GÖTEBORG – Beruhigung, Schmerzlinderung, Wohlbefinden – all das kann ein sanftes Streicheln der Haut bewirken. Schwedische Forscher liefern jetzt Gründe dafür. Die Haut ist von einem Netzwerk C-taktiler Nerven durchzogen, die gezielt auf Streicheln reagieren. Sie schicken ihre Signale direkt in das Hirnareal, in dem positive Gefühle verarbeitet werden. NATURE NEUROSCIENCE berichtet, dass Probanden feinste Elektroden in die Unterarmhaut gestochen wurden, sodass jede das Signal einer einzelnen Nervenfaser registrierte. Anschließend streichelte ein Roboter mit einem weichen Ziegenhaarpinsel in einer genau festgelegten Geschwindigkeit und mit speziellem Druck über die Haut der Teilnehmer. Ein Teil der Testpersonen sollte angeben, welche Druck-Geschwindigkeit-Kombi am angenehmsten war. Genau in dem Geschwindigkeitsbereich, der am positivsten empfunden wurde, feuerten die CT Fasern am stärksten. Das "Streichelnetzwerk" dient dazu, soziale Nähe zu vermitteln und einen Gegenpol zu Schmerzreizen zu schaffen, vermuten die Forscher. ■
Der Kassenarzt 9/2009