Donnerstag, 28. Mai 2009
Streichelnetzwerk entdeckt
Draufgängern genügen Placebos
Dicke schaden dem Klima
Montag, 25. Mai 2009
Geriatrie – Frauen leben länger, sind aber kränker
Annual Scientific Meeting of the American Geriatric Society, Chicago, 29.4-2.5.2009
Schröpfen gegen das Karpaltunnelsyndrom
Die Wirksamkeit des blutigen Schröpfens beim Karpaltunnelsyndrom konnte erstmals belegt werden. Häufig ist die Brachialgie mit Nacken- und Schulterschmerzen assoziiert. Forscher der Universitat Essen haben sich diese Verbindung zwischen Handgelenk und Schulter zunutze gemacht. In einer randomisierten kontrollierten Therapiestudie wurden 52 Brachialgiepatienten in zwei Gruppen unterteilt Eine Gruppe wurde im Schulterbereich blutig geschröpft – dabei werden die Schröpfköpfe an Hautstellen angesetzt, die zuvor mit einer kleinen Kanüle oder Lanzette eingeritzt wurden –, die Kontrollgruppe bekam eine Wärmetherapie. Nach sieben Tagen gingen die Beschwerden (Schmerzen in Schulter und Hand, Kribbeln, Taubheitsgefühl) der Schröpfgruppe um 60 Prozent zurück, in der Kontrollgruppe nur um 23 Prozent. Der Wirkmechanismus basiert vermutlich auf dem Prinzip der Reflexzonen. Das Schröpfen fördert die Durchblutung und muskuläre Spannungslösung in einem bestimmten Areal – hier im Schulterdreieck. Dies wiederum habe günstige reflektorische Effekte auf den betroffenen Nerv, so die Naturmediziner.
Arzthonorare
Donnerstag, 21. Mai 2009
Auf Sauftour
bei ZEIT-Online
Und bei SPIEGEL-Online lüftet Frank Plasberg das Geheimnis von 30, 60 und 95. Wenn wir René Weller nicht hätten: »Meine Frau macht den Haushalt ich mach’ den Rest.« Renée, das war … »SPITZE!«
Mittwoch, 20. Mai 2009
Schmerzforschung – Wer das Risiko liebt, reagiert besser auf Placebo
Journal of Neuroscience 2009;29:4882-87
Schlafstörungen – Erhöhte Suizidgefahr
Wojnor M. et al. International Congress of the World Psychiatric Association, Florenz, April 2009
Menopause – Akupunktur bei Hitzewallungen nicht wirksam
Lee et al. Climateric 2009;12(1):16-25
Dienstag, 19. Mai 2009
Betagter Patient muß ins Krankenhaus – Danach nicht mehr der Alte
Annals of Internal Medicine 2009;150:372-78
Führende US-Ärzte fordern: Weniger Industrie-Sponsoring für Fachgesellschaften
JAMA 2009;301:1367-72
HIV-Epidemie – Ist das Virus aggressiver geworden?
Clin Infect Dis 2009;48:1293-95
Endspiele im Sport – Für Fans lebensgefährlich
ACC-Jahrestagung, 29.3.-1.4.2009, Orlando
Montag, 18. Mai 2009
Wo sind wir?
Dann fühlt sich das Innenministerium auf den Schlips getreten (sollte man eigentlich aushalten können). Und dann löscht der Provider die Seite. Wie kommt’s? (Link zu ZEIT-Online)
Nun, das Bundesverwaltungsamt (BVA), zuständig für den Internet-Auftritt des Bundesinnenministeriums, hat sich schriftlich mit der Bitte an den Provider gewandt, die Satireseite umgehend zu sperren, da diese die Originalseite des Ministeriums »nachahme«.
Der Provider hat sein Vorgehen gerechtfertigt. Kann man ja auch gut nachvollziehen.
ZEIT-Online:
Der Gehorsam des Providers erspart dem BVA eine Überprüfung der rechtlichen Grundlage sogar. Zwar ist es verboten, Hoheitszeichen des Bundes zu missbrauchen, doch handelt es sich eher um eine bußgeldpflichtige Ordnungswidrigkeit. Außerdem steht und fällt der Vorwurf der »Nachahmung« mit der Tatsache, ob es sich bei der Seite um offensichtliche Satire handelt oder nicht. Ob die Satire wirklich zu subtil war, um von Jedermann als solche erkannt zu werden, dürfte im Auge des Betrachters liegen. Und im Zweifel hätte ein Gericht dies zu prüfen.
Der Fall zeigt, welchen Einfluss der Staat schon jetzt auf Provider hat. Rechtlich ist weder dem Provider noch dem BVA ein Vorwurf zu machen, auch wenn die Grundlage, auf die sich das Schreiben stützt, dünn ist. Allerdings dürfte das Prozedere all jenen als Bestätigung dienen, die befürchten, Sperrlisten für Kinderpornografie-Seiten seien nur der Wegbereiter für eine Zensur unliebsamer Inhalte.
