Donnerstag, 22. Oktober 2009

Luftverschmutzung – Sind Sie auf der falschen Straßenseite?

In verkehrsreichen Straßen ist die Luft manchmal […] verpestet […]. Man kann der Luftverschmutzung aber […] entkommen, fanden Forscher der Universität Leeds heraus. Die Schmutzpartikel konzentrieren sich meist auf einen relativ eng begrenzten Raum, bevorzugt auf der windgeschützten Straßenseite. Wer an diesen Stellen die Straße überquert, atmet gleich freier. Forscherkollegen aus Toronto liefern gleich die Begründung nach, warum man den Rat der Universität Leeds unbedingt befolgen sollte. Sie fanden einen Zusammenhang zwischen hohen Ozon- und Stickstoffdioxid-Konzentrationen und der lnzidenz der akuten Appendizitis. 52% der Appendizitisfälle wurden in den Monaten April bis September registriert, die Monate, in denen sich Kanadier gerne im Freien aufhalten und der Luftverschmutzung verstärkt ausgesetzt sind. Männer haben häufiger eine Appendizitis als Frauen, was daran liegen kann, dass sich Männer häufiger beruflich im Freien aufhalten müssen.
Pressemitteilung der Universität Leeds; CAMJ Oktober 2009
MMW-Fortschr Med. Nr 42/2009

Kontrazeption – Verändert die Pille die Partnerwahl?

Vielleicht haben Frauen aber nur ein feineres Näschen und gehen der Luftverschmutzung eher aus dem Weg. Das feine Näschen wird jedoch durch orale Kontrazeptiva empfindlich gestört, fanden Forscher der University of Sheffield heraus. Frauen, die keine Pille nehmen, fühen
sich an ihren fruchtbaren Tagen zu Männern hingezogen, die sich genetisch möglichst deutlich von ihnen unterscheiden. Das macht Sinn, denn Partner, die mit sehr ähnlichen Genen ausgestattet sind, sind häufig unfruchtbar. Die Fähigkeit, den passenden Partner zu erkennen,
geht bei Frauen, die orale Kontrazeptiva benutzen, verloren. Außerdem haben zahlreiche Studien gezeigt, dass Frauen an ihren fruchtbaren Tagen besonders anziehend auf Männer wirken. Nimmt eine Frau die Pille, geht diese Attraktivität verloren. Hier sei noch mehr Forschung erforderlich, meinen die Forscher aus Sheffield.
Trends in Erology and Evolution, Oktober 2009
MMW-Fortschr Med. Nr 42/2009

Neuroprotektion – Kaloriensparer können besser denken

Wer weniger isst, bleibt länger geistig fit. So lautet das Fazit einer Studie der neurologischen Universitätsklinik Münster. Bei 54 gesunden Probanden war war der Effekt von drei Ernährungsvarianten untersucht worden: Kalorienreduktion, Konsum von Lebensmitteln mit
hohem Anteil ungesättigter Fettsäuren und keine Änderung der Essgewohnheiten. Nach drei Monaten schnitten die Kaloriensparer beim verbalen Lern- und Merkfähigkeitstest signifikant besser ab als das "Fettkollektiv" oder die Kontrollgruppe. Die Autoren vermuten, dass
die Kalorienrestriktion via Hemmung von Entzündungsprozessen und Erhöhung der lnsulinsensitivität die Signalübertragung und Synapsenplastizität im Gehirn verbessert und sich so neuroprotektiv und lernfördernd auswirkt.
82. Kongress der Deutschen Gesellschaft for Neurologie (DGN), 23-26.9.2008 in Nürnberg
MMW-Fortschr Med. Nr 42/2009