Vor 60 Jahren, am 17. Mai 1954, ebnete der Oberste Gerichtshof der USA in Washington mit einer Grundsatzentscheidung den Weg für die Gleichberechtigung in den Schulen. Die Trennung von schwarzen und weißen Kindern sollte 100 Jahre nach Ende der Sklaverei in den USA endlich aufgehoben werden. Vorangegangen waren wachsende Proteste der schwarzen Bevölkerung. Die »Nationale Vereinigung zur Förderung farbiger Bürger« klagte gegen die Rassentrennung an Schulen.
Ein schwarzer Schüler unter Schutz der Nationalgarde auf dem Weg zu seiner Schule in Kentucky, 1956 |
Der Fall der kleinen Linda Brown aus Kansas landete so vor dem Obersten Gerichtshof. Linda musste täglich acht Kilometer zur Schule für Schwarze fahren, weil die Schule für Weiße direkt vor ihrer Haustür sie nicht aufnehmen wollte. Die beklagten Südstaaten warnten die Richter davor, sich in ihre Belange einzumischen. Der Ku-Klux-Klan drohte sogar mit einem neuen Bürgerkrieg. Doch das Oberste Gericht ließ sich nicht beeindrucken, die neun Richter beschlossen einstimmig, die Rassentrennung sei verfassungswidrig. Nach dem Urteil weigerten sich besonders die Südstaaten, es umzusetzen. So dauerte es in South Carolina neun Jahre, bis die erste gemeinsame Schule eröffnet wurde.
Was am 17. Mai noch geschah:
1992: Bei München wird der neue Franz-Josef-Strauß-Flughafen in Betrieb genommen.
Harenberg - Abenteuer Geschichte 2014
siehe auch:
- Vor 55 Jahren: Das Urteil in Brown gegen den Schulbezirk von Topeka (Post, 17.05.2009)
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