[…]
Blogger Förster hat seine Seite inzwischen überarbeitet, und sie steht auch wieder im Netz. Allerdings bleibe ein übler Nachgeschmack, wie er schreibt:
Ihm sei es unverständlich, wieso »es Sperrlisten und neue Gesetze braucht, um unbestreitbar schwerstkriminelle Inhalte unzugänglich zu machen, wenn es ein paar Minuten dauert, harmlose Satireseiten mit wenigen Klicks am Tag vom Netz zu nehmen«. (ZEIT-Online)
Wo sind wir also? In einem Land, in welchem es möglich ist, innerhalb kürzester Zeit harmlose Satireseiten abzuschalten und Leuten wegen ein paar Cent zu kündigen (Lidl) und in dem es auf der anderen Seite anscheinend gewaltigen Aufwand braucht, schwerkriminelle Internet-Inhalte zu blockieren und sich die Heuschrecken eine goldene Nase verdienen.
Jetzt fragen wir uns: Wer ist schuld? (Bei uns ist ja immer jemand schuld. Das muß auch so sein, weil man sich sonst letztendlich selbst an die eigene Nase fassen müßte.) Leute sind schuld, die sowas aushalten und mitmachen: Uns geht’s gold (bei ZEIT-Online). Und bei uns in Hannover wollen unsere Politiker einen neuen Landtag bauen, der 45 Millionen Euro kosten soll. Er wird zwar nur ein halbes Dutzend Mal im Monat genutzt, aber wenn man der HypoRealEstate hunderte von Milliarden reinschüttet, kommt’s da auch nicht mehr drauf an. Die sind auch schuld. Und Obama ist auch schuld. Will Guantanamo zumachen und kriegt vom Kongreß kein Geld nicht für. Selbst schuld. Und Arnie Terminator, der ist auch schuld. Will das kalifornische Haushaltsloch stopfen, und die Leute sind dagegen. So geht’s nicht. Bessere Überzeugungsarbeit! 35 Millionen für die Kampagne, bei weitem zu wenig. Arnie, du bist auch schuld.
Ich warte auf die Fragen nach den niedrigen Wahlbeteiligungen. Genügend Wahlen haben wir dieses Jahr ja.
Sie leben vom Lösegeld der Piraten
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Von Marc Engelhardt
In der Einfahrt stehen Geländewagen, auf Hochglanz poliert. Wo früher nur windschiefe, strohbedeckte Fischerhütten die Küste säumten, blitzen heute weiß getünchte Villen in der gleißenden Sonne. An der staubigen Küste im Norden Somalias spielen die Kosten keine Rolle mehr: Neureiche Piraten wie Hassan Abdi haben Geld en masse. »Ich habe in wenigen Jahren Hunderttausende Dollar verdient», sagt der Mann. Abdi – dessen Name hier geändert ist – stammt aus Eyl. Das ist eines der berüchtigtsten Piratennester in Puntland, der Region rund ums Horn von Afrika.
In Puntland ist die Piraterie zum mit Abstand wichtigsten Wirtschaftssektor avanciert. Dreißig Millionen Dollar Lösegeld sollen Piraten hier im vergangenen Jahr gemacht haben. Der puntländische Haushalt beträgt etwa zwanzig Millionen.
In Eyl hat sich rund um das Kerngeschäft eine rege Dienstleistungsindustrie entwickelt. Sobald die Seeräuber – das sind selten mehr als zehn Mann – ein neues Schiff gekapert haben, läuft in der Gegend eine wohl geölte Maschinerie an, berichtet ein somalischer Journalist, der nur Abdullahi genannt werden möchte. »Männer ziehen Anzüge und schicke Schuhe an, werfen Laptops in ihre Landcruiser und fahren zum Hafen, um auf die ankommende Besatzung zu warten«, erzählt der Journalist. Die einen erklären sich flugs zu Verhandlungsführern, andere zu Finanzverwaltern. Im Dorf warten Köche darauf, das lukrative Catering für die Geisein zu übernehmen. »Wer schießen kann, übernimmt Wache: gut fünfzig auf dem Schiff, noch mal fünfzig davor.« Jede helfende Hand wird entlohnt, sobald das Lösegeld fließt. Nicht jeder wird reich dabei: Von den Millionensummen, die bezahlt werden, bekommen manche Helfer gerade mal einen Zwanzig-Dollar-Schein ab.
Ein Teil des Lösegelds, erklärt Abdullahi, geht für Schmiergelder drauf: »Da tauchen immer wieder Führer irgendwelcher Gruppen auf, und wenn der Piratenboss glaubt, dass sie eine Gefahr darstellen, bekommen sie etwas ab.« Islamistische Gruppen sind ebenso darunter wie Clanmilizen oder sogenannte Polizisten, die vom Staat schon lange nicht mehr bezahlt werden. »In Somalia wird ständig gekämpft. Wer heute ein Dorf kontrolliert, kann morgen schon wieder verjagt worden sein«, erklärt Abdullahi.
