zur Tür hinauf. Zwei Latinos harken gerade das letzte Herbstlaub im Garten weg. Kleeman steckt ihnen ein paar Dollar zu und bittet den Besucher herein: "Willkommen in Queens!"

Queens, ja, aber drinnen sieht es aus wie in einer bayerischen Stube: schwere Eichenmöbel, ein Plüschsofa, Wände voller Ölgemälde, eine Wohnküche. Jedes Zimmer atmet die Melancholie der Vergangenheit. Kleeman nimmt am Küchentisch Platz. "Wollen wir was essen?", fragt er, ganz der galante Gastgeber. "Oder wollen wir erst mal reden?"

Denn zu reden gibt es viel. Der 88-jährige Witwer lebt nach außen hin zwar das Leben eines ganz normalen US-Pensionärs, dem es gut geht: alleine, unabhängig, relativ fit; nicht wohlhabend, aber versorgt. Er kocht für sich selbst, und ab und zu setzt er sich in sein Oldsmobile, Baujahr 1990, um in seinem Stammrestaurant Französisch essen zu gehen. Doch hinter dieser gutbürgerlichen Fassade hier in Queens verbirgt sich eine einzigartige, hoch dramatische Lebensgeschichte. Eine Geschichte, wie sie ein Steven Spielberg verfilmen könnte. "Hollywood", sagt Kleeman in akzentuiertem Englisch, legt seine rauen, verrunzelten Hände übereinander und zwinkert vergnügt, "hat sich schon gemeldet." Doch davon später mehr.

mehr:
- Jüdischer GI Kleeman: Der KZ-Häftling, der seinen Verräter verhaftete (Marc Pitzke, SPON, 05.12.2007)

Die Dose muß menschlich werden

Eine schwächelnde Werbeagentur engagiert einen bekannten Kreativdirektor. Die Aufgabe: ein Werbespot für Dosenobst. Seine Idee: vollkommen absurd. Sehen Sie "Twinfruit" - eine beißende Parodie auf die Werbebranche.
mehr:
- Film zum Wochenende – Twinfruit: Die Dose muss menschlich werden! (SPON vom WE)