Donnerstag, 15. November 2018

Heute vor 110 Jahren – 15. November 1908: Leopold II. verkauft den Kongo

König der Kongo-Gräuel 

 Leopold II. (1835-1909) wurde 1865 König der Belgier. Als privater Kolonisator ließ er den berühmten Afrikaforscher Henry Morton Stanley ab 1876 alles Land entlang des Kongo-Flusses aufkaufen. In rund 450 Verträgen übervorteilte dieser die einheimischen Häuptlinge gnadenlos und verpflichtete die ansässige Bevölkerung zur Zwangsarbeit. Die Berliner Kongo-Konferenz 1884/85 garantierte Leopold den so entstandenen »Kongo-Freistaat« als Privatbesitz – ein einmaliger Fall in der Kolonialgeschichte.
Eine Karikatur des britischen Satireblatts »Punch« von 1906 zeigt 
einen schwarzen Kautschuksammler in tödlicher Umklammerung 
durch eine Schlange mit dem Kopf König Leopolds II.   
Leopold verbot den Einheimischen den Eigenhandel, was zu Hungersnöten führte. Er kontrollierte die Elfenbein- und Kautschukausfuhr und vergab Konzessionen zur Kautschukgewinnung an Firmen mit sich selbst als Hauptaktionär. Jedes Dorf hatte festgelegte Mengen dieses Rohstoffs abzuliefern. Mit Geiselnahmen, Massakern und Körperstrafen wie Handabhacken trieben Bewaffnete, von belgischen Offizieren geführt, die Abgaben ein. Leopold und seine Konzessionäre wurden unermesslich reich, während zehn Millionen Einheimische den »Kongo-Gräueln« zum Opfer fielen. Internationale Proteste zwangen Leopold schließlich, sein Kolonialgebiet an den belgischen Staat zu verkaufen, der die Zwangsarbeit 1910 offiziell abschaffte. 

Was am 15. November noch geschah: 
1889: In Brasilien stürzen Militärs Kaiser Pedro II. Das Land wird Republik.


Harenberg – Abenteuer Geschichte 2018

siehe auch:

Kagame: Demokratie? Wir drücken mal ein Auge zu! (Post, 06.08.2017)
Deutsche Beteiligung an zweifelhaften EU-Missionen in der Demokratischen Republik Kongo (Christoph, Marischka, Telepolis, 06.07.2011, gefunden bei Informationsstelle Militarisierung e.V.)

Märtyrer des Kongo: Patrice Lumumba - gewählt, ermordet, verehrt (Post, 27.11.2016)
AIDS - Erbe der Kolonialzeit (Post, 27.11.2016)
- Ein Blick auf die Geschichte des Kongo (Post, 27.11.2016)
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Gibt es die Midi-Chlorianer wirklich?