Puntlands Regierung unter Abdirahman Mohamud Farole hat bislang keinen Versuch gemacht, gegen die Piraten vorzugehen. »Die puntländische Regierung profitiert von der Piraterie, direkt und indirekt«, weiß ein Journalist, der für den puntländischen Sender Radio Garowe arbeitet. Auch er will seinen Namen nicht nennen. »Die Piraten zahlen eine Art Steuer an die Behörden, damit sie gar nicht erst versuchen, lästig zu werden«, sagt er. Dass Farole derzeit versucht, westlichen Gebern eine Sondereinheit zur Bekämpfung der Piraterie schmackhaft zu machen, sei eine Farce, sagt denn auch Andrew Mwangura, der ein Seefahrer-Hilfsprogramm in der kenianischen Hafenstadt Mombasa betreibt. »Die sagen: Gebt uns Geld. Und das verschwindet dann irgendwo. Aber wirklich etwas gegen die Piraten unternommen wird damit nicht.« Die 15 Millionen Euro, die Farole fordert, sollten besser zur Wiederherstellung der staatlichen Ordnung in Somalia eingesetzt werden, meint Mwangura.
Selbst wenn der Regierungschef es ernst meinen sollte: In der Bevölkerung hätte sein Plan nur wenig Rückhalt. Denn Männer wie Abdi kurbeln die Wirtschaft an. Sie geben Schnellboote in Auftrag, die von örtlichen Handwerkern aus Fiberglas hergestellt werden. Anstelle von Außenbordern bauen sie Lkw-Motoren ein, die eine Schiffsschraube antreiben. So kommen die Boote richtig auf Touren. Die Piraten kaufen Lebensmittel für die Geiseln und importieren Waffen und Khat, das Rauschkraut, das die Söldner bei der Stange hält. Und sie beschäftigen Hunderte Jugendlicher, die sonst keinen Job hätten.
Einen Teil seiner Lösegelder investiert Abdi in Häuser, Restaurants, Kneipen, Bordelle. Für all jene, die von diesem Aufschwung profitieren, ist Abdi ein Held, einer der dafür gesorgt hat, dass in einer von 18 Jahren Bürgerkrieg und Regierungslosigkeit gezeichneten Region eine Boomtown neben der anderen entsteht. Junge Bewerber stehen Schlange: Für junge Somalis, die nie einen funktionierenden Staat erlebt haben, ist das Piratentum derzeit der einzige Karriereweg. ■
»Wir sind Helden«
Alles begann, als ich die Highschool abgeschlossen hatte, auf die Universität wollte und dafür kein Geld da war. Also wurde ich wie mein Vater Fischer in Eyl im Puntland, im Norden Somalias, auch wenn ich davon träumte, für ein richtiges Unternehmen zu arbeiten. Doch dazu kam es nie, weil 1991 die somalische Regierung zerschlagen wurde und das Land zerfiel. Als Fischer auf See wurden wir oft von fremden Booten und Trawlern angegriffen. Wir mussten fliehen, um unser Leben zu retten. So fing auch ich an, Schiffe zu entführen. Ich weiß, man hält uns für Piraten, die sich illegal Geld beschaffen. Wir aber betrachten uns als Helden, die der Armut entkommen. Mit den Entführungen begehen wir in unseren Augen kein Verbrechen, sondern fordern nur ein Wegegeld, da wir seit Jahrzehnten keine Regierung mehr haben, die unser Seegebiet kontrollieren könnte. Wir werden so lange weitermachen, bis es wieder somalische Autoritäten gibt, die unsere Hoheitsgewässer schützen und kontrollieren.
(aus: »Der Freitag«, 23. April 2009)
aus Publik-Forum 9•2009
Wir lagen vor Madagasakar
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Von Gerhard Armanski
Piraterie ist von jeher eine gewaltsame Umverteilung gesellschaftlichen Reichtums, der auf den Meeren transportiert wird. Sie nährt sich von den großen Seehandelsrouten, den Lebensadern des Kapitalismus. Das war schon bei den Piraten in der Karibik so. Zu ihrer Zeit wurden die Gold- und Perlenschätze, die den Kolonien in Südamerika abgepresst worden waren, nach Europa verschifft. Damals feierten die wilden Kerle des Kapitalismus in der Karibik Urständ. Mit zunehmendem Warenhandel blühte die Piraterie erst richtig auf. Die Zeit zwischen 1650 und 1730 galt den Piraten als goldene. Davon leben heute noch romantische oder ironische Verfilmungen, etwa mit Errol Flynn oder Johnny Depp.
