Von Ärztevertretern und Politikern wird in letzter Zeit in der Auseinandersetzung um ange- messene Honorare für Psychotherapie wiederholt die Auffassung vertreten, daß Psychothe- rapeuten vielfach keine voll ausgelasteten Praxen betreiben würden. Gelingt es den Psycho- therapeuten, ihre im Vergleich zu anderen Arztgruppen geringe Honorierung mit Zahlen zu belegen, dann wird ihnen entgegengehalten, die meisten Psychotherapeuten würden ja nicht „voll“ arbeiten und könnten ihr Honorar leicht steigern, wenn sie nur zu mehr Arbeit bereit wären (so z. B. Das Bundesgesundheitsministerium, Herr Leber, in einem Antwortbrief an mich: "Bei dem Vergleich der Honorarniveaus mit anderen Arztgruppen ist auch zu berücksichtigen, dass die Gruppe der Psychotherapeuten vielfach keine voll ausgelastete Praxis betreiben."). Diese Argumentation ist jedoch unangemessen. Mangels Wissen um den Alltag in einer psychotherapeutischen Praxis ist dies für Außenstehende nicht leicht erkennbar. Psychotherapie ist ein einzigartiges Tätigkeitsfeld, daß man in seiner Komplexität und seinen spezifischen Anforderungen kennen muß, um es beurteilen zu können. Daher soll mit diesem Text ein realistisches Bild psychotherapeutischer Tätigkeit vermittelt werden.
mehr:
- Praxisbericht Psychotherapie: Arbeitsbelastung und Honorargerechtigkeit (Helmut Dikomey, BDP Landesgruppe Niedersachsen, Juni 2008, PDF)
x
Dienstag, 16. Oktober 2018
Abonnieren
Posts (Atom)