Vor vielen Jahren habe ich einmal einen Bericht über den Butler in einem schottischen Schloß gesehen. Wenn ich mich recht erinnere ging er nach dem Studium der Religionswissenschaften in die Fremdenlegion. Aber bitte keine Anzeige wegen übler Nachrede!
Der Bericht hat mich gelehrt, wie Dienen Macht verschaffen kann, viel Macht, ganz viel Macht. In dem Bericht im Fernsehen kam rund ein halbes Dutzend Gäste mit einem Hubschrauber an jenem, von Andrew Carnegie, dem US-amerikanischen Stahl-Industriellen, Mäzen und Friedensaktivisten schottischer Herkunft umgebauten Schloß aus dem zwölften Jahrhundert an. Mitglieder eines Clubs zahlten etwa 1500 DM, Nicht-Mitglieder 1800 DM pro Tag. In einem dicken Buch war festgehalten, worüber jeder der Neuankömmlinge zu sprechen wünschte, seine Interessen, natürlich sein Beruf und welchen Drink er bevorzugte. Der acht Meter lange Speisetische wurde von zwei Angestellten gedeckt, die sich dann an den beiden Enden niederknieten und alles Geschirr auf dem Tisch in eine exakte Gerade ausrichteten. Der Hausbutler hatte einen halben Tag frei: Mittwochnachmittag, an welchem er dann einige Kilometer in den nächstgelegenen Ort wanderte, wo er sich in einer Bücherei ein Buch abholte und ein neues bestellte. Ansonsten hing alles von seiner Person ab…
Durch Zufall habe ich – angesichts des 176. Geburtstags von Andrew Carnegie – das Schloß im Internet tatsächlich wiedergefunden:
Hier ein paar Links
- zu »So tun als ob«, einem Artikel auf ZEIT-Online
- zu Skibo Castle im englischen Wikipedia
- die Homepage
- die Homepage des Carnegie Clubs
- Google Maps