Das weltbeste Piratenmuseum auf den Bahamas gibt Auskunft, wie es wirklich war. »Vaterlandslose Gesellen« schlossen mit den legendären Anführern damals regelrechte Verträge. Darin waren der Beuteanteil je nach Rang und die Entschädigung für Verwundungen genau festgelegt. Die zusammengewürfelten Mannschaften hatten kein langes Leben zu erwarten, Ärzte waren selten und sehr begehrt. Im Gegensatz zur Mär vergriffen sich die Piraten an Bord nie an »erbeuteten« Frauen; das hätte deren Wert als geldträchtige Geisel gemindert. Das Entermesser oder der Haken bildeten ihre bevorzugte Waffe. Häufig fuhr man unter falscher Fahne und ließ erst im letzten Augenblick die der Piraten steigen. Der heute bei Kinderfesten so beliebte Totenkopf war eher die Ausnahme; man bevorzugte fantasievolle Eigenprodukte um Tod und Gewalt, gekreuzte blutrote Messer oder einen Galgen, unter dem ein Schatzsack baumelte.
Mythische Träume: Ken Duken als Störtebeker
Im Zeichen des aufkommenden Merkantilismus aber wollten Engländer, Franzosen und Spanier keine ungesetzlichen Übergriffe auf ihre »ordentlich« erworbenen mobilen Reichtümer mehr dulden. Sie patrouillierten in der Karibik und griffen allmählich alle Piraten auf. In wenigen Jahren waren die Seewege »gesäubert«, die Piraten endeten am Galgen oder schlugen sich mit anderen Arbeiten durch. Ihre Geschichte ist damit aber nicht zu Ende. Die Piraten wurden zu mythischen Träumen. Die historische Wirklichkeit, die meist weit weniger edel war als ihre filmischen Abziehbilder, verwandelte sich zur »großen Erzählung«. Auf Kreuzfahrtschiffen singen Passagiere zum Abschied »Wir lagen vor Madagaskar und hatten die Pest an Bord …« Das Genre spielt den wilden Mythos der Freiheit vor, wie sie der industriellen Gesellschaft verloren gegangen ist. Es mystifiziert ein soziales Außenseitertum, das Unabhängigkeit, Aggression und Sehnsucht nach grenzenloser Weite verbindet. Die andere Seite des Portlebens der Piraterie ist höchst real. Wie die Mafia wird sie zum Subsystem des Kapitalismus. Da haben wir nicht nur die aktuellen Überfälle auf Seetransporter, sondern auch die Produkt-, Internet- oder Wissenschaftspiraterie. Mit solchen Übergriffen kann das System leben, solange sie nicht überhandnehmen. Aber irgendwann hört der Spaß auf, und die »internationale Gemeinschaft« schickt sich an, in den verunsicherten Gewässern wieder Ordnung zu schaffen. ■
Gerhard Armanski, Historiker und Schriftsteller, ist häufig selbst auf den Weltmeeren unterwegs.
Sonntag, 17. Mai 2009
Vor 55 Jahren: Das Urteil in Brown gegen den Schulbezirk von Topeka
Nach drei Amtsperioden als Gouverneur in Kalifornien wurde Warren 1948 der republikanische Vizepräsidentschafts-Kandidat. Dann kam der Wendepunkt in Warrens Leben: US-Präsident Dwight D. Eisenhower ernannte ihn 1953 zum
Aus dem Fall Miranda v. Arizona entstand die Regelung, die die Polizei anwies, Verdächtigen bei der Festnahme ihre Bürgerrechte zu erklären. Diese Regelung stieß bei Polizeibeamten, Staatsanwaltschaften, den Justizministern der Bundesstaaten und FBI- Chef J. Edgar Hoover auf Empörung. Der sogenannte „juristische Aktivismus“ des „Warren-Gerichts“ wurde von konservativen Kreisen heftig angeprangert.
Gleich nach der Ermordung von John F. Kennedy ernannte der neue Präsident, Lyndon B. Johnson, Warren zum Leiter einer Sonderkommission (die „Warren-Kommission“), die die Fakten des Attentats sammeln und ermitteln sollte. Schließlich beschloss die Kommission, dass nur der mutmaßliche Attentäter, Lee Harvey Oswald, verantwortlich war. Diese Schlussfolgerung hieß „die Theorie eines einzelnen Schützen“ („the lone gunman theory“). Viele Kritiker blieben skeptisch, denn es gab in dem Bericht der Kommission mehrere Widersprüche, und heute glauben viele Menschen noch an verschiedene Verschwörungstheorien. Unter anderem argumentiert man, es wäre für Oswald unmöglich gewesen, drei Schüsse so schnell nacheinander abzufeuern. Trotz allem blieb Warren fest.
1969 ging Warren in den Ruhestand, obwohl alle Richter des Obersten Gerichtshofs lebenslang amtieren dürfen. Seine Kollegen schätzten ihn als den „Superchef“, obwohl er die Zielscheibe vieler Konservativer war. Zu dieser Zeit gab es in den südlichen Bundesstaaten zahllose Plakate mit der Devise: „Impeach Earl Warren!“ („Enthebt Earl Warren des Amtes!“)
Warren starb 1974 in Washington D. C. und wurde auf dem Nationalfriedhof Arlington beigesetzt.
Donnerstag, 14. Mai 2009
Schlaganfall: Kein Risiko duch Fußballschauen
Mittwoch, 13. Mai 2009
Benedikt mal wieder!
Die alten Schwaben!