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„Midi-Chlorianer sind eine mikroskopisch kleine Lebensform, die sich in allen lebenden Zellen befindet. Und wir leben in Symbiose mit ihnen. Das sind Lebensformen, die zum gegenseitigen Vorteil eng miteinander leben. Ohne die Midi-Chlorianer könnte kein Leben existieren und wir hätten auch keine Kenntnis von der Macht. Ohne Unterlass sprechen sie zu uns. Und teilen uns den Willen der Macht mit. Wenn du gelernt hast deine Gedanken zum Schweigen zu bringen, wirst du auch hören was sie sagen.“— Qui-Gon Jinn zu Anakin Skywalker (Quelle)
Die Midi-Chlorianer sind mikroskopisch kleine Lebewesen, die in Symbiose innerhalb der Körperzellen ihrer Wirte leben und ihnen die Möglichkeit eröffnen, mit der Macht in Kontakt zu treten. Sie Midi-Chlorianer entstammen einer unidentifizierten Welt inmitten der Galaxis. Aus diesem Planeten treten die Mikroorganismen in hellstrahlenden Gruppen aus, welche sich im gesamten Raum verteilen.[1]
[Midi-Chlorianer, Jedipedia, Das Star Wars-Wiki, abgerufen am 15.11.2018]
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Die Begriffe Mikrobiom und Mikrobiota (griechisch μικρός mikrós ‚klein‘, griechisch βίος bios‚Leben‘) bezeichnen im weitesten Sinn die Gesamtheit aller Mikroorganismen der Erde (Biom), welche die Erdkruste, die Gewässer und die Erdatmosphäre besiedeln. 
Im engeren Sinn ist die Gesamtheit aller den Menschen oder andere Lebewesen besiedelnden Mikroorganismen gemeint.[1]
Die meisten Zellen, die im menschlichen Organismus vorkommen, sind keine Zellen eines Vielzellers, also normalerweise menschliche Zellen, sondern mikrobielle Zellen (Zellen von Mikroorganismen). Sie stehen in einem geschätzten Verhältnis von mikrobiellen Zellen zu Vielzeller-Zellen von etwa 10 zu 1. In absoluten Zahlen wird ein erwachsener Mensch von etwa 1014 (100 BillionenBakterien besiedelt, diese überwiegend im Gastrointestinaltrakt.[2]Sie siedeln häufig in Gemeinschaften von verschiedenen Einzellern in Form von Biofilmen.
Damit werden primär die Darmbakterien (Darmflora) in Verbindung gebracht, aber auch alle Mikroorganismen, die auf der äußeren Haut (Hautflora) und auf den Schleimhäuten leben, etwa der Haut der Mundhöhle, Nasenhöhle, Genitalorgane (bsp. Scheidenflora) und dergleichen. Im weiteren Sinne können auch die mikrobiellen Gemeinschaften anderer Habitate (Boden, Blattoberflächen, Wohnung u.v.m.) begrifflich eingeschlossen sein.
[Mikrobiom, Mikrobiom des Menschen, Wikipedia, abgerufen am 19.11.2018, Hervorhebung von mir]
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Neurobiologen wollen Bakterien in Gehirnen von Menschen und Mäusen entdeckt haben. Gibt es neben dem Darm-Mikrobiom auch ein Gehirn-Mikrobiom?

Wir wissen mittlerweile, dass unser Körper die Heimstatt zahlreicher Gäste ist. Unser Körper ist eine Wohngemeinschaft, die Zahl der Mitbewohner übertrifft bei weitem die Zahl der Körperzellen. Überall leben auf oder im Körper mehr oder weniger große Gemeinschaften von Mikroorganismen, im Darm, im Mund, auf der Haut, in der Lunge oder im Vaginaltrakt. Manche der Mitbewohner sind Parasiten, die ihrem Wirt gefährlich werden können, viele aber sind Symbionten, die körperliche Funktionen unterstützen oder auch die Ansiedlung von anderen Mikroorganismen verhindern.

Die Mitwirkung besonders der Bakterien ist so groß und auch personalisiert, dass man seit einiger Zeit parallel zum Genom von einem Mikrobiom spricht, zu dem auch Viren, Pilze oder Protozoen gerechnet werden. Das Mikrobiom enthält nicht nur mehr Zellen als der menschliche Körper, sondern auch bedeutend mehr genetische Informationen.

Am bekanntesten und am größten ist das Mikrobiom im Darm, wo zahlreiche Bakteriengemeinschaften leben. Sie sind nicht nur für die Verdauung wichtig oder beeinflussen das Immunsystem, es gibt auch eine direkte Verbindung zwischen Darm und Gehirn, so dass das Darmmikrobiom auch physiologisch oder neurochemisch Gefühle, Stimmungen oder Entscheidungen, auch neurologische Krankheiten oder psychische Störungen mit beeinflusst. Umgekehrt funktioniert die Kommunikation auch, so dass man von einer Darm-Hirn-Achse spricht. Beobachtet wurde etwa, dass schüchterne Mäuse, die das Darmmikrobiom von mutigeren Mäusen erhielten, neugieriger wurden. Das Darmmikrobiom von Menschen mit Angstzuständen bewirkt auch in Mäusen verstärkt Angst. Vermutet wird auch, dass das Darmmikrobiom im frühen Alter die Gehirnbildung beeinflusst.

mehr:
- Leben in unseren Gehirnen Bakteriengemeinschaften, die uns beeinflussen können? (Florian Rötzer, Telepolis, 15.11.2018)
siehe auch:
- Besteht der Mensch aus mehr Bakterien als Körperzellen? (Alison Abot, Spektrum, 11.01.2016 – wichtig!)
- Wie viele Zellen hat der Mensch? (Joachim Schüring, Spektrum, 27.07.2003)
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