Ich will, daß endlich mal’n nackicher Mann gefunden wird!
Montag, 11. Mai 2009
Gewalt durch Männer, Gewalt durch Frauen: Im Inneren des Walfischs
(Alice Schwarzer, Im Inneren des Walfischs, ZEIT Online, 28.04.2009 – inzwischen nur noch für Abonnenten, der gleiche Artikel auf der Seite von Alice Schwarzer)
und ich will es mir nicht verkneifen, obwohl es so billig erscheint:
Wale sind Säuger, keine Fische!.
In dem Artikel macht Schwarzer darauf aufmerksam, daß elf der zwölf Getöteten weiblich sind. Die Darstellung der Stuttgarter Staatsanwaltschaft, das Geschlecht habe bei dem Amoklauf keine Rolle gespielt, ist für Frau Schwarzer absurd und kaum nachzuvollziehen (für mich auch nicht, aber es könnte auch sein, daß zuerst einmal die Angehörigen geschützt werden sollen). Ursprünglich hatte ich darauf einen Leserbrief schreiben wollen, unterließ es aber dann, weil es mir zu anstrengend war meine Betroffenheit über die Art, wie Frau Schwarzer über Männer schreibt, herauszuhalten. Inzwischen gibt es auf »ZEIT-Online« insgesamt 239 Kommentare. Einige sind sehr gut, einige andere zumindest lesenswert.
Vor wenigen Tagen habe ich nun von einem 17jährigen Schüler gehört, der auf seiner Schule Probleme bekommen hat. Dieser Junge, der übrigens ausgezeichnet integriert ist – er ist Klassensprecher, Sanitäts-Helfer und auch in der Energiespar-Kommission der Schule –, hat sich bei einem Kameraden eine Softgun ausgeliehen. Da seine Mutter keine Waffe zuhause haben will, hat er das Gewehr in einer großen Tasche in die Schule mitgenommen und dort im Sanitätsraum in seinem Spind verstaut. Er hatte vor, wenn seine Mutter mal tagsüber nicht da ist, die Softgun mit nachhause zu nehmen und da auszuprobieren. Ein anderer Sanitäter durchsuchte nun auf der Suche nach einem bestimmten Gegenstand auch den Spind dieses Mitschülers, es fiel ihm die große Tasche auf, und jetzt haben wir den Salat: Mehrere Lehrerinnen haben jetzt Angst davor, diesen Schüler zu unterrichten. Dazu kommt, daß sich die Eltern des Jungen vor einigen Jahren haben scheiden lassen, weswegen er die Schulpsychologin aufsuchte. Nun haben sich Direktor und Klassenlehrer an die Psychologin gewendet, damit diese eine Einschätzung abgibt, wie wahrscheinlich ein Amoklauf dieses Jungen ist. Einige Eltern von Mitschülern haben davon Kenntnis erhalten und fordern seinen Schulverweis.
Dieser Vorfall hat mich bewogen, mich doch noch einmal intensiver mit Frau Schwarzers Walfisch-Artikel auseinanderzusetzen. Denn die Schlußfolgerungen, die sie zieht, haben etwas mit den Problemen dieses Jungen zu tun. Meine Schlußfolgerung zuerst: »Gewalt ist das Problem, als dessen Lösung sie sich ausgibt.« Der Satz ist von Friedrich Hacker. Ich mache daraus: »Die Verteufelung männlicher Gewalt ist das Problem, als dessen Lösung sie sich ausgibt.« Natürlich gibt es männliche Gewalt, genauso wie es weibliche Gewalt gibt. Frau Schwarzers Darlegung, weibliche Frustration und Aggression seien eher nach innen gerichtet, bin ich geneigt, zu folgen, wenngleich sie ignoriert, daß es sehr wohl weibliche Gewalt gibt – und viel mehr als wir das glauben/wahrhaben wollen –, die außengerichtet ist.
- »Männer immer Täter, Frauen immer Opfer?« (Post, 03.09.2008)
- Gewalt in lesbischen Beziehungen (Post, 15.09.2015)
Der Punkt, auf den ich abhebe: Unsere Gesellschaft hat blinde Flecken. Und nicht nur das, unsere Gesellschaft hat Tabus. Auch wenn der Tabubruch inzwischen zum Volkssport geworden ist (Gottschalk, Pocher, Raab usw.). Heißt: es gibt nicht nur Dinge, die nicht gesehen werden, es gibt auch Dinge, über die nicht oder nur auf eine bestimmte Art und Weise gesprochen werden darf. In den 70er Jahren wurde zum Beispiel Heino – SPD-Mitglied – in die Neonazi-Ecke gerückt. Damals war es für die deutsche Avantgarde tabu, auf Deutschland stolz zu sein. Heute sieht es so aus, als ob es tabu wäre, »Mann« gut zu finden. Jede Woche findet sich in irgend einer Boulvard-Zeitschrift ein Artikel, in dem dargelegt wird, was Männer falsch machen, weshalb sie so verkehrt sind wie sie sind und was sie tun könnten, damit sie ihre Frauen zufriedenstellen können. Gerade heute (Synchronizität?) hat mir eine Patientin (in dieser Form das erstemal in meiner elfjährigen Praxis) mitgeteilt, die Männer täten ihr leid, man fordere heutzutage Multitasking von ihnen. Sie sei sich zwar der Überforderung bewußt, die dies bedeute, trotzdem hätte sie auch gern einen mit Multitasking-Fähigkeiten, und für die perfekte Beziehung, die sie sich wünsche, ginge es wohl nicht darunter. (Sie ist wegen Beziehungsproblemen in Therapie.) Könnte es möglicherweise sein, daß Männer dafür herhalten müssen, die überzogenen Forderungen von Frauen nicht erfüllen zu können und daß männliche Gewalt nur einer von vielen Nebenkriegsschauplätzen ist? (Schwierigkeiten mit Emotionen und Kommunikationsprobleme hatten wir ja schon.)
Wo Alice Schwarzer auf der einen Seite etwas aufdeckt (elf von zwölf Winnenden-Opfer waren weiblich), deckt sie auf der anderen Seite etwas zu. Und es läßt sich mit Fug und Recht fragen: Kommt die Angst der Lehrerinnen vor dem 17jährigen Lausbub nun von der (allseitig breitgetretenen) Männergewalt oder von ihrer Verteufelung?
Zuerst ist zu fragen: Was ist Gewalt? Das würde hier zu weit führen, aber die Frage sollte man/frau sich stellen, wenn man/frau über männliche Gewalt spricht. Wenn wir zum Beispiel von elterlicher oder staatlicher Gewalt reden, reden wir von Formen der Gewalt, die wir nicht infrage stellen. So, wie sich Frau Schwarzer ausdrückt, ist aber jegliche Gewalt abzulehnen.
Tim K. ist nach Frau Schwarzer »an seiner Art, ein Mann werden zu wollen« gescheitert. Aber ich lese nirgendwo auch nur den Ansatz einer Überlegung zur Frage, weshalb er wohl gescheitert ist. Wer hat ihm das Werkzeug, ein Mann zu werden, gegeben? Wer ist an der Erziehung beteiligt gewesen? Spielt die Erziehung keine Rolle? Da waren ja wohl auch Frauen mit beteiligt. Ist die Gewalt, die Tim ausgelebt hat, möglicherweise eine andere Form derjenigen Gewalt gewesen, die er selbst – auf welche Art und Weise auch immer – erlebt hat?
Schwarzer: »… all diese Jungen sind gefährdet. Und sie sind unglücklich. Wir schulden darum … die Wahrheit … auch diesen verirrten Jungen. Die Wahrheit über diese Tat und diese Familie und eine Gesellschaft, in der eine solche Untat wachsen kann. Denn es ist das Wegsehen, das die Tims dieser Welt zur Raserei bringt.«
Ab einem bestimmten Alter gehört es sich nicht mehr, über Wahrheit zu reden!
Es gibt keine Wahrheit, es gibt nur falsche Wahrheiten und Geschichten!
- Unsere Welt besteht aus Geschichten (Post, 17.12.2015)
Und auch Frau Schwarzer sieht weg. Hat sie jemals etwas über weibliche Gewalt geschrieben, jemals über Frauen, die sie gegenüber Männern nicht in der Opferrolle sieht? Mann = Täter, Frau = Opfer? Ist das Frau Schwarzers Wahrheit, die es endlich in den Köpfen der Männer zu verankern gilt? (und an der frau ja auch recht gut verdienen kann!)
- Alice Schwarzer, Steuerhinterziehung (Wikipedia)
Geht es nicht etwas differenzierter? Ist diese Sichtweise nicht sogar ein Freifahrtschein für alle Opfer? Wenn ich ja Opfer bin, dann darf ich alles, weil es gibt immer einen anderen, der schuld ist.
Männliche Aggressivität ist körperorientierter und aktiver als weibliche. Lassen wir dies einmal etwas pauschal formuliert stehen. Dann sollte es doch Ziel einer Gesellschaft sein, Jungens zu helfen, damit umzugehen anstatt diese Tatsache einfach nur zu verteufeln. Ich kann doch nur mit etwas umgehen, dessen Existenz ich akzeptiere.
Schwarzer: »Sie wollen endlich als Männer wahrgenommen werden, als echte Männer, diese pubertierenden Jungen. Und sei es mit Gewalt.« Nee, falsch, Frau Schwarzer, nicht: und sei es mit Gewalt, sondern mit ihrer Gewalt. Frappiert mußte ich Ende der 70er zur Kenntnis nehmen, wie begeistert Frauen von der Figur des James Bond sind, egal wie reflektiert und wie emanzipiert. Es kann also nicht darum gehen, einem Mann seine männliche Aggression rauszuoperieren. Es muß Ziel sein, diese zu integrieren.
Und von wem Frau Schwarzer überhaupt nicht spricht, sind diejenigen, von denen diese Söhne wahrgenommen werden wollen.
Was ist mit denen?
Ich möchte weißgott Alice Schwarzer nicht zur Mutter haben!
Frau Schwarzer tut so, als ob die Männer zunehmend gewalttätig werden, weil ihnen die Frauen die Plätze wegnehmen.
- Krise bei den jungen Männern (Post, 12.05.2015)
- Philip Zimbardo: The psychology of evil (Post, 11.05.2015)
Herrgottnochmal! Über einen Zeitraum von zigtausenden von Jahren kamen ein halbes Dutzend stinkende,dreckige und blutende Männer erschöpft und mit zerschundenen Knien und einem erlegten Riesenhirschen von der Jagd zurück, und die Clan-Frauen standen da und kriegten feuchte Möschen, weil sie wieder für zwei Wochen was zu fressen hatten. (Diese Tatsache kann man gut finden, die kann man schlecht finden, es ist eine Tatsache!) Das Einzige, mit dem ein Mann heute winken kann, ist seine Chipkarte…
Daß die zunehmende Gewalttätigkeit von Männern damit zusammenhängt, daß die Frauen ihnen die Plätze wegnehmen, will ich noch nicht mal pauschal verneinen, glaube aber, daß der Punkt, der jungen Männern vor allem Schwierigkeiten bereitet, der ist, daß sie sehen, daß ein James Bond zwar für Frauen attraktiv ist, der Weg dahin aber durch Frauen tabuisiert wird. Ich behaupte, Frauen lieben aggressive Männer, die ihre Aggressivität zu steuern imstande sind, aber sie stehen nicht dazu, bzw. es wird nicht darüber geredet.
Bei einem Vortrag (Wieviel Sex ist zu viel Sex?, HAPP Hannover, 28.08.2013) bekam ich auf meine Frage, weshalb wir hier nur über Männer sprächen, vom Vortragenden die Antwort, an der Internet-Studie, bei der die Probanden ihre Angaben anonym machen konnten, hätten sich fast nur Männer beteiligt…
Ich habe gerade einen Mann in Therapie bekommen, der stolz darauf ist, daß seine Frau seine Bravheit liebt. Nur verläßt sie ihn gerade, weil er uninteressant geworden ist. Und sie sagt nicht, was er falsch gemacht hat…
Schwarzer: »Männer erschrecken vor sich selbst beziehungsweise der Spezies, zu der sie gehören; Frauen erschrecken vor der (potenziellen) Gewalt von Männern. Dieser Amoklauf ist in der Tat eine Lektion für alle Männer und Frauen: als (potenzielle) Täter beziehungsweise Opfer. Denn auch alle Mädchen werden verstanden haben: Die Nichtbeachtung oder Zurückweisung eines Jungen kann heutzutage lebensgefährlich sein.«
Jemandem, der vor sich selbst nur erschrickt, werden wir Schwierigkeiten haben, beizubringen, wie er (und auch sie) mit diesem Schrecken, den er mit sich herumträgt, umgehen kann. Und wie hysterisch Frauen mit Tatsachen umgehen, die, mit etwas mehr Nachsicht und Gelassenheit, nur als harmlos angesehen werden können, sehen wir am Beispiel des oben geschilderten 17Jährigen.
Was uns zu denken geben sollte, ist, wie wir im gesellschaftlichen Diskurs mit den unterschiedlichen Geschlechterrollen umgehen. Ich erinnere an die Literaturempfehlungen aus der ZEIT für Mädchen und Jungen: Mannsbilder und Weibsbilder. Da ist doch der Gang zum Psychotherapeuten vorprogrammiert. Ich verkürze: Jungs, seid möglichst schräg, Mädels, sucht Euch möglichst schräge Jungs.
Schwarzers Fazit: Der Walfisch, in dem wir sitzen, heißt »Gewalt gegen Frauen«. Nein, Frau Schwarzer, diese Gewalt kann man sehen. Und wenn man sie sieht, kann man, wie auch immer, mit ihr umgehen. Es muß im Gegenteil heißen: der Wal, in dem wir sitzen, heißt »Gewalt gegen Männer« (in Form von fehlender Anerkennung), denn diese wird nicht zur Kenntnis genommen. Schwarzers Fazit lautet: erschrecken, tabuisieren und wegoperieren. Mein Fazit lautet: entdämonisieren, vertrauen und integrieren.
siehe auch:
- Amoklauf von Winnenden II. – Das lauernde Böse (Arne Hofmann, Eigentümlich frei, Hervorhebungen von mir)
Zitat:
Das einzige, was Schwarzer mit ihrem Schnellschuss gelungen war, war einmal mehr die enorme Faktenresistenz des Feminismus zu belegen.
Insgesamt fiel bei der hitzigen Debatte nach dem Amoklauf dasselbe auf, was schon bei den Reaktionen von Politik und Medien aufgefallen war, nachdem im Juni 2008 der verheerende Nationale Bildungsbericht der Kultusministerkonferenz bekanntgegeben worden war. Jeder hatte ein Patentrezept anzubieten, aber alle schienen den Elefanten nicht zu sehen, der da mitten im Raum stand: Der Bildungskrise fallen ebenso weit überwiegend Jungen zum Opfer wie Amokläufer weit überwiegend junge Männer sind.
mein Kommentar:
Als Pschotherapeut bin ich gehalten, möglichst frei von Bewertungen, Geschehen bzw. das Tun von Menschen zu entdramatisieren.
Und ich bin gehalten, meine Patienten zu verstehen. Damit ich das Zweite kann, muß ich das Erste tun.
Die Frage, an der ich mich als Therapeut abzuarbeiten hätte, wenn dieser unglückliche junge Mann in meine Therapie käme, würde lauten: Innerhalb welchen Kontextes könnte sein Verhalten als nachvollziehbar und einer Logik folgend zu verstehen sein? In welche Welt muß ich mich als Therapeut begeben, um sein Verhalten als folgerichtig nachvollziehen zu können?
In welcher Welt lebt ein solch unglücklicher Junge, daß er glaubt, elf Frauen töten zu müssen? Von welchen Kräften wird seine Not hergestellt, daß er, um in seinem inneren Dilemma zu »gewinnen« – oder auch nur um ein Remis zu erzielen –, nur noch die Möglichkeit sieht, elf Frauen zu töten?
Was bringt einen jungen Mann dazu, seine Zukunft zu zerstören? Was liegt auf der für uns unsichtbaren Waagschale, was noch schwerer wiegt als seine Zukunft? Was ist an seiner Zukunft so unattraktiv, daß sie ihm kaum noch etwas wert ist? Was glaubt er über seine Zukunft, daß er bereit ist, sie in die Waagschale zu werfen? Welche inneren Kräfte, die an seinem Dilemma beteiligt sind, wiegen seine Zukunft auf? Und was erhofft er, dadurch zu bekommen – bzw. zu vermeiden? Und wie kommen die Bilder in seinem Kopf, die er von seiner Zukunft hat und wie kommt sein Bild von Frauen, die er zu zerstören müssen glaubt, zustande? Welche Hoffnung hat er aufgegeben bzw. wurde ihm durch wen genommen?
Wenn ich mich jetzt einen Schritt aufs Glatteis hinauswage, kann ich über eine Antwort auf die Frage, welche inneren Kräfte, die an seinem Dilemma beteiligt sind, seine Zukunft aufwiegen, spekulieren. Die Antwort lautet: sein Identität. Er muß töten, um seine Identität zu bewahren oder um sie zu reparieren. Daraus ergibt sich die Frage: Was hat seine Identität – als Mann – in Frage gestellt? Und: Wie konnte das geschehen?
Wenn Alice Schwarzer zu mir in Therapie käme, würde ich mir die gleichen Fragen stellen.Was ist mit ihr geschehen, daß sie Männer als potentielle Vergewaltiger und völlig frustrationsintolerante Penisträger sieht?
Jeder, der mit einem Kind in Kontakt komme, erklärte er, sei ein Lehrer, der unaufhörlich die Welt erkläre, bis zu dem Augenblick, wo das Kind die Welt so wahrnehmen könne, wie sie ihm erklärt wird.
(Castaneda, Die Reise nach Ixtlan, Textauszug zu finden in So kann man’s auch sehen…, Post, 09.04.2008)Wieso gibt es nur eine einzige Sicht auf die Männer? Wieso kann Schwarzer ihre Steuerhinterziehung so gekonnt – und augenscheinlich bar jeder Reue und jeden Schuldgefühls – mit ihrer Furcht vor körperlichen Angriffen auf ihre Person kontern? Mit welcher gottgleichen Selbstverständlichkeit darf sie immer Recht haben? In ihrer Welt scheint es nur zwei mögliche Positionen zu geben: das des völlig hilflosen und unter allen Umständen und mit allen Mitteln zu schützenden Opfers und die eines kastrierenden Racheengels, der gottgleich die Wahrheit für sich gepachtet hat. Wie kommt es zu einer solchen inneren Welt? (bzw.: was ist geschehen, daß diese innere Welt so archaisch blieb?)
- Steuern – Alice Schwarzer und der Schatz vom Zürichsee (Hamburger Abendblatt, 03.02.2014)
- »Halt die Klappe, Alice!« – Endlich (Post, 16.11.2013)
- Weltwoche: Eine der bedeutendsten Frauen unserer Zeit (Julia Onken, Weltwoche, 15.11.2012 gefunden auf AliceSchwarzer.de)
Wenn ich mal den Nobelpreis verliehen bekäme: Ich fände es für mich ungehörig, die Laudatio auf meiner Internetseite zu veröffentlichen… Das hat mir Frau Schwarzer definitiv voraus!
- Alice Schwarzer – Vom wilden Partygirl zur Feministin der Nation (Mara Delius, Die Welt, 12.09.2011)
Montag, 4. Mai 2009
Arbeit, auch ein Gesundheitsrisiko
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